Hallo zusammen,
mein Freund hat festgefahrene Routinen, mit denen ich schwer klarkomme. Er verhält sich manchmal weiterhin so, als wäre er allein und nicht in einer Beziehung:
1. Das Wochenende ist für ihn Erholungszeit von der stressigen Arbeitswoche, wo er am liebsten allein zuhause am PC ist und viel schläft. Die Anfangszeit der Beziehung wollte er sich fast gar nicht am Wochenende treffen und sagte oft schon vorher, dass er das WE für sich zum Ausruhen braucht und niemanden sehen will. Oder er sagt, er weiß noch nicht, wie er sich fühlt, will sich das offenhalten, aber dann kam es oft auch nicht zum Treffen. Mittlerweile ist das etwas besser und wir treffen uns oft auch am WE, aber meist nur kurz, 2-3 Std. zum Kaffee in der Stadt oder abends im Kino. Wir verbringen nie mehr Zeit als 1 Übernachtung von abends bis mittags.
2. Abends nach Feierabend ist er in der Woche immer online und spricht 2-3 Std. mit seinem besten Freund am PC. Mit mir telefoniert er höchstens kurz und schickt mir sonst Bilder, Links etc. per Chat. Wenn ich ihn frage, ob er Lust hat zu telefonieren, sagt er, dass er schon mit seinem besten Freund im Gespräch ist. Wenn ich ihm sage, dass ich auch gern mal abends etwas länger mit ihm reden würde, sagt er, das ist die Zeit für seinen besten Freund.
3. Wenn wir uns zuhause treffen und übernachten, beschäftigt er sich viel mit dem Handy, als ob er allein wäre. Er spielt oft einfach irgendwelche Videos laut ab, liest Zeitungsartikel online und konzentriert sich darauf, während ich daneben sitze oder liege und wir eigentlich die ganze Woche nicht zusammen übernachtet haben. Wenn ich was sage, antwortet er nur, ich könne ja mitgucken.
Wenn ich ihn auf die ganzen Sachen anspreche, unterstellt er mir, ich wolle ihm was verbieten. Er wäre halt müde, braucht Zeit mit seinem besten Freund abends, braucht die Videos, um zu entspannen usw.
Viele Sachen, die ich vorschlage, werden abgelehnt. Selbst auf sowas wie Spazierengehen hat er oft keine Lust. Vieles hängt von seinen spontanen Launen ab und ich habe oft das Gefühl, selbst wenn wir was machen, sehnt er sich wieder nach der Zeit, wo er sich zuhause allein am PC ausruhen kann. Es ist dann für ihn klar, dass er nach dem Frühstück oder Kino direkt nach Hause fährt.
Ich habe das Gefühl, ich muss mich in seine Schablonen pressen und an seine unflexiblen Routinen anpassen. Und ich könnte nichts dagegen sagen, weil ich ja weniger als er arbeite und das alles nicht nachvollziehen kann.
Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht, wie ich damit umgehen kann.
Findet ihr, ich will ihn zu sehr einschränken und sollte ihm die Freiheiten lassen?
Wie kann es da überhaupt einen Kompromiss geben?
Er sagt, manche Sachen würden sich erübrigen, wenn wir bald wahrscheinlich sowieso zusammenwohnen.
Freund hat Routinen, an die ich mich anpasse
Wie verbringt ihr denn eure Freizeit? Hattet ihr überhaupt Dates mit schön Essen gehen oder eine Radtour mit Picknick oder dergleichen? Oder seit ihr nur vor dem Fernseher?
Single leben mit der Bequemlichkeit einer Freundschaft+... So würde ich das bezeichnen.
Verlass dich nicht auf später, entweder er ändert sich und setzt neue Prioritäten.. Wird er aber nicht tun.. Oder du machst schluss.
Zieh bloß nicht zusammen oder werde schwanger..
"Single leben mit der Bequemlichkeit einer Freundschaft+... So würde ich das bezeichnen."
Genau. Er will nur jemanden, der ihm die lästigen Haushaltspflichten abnimmt und ihn ansonsten in Ruhe lässt. Er sollte lieber eine Putzfrau engagieren. Du scheinst ansonsten recht uninteressant für ihn zu sein.
Hallo,
zu deinem letzten Satz, dass er meint, manche Sachen würden sich mit dem Zusammenziehen erübrigen - da lege ich meine Hand ins Feuer, dass dies bei euch nicht so sein wird. Er wird weiterhin die Abende am Handy aktiv sein bzw. mit dem Freund telefonieren und du wirst daneben sitzen. Ich denke, ihr seid einfach nicht kompatibel, was eure Erwartungen an eine Partnerschaft und die Zeit, die man miteinander verbringen will, betrifft. Und das hast du richtig erkannt: Solange du dich anpasst, ist für ihn alles gut. Er wird sich nicht ändern, nur weil ihr in einer gemeinsamen Wohnung lebt - dafür kommen andere "Baustellen" (wie z.B. wer welche Sachen im gemeinsamen Haushalt erledigt) hinzu. Das würde ich mir an deiner Stelle nicht antun.
"Er sagt, manche Sachen würden sich erübrigen, wenn wir bald wahrscheinlich sowieso zusammenwohnen. "
Habt ihr das schon fest geplant?
Dennf alls ja, würde ich da mal nochmal 2, 3 Schritte zurückgehen und das gut überdenken. Dein Partner scheint, um es mal so schonungslos z sagen, kein tatsächliches Interesse an dir zu haben, sondern es eher ganz nett, wenn nicht gar nur "ok" zu finden, wenn du da bist.
Willst du das so weiter leben? Fühlst du dich denn in der "Beziehung" überhaupt wohl? Was ist denn das GUte an der Beziehung, wenn ihr nichts gemeinsam tut und er auch kein Interesse daran hat?
Für mich klingt das, als wärst du ihm einfach nicht besonders wichtig.
Der beste Freund ist wichtiger, zocken und gammeln ist wichtiger, Zeit alleine zu verbringen ist alles wichtiger als du.
Für mich wäre das nichts.
Der Mann ist einfach ein Zocker und daran wirs sich nichts ändern. Mein Ex war auch so. Eine Änderung hielt nie länger als ein paar Wochen und ich saß jeden Abend allein auf der Couch und er vorm PC.
Eine Beziehung leben heißt auch Kompromisse eingehen. Er bewegt sich keinen Millimeter und du sollst dich komplett nach ihm richten. Das kann nicht funktionieren.
Ich weiß nicht warum von "keine Lust auf Spazierengehen" immer auf ein komplettes Desinteresse geschlossen wird. Ich finde spazieren gehen stink langweilig und würde da auch in 99% der Fälle mit keine Lust antworten. Aber das ist kein generelles Desinteresse.
Weil sie schreibt " selbst auf spazieren gehen hat er keine Lust", daraus leite ich mal ab das er auch auf andere Aktivitäten keine Lust hat
Hallo FS,
ich habe in meiner Vergangenheit sehr viel Energie dafür aufgewendet, in Beziehungen dem Mann zu gefallen, mich anzupassen, etc. Oft war dann immer alles so lange gut, bis ich mal meine "Forderungen" gestellt, meine Bedürfnisse kommunziert habe. Und plötzlich war den Männern dann die Beziehung zu mir nicht mehr soooo wichtig. Beziehung ja immer gerne, zu seinen Konditionen. Sprich, wenn die Partnerin zufrieden ist in der Rolle der Statistin. Das ist aber nicht einfach nur eine unschöne Art der Männer gewesen, sondern auch viel Naivität und Unselbtbewusstsein meinerseits.
Mittlerweile gehe ich die Partnerfindung ganz anders an. Ich lasse erstmal alle durch meinen definierten Filter laufen und erst dann gebe ich überhaupt Raum und Möglichkeit mich einzulassen und evtl. zu verlieben. Dieses "ich find dich süß und bin jetzt mit dir zusammen aber eigentlich stört mich alles an dir, wie können wir dich ändern?" mache ich nicht mehr mit. Das empfehle ich auch keinem. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, welche Menschen man in sein Leben lässt und wie diese einen behandeln dürfen.
Du und dein Freund haben einfach unterschiedliche Vorstellungen. Er wird sich nicht ändern schon gar nicht, wenn du darauf bestehst. Er hat doch alles Wissen bereits in der Hand um dich glücklich zu machen aber es ist ihm einfach egal. Du darfst Teil deines Lebens sein für die Lücke, die er dir lässt. Und anstatt dir jetzt den Kopf zu zermatern und alles möglich machen zu wollen um mit ihm zusammen zu bleiben würde ich mal getrost sagen: Bye. Sich immer wieder vor Augen führen, es gibt da draußen noch ca 4 Mrd andere Männer