Ich bin seit 24 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 17 verheiratet. Wir haben zwei Kinder, 13 und 10 Jahre. Seit Jahren ist es so, dass alles an mir hängt. Kinderbetreuung, Termine der Kids, Finanzen, Haushalt zu 90 Prozent. Soweit so gut, das habe ich mir so ausgesucht. Mein Mann ist selbständig, nimmt seine Position sehr ernst und will ein gutes Vorbild für die Mitarbeiter sein. Entsprechend arbeitet.er täglich 11 Stunden. Nun ist es in den letzten. Wochen so, dass er sehr genervt ist. In der Firma läuft es schlechter als in den vergangenen Jahren, aber nicht bedrohlich. Wenn er am Wochenende zu Hause ist, erledigt er alles, was er unterhalb der Woche nicht geschafft hat, handwerkliche Sachen zum Beispiel. Sein Stresslevel steigt dadurch natürlich. Ein normales Gespräch ist kaum noch möglich,sobald ich ihn anspreche, fühlt er sich angegriffen. Gleichzeitig ist es so, dass ich ihn gebeten habe, morgen mit unserer Tochter einen Arzttermin wahrzunehmen. Ich habe morgen einen beruflichen Termin und kann einfach nicht. Ich habe lange überlegt, wie ich es schaffen kann, um ihn bloß nicht zu fragen, ob er es übernehmen könnte. Ich kann den Termin aber nicht verschieben, weil die kommenden Termine von der Uhrzeit voll in meiner Arbeitszeit liegen Großeltern sind keine vor Ort. Also habe ich ihn gefragt, er hat total gereizt genervt, hat einen roten Kopf bekommen und gesagt, dass das überhaupt nicht passt. Irgendwann meinte er total genervt, dass er dann eben einen halben Tag Urlaub nehmen muss, was völlig überzogen ist. Er ist vermutlich anderthalb Stunden nicht auf der Arbeit und kann es meinetwegen auch abends ranhängen. Er hat keinen beruflichen Termin in der Zeit, sondern hat keine Lust auf die Vorwürfe seines Bruders, der auch Geschäftsführer ist und es nicht nachvollziehen kann, dass ich den Termin nicht wahrnehmen kann. Ich bin so sauer und enttäuscht, ich überlege bei sowas schon 1000 Mal, ob ich ihn frage. Er kommt dann immer damit, dass er kein normaler Angestellter ist, sondern die Verantwortung trägt. Das verstehe ich alles, aber die Firma wird nicht untergehen, in der Zeit. Ich bin selber schon gestresst, schlafe seit Wochen schlecht und grübel viel, wie es weitergehen soll. Er kann durchaus liebevoll sein, aber momentan überwiegt die andere Seite und ich weiß nicht, wie wir da rauskommen, da normale Gespräche darüber kaum machbar sind, weil sich sofort angegriffen fühlt.
Alleinerziehend mit Mann?
Guten Morgen ☕
Fühl dich erst Mal gedrückt! 🫂
Ich befürchte, dass ihr beide ein wenig aus der Balance geraten seid - und ihr - meiner Meinung -nach Auszeit vom Alltag benötigt!
Das grübeln und co. Deinerseits - und das gereizte Gemüt deines Mannes sind klare Zeichen dafür.
Ihr solltet beide darüber - respektvoll & einfühlsam - sprechen & Lösungen finden, sonst wird sich das womöglich aus dem Ruder laufen.
Organisiere eine Betreuung (Babysitter) und ggf. einen Wellness-Abend oder etwas anderes, was euch beiden Freude macht und abschalten lässt. Seid freundlich zu einander & versucht Verständnis für euch - gegenseitig - aufzubauen und pro-aktiv zu handeln.
Liebe Grüße
Da er gefühlt eh dauergereizt ist und sich stets persönlich attackiert fühlt, kommt es auf dein langes Grübeln, wie du ihn fragen sollst, auch nicht mehr an. Ich würde, wenn immer auch du mal etwas von ihm brauchst, geradeaus fragen. Ohne Bitten, ohne einen gewissen unterwürfigen Ton in der Stimme und mit gerader Körperhaltung: „Alex, Tochter hat hier diesen Termin und ich kann nicht. Kannst du es dir einrichten?“ Wenn er beginnt, gestresst zu reagieren: „Hey, ich habe bloss gefragt. Wenn du nicht kannst, fein.“ Und dann lass dich nicht ärgern und organisiere jemanden, der sie bringen kann, wenn nötig bezahlt. Und irgendwann beginnst du, ihn gar nichts mehr zu fragen. Ehrlich, so einen würde ich aus meinem Alltag streichen und mein Leben anders organisieren. Wenn du dich nicht trennen möchtest, dann werde autonom innerhalb der Beziehung. Er verpasst die Quality Time mit euch - das sollte ihm zu denken geben, und wird es wohl, wenn er alt ist.. Bis dahin musst du auf dich und eure Kinder schauen. Ich würde ihn in nichts mehr mit einbeziehen. Wenn er sich gar nie wundert, wäre die nächste Konsequenz die Scheidung.
Dein Mann erwartet von seinen Mitarbeitern, dass sie 11 Stunden arbeiten und sich keine Zeit für ihre Familie nehmen? Also so ein Vorbild möchte er sein? So einen Chef hätte ich nicht gerne…
Und so einen Partner auch nicht. Dem es nach 13 Jahren mit Kind nicht möglich ist, einmalig für 1 Stunde mit seinem Kind zum Arzt zu gehen. Das wäre kein Familienleben, wie ich es mir wünsche.
Mein Mann arbeitet auch viel (ok, nicht selbstständig, aber tatsächlich eher kleiner und familiärer Betrieb und daher fühlt er sich auch schnell „verpflichtet“), aber wenn’s um die Familie geht, kann man sich auf ihn verlassen. Ich übernehme auch aktuell den Hauptteil. Wenn ich aber wirklich nicht kann, springt er ohne wenn und aber ein!
Puh, für mich klingt das sehr ungesund, was abläuft. Dein Mann scheint auf dem besten Weg Richtung Burnout zu sein. Und du läufst auf Eierschalen um ihn herum, um ihn ja nicht zu stressen, was bei dir zu Stress führt.
Könnt ihr aus diesem Hamsterrad mal ausbrechen? Längerer Urlaub, in dem ihr wirklich weg seid? Und danach klärt ihr in Ruhe die gemeinsamen Prioritäten?
Du musst aber auch auf dich achten. Richte dich do ein, dass du wieder aus dieser Grübeln, wie du deinen Mann nicht belastet, rauskommst. Und schobe ihn dabei nicht zu sehr, sondern sprich direkt an, was los ist. Wenn es dann eskaliert, weißt du zumindest woran du bist und kannst Konsequenzen ziehen.
Vorbild für die Mitarbeiter: Hier kann man auch eine gute Work-Life-Balance vorleben. In meiner vorherigen Firma hat zB die Sekretärin des Geschäftsführers mal spontan all seine Termine abgesagt, weil sein Kind krank war und seine Frau auf Dienstreise war. Somit nahm der Geschäftsführer zwei Tage Kindkrank. In meiner aktuellen Firma war einer der zwei Geschäftsführer während einer recht kritischen wirtschaftlichen Unternehmensphade vier Wochen im Urlaub und zwar in Regionen, in denen er nur schwer erreichbar war. Hat trotzdem geklappt.
Die Beispiele sollten nur verdeutlichen, dass ein halber Tag frei auch als Geschäftsführer drin sein sollte.
Ich bin auch „alleinerziehend“ mit selbstständigem Mann 😅
Ich kann meine Termine flexibler umplanen als er.. übernehme so gut wie jede Krankheit und 99% aller Arzttermine.. alleine war er mit dem Kind noch nie bei einem Termin - maximal wenn ich ihn als Begleitung gebraucht habe
(Jetzt bspw hochschwanger mit langer Fahrzeit)
Bei uns ist es tatsächlich so, dass in der Firma ohne ihn leider nichts läuft. Aber ein halber Tag weniger im Monat ändert jetzt auch nix. Weil wenn er grad Lust und Laune hat, fährt er auch durch die Gegend und erledigt Termine und Einkäufe während der Geschäftszeiten 🤷♀️
Gefragt wird daher nicht mehr.. Es gibt Termine die sind wahrzunehmen.
In den nächsten Wochen noch ein Arzttermin mit Sohn und mir - 1,5 Fahrstunden weg.
Babybauchshooting als Familientermin.
Dann die Geburt im Mai 😅
Er muss mich sonst zu keinen Arztterminen fahren- auch die vielen SS Termine erledige ich alleine. (Ss Diabetes 🤦♀️)
Letzte Woche hatte ich Frauenarzt, Kind war wieder mal krank, und er hatte keinen Fixtermin auf der Arbeit. Hab nicht nachgefragt - ihn nur darüber informiert dass ich gegen 11:00 wieder da sein werde.
"Bei uns ist es tatsächlich so, dass in der Firma ohne ihn leider nichts läuft."
Und was passiert, wenn er krank ist? Oder wird er das aus Prinzip nicht, weil dann alles zusammenbricht? Warum baut er sich keinen Vertreter auf? Der ihn vollumfänglich im Notfall ersetzen kann? Und ja, jeder ist ersetzbar. Muss es sogar sein. Auch wenn das gerade Männer oft in Abrede stellen (was sicher teilweise auch ein Ego-Ding ist)...
Wenn er krank ist dann ist geschlossen.
Die Mitarbeiter außer Haus arbeiten natürlich.. die Verkaufs und Planungstätigkeiten stehen aber..
Warum hat man keinen Vertreter. Dafür gibt es eigentlich „zu wenig“ Arbeit. Die hochfrequenten Phasen beschränken sich auf 3-4 Monate. Wir leben hier am Land mit einem kleinen Einzugsgebiet.
Ein Mitarbeiter der ihn ersetzen kann kostet uns im Jahr etwa 80.000€.
Auf Grund der derzeitigen Lage was Inflation, Kreditzinsen, Bautätigkeit und co betrifft ist der Umsatz massiv eingebrochen.
Somit müssen wir aus den gegebenen Möglichkeiten das Beste machen.
So wenig wie möglich zusperren für den wirtschaftlichen Aspekt - aber wenn notwendig muss es dann halt einfach trotzdem sein.
Jeder gibt sein Bestes 🤷♀️
Also zuerst mal: Dein Mann ist kein gutes Vorbild. Er signalisiert seinen Angestellten, dass die Arbeit immer zuerst kommt. Garantiert ist er auch jemand, der nie krank zuhause bleibt, oder? Allein grundsätzlich so viel zu arbeiten ist ungesund. Das Pensum wird er nicht ewig halten können. Man hält das mal eine Weile durch, klar. Aber nicht dauerhaft. Da hätte ich auch einfach Sorge um ihn. Das sind die Leute, die mit 50 im Burn-Out enden, einen Herzinfarkt haben oder Depressionen bekommen. Work-Life-Balance ist nicht von Hipstern erfunden worden, die sich auf Goa ein schönes Influencer-Leben machen wollen. Es hat auch einen schlichten medizinischen Hintergrund.
Ich denke, dass man da um ein grundsätzliches Gespräch nicht herumkommt. Kernfrage wäre für mich: Wozu brauchst du eine Familie? Das wäre für mich (!) die essentielle Frage. Ich habe auch einen Mann, der sehr viel arbeitet, der oft mehrere Wochen am Stück irgendwo in der Welt herumreist während ich zuhause manchmal schreien möchte, weil alles so anstrengend ist. Das hält man aus, wenn man weiß, dass für den anderen die Familie, die Ehefrau immer Priorität hat. Mein Mann hat eine Arbeit, in der man sich sehr verlieren kann, wo man auch ständig dranbleiben muss - deswegen reden wir auch regelmäßig über solche Sachen. Was funktioniert, was nicht, welche Projekte würde er gerne machen, schaffen wir (!) das, wo muss man Abstriche machen, was lässt man gleich von Anfang an... Anders geht das nicht. Hätte er sein Pensum aus Single-Zeiten durchgezogen, wäre eine Ehe, eine Familie undenkbar gewesen.
Deswegen nimm das nicht einfach hin. Macht euch richtig einen Termin aus, ein Date, wo die Kinder weg sind, und legt die Fakten auf den Tisch. Wer arbeitet wie viel, wie viel Zeit bleibt für die Familie, wo sieht jeder seine Verantwortung (tatsächlich hat ein Mann mehr davon als nur Geld zu verdienen), was kann man optimieren... Versuch es nicht als Vorwurf zu machen, auch wenn das sicher gerechtfertigt wäre. Sondern eher als ein "Ich bin unglücklich, ich kann so nicht mehr weiterleben, was können wir machen?" Und dann sehen, was dabei rauskommt. Im Ernstfall kann man auch schauen, ob man eine Therapie zusammen macht, wenn da nichts vorangeht. Manchmal hilft es ja, wenn ein Außenstehender etwas sagt.
Hallo erstmal!
Arbeitest du auch 100%?
Wir haben bevor wir Eltern wurden darüber gesprochen wie wir es uns vorstellen wenn die Kinder da sind. Also Arbeit, etc.
Ich arbeite 50% und ganz ehrlich wenn ich 100% arbeiten müsste würde ich durchdrehen. Wir haben auch zwei Kinder. Es ist immer etwas. Ich mache auch das Meiste, aber mein Mann steht voll hinter mir und ging letzthin mit dem älteren Kind zum Arzt. Er übernimmt den Garten, Finanzen. Wir sind ein Team und halten zusammen. Das ist doch traurig wenn du dir 1000 mal überlegen musst deinen Mann zu fragen. Ihr müsst euch zusammen setzen und reden. Dir geht es deswegen gesundheitlich schon schlecht, und da müsst ihr was ändern.
Alles Gute.
Um die Frage zu beantworten wie ihr da raus kommt, müsste man wissen ob dein Mann immer schon realtiv viel gearbeitet hat und überhaupt Interesse daran hat, dies zu ändern