Hallo zusammen,
mein Partner und ich (36 & 38) wollen eine Familie gründen.
Mein Partner knüpft das sehr an einen bestimmten Faktor: Er will zuerst ein Haus kaufen, damit alle genug Platz haben. Der Plan ist: 1. Haus kaufen 2. Familienplanung + Heirat
Wir suchen schon seit letztem Jahr, aber haben noch nichts Passendes gefunden.
Mich setzt das Ganze sehr unter Druck, weil ich das Gefühl habe, die Zukunfts-/Familienplanung hängt von dem Hauskauf ab, der noch sehr lange dauern kann. Ich bin schon Mitte 30 und ich will auch nicht mehr ewig mit einem Kind warten.
Mein Partner hat schon allen Freunden und Bekannten erzählt, wir würden ein Haus kaufen. Das stresst mich zusätzlich, weil die Leute immer wieder neugierig und freudig nachfragen, obwohl es nicht klar ist, ob wir überhaupt je was Passendes finden.
Ich weiß, dass man für ein Baby kein Haus braucht. Aber es ist jetzt schon schwierig mit dem Platz bei uns. Mein Partner hat einen unruhigen Schlaf und ich habe keine richtige Ausweichmöglichkeit. Mit Baby wäre das zusätzlich schwierig.
Wir könnten wohl erst mal eine größere Wohnung suchen, aber das kann von der Suche her genauso schwierig sein und es wäre auch sinnlos, zuerst eine Wohnung zu suchen und kurz darauf doch in ein Haus zu ziehen.
Mein Partner sagt zwar, er würde auch ohne Haus eine Familie mit mir gründen, aber ich merke, dass er eigentlich keine Lust darauf hat, sich auf kleinerem Raum zu arrangieren und sehr auf ein Haus fixiert ist, allen Leuten schon davon erzählt hat usw.
Was könnte ich machen, um diesen großen Druck loszuwerden? Ich habe Druck wegen meines Alters, der ständigen Immobiliensuche, der Nachfragen von den anderen und weil ich das Gefühl habe, meine Zukunft ist nicht planbar, sondern ganz ungewiss. :(
Partner knüpft Familienplanung an Hauskauf
Weiß er wie es dir damit geht? Wenn ihr redet findet ihr vielleicht einen Kompromiss. Ihr könntet z.B. noch 3 Monate warten, ob ihr etwas findet. Und wenn nicht beginnt ihr trotzdem mit dem Üben. Er scheint ja auch nicht komplett abgeneigt zu sein.
Oder er lässt ein SG machen, du setzt wenn vorhanden hormonell Verhütung ab und trackst deinen Zyklus mit NFP und ihr verhütet mit Kondomen. Dann weißt du woran du bist, wenn es dann wirklich los geht und wenn dein Zyklus regelmäßig ist und sein SG gut ist, kannst du vielleicht beruhigt noch etwas länger abwarten.
Es hat aber auch Vorteile zu warten. Ihr könnt mehr Geld sparen für das Haus und die Elternzeit.
Ich glaube, dass dieses "Ich baue/kaufe für meine Familie ein Haus"-Sache in vielen Männern ganz tief drinsteckt. Das ist dann oft in der eigenen Familie so geprägt worden, entweder in die eine Richtung (eigene Eltern haben immer das freistehende EFH gehabt) oder in die andere (musste sich Zimmer mit zwei Geschwistern teilen). Ich kann vollkommen verstehen, dass das belastet, das würde ja jede Sache für sich schon. Und es wird auch nicht weniger Druck, wenn man dann ein Haus bezieht und den Gästen die "Arbeitszimmer" präsentiert. Aber auch aus der Tatsache, dass Dein Mann das ja so herumerzählt schimmert heraus, das ihm da eventuell auch wichtig ist, was er "ausstrahlt" und wie seine Ideale sind.
Du solltest schon auf dem Zettel haben, dass Dein Mann wiederum unter einer alternativen Lösung leiden könnte. Also womöglich halb durchdreht und aus der Haussuche ein Riesending macht, weil er es verheiratet und evt. mit Kind in einer kleinen Wohnung unerträglich findet und er denkt, er habe versagt und sein Gesicht verloren. Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber manche Männer sind solche archaische Idioten, die nehmen andere Männer nicht ernst, deren Kinder in einer fremden Wanne gebadet werden müssen, wo schon andere Menschen drin waren.
Auf jeden Fall hast Du glaube ich sehr gute Argumente, die Reihefolge umdrehen zu wollen und Deinen Mann zu bitten, darüber noch mal sehr gut nachzudenken. Vor allem solltest Du ihn bitten aufzuhören, die Pläne herumzuerzählen, das ist ein Verhalten, das hart an der Grenze zum "Fakten schaffen" liegt und die Bereitschaft, es evt. anders zu machen nicht gerade erhöht. Auch, um nicht überstürzt Entscheidungen unter Druck zu fällen. Das sind ja alles für sich Projekte (Haus, Heirat, Kind), die einen wahnsinnig einspannen.
Ja, das trifft es sehr gut. Ihm ist ein männliches Auftreten sehr wichtig.
Soll ich den anderen erzählen, dass das kompliziert ist und noch länger dauert? Ich will ihn aber auch nicht bloßstellen, dass er das Ganze falsch darstellt.
Ich würde das auf jeden Fall mit ihm persönlich klären und nicht "über" andere. Es reicht ja, wenn einer schon den Druck durch solche Ansagen nach draußen erhöht.
Vielleicht hilft ja auch ein wenig statistische Nachhilfe. Im Schnitt ist man in Deutschland beim Immobilienerwerb 40 Jahre alt und beim ersten Kind als Frau 30 Jahre alt. Und das hat ja auch gute Gründe so. Eigentlich müsste sich Dein Mann erklären, warum er es ganz anders machen will und nicht Du, dass der Druck da zu groß ist.
Nimm deinen Mann zum nächsten Termin beim Gynäkologen mit rein und spricht da das Thema Kinderwunsch an.
Vielleicht öffnet es ihm die Augen, wenn ein Experte ihm erklärt, dass die Wahrscheinlichkeit in einem optimalen Zyklus, schwanger zu werden nur bei 20% liegt und es schwieriger wird, je älter ihr werdet.
Leider denken viele Männer, dass es die ersten 2-4 Zyklen schon quasi von alleine klappen wird und setzen sich nicht wirklich damit auseinander.
Leider ist es tatsächlich momentan gar nicht so einfach eine passende preiswerte Immobilie zu finden. Wir haben täglich über einen Zeitraum von 1,5 Jahren im Raum NRW nach Häusern gesucht und sind erst im Dezember 2023 fündig geworden.
Die Notar Kosten und die Grunderwerbssteuer haben es auch noch mal in sich.
Ich kann beide Seiten einwertig verstehen.
Du sagst selbst, dass ihr sehr beengt lebt. Das ist dann mit einem Baby nicht gerade einfacher. Da sammelt sich doch eine ganze Menge Kram an und vor allem hat da dann keiner die Möglichkeit sich mal 20 Minuten wirklich zurückzuziehen wenn man mal kurz Ruhe braucht.
Auf der anderen Seite sind deine Gedanken natürlich absolut logisch. Das Alter spielt beim KiWu eine große Rolle und es ist einfach ein Fakt, dass du nicht Ewigkeit hast.
Wenn er unbedingt ein Haus will, dann würde ich ihm eine Frist setzen. Schaut er aktiv? Schaut er auch wo anders als immoscout?
Steht die Finanzierung? Klappt das auch mit Elternzeit? Etc.
Ansonsten würde ich dann doch die Variante ‚größere Wohnung‘ in Angriff nehmen, dann kann man immer noch umziehen wenn sich was findet.
Mach ihm klar, dass du nicht mehr bereit bist zu warten.
Finanzierung, Elternzeit etc. wäre alles schon geklärt. Ja, wir schauen beide regelmäßig.
Ich teilweise auch nach Wohnungen, da ist es fast genauso schwer, was Passendes zu finden, was noch verfügbar ist. Und eigentlich wollen wir ja keine Wohnung.
Hi
eine etwas seltsame Priorisierung von Deinem Partner. Die Deadline sollte hier das Alter sein, eine Immobilie kann man immer kaufen. Zudem kommt - was nicht zu wünschen ist - dass es mit dem Kinderwunsch nicht klappt. Dann hat man einHaus, was unterbevölkert bleibt.
Derzeit ist der Immobilienkauf ohnehin etwas angespannt und je nach Finanzierung würde ich auf eine Senkung der Zinsen warten. UNd mit Kind gibt es außerdem Förderung in Form von Baukindergeld vom Staat
Kinder sind zu Beginn eigentlich, was Platz angeht, recht anspruchslos. Sie brauchen Futter, viel Liebe und ein ruhiges Plätzchen zum Schlafen. Das war's.
VG
Ja, das sage ich meinem Partner auch. Aber sein Traum ist ein Haus. Er hat keine Lust in einer nicht so großen Wohnung zu wohnen, wo man sich nicht zurückziehen kann und nicht jeder seinen eigenen Bereich hat.
Das mit dem Baukindergeld ist interessant.
Baukindergeld gibt es nur bis zu einer gewissen Gehaltsgrenze und wenn man nicht super viel EK angespart hat, kann man sich mit dem Gehalt vermutlich aktuell eher keinen Immobilienerwerb leisten.
Zum Thema: Ich würde auch nicht warten, weil beides lange dauern kann. 36 ist jetzt noch kein Drama, aber es wird halt nicht einfacher...
Wie groß ist denn eure aktuelle Wohnung und wieviele Zimmer habt ihr?
Ein Haus zu kaufen ist eine unglaubliche Belastung, nicht nur finanziell. Kinderwunsch wird dann wahrscheinlich noch lange aus Eis liegen... Für mich klingt das nach Herauszögern... Ich würde alsbald klären, was er damit bezweckt und ihn direkt fragen, ob er das Thema nicht nur vor sich herschiebt.
Ich wäre für ein bisschen Flexibilität und würde erstmal in eine Mietwohnung ziehen, wo ihr zu 2. Gut Platz habt und ein Baby auch noch gut rein passt. Sowas ist doch schnell passiert und nimmt ganz viel Druck.
Ein Haus muss höchstwahrscheinlich erst noch renoviert werden. Das kann noch zusätzlich dauern. Außerdem wisst ihr nicht wie die Familienplanung abläuft.
Ich kann nur von mir sprechen: Ich war 2x mit Zwillingen schwanger, welche leider zu den Sternen wandern mussten. Ich bin froh, dass wir unsere Hausplanung noch ändern konnten. Denn mit Zwillingen plant man definitiv anders, als evtl. Kinderlos.
Leider.
Bin aber natürlich eine absolute Ausnahme.