Neuer Partner ein Workaholic :(

Hallo zusammen,

seit Anfang des Jahres habe ich einen neuen Partner/Freund. Eigentlich könnte ich total glücklich sein, denn er gibt mir endlich das, was ich in meiner letzten langen Partnerschaft total vermisst habe.

Dennoch ist er ein totaler Workaholic finde ich. Er ist Vollzeit in seinem ausgeübten Beruf tätig (angestellt) und nebenbei noch selbstständig mit seiner Firma wo er ständig auf Achse ist. Und gerade zum Frühjahr/Sommer/Herbst wird es richtig viel sagt er :(

Ich sehe ihn kaum, meldet sich dementsprechend auch wenig und wenn nur kurz und knapp.

Selbst seine beiden Kids auf erster Ehe sieht er wenig (aber Dienstnehmer schon einigermaßen groß) ..

Wie soll ich das Thema nur ansprechen? Habe ein wenig Angst davor :(

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Hi,

auch wenn es unschön klingt: gehe nicht davon aus, dass sich das ändert. Wenn er nicht für die eigenen Kinder runterschraubt, wird eine neue Partnerin das nicht ändern.

Sieh es als Vorwarnung, dass es noch weniger wird, dass er Zeit hat.

Ich bin echt nicht der Typ, der immer sagt: trenn Dich. Aber ich bin großer Anhänger von "gehe davon aus, dass jemand sich und seine Umstände nicht ändert, weil es für die Person selbst passt. Gehe nicht davon aus, dass jemand für dich sein Leben/Ansichten/Eigenheiten über den Haufen schmeißt." ... und dann überlege, ob das für Dich passt.

Bearbeitet von Anjamtk
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Was möchtest du denn genau ansprechen?
Was fehlt dir konkret und wie könnte die Lösung für dich aussehen?

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Was möchtest du denn? Ne Wochenendbeziehung alle 4 Wochen zum gemeinsamen Restaurantbesuch, während jeden sein Leben mit seinen Kids lebt? Dann kann das gehen.
Ne Beziehung mit zusammen wohnen, zusammen Kinder etc.? Dann lieber jetzt Schluss machen, bevor das Elend noch länger geht.
Ändern wird er sich nicht, muss er auch nicht, ist aber halt nicht Familienkolpaktibel.

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Hallo Felicya29,

wie der Name Workaholic schon sagt, könnte dein neuer Partner in einer Art Arbeits- und Karrieresucht gefangen sein.
War sein übermäßiger Arbeitseinsatz vielleicht auch ein Grund, warum seine vorherige Partnerschaft mit Kindern gescheitert ist?
Nicht selten gehen auch langjährige Ehen an einer Arbeits- und Karrieresucht eines Partners zugrunde, weil der betroffene Partner nicht bereits ist, das Arbeitsverhalten zu ändern.

Arbeitssucht ist - wie Süchte generell - nur schwer in den Griff zu bekommen. Erschwerend kommt hinzu, diese Suchtspezialität ist gesellschaftlich meist hoch angesehen und wird oft auch durch ein überdurchschnittliches Einkommen belohnt. Arbeitswütige Menschen finden sich so oft in einer Art positiver Rückkopplungsschleife.

Du kennst diesen neuen Mann erst seit kurzer Zeit. Wenn du dich unwohl fühlst mit seinem exzessiven Arbeitsverhalten würde ich an deiner Stelle die Beziehung beenden.

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Was genau möchtest du ansprechen und was erhoffst du dir vom Gespräch? Das er weniger arbeitet ?

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Du solltest dich fragen, ob du sowas langfristig haben willst. Der Mann kann noch so gut sein, wenn er am Ende keine Zeit für dich hat und lieber arbeiten geht, wird das langfristig immer wieder zu Problemen führen. Also stelle dir nicht die Frage, wie du ihn ändern kannst, das wirst du nicht schaffen, sondern ob du damit leben kannst mit so einem Partner.

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Einfach knallhart raus damit. Bei uns war auch ganz klar, dass mein Mann sein Pensum mit Kindern nicht halten kann - oder vielmehr will. Er liebt seinen Beruf sehr, er findet total Erfüllung darin, hat so viel investiert um da hinzukommen, wo er jetzt ist...aber es war immer klar, dass er seine Prioritäten dann neu setzt. Und wie genau das aussieht, haben wir zusammen beschlossen. Also was wünscht er sich, was ist ein "Muss", was ist nur Hobby, wie viel Zeit brauchen wir als Familie und als Paar, wie geht es weiter wenn ich wieder arbeiten gehe... Es hilft da wirklich nur maximale Offenheit. Gerade wenn noch Kinder involviert sind, die auch Aufmerksamkeit brauchen.

"Eigentlich könnte ich total glücklich sein, denn er gibt mir endlich das, was ich in meiner letzten langen Partnerschaft total vermisst habe."

Aber offensichtlich keine gemeinsame Zeit. Und das ist irgendwo Voraussetzung für eine echte Partnerschaft. Also man kann kurze Dürrephasen gut überbrücken, ist ja bei uns auch so, aber wenn man dauerhaft so leben muss, kann das doch nicht glücklich machen. Hat dein Partner denn ein Problem damit, dass er so wenig Zeit mit dir hat?

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Einfach gerade heraus:
Sag ihm, was du in einer Beziehung brauchst, um glücklich zu sein (z.b. drei Mal wöchentlich sehen, zwei Übernachtungen etc).
Und dann muss er schauen, ob das mit seinen Vorstellungen von einer Beziehung übereinstimmt. Wenn er aber seine Partnerin nur einmal die Woche für zwei Stunden sehen muss, um glücklich zu sein und dementsprechend nichts an seiner Arbeitssituation ändern will, dann weißt du, dass ihr nicht zusammen passt.
Liebe alleine reicht nämlich nicht, um eine glückliche Beziehung zu führen.

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Wovor hast du denn Angst? Mit seinem Partner sollte man sich problemlos über alles reden können. Was soll denn passieren? Dass er noch mehr arbeitet?

Bei uns war/ist es ähnlich. Das Arbeitapensum als Angestellter war immer extrem hoch. Auch im Urlaub und am Wochenende. Das hatte aber einen Sinn, war quasi eine Art Vorarbeit. Und mündete in der Selbstständigkeit. Zeitweise parallel, dann später nur noch die Selbständigkeit. Das war lange echt hart. Für uns alle. Aber wir hatten Ziele und Wünsche. Und das haben wir so erreicht.
Vielleicht ist das bei ihm ähnlich?

Was spricht denn dagegen ihm zu sagen, dass du ihn gerne mehr um dich hättest, dass dir Zeit mit ihm fehlt, du ihn vermisst. Was spricht dagegen zu fragen, ob er dieses Pensum immer halten möchte, oder irgendwelche Ziele verfolgt?
Du kannst doch sagen, dass du so wie es aktuell ist, dauerhaft nicht glücklich bist.