Hallo ihr lieben, ich bin in letzter Zeit nur noch verzweifelt :(.
Ich kenne jetzt seit über einem Jahr einen jungen mit dem ich mich so gut verstehe. Ich fühle mich wohl bei ihm und er sich bei mir, wir tuen dem anderen gut und lassen uns niemals im Stich. Wir helfen einander und könnten den ganzen Tag schweigend nebeneinander sitzen und es wäre trotzdem noch ein schöner Abend. Er ist meine erste richtige Erfahrung was Männer angeht und er drängt mich auch zu überhaupt nichts. Wir haben uns sehr viel Zeit gelassen was den Körper Kontakt angeht gelassen. Es war bisher immer so, dass wir sehr viel Kontakt mit einander hatten, sprich täglich getroffen, telefoniert und in die Nacht reingeschrieben haben. Wir haben einfach alles zusammen gemacht. Ich habe immer geschätzt, dass er mir Zeit mit allem lässt gerade was den Körper Kontakt angeht. Es war ja auch nie so, dass wir in einer Beziehung waren aber er hat auch nie mein Körper kommentiert oder sowas also ich habe mich sehr wohl gefühlt bei ihm. Ich weiß nicht wie es passieren konnte aber irgendwann fingen wir an den anderen extrems zu vermissen gerade was die Nähe angeht. Ich wollte von ihm berührt werden um mich sicher zu fühlen, um Zweisamkeit zu spüren und einfach diese Wärme. Es war alles richtig schön doch dann haben wir gemerkt, dass wir zu weit gegangen sind und haben den Kontakt etwas reduziert. Wir haben dann aber gemerkt das der andere uns doch viel zu sehr fehlt. Wir haben jetzt wieder Kontakt zueinander und er hat mir gestanden das er mich gerne für immer bei sich haben möchte. Ich möchte das ja auch alles aber ich will ihn nicht verlieren und habe Angst vor der Zukunft, um unsere gemeinsame Zukunft. Seitdem fühlt es sich nicht mehr richtig an genau so weiter zu machen. Es ist schön wenn wir mit einander kuscheln und uns gegenseitig zeigen, dass wir den anderen gerne haben und ich könnte es auch den ganzen Tag machen. Jedoch weiß ich nicht, ob wir eine gemeinsame Zukunft haben können, da ich ihn denke ich mal nicht so stark liebe wie er mich. Es engt mich ein, wenn er mir sagt, dass sein Lebensziel ist mich für immer für sich zu haben. Ich hab Angst eine falsche Entscheidung zu treffen und sprechen kann ich nicht mit ihm darüber, da wir sonst streiten würden und er sich nicht mehr geliebt fühlen würde. Ich brauche dringend Hilfe und will ihn einfach nicht verlieren er tut mir so gut. Ich bin glücklich mit ihm und ich liebe ihn auch. Ich habe einfach sehr große Zukunftsängste entwickelt was uns beide angeht und kann überhaupt nicht mit ihm darüber sprechen.
Ist es das richtige oder nicht?
Wie alt seid Ihr denn?
Wir sind 21 und 22 Jahre alt. Dazu möchte ich noch sagen, dass ich kein Interesse habe mich wo anders noch auszuprobieren oder sonst was. Also es liegt nicht daran, dass ich mir denke ich bin ja noch jung und hab noch kaum was gesehen im Leben, um mich jetzt für immer zu binden.
Hat er dir denn einen Heiratsantrag gemacht oder wie kommst du darauf dass du dich jetzt für immer binden musst?
So ganz habe ich das Problem nicht verstanden. Du liebst ihn und er dich aber du möchtest nicht mit ihm zusammen sein oder wie ?
Er hat gesagt er würde von sich aus direkt sich das vorstellen können, jedoch lassen wir uns gerade Zeit, da wir beide erstmal im Leben stehen wollen bevor wir was festes anfangen wollen. Aber er gibt sich gerade so viel Mühe und ich nehme nur hab ich das Gefühl und kann ihm das alles garnicht erwidern.
Zudem möchte ich gerne ergänzen, dass wir beide gläubig sind und deshalb nur eine Ehe in frage kommt….
Grundsätzlich hört es sich doch erstmal gut an.
Einzig der Druck, den er aufbaut macht Dir Angst.
Das kannst Du ohne Reden nicht klären.
Du wirst ihn deshalb nicht verlieren. Beide müssen doch glücklich mit einer Entscheidung sein.
Das gilt doch auch für Eure Zukunft. Oder möchtest Du, dass er immer alleine entscheidet?? Nein, oder?
Wenn er das nicht versteht, dann ist er für Dich nicht der Richtige. Dann kannst Du froh sein, das schon heute erkannt zu haben.
Ich hatte ihm schon gesagt, dass ich ihn nicht als Person verlieren will und deshalb lieber etwas ruhiger alles sehen will. Das hatte ihn verletzt und er fühlte sich alleine mit seinen Gefühlen. Er hat mir gesagt er akzeptiert es kann aber nichts für seine Gefühle und das er mir versucht weniger davon zu zeigen, damit er mich nicht einengt. Ich will einfach nicht das wir uns gegenseitig verletzten, falls wir uns was vor machen und es dann nichts wird und doch nur eine Freundschaft war. Ich meine wie will man dann ganz normal weiter befreundet bleiben. Manchmal fühlt es sich auch falsch an, dass wir uns beruhen, da ich noch nicht bereit bin so zu tun als hätten wir was mit einander. Das alles ist so neu für mich und ich möchte zwar kuscheln aber ich kann auch drauf verzichten ich weiß nicht ob er es so leicht kann.
Ich verstehe aber auch das er verwirrt ist. Ich habe ihm gesagt, dass in der Zeit wo wir unseren Kontakt reduziert haben mich verletzt hat das er einfach so leicht das verkraftet hat worauf er meinte er hätte es unterdrückt, um mir damit ein Gefallen zu tun und mir damit meinen Freiraum zu geben. Seitdem hingebe sich soviel Mühe und macht alles damit wir es gut haben das liebe und schätze ich ja auch extrems an ihm. Ich hab das Gefühl ich hab das alles garnicht verdient, obwohl er mir immer genau das Gegenteil sagt, von wegen er hätte mich nicht verdient, weil ich so gut zu ihm bin. Ich bin so verwirrt und es tut mir leid, falls ich euch damit auch verwirre
Hallo Lola.tm,
du hast Zweifel und Ängste, in deinem Freund nicht den richtigen Mann für den Rest deines Lebens gefunden zu haben. Du beschreibst auch deine innere Hemmung und Blockade, mit deinem Freund über deine Befürchtungen offen zu reden.
In deinem Nachtrag schreibst du, ihr seid beide gläubig, für euch käme als Partnerschaft eigentlich nur eine Ehe in Betracht.
Für mich vermischen sich deine Liebe zu deinem Freund mit deinen Glaubensvorstellungen. Du hast Angst, deinen Glaubensidealen nicht genügen zu können, indem du eine Partnerschaft/Ehe mit ihm eingehst, die vielleicht irgendwann scheitern könnte. Diese diffuse Angst eines möglichen Scheiterns eurer visionären Ehe in einer genauso imaginären Zukunft lähmt dich. Du hast Sorge eine falsche, in deinen Augen als Gläubige unwiederrufliche, Entscheidung "vor Gott" zu treffen.
Aus meiner Perspektive scheint dein Glaube genau das zu machen, was Glaube eigentlich nicht machen soll.
Mein Glaube hilft mir, mit meinen Ängsten vor dem Nicht-Genügen, dem Versagen, dem eigenen Scheitern besser zurecht zu kommen.
Meine Unvollkommenheit kann ich als gläubiger Mensch akzeptieren, weil ich sie als notwendigen Teil meines Menschseins sehe. Und weil ich weiß, ich habe eine höhere Macht in mir, die mir beisteht und mich auffängt, wenn ich versage, es mir schlecht geht und ich verzweifle.
Nach meinem Verständnis erwartet Gott keineswegs von mir, immer die "richtigen" Entscheidungen zu treffen. Mit einer solchen Überheblichkeit würde ich mich eher vom Glauben abwenden. Das "..dein Wille geschehe..." im Vaterunser drückt für mich meine gläubige Hoffnung aus, die Dinge werden sich in meinem Leben so fügen, wie sie aus der Warte meiner höheren Macht richtig für mich sind und nicht wie ich es mir in meiner Selbstsucht und Idealisierung wünsche.
Ich denke, Gespräche mit einem einfühlsamen Seelsorger könnten dir sicherlich viele deiner Ängste in dieser Hinsicht nehmen.
Das Problem ist wirklich dass ich Angst habe die falsche Entscheidung zu treffen und es nicht wieder rückgängig machen kann. Auch dieser ganze Körper Kontakt gefällt mir eigentlich garnicht :( es ist schön zusammen aber ich möchte das nicht, da ich weiß es ist falsch und falls er doch nicht der Mann meines Lebens ist dann möchte ich nicht so berührt werden vorher von ihm och Weiß aber das falls es in Zukunft zwischen uns Klappen sollte es schön ist diesen Kontakt bzw diese Nähe von ihm zu bekommen.
Puh das klingt wirklich extrem ungesund dieser "Glauben".
Vielleicht kann ich dir einen Rat geben, da ich selber mal Mitglied einer Gemeinde war. Was ich daran nicht so toll finde ist, dass die Ehe als oberstes Ziel gesetzt wird, Frauen die dann Ende 20 noch keinen Mann gefunden haben zweifeln dann ganz schön an ihrem Selbstwert und machen das nur von der Heirat abhängig. Ich selber hatte dann einen Freund mit dem ich zusammen gelebt habe - ohne Heirat. Gott sei dank kann ich dir nur sagen. Denn erst beim zusammen wohnen hat sich herausgestellt dass das einfach gar nicht passt und ich wäre sehr unglücklich geworden. Hinterfrage das ganze also bitte auch, man weiß erst wen man heiratet wenn man schon 4-5 Jahre zusammen ist und auch schon zusammen gelebt hat. Lass dich nicht jetzt unter Druck setzen dass du jetzt schon wissen musst ob du den jenigen heiraten willst den du datest, die Antwort ist nämlich sowas kann man nach so kurzer Zeit nicht wissen !
Ahja es wird schwierig eine romantische Beziehung aufzubauen wenn man nicht mal kuscheln oder küssen möchte