Ich wollte mal fragen wie ihr es, in der heutigen Zeit, seht eine Ehe zu schließen. Ich bin da total unromantisch und würde allein aus Liebe eigentlich nicht mehr heiraten. Ich weiß dass viele aus Liebe heiraten und so in der heutigen Zeit (wo viele ihren Partner wie ihre Unterwäsche wechseln) zeigen wollen dass sie auf ewig zusammen bleiben wollen. Angeregt durch das Thema "Betrug" in diesem forum, und der Aussage dass es Partner gibt die nach den ersten glücklichen Jahren, dann doch den Partner betrügen, kam mir der Gedanke dass es evtl 20 Jahr ja super klappen kann aber man sich doch passieren kann dass man sich auseinander entwickelt oder Gefühle für jmd anderen entwickelt, und man dann die Ehe in Frage stellt. Da ist es ja "einfacher" zu sagen man heiratet nicht und spart sich die Scheidung (falls man sich dazu entscheiden möchte). Klingt jetzt etwas plump aber wollte euch eben mal nach eurer Meinung dazu fragen. Und ich weiß viele teilen nicht meine Einstellung dazu, was ja ok ist, darum wünsche ich mir dass man die Meinung anderer bitte nicht verurteilt.
Und ich weiß, es gibt noch 100 weitere Gründe zu heiraten (Finanzen, Sorgerecht, Krankheits-Auskunft im hohen Alter - - > hoffe ihr versteht was ich meine, kann es gerade nicht besser in Worte fassen). Dieses Fass wollte ich aber nicht auf machen um den Rahmen hier nicht zu sprengen. Mich würden evtl eher interessieren ob bei euch das Thema im Raum stand und ihr hattet es auch in Frage gestellt ob man die Ehe eingehen möchte und was die Gründe waren warum man sich dagegen (oder dafür) entschieden hat. Vielleicht gibt es ja Paare die von ihrer Sicht erzählen wollen.
Danke für eine respektvollen Austausch.
Wie steht ihr zum Thema Ehe?
Wir sind nicht verheiratet.
Haben eine Tochter und ein Haus.
Uns ist es einfach nicht wichtig, dass wir einen Zettel haben auf dem unsere Beziehung ‚legitimiert‘ ist. Nicht mal steuerlich würde es sich lohnen und kostet außerdem ne Menge Geld 😅
Religiös sind wir auch nicht.
Gemeinsames Sorgerecht haben wir.
Wir schließen aber auch nicht aus, irgendwann noch zu heiraten, wenn wir Lust drauf haben.
Es ist für uns einfach kein ‚muss‘
Interessenfrage: Was kostet denn da viel Geld?
Der Tag der Hochzeit.
WENN, dann würde ich eine Feier machen wollen und nicht nur mit einem Kleid aus meinem Schrank ins Standesamt laufen und wieder heim gehen…
Ich weiß was die Hochzeiten unserer Freunde teilweise gekostet haben.
Seit wir gebaut haben weiß ich was man anderes für das Geld machen kann 😅
Wir machen zB dieses Jahr lieber eine lange Reise, die uns zwischen 6.000 und 10.000€ kosten wird. Das lohnt sich für uns mehr
Hey,
wir haben 2015 einen Kredit unterschrieben für ein gemeinsames Haus.
2018 sind wir eingezogen
2019 wurde geheiratet nach Jahre langem unerfüllten Kinderwunsch. Damals hab ich ihn gefragt ob er sich sicher ist, vielleicht können wir keine Kinder bekommen. Mit einer anderen Frau hätte er ja vielleicht Chancen auf ein Kind.
2020,2023 haben wir unser Kinder bekommen. (Mithilfe künstlicher Befruchtung)
Geheiratet haben wir aber nicht unbedingt weil wir jedem unsere Liebe zeigen wollten sonder eben wegen der Absicherung falls mal Kinder da sind, Erbschaft, Kidnerwunschklinik etc.
Was ich aber eigentlich sagen will. eine Ehe ist schneller geschieden als ein Kreditvertrag. 🫣 wenn der eine nicht mehr zahlen kann haftet automatisch der andere dafür. Wenn das nicht nach Scheidung oder Trennung geklärt ist dann viel Spaß….😬
Lg Annette
Besser könnte man es nicht sagen.
Wir sind auch verheiratet, haben zwei Kinder und zwei Häuser mit dazugehörigem Kredit.
Eine Scheidung wäre unkompliziert.
Die gemeinsamen Schulden und der gemeinsame Eigentum würden es komplizierter machen, nicht die scheidung an sich.
Wir haben geheiratet, damit wir alle denselben Namen haben, das finden wir einfach schön und weil man einfach mit Kindern besser abgesichert ist im schlimmsten Falle.
Geheiratet haben wir also auch nicht aus romantischen Gründen.
Trotzdem war der Tag wunderschön und bisher haben wir es nicht bereut 😉
Eine Garantie, dass es ewig hält, gibt es so oder so nicht.
Und im Falle einer Trennung wäre wie gesagt nicht die Scheidung an sich das Problem.
Also ich finde die finanziellen Gründe schon sehr wichtig. Gerade wenn man Kinder hat und einer beruflich zurück steckt macht das auf jeden Fall Sinn. Sonst sieht es im Falle einer Trennung einfach düster aus.
Anfangs habe ich das eher gesehen wie du, bis dann der vermeintlich Richtige kam. Leider ist er überhaupt kein Romantiker und unfassbar träge, sodass die Beziehung unter diesem Thema furchtbar gelitten hat.
Letztendlich haben wir geheiratet, eben aus den Vernunftsgründen.
Ich (53 Jahre) habe vor einem Jahr zum 2. Mal geheiratet und bin immer noch sehr glücklich damit, genau wie in meiner 1. Ehe. Mein 1. Mann ist nach 9 Jahren Ehe leider gestorben.
Mein 2. Mann hatte mir ursprünglich erzählt, dass er kein 2. Mal heiraten wollte, weil seine Exfrau wirklich ein mieses Spiel mit ihm getrieben hat.
Dann hatte ich eine schlimme psychische Phase, ich schätze mal durch die Wechseljahre. Ich lebte völlig in meiner eigenen Welt, habe wirklich durch meinen Lebensgefährten hindurchgeguckt und ihn kaum noch wahrgenommen. Dazu hatte ich wirklich peinliche unkontrollierte Lachanfälle. Anstatt mich fallenzulassen, hat er mich beim Frühstück gefragt, ob ich ihn heiraten will. Das fand ich ein tolles Statement und war sehr gerührt..
Inzwischen geht es mir wieder gut und wir sind jetzt, im verflixten 7. Beziehungsjahr glücklich wie nie.
Ich mag einfach das Gefühl des "Verheiratet-seins" und dass man jemanden so sehr liebt, dass man ihn bis zum Lebensende behalten möchte.
Und finanziell... naja, ich bin Beamtin und wenn ich sterben sollte, weiß ich wenigstens, dass er eine Witwerpension bekommt. Andererseits bewohnen wir ein Haus, dass ihm gehört, und ich finde es schön, dass er oder seine späteren Erben mich nicht einfach vor die Tür setzen können. Hätte wahrscheinlich eh keiner gemacht, aber eine eheliche Wohnung ist halt was anderes als ein Untermietverhältnis.
Frage aus Neugierde, weil du es explizit erwähnst:
Zahlst du etwas für das Haus? Hatte er das schon in seiner 1. Ehe oder danach erst?
Ich stelle mir das aus Sicht der Kinder vor.
Eltern trennen sich, Vater heiratet neu, stirbt dann und die neue Frau sitzt im Elternhaus und meint es wäre ihres.
Die Frage ging zwar nicht an mich, aber bei uns ist es auch so.
Meine Mutter ist zum zweiten Mal verheiratet.
Sie wohnen in ihrem Haus.
Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unserem Stiefvater, sollte mit meiner Mutter etwas sein, dürfte er natürlich weiter im Haus wohnen.
Hier ist es sogar notariell geregelt, mit Wohnrecht.
Was für uns völlig oke ist.
Ich bin eher gegen die Ehe, ich sehe vor allem die Gefahr, dass es die Beziehung zu sehr zur Selbstverständlichkeit macht und finde es besser und auch irgendwie romantischer wenn die Partner da ein bisschen am Ball bleiben müssen.
Rechtlich kommt es sehr auf den Einzelfall an, sowohl auf die persönlichen Verhältnisse als auch selbst innerhalb der EU stark auf die lokale Rechtsordnung. Das Thema wird auch tendenziell unterschätzt und man sollte keine Scheu haben Eheverträge einzusetzen, wobei selbst diese nicht in Stein gemeisselt sind.
Hallo
Wir haben aus Liebe geheiratet. Wir wollten der Welt zeigen, dass wir zusammen alt werden wollen und jeder sollte es wissen. Wir wollten das öffentliche Versprechen bis in den Tod für einander einzustehen.
Es gab keinen Antrag, keinen Ring, sondern einen leckeren Wein und die gemeinsame Entscheidung zu heiraten. Keine 48 Stunden später war das Aufgebot bestellt und die Hochzeit geplant. 4 Monate später waren wir verheiratet. Da waren wir 10,5 Jahre zusammen. Er war mein erster und ich seine erste.
Wir glauben an das Konstrukt Ehe. Für uns ist eine Ehe verbindlicher / verpflichtender als eine Beziehung ohne Trauschein. Ich sage immer unsere Hochzeit hat nichts geändert und doch alles. Es ist schwer zu erklären, denn es ist ein Gefühl, was ich nicht in Worte fassen kann.
Klar vereinfacht eine Ehe viele z.b wenn man Kinder bekommt, bei Krankheit etc. Aber das kann man auch alles so klären. Wir hatten Kiwu Behandlung ohne Ehe hätten wir uns das nicht leisten können.
Ich kenne sehr viele Ehen, die die sehr lange halten, in meinem Umfeld.
Was mir aber auch auffällt ist das meine Generation ( 82 geboren) und die danach sehr schnell die Flinte ins korn wirft, sobald es schwieriger wird. Und anstatt dan den Schwierigkeiten/Problemen zu arbeiten. Eine Beziehung bzw. Ehe ist harte Arbeit, auch wenn das keine hören will. Ein Paar muss immer an der Beziehung arbeiten, denn sonst endet es in Betrug und Trennung.
LG
Vollkommen richtig.
Eine Freundschaft/Beziehung ist erst dann bedeutsam, wenn sie nicht nur bequem ist.
Das Leben besteht aus Hoch- und Tiefphasen, wenn man einander wirklich was bedeutet, dann übersteht man alles.
Wir sind diese Jahr 24 Jahre zusammen, davon 13 verheiratet. Wäre ich bei jedem größeren Problem gegangen, dann hätten wor nicht mal die ersten 3 Jahre überstanden. Ich war 18, er 20 als wir zusammen kamen. Mit Anfang 20 ändert sich so viel und schnell, dass es da natürlich zu Reibereien kommt.
Aber das kämpfen und arbeiten an der Beziehung lohnt sich. Ich sehe uns, wie viel wir gemeinsam erreicht haben, was wir uns aufgebaut haben, unsere Kinder. Hätten wir bei den Problemen (Krankheit, Spielsucht, Kinderlosigkeit...) das Handtuch geworfen, hätten wir das nicht. Und ja auch wenn es teilweise harte Zeiten waren, es war alles Wert und es wird auch in Zukunft jede harte Arbeit wert sein.
Puh, also ich muss ehrlich sagen, wenn Zwei in einer Beziehung schon vor einer möglichen Heirat denken: „Das machen wir lieber nicht, damit wir uns später die Scheidung sparen“, dann sollte die beiden wirklich nicht heiraten 🤣
Ich denke, die meisten Menschen haben die feste Überzeugung oder zumindest die starke Hoffnung, dass es keinen Betrug geben wird und dass die Beziehung bis zum Ende zumindest recht gut läuft.
Wenn man jetzt mal die Leute abzieht, die wegen Geld, Promistatus, Adelstitel, Aufenthaltsgenehmigung oder auf massiven Druck der Verwandtschaft heiraten (gibt wahrscheinlich noch viel mehr umständliche Gründe), bleibt zuletzt eben die Hoffnung auf ewige Liebe. Mag naiv sein, aber Vernunft, Hoffnung und Liebe gehen nunmal nicht immer Hand in Hand.
Dahinter steckt dann subtil noch eine Mischung aus Kultur, Tradition, Vorstellungen von Liebe, gesellschaftliche Norm und Einfluss des sozialen Umfelds.
Bei mir ist das jedenfalls so. In unserem Freundes- und Bekanntenkreis wird üblicherweise geheiratet, es gibt kaum Paare, die das nach ein paar Jahren nicht überlegen. Ich wollte auch schon seit ich denken kann den Mann, den ich liebe und den ich für den Richtigen halte, heiraten. Plus eine schöne Hochzeit haben und endlich einen einfach zu schreibenden Nachnamen bekommen (war kein hartes Kriterium bei der Wahl meines Ehemannes).
Alles, was es sonst noch heißt (finanziell, rechtlich), war mir lange egal. Irgendwann setzt man sich damit auch auseinander (wenn man nicht ganz beknackt ist), aber ich fand das nicht abschreckend. Zumal ich mich mit Scheidungen auskenne, mein Vater ist bereits dreimal geschieden und er erzählt auch gern jedes finanzielle und gerichtliche Detail 😅
Auch der Gedanke, es selbst einmal besser zu machen, schwingt bei mir ganz sicher auch mit. Bisher bereue ich meine Ehe nicht ☺️ wie so vieles ist heiraten oder nicht heiraten nunmal eine ganz individuelle Entscheidung.