Einsam mit Mann und Kind

Hallo, ich muss mir hier mal meinen Kummer von der Seele schreiben😢 ich bin echt verzweifelt, wie es weitergehen soll.
Mein mann und ich wir sind seit über 20 Jahren ein paar, seit 3 Jahren verheiratet und seit 5 Jahren Eltern eines bezaubernden Sohnes. Zunächst hört sich das natürlich bilderbuchhaft an...ist es aber leider nicht. Unsere Vorstellungen von familienleben gehen einfach stark auseinander. Vor dem kind hatten wir da eigentlich ähnliche Meinungen zu.
Mein Mann geht vollzeit arbeiten, hat dabei aber täglich um 16uhr Feierabend. Nach seiner Arbeit kommt er nur kurz nach Hause um zu essen und sich umzuziehen, denn dann geht er zu seinem Vater und hilft ihm in der Landwirtschaft-sein Hobby. Er kommt dann erst wieder spät nach Hause und sieht unseren Sohn eigentlich nur noch, wenn er auf dem weg zum Bett ist. Auch an den Wochenenden, also Samstags und zum Teil Sonntags oder an feiertagen verbringt er seine Zeit lieber mit Arbeit in der Landwirtschaft als mit uns als Familie. Ich bin darüber schon sehr lange sehr traurig und fühle mich einsam. Mein Sohn fährt auch mal gerne mit schlepper, aber er ist nun auch in einem Alter, wo er nicht immer Lust darauf hat. Somit bin ich meistens alleine mit ihm. Den Haushalt schmeiße ich weitestgehend alleine, ich sorge dafür, dass pünktlich zum väterlichen Feierabend essen bereit steht und kümmere mich um alles weitere organisatorische wie z.bsp. Kita Angelegenheiten. Nebenbei gehe ich auch 25std. Arbeiten. Für me-time oder eigene Hobbys bleibt da irgendwie kein raum🤷‍♀️ und wenn bin ich immer auf die Hilfe meiner Mutter angewiesen, da mein Mann ja keine Zeit hat... und wenn ich mit meinem Mann darüber spreche, resultiert daraus eigentlich nur Streit. Er versteht mich und meine Bedürfnisse überhaupt nicht und macht einfach immer sein Ding. Wir könnten ja schließlich mitmachen...so seine Worte. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Auch im Bekanntenkreis fällt es auf, dass ich immer nur alleine mit unserem Sohn zu sehen bin. Vielleicht kann mir hier jemand einen guten Rat geben mit dieser Situation umzugehen?!

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Zwei Tage unter der Woche gehören dir. Da gehst du deinen Hobbies nach und bist nicht daheim. Zusätzlich hat er einen Tag am Wochenende den Sohn zu bespaßen. Wie er das macht dir egal du bist nicht da. Sohn will nicht Schlepper fahren? Sein Problem nicht deines.

Also ich würde da gar nicht diskutieren ist so und fertig gleiches Recht für alle.

Was sagen deine Schwiegereltern eigentlich dazu?

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Vielleicht sollte ich das mal so tun👍
Mein Schwiegervater findet es ja super, dass er so viel Unterstützung bekommt um seinen Lebenstraum zu verwirklichen, den er altersbedingt auch gar nicht mehr alleine bewältigen könnte🙈 meine Schwiegermutter hat zu nichts eine eigene Meinung. Sie holen an einem Tag in der Woche unseren Sohn im kiga ab, wenn ich arbeite quasi...
Mein Schwiegervater sagte mal über eine ihnen benachbarte Mama, dass sie mit ihren Kindern nicht klar käme, weil ja ständig die Oma und der Opa dort sind. Auch diese Mutter ist berufstätig und ich fand diese Äußerung mehr als daneben, so dass ich möglichst ihre hilfe was unseren Sohn betrifft nur in Anspruch nehme, wenn es nicht anders geht. Nicht, dass mir dann auch so etwas nachgesagt wird😨

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Ihr habt das doch nun 20 Jahre so gelebt. Was habt ihr vereinbart, als ihr schwanger werden wolltet? Warum kann nicht wenigstens ein Tag am Wochenende ein Tag für euch sein und ein weiterer Abend Me-Time für dich? Den Mann übt 7 Tage die Woche sein Hobby aus - wo ist da die Gleichberechtigung?
Ihr müsst mal Klartext reden.

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Ja, vor der Schwangerschaft hat mir das nichts ausgemacht, da ich selbst vollzeit gearbeitet habe. Da hatten wir aber wenigstens am we mehr Zeit miteinander😢
Klartext führt leider immer nur zum Streit und verändert bisher leider nichts. Eher ist es dann so, dass ich für ihn dann am nörgeln bin und die gemeinsame Zeit dadurch natürlich versaue...😕

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Dein Mann ist aber doch nun auch Vater. Da muss er sich auch mal stunden- und tageweise um seinen Sohn kümmern. Hat er darauf keine Lust, hätte er nicht Vater werden dürfen. Wenn ihr euch trennt, hat er ja auch Umgang mit dem Kind oder ist ihm dann immer noch sein Hobby wichtiger?
Wenn er nicht mitzieht, hast du nur 2 Optionen: einen Babysitter für deine MeTime oder Trennung und er muss dann eben gerichtlich vorgeschrieben seinem Umgang nachgehen.

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Ich denke auch, wenn reden schon nicht hilft...
dann muss man den Mann vor vollendete Tatsachen stellen.

Natürlich wird dein Mutterherz erstmal bluten, wenn er den Sohn dann einfach mitschleppt, auch wenn dieser das nicht will.
Aber dein Mann wird es vermutlich erst verstehen, wenn dein Sohn für sich selbst spricht (oder bockt, trotzt, was auch immer.).

Und das Gespräch, wie viel eigene Entscheidung über seine Freizeit der Sohn schon treffen darf, kommt dann erst danach...
Vielleicht sucht dein Mann dann ja auch eine Betreuung für euren Sohn.

Wir haben die Kinderbetreuung eigentlich von Anfang an geteilt - auch, weil ich immer außerhalb der KiTa-Öffnungszeit gearbeitet habe.

Mein Mann war allerdings auch so ein Kandidat, der meinte, die Kinder könnten ja einfach mit... Er nahm die Kinder dann mit, wenn er im Auto Unterlagen auslieferte, fuhr ständig mit ihnen Einkaufen oder nahm sie mit ins Büro. Und er fand erstaunlich oft nette Frauen, die dem armen, geplagten Papa gerne für eine Stunde das Kind abnahmen... 🙄
Dann folgten ein paar wichtige Gespräche:
Ich habe klargestellt, dass
- Playdates nicht ausschließlich an meinen Nachmittagen stattfinden können, dann muss ich ja dauernd Playdates betreuen und mein Mann nie!
- die Kinder inzwischen zu groß sind, um "Unterlagen austragen" spannend zu finden; im Gegenteil brauchen sie nach einem langen KiTa-Tag auch Pause Zuhause...

Zum Glück sah mein Mann das beides ein! Und dass er zuständig ist, war ja gar keine Diskussion, das war von Anfang an so.
(Allerdings haben wir zwischendurch auch geklärt, wie viele Babysitter in welchem Zeitraum ok sein... damit mein Mann nicht allzu inflationär die Babysitter engagiert... klingt jetzt echt übel - er war und ist eigentlich ein liebevoller Papa, aber dass Kinder eben nicht einfach überall mitlaufen, musste er erst lernen. Da hatte er irgendwie ganz andere Vorstellungen als wir anderen alle.)
So weit seid ihr noch nicht... ich denke, er muss erstmal zuständig sein, dann kann man über Inhalte diskutieren. Und auch erstmal abwarten, was er alles selbst merkt...

Viel Erfolg.

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Naja das ist ja eine Grundsatz-Debatte. Und Landwirtschaft ist ein 24/7 Job ohne Urlaub, leider…

Wie war’s denn vor eurem Kind?

Ich würde halt tatsächlich „mein“ Ding machen und dann kochen/essen, wanns in meinen Alltag passt. Er kann sich was warm machen oder sich selbst was kochen.

Ihr lebt doch wie ne WG, er möchte es nicht ändern. Dann würde ich es konsequent durchziehen - Putzpläne, er muss seinen Kram selbst machen und dafür hat er „Hobby-Zeit“.

Ich würde trotzdem auch mal feste Zeit einplanen, wo er das Kind hat und du außer Haus bist 🤷‍♀️

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Du hast es ja schon angesprochen, er ist uneinsichtig, welche Wege solls da also geben außer die Trennung?

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Hi,
ich vermute mal, da gelten sehr traditionelle Werte in der Familie. Kind und Haushalt sind Frauensache. Er arbeitet ja faktisch nach seiner Lohnarbeit, er muss ja noch nichtmal ein schlechtes Gewissen haben, dass er irgendeinen unsinnigen Kram macht wie ein schnödes Sporthobby oder so.
Wahrscheinlich musst du dich damit arrangieren oder halt nicht und deine Konsequenzen ziehen, aber ich denke nicht, dass er da wirklich auf dich zukommen wird.

vlg tina

Bearbeitet von tha.lia72
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Ich bin jetzt etwas irritiert. Du bist mit deinem Mann seit 20 Jahren zusammen, seit 20 Jahren ist er nebenbei in der Landwirtschaft tätig. Hat sich da seit der Geburt etwas gravierend geändert? Wurde die Landwirtschaft erweitert?

Was habt ihr denn konkret in der Schwangerschaft besprochen? Habt es überhaupt besprochen? Wie seid ihr da im Detail verblieben? Natürlich kann man nicht alles im Vorfeld erahnen, aber das zB der Vater älter werden wird und mehr Unetrstützung brauchen wird....das ist doch klar.
Was habt ihr dahingehend besprochen, wie es mit deiner Freizeit aussehen wird, wenn er da so aktiv mit eingebunden ist?

Finden überhaupt Gespräche statt, das Vorstellung und Realität nicht passen könnten.....für beide? Oder driftet ihr schnell in die Vorwurfsschiene ab?

Hattest du in den 20 Jahren jemals das Gefühl, das er auch im Sinne der Beziehung handeln und denken würde? Oder war er da schon immer eher in Richtung seines Vaters ausgerichtet? Vielleicht nicht immer ganz offensichtlich, aber ein gemeinsames Kind und die Verantwortung dafür, verändern nun mal den Blickwinkel.

Hier werden viele Antworten von usern kommen, die noch nie einen Fuß im Stall hatten oder eben überhaupt keine Berührungspunkte generell mit Landwirtschaft hatten. Die fallen natürlich eher in deine Wunschvorstellung, wenn man es so nennen kann. Du beschreibst ja die Landwirtschaft eher als Leidenschaft deines Mannes und die richtet sich nun mal sehr nach der Jahreszeit (Ackerbau) oder eben der adäquaten Versorgung der Tiere (Viehwirtschaft).....eben durchaus ein hoher Faktor an Fremdbestimmung. Und diese Fremdbestimmung hast du ja 15 Jahre akzeptiert, als festen Bestandteil eures Lebens.

Habt ihr über Kompromisse gesprochen? Modernisierung als Erleichterung? Reduzierung als Gewinn für die Familie? Älter werden udn den damit verbundenen Einschränkungen bei beiden Beteiligten, Vater und Sohn? Konnte dein Mann sich bisher gut gegenüber seinen Eltern abgrenzen? Oder kommt jetzt evtl. die verstaubte Prägung deines Mannes durch, Frau Kinder und Haushalt, das wäre echt übel. Kann es sein, das dein Mann sich für seinen Vater viel zu verantworltich fühlt und da eben nicht für sich einstehen kann?

Du siehst, viel Fragen, aber natürlich steht auch dir Freizeit zu, das ist doch selbstverständlich.....die Frage ist nur, wie man sie realistisch umsetzen kann, bei den besonderen Rahmenbedingungen. Wie könnte also eine realistische Lösung aussehen, das alle zufrieden sind.....hast du ihn das mal gefragt?

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Die 50er lassen grüßen - Mutti macht das Kind präsentabel, wenn Vati dann zum Gutenachtsagen hereinschaut...

Ich verstehe, dass das vorher nicht genervt hat. Mich hat die berufliche Situation meines Mannes vorher auch nie belastet, weil eben trotzdem genug Zeit für uns zusammen und jeden alleine blieb. Geht ja alles so nicht mehr, also muss man sich zwingend neu sortieren. Zumal mein Mann auch unbedingt Zeit mit seinen Kindern im wachen Zustand verbringen will :-D

Was ich dir, so aus der Hüfte geschossen, empfehlen würde: Die Abende genau einteilen. Zwei Tage in der Woche ist er da, einen Tag macht ihr was zusammen, bleiben vier Tage für die Landwirtschaft. Vielleicht ist es ja auch eine Option, dass euer Sohn an einem deiner freien Abende fest zu Oma und Opa mitgeht? So ganz fix, ein gemeinsamer Oma-Opa-Nachmittag? Könnte doch auch was Schönes sein und ist weit entfernt von Dauerbetreuung.

Grundsätzlich würde ich mich damit nicht zufriedengeben. Es ist ein Hobby, nicht sein Beruf. Und wenn der Vater das nicht mehr schafft, was ich total nachvollziehen kann, bleiben drei Alternativen:

- Er gibt den Betrieb auf.
- Er stellt jemanden ein.
- Dein Mann macht die Landwirtschaft zu seinem Beruf.

Alles davon ist denkbar, und wenn die Liebe so groß ist, könnte auch Punkt 3 für euch eine gute Lösung sein. Aber das müssen eben beide (!) wollen. Für mich käme es sehr auf die Art der Landwirtschaft an, Vieh wäre für mich ausgeschlossen - da hat man ohne ausreichend Angestellte kein Leben mehr. Das müsst ihr einfach ganz offen besprechen. Ich würde eine Unterhaltung darüber auch nicht mit "Ich bin unglücklich" anfangen, das weiß er ja inzwischen und kapiert es nicht. Sondern eher Richtung "Schön, dass die das so glücklich macht und deinem Vater so hilft - hast du schon mal überlegt...".

Wenn alles nichts bringt, muss man dann wohl knallhart sein und sagen: "Klaus-Dieter, morgen bin ich mit der Chantal verabredet und am Freitag geh ich mit Gertrud ins Kino. Da kümmerst du dich bitte ums Kind, ja?" Einfach dann Fakten schaffen. Ein großer Teil des Problems ist immer, wenn Frauen da so reinrutschen und es eben einfach machen. Da kommt man sehr schwer raus. Muss man aber. Wenn du ganz super nett bist, kochst du ihnen vorher noch was. Ansonsten kennt er die Nummer vom Pizzaservice. Oder fährt zum Döner-Mann. Alles wurscht. Hauptsache, du schaffst dir mal wieder Freiraum.

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Guter Beitrag, musste schmunzeln bei den klaren Worten. Aber nur so geht's und nicht anders.