Mein Partner arbeitet zur Zeit nur sporadisch und freiberuflich. (er hat einen grösseren Sparbetrag von dem wir neben meinenEinkünften leben,jedoch gibt er aktuell sehr vieo Geld für seine Hobbies aus)
Er bereitet sich auf eine Weiterbildung vor die mitte April startet, ab April wird er viel lernen müssen aber die Weiterbildung erfordert nur 1,5 Tage in Präsenz pro Woche. Wir leben im Eigentum und ich arbeite täglich Teilzeit, haben einen 3 Jährigen Sohn. nun zum Problem: ich komme nachhause und alles sieht aus wie zuvor, das dreckige Geschirr steht in der Küche, die Spülmaschine nicht ausgeräumt, es ist einfach nichts getan. Wenn ich deshalb dann sauer bin, mwint er ich würde nur Theater machen. Ich kümmere mich zu 80% um unser Kind (er spielt abends ne Stunde mit ihm) aber alle mit Kind verbundenen Pflichten erledige ich.
Ich gebe zu es war schon immer nicht ausgeglichen aber seit er nicht oder kaum arbeitet, ist es furchtbar. Mir kommt es auch so ungerecht vor da ich morgens frh aufstehe, das Kind mitnehme und dann zur Arbeit fahre und er so lange schläft wie er will. Vorhin meinte er sogar es interessiere ihn gerade nicht was bwi mir auf der Arbeit gelaufen is 😳 war eigentlich dabei ihm was zu erzählen.
Er hat zwar depressive Züge aber aktuell macht er nur noch Dinge die ihm Spass machen und die auch relativ enthusiastisch. Ich hatte gewollt dass er zu mir kommt als ich heim komme, seinw Wahrnehmung war ich hätte ihn zu mir zitiert und würde erwarten dass er parat steht wenn ich pfeife….? das ist doch so eine seltsame wahrnehmung? natürlich erwarte ich jetzt erst recht, dass er sich am haushakt beteiligt. Wenn ich ihm sage er soll heute die Spülmaschine ausräumen macht er es, aber erst irgendwann (manchmal erst abends) und das wars dann aber auch schon.
heute regte er sich auf weil ich einen apfel der angeschnitten war in den kühlschrank gelegt und NICHT extra verpackt hatte. gehts noch? seine klamotten liegen dagegen bergeweise in seinem büro rum und er kümmert sich nicht. ich spiele wirklich mit dem gedanken unsere räumliche nähe aufzulösen. Ich bin so enttäuscht. Ich hab schob mal ein eigenes konto eröffnet, denn die finanzielle situation gefällt mir so garnicht.
ich würde gerne mal die Reset-taste drücken, aber wie macht man das? Das Haus gehört übrigens mir. Aber soll ich ihn echt rausschmeissen? das kommt mir zu rabiat vor.
Wiederkehrende Konflikte
Ich würde erstmal damit anfangen, die Aufgaben klar zu verteilen. Zwei meiner Brüder haben eine WG zusammen, und obwohl die zusammen aufgewachsen sind und wissen, wie der Hase laufen müsste, hat einer der beiden es doch ein bisschen sehr genossen, dass der andere deutlich ordentlicher ist und weniger lange mit schmutzigen Geschirrbergen leben kann. Die haben sich dann, richtig geil , eine App installiert, wo sie die Aufgaben aufgeteilt haben. Man konnte da auch Punkte vergeben, je elender die Aufgabe, desto mehr Credits - unnötig zu erwähnen, dass Bad putzen gefühlt unendliche Punkte beschert hat. Und am Ende stand dann irgendwie eine gemeinsame Belohnung, wenn sie bei einer irre utopischen Zahl angekommen waren. So hatten sie beide einen Anreiz, ihren Kram zu erledigen.
Nun kann man natürlich immer sagen: Unter Erwachsenen ist sowas doch lächerlich. Aber wenn man eben an dem Punkt eine Schwäche hat, sollte man es sich einfacher machen. Insofern würde ich da ansetzen: Putzpläne und Aufgabenlisten. Erfasse da einfach alles, von "Kind morgens anziehen" bis "Spülmaschine ausräumen". Dann sehen auch unwillige Exemplare mal schwarz auf weiß, was überhaupt so alles getan wird.
ein klärendes Gespräch führen:
Stefan, du bist nicht mein 2. Kind und daher darfst du sehr gerne deinen Dreck im Haushalt aufräumen. Ebenso wirst du in meinen Augen immer unattraktiver, weil du dich wie mein 2. Kind benimmst. Du bist kein Vater für unser Kind ausser 1h/Tag und benimmst dich mir gegenüber auch nicht wie ein Partner auf Augenhöhe. Daher ist mir die Lust auf Familie mit dir sehr vergangen und ich denke über die räumliche Trennung nach. Das bedeutet, du müsstest dir bitte zeitnah (Zeitraum nennen!) eine eigene Wohnung suchen. Dort darfst du bis in die Puppen pennen, deine Sachen rumliegen lassen und hast geregelten Umgang mit unserem Sohn. Wie denkst du darüber?
Ohne Theater klare Absprachen führen.
"Schatz morgen gehe ich mit Tina Eis essen, du passt auf KleinSohnemann auf von 15-18 Uhr. Du bist schließlich auch Papa".
Nix mehr zu essen kochen, wenn Geschirr nicht sauber. Etc etc.
Du hast schon ein paar Ideen bekommen wie wäre es noch mit:
"ich muss den ganzen Haushalt alleine schmeißen. Das ist alles ziemlich viel und ich schaffe es nicht nach der Arbeit. Daher habe ich mir überlegt, die Arbeit zu kündigen, dann habe ich für alles genug Zeit. Dafür leben wir dann komplett auf deine Kosten, mit deinem Geld."
Als provokantes Gedankenspiel gemeint.
Ansonsten wird es wahrscheinlich so sein, dass er vieles nicht sieht.
Lass es liegen! Lass sich die Sachen stapeln. Ist die Küche dreckig? Tja, dann kann auch nicht gekocht werden.
Nur noch deine Wäsche waschen. Dein Geschirr spülen. Ich weiß es klingt kindisch, aber manchmal hilft. Ein Versuch ist es wert.
Und dann mitten im Chaos "uiuiui hier siehts ja mittlerweile aus... Lass uns gemeinsam jetzt aufräumen."
Bei allem Verständnis für Depressionen hat auch alles Grenzen. Denn er ist nun mehr zu Hause aber macht noch weniger, aber beschwert sich noch bei dir. So gehts ja nun auch nicht. Trenne die Räumlichkeit und dann soll er sich um sich selbst kümmern. Dann kann ihn auch keiner vollmeckern. Vermutlich wird ers so sehen. Ich weiß nicht ob er hier wirklich Einsicht zeigt.
Ela
Bei allem Verständnis für Depressionen...
😂😂😂da hat aber jemand total den Durchblick-->NOT
Herzlichen Dank für den sinnfreien Kommentar. Und ja auch bei Depressionen, für die sicherlich besondere Regeln gelten, muss man nicht alles hinnehmen.
Ela
Hast du ihm das alles schon mal gesagt, wo deine Gefühle und Gedanken mittlerweile stehen?
Huhu,
so wie du das alles beschreibst, würde ich ihn in die Sparte "desinteressierter Egoist" einordnen und mir denken, dass er sich einfach so nicht ändern wird. Er scheint ja absolut keinen oder wenig Familiensinn zu haben, ganz zu schweigen von der Unordnung die er stets überlässt. Klingt für mich ein bisschen wie ein "Überlebenskünstler" der sich sein Leben lang am Selbstverwirklichen sind und dabei die Familie nie sehen wird. Also im Sinne von, nicht wahrnehmen.
Im Prinzip hast du den 1. Schritt ja schon getan und hast ein eigenes Konto eröffnet. Und wie soll denn eine räumliche Trennung aussehen wenn er bleiben soll? Ich hoffe ja nicht, dass du dir was suchst nur damit er bleiben kann. Er sitzt im gemachten Nest und kann sich so ja super um seine Selbstverwirklichung kümmern. So lange du ihm seine Komfortzone lässt, wird er erst recht nichts ändern. Du hast es tatsächlich ein wenig in der Hand. Und ich würde ihn definitiv vor die Tür setzen. Mit ihm das Gespräch suchen und ihm sagen, wenn sich nichts ändert, du das Zusammenleben nicht mehr praktizieren möchtest.