Ich weiss nicht was ich machen soll

Hallo,

Ich muss hier mich nunmal aussprechen und vlt hat jemand einen Rat oder so für mich.
Ich fang mal ganz vorne an.
Also ich bin meinem meinem Freund schon 2 Jahre zusammen und wir haben eine gemeinsame Tochter die 5 Monate alt ist.
Es ist auch eigentlich ansich alles gut. Er ist ein guter Vater und wirklich total gut zu unserer Tochter.
Auch zu mir ist er gut. Er ist einfach perfekt. Er ist ein Herzens guter Mensch.
Es war bei uns beiden damals Liebe auf den ersten Blick. Dann haben wir uns lange gedatet bis wir anschließend zusammen gekommen sind.

In der dating phase habe ich schon von ihm erfahren, dass es ihm von seiner Phyche her nicht gut geht und er Schizophrenie hat. Damit hatte ich aber kein Problem.
Er hat viel negatives in seiner Kindheit und auch seinem späteren Leben erlebt.
Seine Mutter hat sich nicht um ihn gekümmert, er wurde geschlagen usw bis er mit 16 dann aus und weg zog.
Mit seiner Ex-Freundin war er 4 Jahre zusammen und eigentlich hätten die beiden auch ein Kind gekommen, dieses ist aber leider verstorben (kam zu früh auf die Welt bzw musste geholt werden und hat es nicht überlebt). Deswegen bin ich auu so froh das er nun eine kleine Tochter hat, auch wenn mir das mit seinem damaligen Kind sehr leid tut und mich sehr traurig macht.

Ich hab dann nachdem er mir dies alles erzählt hat auch erfahren, dass er dann nach dem mit dem Kind und allem richtig in ein Loch gefallen ist. Er hat damals dann viel Alkohol getrunken und sich selbst und seine Wohnung vernachlässigt.
Deswegen wollte er mich auch nicht zu sich nach Hause einladen. Was er dann aber doch tat.

Als wir uns kennengelernt haben hat er aber nicht mehr so viel Alkohol getrunken eigentlich sogar kaum noch.
Er hat sogar in der Schwangerschaft dann aufgehört mit rauchen.

Naja ich hab ihn da raus geholt und wir haben uns wegen unserer Tochter eine gemeinsame Wohnung geholt.
Im Haushalt ist er nicht so gut bisher, aber das nehme ich ihm nicht übel.

Kommen wir nun zum Punkt wo ich nicht weiter weiss.
Ich weiss seiner Phyche geht es nicht gut und er war auch mal kurz in Therapie (war erstmal im zu schauen in welche Therapie Gruppe er weiterhin dann gehen soll). Damals wurde gesagt, dass er wahrscheinlich doch keinen Schizophrenie hat sondern wahrscheinlich Borderline und es damals von dem Arzt eine falsche Diagnose war mit Schizophrenie.

Nun ich seh ja ein das es seiner Phyche nicht gut geht, aber er sagt ständig so unschöne Sachen wie:
"kannst du mich umbringen?" oder "kann ich es beenden?" oder "ich geh weinen" oder "ich will das es vorbei ist".
Ich sag dann immer natürlich nein und das ich und die kleine ihn brauchen.
Er nimmt auch keine Komplimente an. Er sagt immer er ist hässlich, dumm, behindert usw.
Und sagt eben immer so Sachen das er nicht mehr leben will. Nur ich will nicht, dass er sowas ständig sagt. Mir tut das weh und ich liebe ihn über alles ich möchte ihn nicht verlieren.
Zudem möchte ich nicht das die kleine ihren Papa verliert.
Ich hab auch Angst das die kleine das irgendwann versteht was er sagt und das ist ja dann auch nicht schön.. Ich hab ihm das auch schon 2 mal gesagt, dass er das bitte lassen soll, aber er tut es immer wieder.
Seine Therapie geht in 2 Wochen weiter, nach 5 Monaten Pause.

Hat jemand einen Rat ich weiss nicht was ich tun soll. Ich möchte diese Sätze nicht ständig hören müssen.

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Hey, das klingt sehr anstrengenden für dich. Beziehungen mit Borderlinern sind ja irgendwie ganz besonders, aber es wäre wichtig, dass ihr beide bereit seit, daran zu arbeiten und er auch an sich. Daher gut, dass seine Therapie wieder los geht. Vielleicht könnt ihr auch Mal ins Auge fassen, ob er eine spezielle Therapie für Borderline macht, vielleicht sogar stationär. Oder evtl. eine Traumatherapie.
Aber er sollte bereit sein, da auch was zu tun, sonst geht dir irgendwann die Puste aus.

Als Ansatz für die konkreten Drohungen: " Okay, du sagst mir, du möchtest dich umbringen. Das macht mir Angst. Meinst du das Ernst? Denn wenn das der Fall ist, muss ich jetzt einen Krankenwagen rufen/mit dir in die Psychiatrie fahren, da.it du die Hilfe bekommst, die du brauchst. Du bist mir nämlich wichtig. Wenn du es nicht ernst meinst, hast du wohl ein anderes Problem. Dann bitte ich dich, mir das konkret zu sagen. Was beschäftigt dich, was macht dich unruhig? Ansonsten bitte ich dich, mir das nicht einfach so zwischen Tür und Angel und vor unserer Tochter zu sagen. Das ist kein guter Umgang für mich, macht mir Angst und Stress und das ist nicht fair von dir."

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Noch steht es ja nicht fest ob er Borderline hat. In der Therapie damals wurde nur mal ein kleiner Borderline Test gemacht der eben so ausgefallen ist das er wahrscheinlich Borderline hat aber das steht noch nicht fest.
Das wird sicher weiter erforscht wenn er wieder in der Therapie ist.

Er wollte eigentlich schon viel viel früher wieder zurück zur Therapie eigentlich wo ich noch schwanger war, aber dann hatte ich so dolle rückenschmerzen das ich auf seine Hilfe angewiesen war und nach der Geburt war ich auch auf seine Hilfe angewiesen.

Und ja das werde ich mal probieren es so zu sagen das ist eine sehr gute Idee danke.

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Was deinen Mann betrifft ist hier rein professionelle Hilfe gefragt.

Was dich und Kind betrifft musst du dich zuerst einmal selber schützen, wenn das alles zuviel wird ist es auch ok sich das einzugestehen uns sich zB zwischenzeitlich zu trennen.

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Ja deswegen geht er ja bald wieder in Therapie.

Naja er sagt das ja nicht den ganzen Tag nur immer wieder hier und da mal.
Und mich zwischenzeitlich trennen möchte ich nicht. Geht ja auch schlecht, weil wir haben eine gemeinsame Wohnung und unsere beiden Familien wohnen nicht hier bzw hätten auch keinen Platz für mich und die kleine.

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Das tut mir sehr leid für dich, weil es sonst nach einer sehr schönen Geschichte klingt. So etwas von jemandem zu hören, der dir nahesteht, tut bestimmt sehr weh.

Ich hatte neulich ein Gespräch mit einer Psychiaterin, weil mir aufgefallen ist, dass viele Personen einfach eine Diagnose erhalten (arbeite im Gesundheitsbereich), die aber nie 100% zutrifft. Ob es nicht sein kann, dass einfach mehrere Merkmale zu einer bestimmten Störung/Diagnose passen und der Übergang sehr fließend sei? Sie konnte das bestätigen. Eine Diagnose ist sozusagen "nur" die Anhäufung von Merkmalen, die man dieser zuordnen kann. Das heißt aber nicht, dass der/diejenige nicht auch depressive/Borderline/narzisstische Anteile hat.
Gut, dass er bald wieder in Therapie geht. Und richtig stark, dass er den Alkohol- und Nikotinkonsum aufgegeben hat.
Ich wünsche euch viel Kraft, dass ihr das übersteht und dass wieder bessere Zeiten kommen!
Vielleicht können auch Medikamente unterstützen? Wurde darüber schon mit dem Psychiater gesprochen?

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Bisher hat er nur Medikamente zum Schlafen weil er leider auch sehr schlecht schlafen kann.
Das Rezept muss er immer im Krankenhaus holen wo auch seine Therapie bald wieder ist.
Über weitere Medikamente wurde noch nicht gesprochen da ja noch nicht fest steht was er nun hat.

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Also das ist keine Frage das dein Freund hier mehr als dringend Hilfe braucht. Zum Glück scheint diese ja in 2 Wochen wieder weiterzugehen. Vielleicht ist dies auch das Sprungbrett hier weiterzumachen damit er auch endlich die richtige Hilfe bekommt.
Denn so kann es weder für ihn noch für euch weitergehen. Für euch, ihr habt ein kleines Kind ist sowas auch sehr belastend wenn man nie weiß ob er am Ende was macht und letztendlich fühlt man sich dann verantwortlich.
Ela

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Ja es wäre auch schön viel eher weiter gegangen mit der Therapie, aber ich hab am ende der Schwangerschaft und nach der Geburt ganz stark seine Hilfe benötigt. Ohne ihn wäre das nicht denkbar gewesen.

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OK ich kann verstehen das du Hilfe gebraucht hast nach der Geburt, das will dir auch keiner vorwerfen. Aber er hätte eigentlich durchaus eine Art Therapie trotzdem weitermachen können.
Ich hoffe für euch das es nun hilft wenn es wieder losgehen wird.

Ela

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Diese Aussagen von ihm zeigen deutlich, dass es ihm gar nicht gut geht.
Hier hilft nur eine Verhaltenstherapie und ggf. Medikamente. Eine gründliche psychiatrische Untersuchung mit Diagnosestellung wäre hierfür Grundvoraussetzung.
All das könntest du zur Bedingung einer Weiterführung der Beziehung machen.
Sage ihm du unterstützt ihn und bist immer für ihn da auf seinem Weg der Aufarbeitung , aber du musst wissen mit was ( welcher Krankheit genau ) du umgehen musst. Also muss er sich helfen lassen.
Denn nur wenn er ärztliche und psychologische Hilfe erfährt könnt ihr ihn aus der Situation holen. Alleine werdet ihr das nicht schaffen.
Ansonsten bleibt dir nur, dein Kind und dich zu schützen.
Alles Gute!

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Ja in 2 Wochen geht er ja wieder zur Therapie ins Krankenhaus und wird dort von Ärzten und Phychologen betreut.
Es wurde damals ein kleiner Borderline Test gemacht der positiv ausfiel, aber man muss da nochmal genau drauf schauen.

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Hallo WeissNicht22,
ich habe gegen Ende meiner 20er mit einer Frau eine Beziehung gehabt und in einer gemeinsamen Wohnung gelebt, die an Borderline und Depressionen erkrankt war. Beides wurde von einem Psychiater diagnostiziert und medikamentös behandelt. Diese Medikamente hatten teilweise auch drastische Auswirkungen. Daher kann ich Dir hier vielleicht aus erster Hand etwas nähere Ratschläge geben.

Wenn Suizidgedanken direkt geäußert werden, muss das ernst genommen werden. Das Vorbereiten eines Suizids wird beispielsweise auch durch Schenken von großen Geldmengen oder Gegenständen angedeutet und unterstrichen. Über solche Äußerungen sollte der Therapeut informiert werden, auch hinter dem Rücken des Patienten.

In meinem Fall regelte sich das mit einer Schwangerschaft und einem anderen Mann. Sie verschwieg ihm die ganze Geschichte, heiratete und bekam Kinder. Die Schwangerschaft brachte wohl so manches in ihrem Hormonhaushalt in Ordnung und durch ihre Kinder und Schwangerschaft kam sie mit ihrem Leben bessern zurecht.

Resümee für Dich: Der Einsatz von Dir als Person kann enorm hoch sein, viel mehr als bei anderen Menschen. Letztendlich muss man sich davor wappnen, dass das alles nichts helfen kann und man verlassen wird oder schlimmeres. Diese Balance müssen alle Menschen halten, die als Partner an solche Menschen geraten. Man darf sich davon nicht mit nach unten ziehen lassen. Diese Menschen können und werden Dich leider verletzen - auf welche Art auch immer.

Bearbeitet von Ferdinand2205