Hallo ihr Lieben,
meine beste Freundin (M 32) und ich (M 30) sind seit letztem Jahr ein Paar und sehr schnell schwanger geworden. Ohne große Übergangszeit und ungeplant. Wir sind gerade im Endspurt in SSW 33.
Wir haben uns damals entschlossen unseren Kleinen zu behalten. Nachdem ich eher dagegen war, sage ich heute, dass es die beste Entscheidung war und sie sich durchgesetzt hat und ich bin auch überzeugter und liebevoller Papa in meinen Augen.
Aber seit der Schwangerschaft ist nichts mehr wie vorher (Oh Wunder 😅). Sie nimmt wirklich extrem viel negativ auf und reagiert unglaublich abweisend auf alles was ich tue. Ob es Haushalt, kochen, Umzug, neuer Job ist. Nichts ist gut genug und reicht nicht aus.
Es kommt einfach gar keine Nähe mehr auf und damit rede ich nicht von sexueller Nähe, sondern von Küssen, Umarmungen und Kuscheln. Das gibt es seit 6-8 Monaten von ihrer Seite überhaupt nicht.
Wir schlafen seit unserem Umzug auch getrennt, weil ich laut schnarche und sie sowieso schlecht schläft.
Sie leidet unter extremen Ängsten unsere Sohn zu verlieren und hat täglich Horrorszenarien im Kopf, wie zB, dass sich die Nabelschnur um den Hals legt und ihn erwürgt, plötzlicher Kindstod im Mutterlaib etc. Sie hat schon einen Abgang in der 10. SSW erlebt, der unglaublich traumatisch für sie war. Sie ist diesbezüglich auch in therapeutischer Behandlung und geht seit SSW 10 eigentlich jede Woche zum FA.
Ich bin wirklich bemüht, alles hinzubekommen. Ich habe einen neuen Job, mehr Verantwortung, renoviere unsere neue Wohnung, baue Möbel auf und gebe komplett Vollgas.
Zu allem Überfluss haut sie gestern raus, dass ich mich nicht für unseren Sohn interessieren würde, weil ich aktuell meine Hand wenig auf ihren Bauch lege um zu checken wie es ihm geht.
Sie fühlt sich außerdem nicht ernstgenommen, weil ich auf ihre Ängste und die Panik nicht in dem Maße eingehe, weil sie sich einfach 0,001 %ige Szenarien ausmalt, die unrealistisch sind. Ich würde auch ohne zu Zögern mit ihr ins Krankenhaus fahren, oder sie zum Arzt bringen und das habe ich auch schon, allerdings versuche ich sie in unseren gemeinsamen Gesprächen zu beruhigen, aber es funktioniert nicht, sie fühlt sich nur noch mehr angestachelt.
Ich suche einfach aktuell keine Nähe mehr zu ihr, weil ich mich abgelehnt und zurückgewiesen fühle und aus ihren Augen nie gut genug bin. Das geht für mich einfach nicht.
Ich erkenne nichts in ihr wieder und sie ist einfach nur ein riesiger Klumpen aus Angst, Panik, Stress und Schlafmangel und gibt mir das Gefühl, dass sie nichts für mich übrig hat.
Ich gebe zu, ich hasse die Schwangerschaftszeit und kann überzeugt sagen, dass es die schlimmste Zeit einer Partnerschaft ist, die ich je hatte.
Hat jemand Ideen? Ich bin festgefahren und ratlos.
Probleme in der Beziehung
Es tut mir leid, dass du diese Situation erleben musst!
Für mich hört es sich so an, als hätte deine Freundin eine Angststörung entwickelt. Wie gut, dass sie in Behandlung ist! Das kann auch für dich als Partner extrem belastend sein.
Ich würde dir gerne empfehlen, dir ebenfalls Beratung zu suchen. In größeren Städten gibt es oft Beratungsangebote für Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen, evtl. wäre auch eine Selbsthilfegruppe etwas für dich? Ansonsten könntest du auch mal einen Termin bei einem Therapeuten vereinbaren und dich dort beraten lassen, welche Angebote es für dich oder evtl. für euch beide zusammen gibt. Oder vielleicht kann sie in ihrer Therapie nachfragen, welche Angebote es in der Gegend für Angehörige gibt.
Ich wünsche Dir und Euch alles Gute!
Tatsächlich habe ich eine psychologische Betreuung zugesichert bekommen von meiner Krankenkasse.
Diese werde ich auch in den nächsten Tagen angehen.
Wir Frauen sind schon ein Komischer Haufen wenn wir Schwanger sind.
Ich würde sagen das sind die Hormone, denn in vielen Sachen erkenne ich mich total wieder.
Schnell genervt,. Wenig nähe (weil man sich meistens einfach nur noch Hässlich findet)
Schnarchen ganz großes Thema.. der schlaf ist tatsächlich sehr leicht und vorallem wenig. Könnte täglich Ausrasten.
Ich denke, du musst damit die letzten Wochen aushalten.
Vielleicht bringst du deiner Frau einfach mal einen kleinen Strauß Blumen mit oder irgendetwas kleines worüber sie sich sehr freuen würde. Dann ist dir Laune vielleicht ein Paar Tage besser🙈
Haltet zusammen durch👨👩👧👦 kommen wieder bessere Zeiten
Danke dir.
Ja, ich habe am vergangenen Sonntag eine Babyparty für sie organisiert und Freundinnen eingeladen, sie waren brunchen und ich habe gekocht und vorbereitet, alkfr. Sekt organisiert etc.
Blumen habe ich ihr mitgebracht und auch schon kleine Zettel geschrieben 🙃.
Bringe Sachen für sie vom Einkaufen mit usw.
Leider ist das immer noch nicht genug. 😅
Ich kenne das aus meiner ersten Schwangerschaft sowie auch aus der aktuellen.
Man glaubt gar nicht wie man danach über die Schwangerschaft denkt, wie man reagiert hat oder einfach nur geweint hat ohne Grund.
Würde versuchen es nicht so „ernst“ zu nehmen. Nach der Geburt sollte sich das wieder legen. Bzw sagen wir nach dem Wochenbett!!!
Hi,
dass eine Schwangerschaft ein Hormonchaos mit sich bringt, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber dass Frau sich dann so blöd benehmen muss, ist unnötig. Ist ja schön, dass du so viel Verständnis aufbringst, aber platzt dir nicht mal langsam der Kragen, wenn sie dir permanent das Gefühl gibt, nicht zu genügen? So willst du doch nicht wirklich behandelt werden, oder? Ich finde auch im Hinblick auf die nahende Geburt und das was da noch kommt, läufst du Gefahr, von ihr ins Aus gebissen zu werden, wenn sie jetzt schon solche recht irrationalen Ängste hat bzw. diesen so viel Raum lässt. Maternal Gatekeeping wie man das so schön nennt.
Hast du ihr schonmal sehr deutlich gesagt, dass du ihr Verhalten absolut nicht in Ordnung findest und sie gefälligst aufhören soll, dich so blöd zu behandeln? Das kann man sehr wohl auch einer Schwangeren sagen.
Alles Gute!
vlg tina
Das kann man sagen aber ich denke es wird in der Situation gerade außer zusätzlichen Konflikten nichts bringen.
Von "stell dich nicht so an" oder "reiss dich zusammen", was ich mir in der Situation anhören musste gehen die Ängste halt auch nicht weg.
Das habe ich auch nicht geschrieben.
Er kann ihr aber sehr wohl deutlich sagen, dass er es nicht billigt, dass sie so mit ihm umgeht. Gut, wir kennen hier nur seine Seite, aber wenn es so ist, wie er es hier darstellt, macht er und tut er und sie gibt ihm das Gefühl (oder sagt es evtl. auch), dass es nicht ausreicht und hält ihn auf Abstand. Das ist nicht nicht in Ordnung für ihn. Statt zu Kreuze zu kriechen, sollte er seine Krallen auspacken und ihr das klarmachen.
Die Ängste stehen auf einem anderen Blatt.
Kann nur sagen dass es mir auch so ging mit den Ängsten. Auch ich war beim Therapeuten. Trotzdem haben mich die Hormone nach der Geburt ziemlich gekickt, es war für meinen Mann eine harte Zeit. Zum Glück ist er geblieben und es hat sich nach 1 Jahr ca alles eingespielt. Bei mir waren das hauptsächlich die Hormone, ich bin da einfach nicht gut darauf klar gekommen, also die Angststörung / depressive Verstimmung resultierte viel daraus. Auch ich war sauer auf meinen Mann aber mir gings irgendwie nur darum das jemand da ist, das jemand die Ängste anhört, er aber hat gedacht es geht um Ratschläge und da ich ja eh keine annehme wollte er keine mehr geben. Es ist echt schwer denn die Ängste sind ja irrational. Ich hoffe deine Freundin findet einen Umgang damit, versuche für sie da zu sein. Im übrigen ist es aber auch mal o.k zu sagen " das reicht mir jetzt", selbst wenn sie dann sauer ist. Auch du darfst Grenzen ziehen. Bespreche das mit ihr
"Auch ich war sauer auf meinen Mann aber mir gings irgendwie nur darum das jemand da ist, das jemand die Ängste anhört, er aber hat gedacht es geht um Ratschläge und da ich ja eh keine annehme wollte er keine mehr geben."
Oh, ich glaube du hast hier so ziemlich das Wichtigste erwähnt, was man als Partner auf dem Schirm haben sollte. Zuhören und keine Lösungen oder Beschwichtigungen anbieten....das ist für lösungsorientierte Menschen eine ganz große Herausforderung.
@TE: Bist du so ein lösungorientierter Mensch? Das kann schon der Kern eures Problems miteinander sein. Nimm dir mal den kopierten Abscnitt von Samara zu Herzen.
Während meiner ersten Schwangerschaft hab ich psychisch auch echt am Rad gedreht.
Im Nachhinein glaube ich, dass ich mit dem Kontrollverlust nicht klar gekommen bin. Weil eigentlich kann man ja nicht viel machen. Auch wenn sie jede Woche zu FA rennt kann der auch nicht viel machen und es kommt wie es kommt.
Nach der Geburt hat es dann ein paar Monate gedauert bis ich mich wieder normalisiert hatte. Mein Mann ist dann in Elternzeit und arbeiten gehen hat mir dann wirklich gut getan.
Also hilft im Moment wirklich nur durchhalten und hoffen, dass die Therapeutische Hilfe bei ihr auch ankommt.
Boh, ich könnte ausrasten, ich hatte so einen langen Text verfasst udn weg ist er mal wieder. Ich hasse Technik. Also nochmal die Kurzfassung (leider), aber du kannst ja gerne nachhaken.
Oweia, du bekommst es aber auch gerade echt geballt ab.
Ich würde jetzt erstmal die Geburt abwarten und schauen, wie es danach weitergeht. ich frage mich bis heute, warum mein Mann so ruhig geblieben ist, anstatt einen Exorzisten zu holen. Ich konnte ihn nicht mal riechen, am Ende der Schwangerschaft schlug es ins totale Gegenteil um. Trotzdem, auch wenn Schwangerschaftshormone echte kleine Ar*******er sein können, sie sind kein Freifahrtschein, du darfst dich gerne abgrenzen. Mein Mann hat lieber den Kopf eingezogen und abgewartet, rechne ich ihm hoch an.
Ihre Ängste sind schon massiv, weißt du, ob es da eine Vorgeschichte gibt? Kann ja in beide Richtungen sein, eine bestehende Angststörung oder eben auch ein Trauma. Normalerweise würde ich ja dazu raten, dich davon deutlich zu distanzieren, denn es sind ihre Ängste udn nur sie kann das Problem damit lösen. Aber gilt das auch in einer Schwangerschaft? Ich weiß es nicht. Aber es wäre eben schon wichtig zu wissen, ob es da eine Vorgeschichte gibt, denn die ist sicherlich nicht mit der Geburt erledigt, sondern könnte sich noch verschlimmern. (Ah, habe gerade deinen Text nochmal überflogen, es gibt eine Vorgeschichte....vielleicht kann dich da ihr Therapeut mit ins Boot holen oder du ihn.)
Und, habt ihr auf dem Schirm, das ihr eben das Kennenlernen auf der Paarebene ausgelassen habt? Davon können wir ein Lied singen. Wir kamen nach 20 Jahren Kumpels sein, gar nicht darauf, das man das beachten müsste. Ja, auch wir haben einen absoluten Schnellstart hingelegt, der und beinahe das Gneick gebrochen hätte. Es liegen Welten zwischen uns als Kumpels und als Paar. Zeit, uns als Paar wirklich kennenzulernen, die kam bei uns erst, als unsere Tochter so ca. 1 Jahr war. Bis dahin gab es hier viele Mißverständnisse und Verwirrungen, auf beiden Seiten.
Wo ich komplett bei dir bin, ja....auch ich als Frau habe die Schwnagerschaftszeit gehasst, ist echt nix für mich.
Mein Mann würde aktuell ertsmal raten: "Augen zu und durch, schauen wie es nach der Geburt weiter geht, aktuell nichts persönlich nehmen udn keine unnötigen Kämpfe ausfechten, aber eben sich auch nicht alles gefallen lassen."
Die Flinte kannst du immer noch ins korn schmeißen, jetzt bleib ertsmal ruhig und warte die geburt ab. Triff jetzt keine weitreichenden Entscheidungen. Ihre Ängste fressen sie gerade auf, kannst du das aushalten udn nicht persönlich nehmen? Ich denke, das wäre ganz wichtig.
Hm... das klingt nach sehr üblen psychischen Problemen. Ich empfehle erst einmal durchzuhalten bis das Kind da ist. Und dann neben der Psychotherapie auch Medikamente gegen diese Angsstörungen. Auch wenn das ggfs. bedeuten würde, dass sie nicht stillen kann. So geht das nicht auf Dauer weiter.
Sie kann auch jetzt schon Medis nehmen. Und auch trotzdem stillen. Es gibt Mittel, die diesbezüglich sehr gut untersucht sind.
Wobei Therapie natürlich prinzipiell langfristiger wirkt als Medikamente, daher finde ich das erst mal wichtiger.
Gut zu wissen! Danke für die Info!
Ich finde es super, dass du so verständnisvoll mit ihr bist.
Warte mal ab. Die Hormone sind echt ätzend.
Ganz ehrlich, ich konnte meinen Mann während aller drei Schwangerschaften nicht ausstehen. Wirklich nicht. In der ersten Schwangerschaft dachte ich noch, dass das das Ende von uns ist. In den beiden danach konnte ich es dann ja schon einordnen und wusste, dass nicht mein Mann das Problem ist, sondern die Hormone. Nach der Geburt sah es dann schon wieder alles anders aus.
Aber während der Schwangerschaften ging er mir einfach ständig auf die Nerven. Ich kann dir nicht sagen, woran es lag. Es hat mich auch genervt.