Ich weiß gar nicht mehr was ich eigentlich will…

Ich war sehr lange Single und bin vor 2 Jahren mit Anfang 30 mit meinem Freund zusammen gekommen.

Ich weiß nicht, wahrscheinlich mache ich mir auch viel zu viele Gedanken darüber, aber ich habe irgendwie angefangen mich sehr nach ihm zu richten, obwohl er das eigentlich nie so wollte.

Klar braucht es Kompromisse, aber ich habe irgendwie das Gefühl, den Kontakt zu mir verloren zu haben, was möchte ich? Und nicht was mache ich weil ich denke er möchte es so…

Und das tut mir nicht gut, weiß aber auch nicht so recht, wie ich da wieder rauskommen soll. Ich habe am Anfang sehr angefangen ihn zu verwöhnen, da er einfach auch beruflich mehr eingespannt ist, sind auch alles keine Riesen Sachen, aber manchmal denke ich mir auch, warum bin immer ich die, die die Wäsche abhängt/den Drogerie Einkauf erledigt/die Spülmaschine ausräumt oder morgens den Kaffee macht, warum denke immer ich daran, was es abends zu essen gibt oder ob es ihm passt, wenn ich mal ein Wochenende mit einer Freundin weg will. Was hält er jetzt davon, wenn ich nicht zu seinen Eltern zu Besuch mit will? Nicht einfach, nein, ich möchte heute nicht.

Ich merke dass mir das nicht gut tut und vielleicht mache ich mir auch einfach viel zu viele Gedanken, vielleicht versteht ihr was ich meine und habt Tipps.

Er ist ein toller Partner, ich muss da aber irgendwie wieder raus kommen, diese vielen unnötigen Gedanken kosten mich unglaublich Energie.

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Du wirst am Anfang sehr unsicher gewesen sein, und jetzt hat sich dieses Verhaltensmuster so etabliert. Ich würde einfach ganz konkret Aufgaben verteilen, bis sich das bisschen normalisiert hat. Abwechselnd kochen und so weiter.

Und was das fragen angeht: Da würde ich anfangen, meine Pläne einfach zu benennen und mich nur noch mal rückzuversichern. Nach dem Motto: "Du, dieses Wochenende brauch ich mal Zeit für mich und will nicht mit zu deinen Eltern. Ist doch okay für dich, oder?" Wenn tatsächlich war dagegen spricht (Mutter hat Geburtstag, Onkel Günther ist seit fünf Jahren zum ersten Mal wieder zu Besuch und will sich kennenlernen...) wird er s schon sagen. Wie läuft es denn andersherum? Macht er es auch so?

Bearbeitet von roseately
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Wie waren deine Eltern denn so? 😊 war deine Mutter auch eher aufopferungsvoll und hat alles so erledigt?

Ist ja irgendwie schon Sozialisation und eben ein „bekanntes“ Problem. Die Gesellschaft suggeriert, dass das alles typische Frauenaufgaben sind (frauen „sind halt so“). Aber du merkst, dass du das hinterfragst.

Ich kann dir nur raten, dich tatsächlich damit auseinander zu setzen. Und dir selbst ein schlechtes Gewissen zu verbieten, wenn du manche „Dienste“ einstellst. Dann Koch halt keinen Kaffee oder Kauf nicht in der Drogerie ein und fordere deinen Partner ruhig aktiv auf, es selbst zu tun. Irgendwann normalisiert es sich auch für ihn.

Er denkt nicht dran, weil du es ja schon tust.

Ich hab irgendwann auch einiges nicht mehr „selbstverständlich“ übernommen und das läuft insgesamt ganz gut 😊