Partner will nach Fehlgeburt kein Kind mehr

Hallo ihr lieben, bin gerade sehr verzweifelt. Hatte eine Diskussion mit meinem Partner und da gestand er mir, dass er mit 40 nicht nochmal Vater werden möchte. Er hat ein Kind was ihm damals quasi aufgezwungen wurde. Das typische „ich nehm die Pille“ Szenario. Sein Kind ist nun bald 13. Wir wollten nach langer Beziehung ein Kind und es hatte auch geklappt. Leider habe ich es dann in der 11+5 ssw verloren. Wir versuchen es schon seit ein paar Monaten wieder aber leider ohne Erfolg. Jetzt sagte er mir dass er mit 40 nicht nochmal Vater werden möchte und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Meine Fehlgeburt ist 8 Monate her und er wird in 9 Monaten 40. Ich fühle mich von ihm gerade sehr hintergangen und weiß nicht was ich machen soll. Besonders weil er immer betont dass er ja schon Vater ist. Wie würdet ihr auf sowas reagieren?

Bearbeitet von Nina1987
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Das ist eine schwere Situation.

Aber vermutlich hat er Angst und ist sich auch wieder bewusst geworden, was es bedeutet, Eltern zu werden.

Er möchte nicht und das musst du leider akzeptieren. Du kannst höchstens überlegen, ob du kinderlos bleiben möchtest oder dann ein anderer Partner (langfristig) besser passt.

Vorerst: redet drüber. Alle Gefühle sind okay. Wut, Trauer, Verständnislosigkeit…

Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg findet.

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Hallo Nina, das ist nicht so schön. Gerade nach einer Fehlgeburt und dem Wunsch nach einem Kind…Ich würde versuchen ihn zu informieren, das es jetzt schon fast zu einem Kind gekommen wäre und die paar Monate nichts weiter ausmachen würden. Stresst du ihn damit? Immer pünktlich Sex zu haben u erinnerst ständig an das Thema? Dafür sind Männer nicht so gut zu haben

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Nein, wir haben ein ausgewogenes Liebesleben. Manchmal spreche ich über die Fehlgeburt weil ich das immer noch nicht richtig verarbeitet habe. Wir diskutieren eher immer über sein Kind. Das ist ein riesiges Streitthema. Sie akzeptiert mich nicht und ich nehme mich an den Wochenenden wo sie da ist oft raus. Das gefällt ihm aber nicht weil er gern zu dritt was machen möchte. Aber es ist schon so viel negatives passiert zwischen ihr und mir dass ich mir echt schwer tu gelassen zu sein wenn sie da ist. Nachdem wir diesen Diskussionspunkt mal wieder hatten hat er das gesagt dass er kein Kind mit 40 mehr will.

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Das klingt nach mehreren Baustellen bei euch.
Glaube, dass mich die Situation sehr belasten würde, wenn sich mein Partner meinen Kindern verschließen würde, nur weil schon Dinge vorgefallen sind.
Für meine Jungs ist die Situation auch nicht einfach, mein Partner macht daraus aber kein Theater - sonst wäre es für mich auch ein großer Bruch.
Und ob das dann für ihn eine Grundlage für nochmal ein Kind ist - ist eben die Frage.
Die Situation könnte sich ja noch zuspitzen, wenn eine vierte Person mit ins Spiel kommt.
Habe ich übrigens schon im Freundeskreis erlebt.

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Puh, das ist heftig.

In der Regel zieht natürlich derjenige den Kürzeren, der ein Kind plant, während der, der keins will, am längeren Hebel sitzt.

Aber hier würde ich ihm durchaus einiges vorhalten:

Er schafft eine absolut künstliche Grenze: was ist ab dem 40.Geburtstag anders? Genauso gut hätte er sagen können, ab 2024 oder ab der nächsten Mondfinsternis.

Und: ER hat ein Kind. DU aber nicht.
Er kann sich gerne wünschen, dass dein Verhältnis zu seiner Tochter besser wäre. Und ihr könnt gemeinsam daraufhin arbeiten (das solltest v.a. du auch unbedingt tun!! Was kann ein Kind unter 12 dir angetan haben, dass du von 'Vorfällen' sprichst? Gerade bei Kindern in Trennungssituationen darf man da nicht alles auf die Goldwaage legen oder ewig vorhalten!).
Ein verbessertes Verhältnis macht seine Tochter aber noch lange nicht zu deinem Kind.

Und die Frage an ihn:
Was ist vorgefallen, dass er seine Zusage, ein gemeinsames Kind zu bekommen, jetzt zurückzieht? Noch dazu auf solch relativ hinterlistige Weise:
Wenn es in den nächsten 9 Monaten nicht klappt, kann er ja behaupten, es hätte halt leider nicht geklappt...

Und solltest du wirklich erwägen, die Partnerschaft aus diesem Grund zu beenden, würdest du ja auch fast ein Jahr Lebenszeit verlieren, bevor du die Beziehung mit ihm verarbeiten und neu suchen kannst.

Da gibt es bei euch noch dringenden Gesprächsbedarf!
Was will er - ohne künstliche Grenzen!
Was willst du - auch in dem Fall, dass du beim Thema Kind den kürzeren ziehst?

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Wieso künstliche Grenze? Der Mann ist seit 13 Jahren Papa, es ist nur nachvollziehbar, dass er irgendwann auch mal fertig sein will.

Wir haben es tatsächlich auch so gemacht - als wir überlegt haben, dass wir noch ein Kind wollen (haben unseren Sohn seeeeehr früh bekommen und waren demnach zu dem Zeitpunkt seit fast 9 Jahren Eltern) dann wir gerne fertig sein wollen, bis wir beiden 30 bzw. 29 J und 3 Monate die Schwangerschaft herausgerechnet sind. Für den Tag haben wir symbolisch ne Vasektomie vereineinbart. Einfach, damit dieses "vielleicht ist nächstes Jahr ein Baby dabei, vielleicht doch lieber die Reise in ein Land ohne Zika, vielleicht doch beim Job so und so entscheiden weil vielleicht sind wir ja in Elternzeit" endet und wir einen klaren Cut setzen können.
Tja, bei uns hat es in diesem Zeitraum trotz medizinischer Hilfe leider nicht mehr geklappt. Also gab es Schnipp-Schnapp und wir haben ein glückliches Einzelkind.
Ich wüsste nicht, wann an bewusster Familiefamilienplanung "künstlich" sein sollte. Das einzige was blöd ist dass die TE und der Mann unterschiedliche Pläne haben. Dass der Mann aber bewusst ne Grenze setzt mit der er sich wohlfühlt, kann man ihm nun wirklich nicht vorwerfen.

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Dann hätte er das aber bereits vor einem halben Jahr so kommunizieren sollen.

Die TE war ja schon schwanger. Und durfte bei der bisherigen Planung offenbar davon ausgehen, dass so lange probiert wird, bis ein Kind auf der Welt ist.

Jetzt grenzt er seine Zusage plötzlich ein.
Und das finde ich - gerade direkt nach einer Fehlgeburt - irgendwie hinterhältig.
Man muss sich mal vorstellen, was das mit der Partnerin macht:
Es gibt jetzt bei regelmäßigem Zyklus noch ca 10 Versuche. Und wenn dann einer der späteren Versuche wieder in einer Fehlgeburt endet, gibt es eben kein Kind.
Mal ehrlich - da kann sie sich ja schon mal auf die Suche nach einem Therapeuten machen...
Oder sie zieht vorher die Reißleine, in welcher Form auch immer.


Natürlich ist es legitim, sich eine Altersgrenze für eigene Kinder zu setzen.
Aber damit 9 Monate vorher um die Ecke zu kommen, nachdem die Partnerin gerade eine Fehlgeburt hatte... ohne Worte.

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Also, wenn ein Mann diesen Text verfasst hätte, also quasi die Frau doch kein Kind mehr möchte, obwohl die Planung mal anders war, der Kerl würde hier zerrissen werden.

Fakt ist, derjenige, der "Nein " sagt, sitzt am längeren Hebel.
Ich hoffe nur, dein Partner tut wirklich alles für die Vergütung.
Ich würde mich sterilisieren lassen an seiner Stelle.

Wenn du Kinder möchtest, ist er wohl einfach nicht der richtige Partner für dich.
Ich kann das total nachvollziehen. Ich bin 44, meine große Tochter wird 19, meine kleine wird 17. Ich bin froh, in absehbarer Zeit keine Verantwortung mehr zu haben.

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Hat er den die Fehlgeburt psychisch gut verarbeitet? Ich kann dich verstehen, aber die Männer können mit sowas auch Probleme haben. Vielleicht kam er nicht so gut damit klar und ihm ist dann auch bewusst geworden was mit kleinem Kind nochmal alles auf ihn zukommen würde und hat sich da eine Grenze gesetzt.
Ich kenne ein paar, dass auch nochmal ein drittes wollte. Hat nie geklappt, heute sagt sie zum Glück, weil sie merkt wie schön es ist nur noch die größeren beim aufwachsen zusehen zu können und wieder ihre Freiheiten genießt. Wenn kleine Kinder in der Nähe ist, beschäftigt sie sich sehr gerne mit denen, aber sie meint zu Hause reichen ihr jetzt einfach die großen.

Ich kann verstehen, dass es dich traurig macht, aber ihr steht an zwei unterschiedlichen Punkten im leben. Du kannst jetzt mit ihm klären, ob ihr den Weg weiter zusammen gehen wollt oder nicht. Ich weiß, dass es hart ist, wenn man schon so alt ist mit dem Kinderwunsch, aber es ist auch das Alter wo viele ihren Kinderwunsch beenden, um danach ihr Leben wieder aktiver gestalten zu können. Ich würde überlegen, ob nicht eine paartherapie für ein paar Stunden sinnvoll wäre, um heraus zu bekommen, wo ihr beide gerade steht und wie es weiter gehen kann. Der Therapeut wäre für mich in diesem Fall ein Mediator zwischen euch beiden, der helfen könnte, dass ihr euch gegenseitig besser zu verstehen.

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Hallo,
ich kann Deinen Mann verstehen.
Er hat ein Kind, das auf dem besten Wege ist, erwachsen zu werden. Und dann soll er nochmal von vorne anfangen mit Babystreß, später dann Schule und vielleicht eine ätzende Pubertät? Dafür fehlen einem oft, wenn man älter ist, einfach die Nerven. Und wenn das Kind dann irgendwann auszieht, ist man schon schon fast Rentner. Irgendwann möchte man doch auch seine Unabhängigkeit wieder haben. Wir sind Anfang 50 und Ende 40 und genießen es sehr, dass unsere Söhne schon groß sind (sind fast 20 und 15) und wir theoretisch nach nichts und niemanden mehr fragen müssen.
LG
Elsa01

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Aber das hätte er doch auch mit dem Baby, welches sie jetzt auf die Welt gebracht hätte.
Das Argument "Ich will nicht mehr von vorne anfangen" zieht doch irgendwo nicht, wenn er gerade jetzt durch die 1. Schwangerschaft ein Neugeborenes vor sich liegen hätte? Dann wäre er in 9 Monaten auch 40 und sein Kind noch kein Jahr alt.

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Das stimmt, aber vielleicht hat er sich auch bedrängt gefühlt mit dem Wunsch der Partnerin nach einem Baby und es ist ihm durch die Fehlgeburt bewusst geworden, dass er doch kein weiteres Kind will. Wer weiß.....

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Als ich eine Fehlgeburt hatte, kam zwischen der Trauer usw auch eine wahnsinnige Dankbarkeit für meine älteste Tochter. Man wird demütig, wenn man lernen muss, dass es eben nicht so selbstverständlich ist. Die Vorstellung genau in dieser Situation hätte sie jemand abgelehnt....ja da wäre nicht nur die weitere Kinderplanung gestrichen gewesen, sondern eher die ganze Beziehung in Frage gewesen. Generell gab es bei uns (auch Patchwork) eine generelle Absprache was weitere Kinder betraf. Erst als mein Mann ein Vater für meine große Tochter war, also vom Verhalten her so, wie es ein Vater wäre, war ich bereit weitere Kinder zu bekommen. Ich weiß, dass viele da anderer Meinung sind, aber für mich ist es eben wichtig, dass sich meine Große nicht als Kind zweiter Klasse fühlen muss. Von daher allein aufgrund der Situation mit seiner Tochter verstehe ich deinen Mann.

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Ich kann die Kommentare, in denen man den Mann versteht, ehrlich gesagt nicht nachvollziehen.

Ab dem Zeitpunkt, zu dem der Partner mit der TE ungeschützten Verkehr hatte, war er bereit, ein weiteres Kind zu bekommen - wann das sein wird, ist erst mal irrelevant. Er hat sich also davor schon mit dem Gedanken auseinandergesetzt. Und da er schon ein Kind hat, wusste er, worauf er sich einlässt.

Nach der Fehlgeburt hat er weiterhin mehrere Monate erneut versucht, ein Kind zu zeugen. Und erst DANN bekam er Muffensausen und ruderte zurück, indem er eine völlig hanebüchene Deadline zieht, die zuvor niemals erwähnt wurde? Sorry, ich würde meinem Mann die Beine langziehen, wenn er mich so verar...en würde.

Für die TE bricht gerade eine Welt zusammen, weil sie bisher nie mit einer solchen Anzählung gerechnet hat. Ich finde das fies und überhaupt nicht partnerschaftlich. Das würde ich dem Partner auch genauso kommunizieren. Gerade beim Kinderwunsch sollte man schon von Anfang an mit offenen Karten spielen, damit der andere Partner nicht blind ins Verderben rennt.

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Grundsätzlich verstehe ich was du meinst, dennoch hat auch der Partner das Recht sich eine Deadline zu setzen.

Kinderwunsch kann sich lange hinziehen. Angenommen, was wir der TE nicht wünschen, es kommt zu weiteren Fehlgeburten oder eine Behandlung in der Kinderwunschklinik wird erforderlich oder, oder, oder... Das kann sich im schlechtesten Fall noch Jahre hinziehen.

Umgekehrt könnte man auch sagen, hat ihr Partner nie behauptet, es wäre ihm egal wielange es dauert, Hauptsache es klappt irgendwann. Was wiederum schwer vorstellbar ist, wenn man bedenkt, wie unfreiwillig er Vater ist.

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"Kinderwunsch kann sich lange hinziehen. Angenommen, was wir der TE nicht wünschen, es kommt zu weiteren Fehlgeburten oder eine Behandlung in der Kinderwunschklinik wird erforderlich oder, oder, oder... Das kann sich im schlechtesten Fall noch Jahre hinziehen."

Absolut deiner Meinung.

In einer solchen Situation kehrt man aber meistens immer wieder zurück ans "Whiteboard" und überlegt gemeinsam, wie weit man zu gehen bereit ist. Damit kalibriert sich die Kinderplanung regelmäßig neu, was kein "Open End" zur Folge hat.

In der Situation der TE hat der Partner aus dem Nichts heraus eine unüberwindbare Grenze gezogen. Vielleicht hätte die TE besser damit klarkommen können, wenn der Mann gesagt hätte: "1 Schwangerschaft noch - wenn die hält, ok, wenn es wieder eine Fehlgeburt wird, war es das." Damit wird auch der psychischem Belastung durch die Fehlgeburt ihren Tribut gezollt - die ging am Mann vermutlich ebenso wenig spurlos vorbei wie an der TE.

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Naja wenn er schon damals eig kein Kind wollte, hast du dann erwartet das ändert sich? IdR ändern Menschen ihre Meinungen nicht. Ich finde es natürlich schon heftig dass er das jetzt sagt, aber war das Kind das ihr verloren habt denn wirklich gewollt von ihm? Habt ihr nie über Kinderwunsch gesprochen? Es kann auch aus der Angst kommen weil ihr das Kind verloren habt. Aber wenn du ein Kind dringend willst, kann ich dir nur raten weiter zu ziehen. Ich würde es ihm nicht aufzwingen und vllt pausiert ihr mit allem erstmal bis klar ist wer was wirklich will