Frau tut sich schwer mit Liebe, Emotionen, Entschuldigen, Danke sagen

Ich versuche mal zu beschreiben, was mich beschäftigt.

Meine Partnerin (wir sind schon einige Jahre zusammen) hat noch nie von sich aus gesagt, dass sie mich liebt. Wenn ich es mal sage, dann merkt man, dass es ihr schwer fällt, es zu erwidern. Manchmal kann sie es gar nicht.

Liebe Worte im Allgemeinen über mch oder was ich tue, gibt es so gut wie gar nicht. Frage ich sie irgendwann mal, was sie eigentlich an mir liebt oder gut findet, dann kommt da nichts. Maximal die Gegenfrage, warum ich sowas Blödes frage.

Liebevolle Berührungen im Alltag (Umarmungen, mal kurz streicheln beim Vorbeilaufen, die Hand des anderen nehmen oder Ähnliches) gehen immer nur von mir aus. Wird aber langsam auch weniger, weil ich mir langsam blöd vorkomme, immer der zu sein, der es macht.

Wenn ich was Besonderes für sie tue, etwas Schönes schenke oder ihr was helfe oder sie mit etwas überrasche, dann kommt nie ein Danke oder ein Lob oder sonst was.

Entschuldigen, z.B. nach einem Streit, wenn auch sie Dinge gesagt hat, die absolut nicht okay und verletztend waren, passiert nie von ihrer Seite aus. Immer bin ich es, der dann dem Frieden Willen einlenkt und sich entschuldigt. Von ihr kommt nichts. Und sie haut da manchmal echt Sachen raus, die absolut verletzend und unter der Gürtellinie sind und einfach nicht wahr sind.

Sex mit ihr ist eher lustvoll von ihrer Seite aus, aber weniger liebevoll, wenn Ihr wisst, was ich meine. Sie nimmt ihn sich, wenn sie ihn braucht, das spürt man dann auch - aber so das richtig Intime im Sinne von Liebe spüren dabei, sei es durch Blicke oder Berührungen, Zärtlichkeiten, sind nicht da.

Alles in Allem zweifle ich einfach mmer wieder daran, dass sie mich richtig liebt - oder sie überhaupt lieben kann. Sie hatte eine schwere Kindheit, hatte danach auch nie so richtig das Gefühl, angekommen zu sein, hatte vor mir viele kurze Beziehungen oder Affären. Vielleicht hat sie ein Bindungsproblem? Oder sie kann es einfach nicht zeigen? Emotionen in negativer Hinsicht kann sie sehr wohl zeigen. Sie spricht es IMMER aus, wenn sie was an mir stört, egal wie klein das Thema eigentlich ist. Finde ich vom Grundsatz her auch okay, aber immer nur in die eine Richtung ist eben sehr...schade.

Ich hab schon oft versucht, mit ihr darüber zu sprechen. Sie sagt dann immer, ich bilde mir das nur ein, ich würde zu viel erwarten. Wenn ich mal frage "liebst Du mich überhaupt?", dann kommt meist nur ein Augenrollen und eine ausweichende Antwort wie "Ich wusste, dass das jetzt kommt - was soll so eine Frage?". Hilfreich ist das nicht.

Bevor die Fragen jetzt kommen - nein, ich sage auch nicht zu oft "ich liebe Dich" oder fordere das ständig ein oder so....aber gewisse Dinge hört man eben auch mal gerne, bzw. will eben auch mal hören, was der andere fühlt, ob er sich freut, etc. Und auch JA - Taten zählen mehr als Worte, aber da ist halt auch nur bedingt was vorhanden. Sie nimmt beim Einkaufen vielleicht mal 2 Energy Drinks für mich mit, weil sie weiß, dass ich die mag, aber sonst - nur für mich - da ist nicht viel.

Ich zweifle einfach langsam, welche Gefühle sie wirklich für mich hat. Einmal hat sie als Antwort auf meine Frage "was liebst Du denn an mir"? geantwortet, ich würde mich um unser Kind bemühen und versuchen, ein guter Papa zu sein. Hmm....ich werte das mal nicht. ich wollte ja wissen, wie SIE zu MIR in der Beziehung steht.

Was meint Ihr zu ihren Reaktionen oder ihrer Art, Gefühle zu äußern? Sehe ich das zu eng? Erwarte ich zu viel? Ich brauche ja nicht viel, aber ab und an mal ein Zeichen oder Wort wäre halt schön.

PS: ich liebe Sie sehr für ganz viele Dinge und sage ihr das dann auch. Aber so ein bisschen sehne ich mich auch wenigstens 1x im Jahr nach einem lieben Wort.

Bin aber auf Eure Meinungen gespannt. Vielleicht tickt sie ja ganz normal und ich nicht...wer weiß.

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Fühlst du dich von ihr geliebt?
Ich finde, das muss man nicht oft sagen im Sinne von „Ich liebe dich“. Ich zum Beispiel spüre das, weil mein Partner mir das durch viele kleine Gesten vermittelt. So direkt aussprechen macht er das auch nicht oft, aber das muss er auch gar nicht, weil ich seine Liebe spüre. Indem er für mich da ist und sich dafür interessiert wie es mir geht und möchte, dass es mir gut geht. Indem er Zeit mit mir verbringen möchte. Indem er mir seine Unterstützung anbietet. Indem er sich freut, wenn er mir eine Freude bereiten kann. Indem ihm Körperkontakt mit mir wichtig ist….
Und andersrum ist es genauso.

Ich drücke meine Gefühle vielfältig aus. Manchmal indem ich es ihm sage, aber auch durch Körperlichkeiten wie Umarmen, Streicheln, seine Hand nehmen, kuscheln, Massieren, Küsse, gegenseitiges Necken..
Aber auch gegenseitige Unterstützung, Kommunikation, Höflichkeit, sich Gedanken darüber machen wie ich ihm eine Freude bereiten kann,…

Von daher empfinde ich deine Partnerin als nicht so „normal“ oder typisch in einer festen Liebesbeziehung.

Nachdem ich deinen Text gelesen habe, hatte ich den Eindruck, dass deine Partnerin irgendwie „kalt“ wirkt und habe mich gefragt: Warum ist sie mit DIR zusammen? Warum seid IHR zusammen?

Wie ist sie denn mit eurem Kind? Warmherziger und liebevoller?

Bearbeitet von vilhelmina
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ja, mit unserem Kind ist sie liebevoller. Sie sagt immer, sie will mit unserem Kind alles besser machen und ihm geben, was sie selbst nicht hatte.

ich spüre ihre Liebe kaum, es sind wie gesagt nicht nur die Worte, die fehlen. Ich fühle mich kaum geliebt. Sie fragt auch so gut wie nie, wie es mir geht, wie es bei der Arbeit war oder Sonstiges. Sie erzählt immer nur von sich und dem, was sie erlebt hat, was sie beschäftigt (und hier auch meistens nur die negativen Dinge). Ich bin ein insgesamt sehr positiver Mensch und tue mich einfach schwer, wenn jemand nur die negativen Dinge sieht und rauspickt.

Wir hatten anfangs viele gemeinsame Träume (gemeinsame Selbständigkeit), das wurde aber nichts, weil sie schwanger wurde und auch jetzt noch zu viel eingebunden ist, als dass sie das machen könnte. Manchmal habe ich das gefühl, sie hat sich nur in mich verliebt, weil wir den gleichen Traum hatten und sie in mir eine Chance sah, diesen zu verwirklichen. Jetzt, wo es nicht mehr geht, bzw. auf längere Sicht noch nicht, wirkt sie desillusioniert, in ihrem Leben gefangen, das sie so nie wollte (nur für Kind da sein). Ich glaube manchmal, sie liebt sich selbst einfach nicht und ist gedanklich immer auf Reise in eine nächste Fluchtmöglichkeit aus dem Leben mit sich selbst.

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Das klingt in der Tat nach wenig. Kannst du keinen Bereich in eurem Leben erkennen, wo sie sich bemüht, dir etwas Gutes zu tun? Hat sie gar keine Art, dir zu zeigen, dass du ihr wichtig bist? Und hast du ihr gesagt, dass dir das grundsätzlich fehlt? In einer ruhigen Minute, dann, wenn zwischen euch gerade alles gut ist?

Manchen Menschen fällt das schwerer als anderen, gerade wenn sie eine Kindheit hatten, wo Gefühle eher unterdrückt werden mussten, um sich selbst zu schützen. Wenn man gelernt hat, dass man damit nicht weiterkommt. Ob sie überhaupt in der Lage ist Zuneigung auszudrücken, kannst du ja vielleicht am Kind sehen...? Wie zeigt sich das da?

Den Anspruch an sich finde ich total nachvollziehbar und legitim. Jeder will geliebt werden, und jeder braucht es, das zumindest ab und an auch unzweifelhaft zu spüren oder zu hören.

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Es gibt ein Buch "Die fünf Sprachen der Liebe". Menschen können da unterschiedliche Sprachen sprechen, dann fühlen sie sich vom anderen nicht geliebt, weil der seine Liebe auf die "falsche" Art und Weise zeigt. Du kannst mal nachlesen, ob es einen Bereich gibt, wo deine Partnerin dir ihre Liebe zeigt, oder ob es wirklich gar nicht vorkommt.

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Klingt spannend! Danke für den Tipp!

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Ich hab das Buch gelesen bzw mein Partner und ich, aber bringen tut das nicht viel. Was hilft es, das Ganze in der Theorie zu wissen, wenn der andere die fremde Sprache einfach nicht kann? Bei uns hat es jedenfalls nichts gebracht.

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Ich sehe mich selbst in dem Text mehr als mir lieb ist ich hab tatsächlich sogar meinen Verlobten gefragt ob er das geschrieben hat 🫣😅

Sind irgendwelche psychischen Probleme bei ihr bekannt?
Ich kann dir nur soviel sagen bei mir liegt's daran... Das ist so nicht mal gewollt es geht halt einfach nur nicht.
Vielleicht zieht ihr das mal in Betracht kann ja sein das da ein gut verstecktes Problem sitzt.
Mir ist auch klar das ich nicht von mir aus sie schließen kann aber wirklich der Text hätte genauso von meinem Verlobten kommen können und seit die Diagnose da ist kann er wesentlich besser damit umgehen.

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Sie will schon seit Längerem mal zum Psychologen,
sagt sie. Aber sie geht nicht bisher. Will da auch keinen Druck machen, auch da reagiert sie empfindlich. Darf ich fragen, welche Diagnose Dir gestellt wurde? Das wäre echt super interessant für mich.

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Partielle DIS, Emotional instabile PS/Borderline
Kurzum ich hab mächtig einen an der Schüssel 😉
Druck machen bringt auch gar nichts der Schritt muss von ihr selber kommen.
Aaaaber es ist schonmal gut das sie selbst merkt ein Besuch wäre ganz gut also weiß sie ja tief in sich selbst das da was im Busch ist es muss praktisch nur noch richtig klick machen damit sie auch den Schritt geht.

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Deine Frau hat offenbar eine ernste psychische Störung. Ihr Verhalten ist irgendeine gelernte Abwehrstrategie. Der Küchenpsychologe in mir würde auf Narzissmus tippen (ich bin Prinzessin, und du hast das Privileg mich zu umgarnen und zu meinen Füßen zu liegen), aber da solltest du lieber mit qualifizierten Leuten reden. Jedenfalls, solange sie kein Problem sieht bringt es nichts mit ihr darüber zu reden. Ohne großen Konflikt wird sie sich nicht ändern wollen, denn es bedeutet für sie viel Überwindung und Schmerz. Und großen Konflikt scheinst du nicht zu wollen (wahrscheinlich auch gut so). Dann bleibt nur noch Anpassung.

Versuche es mal mit vielen ich-Aussagen. Ich fühle mich so und so, mir fehlt das und das usw. Vielleicht wird sie dann auch mal ab und zu etwas nettes sagen, so ähnlich wie sie Energy Drinks im Supermarkt kauft

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Danke Dir, ich teste es mal intensiver mit den Ich-Botschaften. 🫶

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Hallo

fühle Dich total. Deine Frau ist mein Mann. Identisch. Leider wird das im Laufe der Jahre immer weniger. Musst sogar lächeln als Du das mit dem Augenrollen sagtest. Das macht er auch. Augenrollen und dann: was soll die Frage. Oder: tu ich nicht schon genug für Dich. Oder: ich bin halt wie ich bin, wenn das nicht gut genug ist, brauchst Du jemand anders.

Kann Dir leider nur sagen, das man sojemand nicht ändern kann. Wenn sie nicht empathisch ist, liebevoll, weiblich zärtlich. Dann wird sich das nicht ändern. Habe mich auch lange gesehnt, immer wieder selber initiert und eingefordert. Das geht kurzweilig gut, wir einem aber zu blöd. Wenn man immer wieder um ne Umarmung oder nen Kuss bitten muss.

Sex ist bei meinem Mann auch kein Problem. Das ist für ihn wie Pizzaessen. Man macht es wenn man Lust hat, fertig. Auch nicht mit viel Streicheln, Kûssen oder Zärtlichkeit. Eher sexuelles Vorspiel, Akt und Fertig. Man hat gehabt was man will. Es soll nicht zu lang dauern, nicht zu laut sein und vorallem nicht zu kompliziert sein, damit man sich nicht anstrengen muss.

Auch das hab ich oft probiert zu ändern. Ohne Erfolg.

Fazit ist glaub ich, es gibt 2 Sorten Menschen: Die die einen Partner über alles lieben, derren erste Priorität die Beziehung ist. Die sich einen Arm rausreissen damit der Partner glücklich ist. Die immer vordenken, machen und tun, regeln, Geschenke besorgen, liebe Worte sprechen,den anderen Berühren und knuddeln wollen. Auch im Alltag, beim Kochen, beim Putzen mal kurz nen Kuss. Ne Umarmung von hinten am Herd.

Und dann gibt es die unserer Partner: die wollen und können das nicht. Und brauchen das nicht. Vielleicht durch schlechte Erfahrungen die sie früher hatten. Vielelicht glauben sie nicht mehr an die Liebe oder sind im Allgemeinen mürrisch im Leben und unzufrieden. Die suchen sich dann aber so jemand wie uns, der alles für sie tut.

Ich hab immer so gesagt: ich investiere 120% und bekomme 50% zurück. Das saugt einen auf Dauer leer und vorallem frustriert das, wenn man merkt, der andere will sich garnicht bemühen. Vielleicht passt es dann einfach nicht? Meine Batterie ist beinah leer nach 20 Jahren und ich bräuchte jemand der sie füllt, mit seinen 120%. Jemand den geben glücklich macht, nicht nehmen.

Ich weiss nicht wie Deine Frau ihre Liebe zeigt? Mein Mann tut das mit: ich arbeite und verdiene Geld. Ich kauf Dir mal was,was Du willst. Ich bezahl Dir die Pommes. Eigentlich zeigt er Liebe mit Materiellem. Emotional kann er das nicht. Ihm tut beinah nie was leid, er ist hilflos wenn ich krank bin, er hat mir in 20 J. noch nie nen Tee gemacht weil ich krank bin. Da kommt er garnicht drauf. Er denkt: kann sie doch selber, warum soll ich das machen.

Irgendwo sind Nehmer eben auch Egoisten die in ihrer Welt leben und der Geber ist eben ein Anhängsel. Weil man halt nen Partner hat....

Das ist meine Erfahrung. Wie fühlst Du Dich? Auf Augenhöhe als Partner? Oder als Anhängsel?

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Vielleicht ist es aber auch ein Grundproblem, die verschiedenen Arten, Liebe zu zeigen, zu bewerten. Ich will das damit nicht herunterspielen, ich kann deine Enttäuschung und deine Leere total nachvollziehen. Aber es ist nicht unbedingt schlechter, wenn man seine Liebe auf materiellem Wege zeigt - es ist nur blöd, wenn der Empfänger eben damit relativ wenig anfangen kann, weil er Liebe eher auf emotionaler Ebene gezeigt haben will.

Eine Freundin von mir hatte das Problem auch, aber andersherum (also sie ist die Materielle, er der Emotionale). Sie hat sich dann für jeden Tag eine Art Checkliste gemacht - gab es heute mindestens einen Kuss, habe ich mindestens einmal umarmt... Also das klingt total panne :-D, aber es hat echt geholfen, weil sich dann eine gewisse Routine etablierte, es ging ihr dann quasi leichter von der Hand, es passierte öfter einfach so, sie hat mehr darauf geachtet. Ich fand das total schlau, sie hat ihre Schwachstelle so clever kompensiert. Natürlich ist das wenig romantisch. Aber wenn man nicht der Typ dafür ist, muss man sich halt selber austricksen :-D

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Ich finde das Materielles nichts mit Liebe zu tun hat. Es ist schön, wenn mein Partner mir was gönnt, sicherlich. Aber genauso kalt fühlt es sich an, wenn ich zum Geburtstag nen Briefumschlag mit Geld bekomme. Da hast Du es, such Dir selber was raus. Das ist für mich gedankenlos. Jemand der sich nicht bemühen will. Wer richtig zuhört, weiss was sein Partner sich zum Geburtstag wünscht. Wem es egal ist, der gibt 200 € und wirft einem danach noch vor: Du hast doch 200 € gehabt, ist das nicht gut genug.

Man kann Liebe doch nicht in Geld bemessen? Klar, er geht arbeiten. Ich auch. Das wir uns mehr leisten können weil wir beide arbeiten, ist doch selbstverständlich. Das ist doch nicht "seine Liebe". Das ist doch durchaus eine normale Beziehungssituation. Wenn man dann seine Erklärung dazu hört, sträuben sich bei mir Dir Haare: Hättest Du lieber nen faulen, Arbeitslosen der Dich 100x am Tag küsst.

Das ist doch an der Essenz vorbei: nee, ich hätte lieber einen Mann der arbeitet UND mich küsst und lieb zu mir ist.. Seine Antwort: man kann halt nicht alles haben. Punkt.

Im Laufe der Jahre wächst man eben zusammen oder auseinander. Oft ist es auseinander, weil man erkennen muss, das die Erwartungen die man an Liebe hat zu unterschiedelich sind.

Vielleicht braucht mein Partner dann jemand der froh ist damit, das er arbeitet und ansonsten eben nicht viel anderes gibt. Ein Dach überm Kopf, er arbeitet und wird dafür geliebt und versorgt. Vielleicht gibt es Frauen die das toll finden. Dazu kommt aber: Sie soll auch arbeiten gehen, weil: er bezahlt nur wenn er will, den Rest soll sie selber bezahlen. Sie soll den Haushalt allein schmeissen und sonst auch alles regeln, kochen, waschen, putzen. Und immer lieb und artig "ja" sagen, wenn er macht was er will.

In seinen vorigen 3 Beziehungen fanden die Frauen das auch so toll, dass sie gegangen sind.

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Ich kann deine Partnerin gut nachvollziehen. Bei uns ist es genauso und ich habe mich schon gefragt, ob das mein Mann geschrieben hat.

Ich weiß nicht genau, wieso das so ist. Ich brauche kaum Körperlichkeit oder Zärtlichkeit. Ich kann keine Gefühle zeigen und es stresst mich sehr, dass mein Partner das benötigt.
Das ist aber auch schon bei kleinen Dingen so. Mir fällt es schwer zu sagen, das Essen schmeckt mir gut.
Meine Grundeinstellung ist eher so, dass keine Kritik ein Lob ist. So empfinde ich es auch bei anderen und brauche das Lob nicht. Den zufriedenen Grundzustand muss man nicht ansprechen.

Beispielsweise bin ich sehr zufrieden, wenn wir zusammen sitzen und uns unterhalten. Ich empfinde dann eine große Verbundenheit im Gespräch. Bei ihm geht das nicht, er muss dabei Zärtlichkeiten austauschen.
Tauschen wir dabei nun Zärtlichkeiten aus, ist das noch immer nicht ausreichend, weil ich das Gespräch weiterführen will. Er ist unzufrieden, weil ich mich nicht auf die Zärtlichkeiten konzentriere und ich bin unzufrieden, weil die Zärtlichkeiten, die ich nicht benötige, auch nicht ausreichen. Es ist ein Teufelskreis.

Langsam vermute ich bei mir jedoch eine Autismusform.
Eines meiner Kinder kommt in die Diagnose (noch eine lange Wartezeit) und hat ganz typische Ausprägungen, aber durch eine hohe Intelligenz, konnte das gut kompensiert werden. Außerdem geht man automatisch auf die Kinder ein, und da passen wir uns halt so an, dass es unserem Kind gut geht.
Ich habe viele meiner Verhaltensweisen auf die Erziehung geschoben, jedoch merke ich, seitdem ich mich mit dem Thema beschäftige immer mehr, dass es auf Autismus hindeuten könnte.
Ich kann z.B. keine Leute angucken. Hände schütteln und "Guten Tag" sagen fällt mir unendlich schwer, ich weiß jedoch, dass es erwartet wird und mache es. Küsschen usw. gehen gar nicht. Während Corona war ich sehr froh, dass das wegfällt.
Ich habe nur eine bedingte Vorstellungskraft. Ich kann mir z.B. einen Rubikscube vorstellen und im Kopf drehen, aber bei mediterraner Musik keinen schönen Strandspaziergang und Emotionen dazu.
Ich vermute, dass mit den Gefühlen zeigen ist so ähnlich. Ich weiß, dass es erwartet wird, aber ich kann es nicht. Ich habe eine riesige Blockade.
Ich verstehe im Kopf, was ich fühle, und irgendwie denke ich, dass andere das doch auch verstehen müssten.

Übrigens ist das bei den Kindern bei uns auch so. Ich kann sehr liebevoll mit den Kindern umgehen. Dort fällt es mir leicht. Ich kann auch mit ihnen schmusen und verstehe ihre Gefühle. Aber auch da, gibt es irgendwann eine Grenze. Eine Stunde mit Körperkontakt auf dem Sofa wäre mir zu viel. Da hätte meine Mann keine Probleme.

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"Mir fällt es schwer zu sagen, das Essen schmeckt mir gut.
Meine Grundeinstellung ist eher so, dass keine Kritik ein Lob ist. So empfinde ich es auch bei anderen und brauche das Lob nicht. Den zufriedenen Grundzustand muss man nicht ansprechen." - oh Gott genau das. Meiner sagt: wenn ich nicht sage das es schlecht schmeckt ist es gut......

Ich sage: wenn es gut schmeckt, sagt man das es gut schmeckt um den anderen zu loben. Kann das total nicht nachvollziehen, diese Denkweise von "ich sag nichts, dann ist es ok" oder "ich sag nur was, wenn es nicht ok ist".


Woher kommt das?

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Das ist nicht unbedingt eine Denkweise. Man empfindet diese Notwendigkeit nicht. Einer meiner Brüder hat damit ebenfalls Schwierigkeiten. Und unser aller Leben hat sich sehr vereinfacht, als wir gelernt haben, das einfach anzunehmen. Weil es eben weder Faulheit noch Undankbarkeit ist - und es sehr stresst, wenn demjenigen das immer suggeriert wird.

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Geht mir auch so, nur mit meinem Partner. :-( Frage mich die selben Dinge wie du ...
Mal was mitbringen (Energy Drinks) - du Glückspilz, über sowas würde ich mich schon freuen. :D Ist doch eine total liebe Geste?