Ich bin seit etwa 9 Monaten von meinem Ex-Partner getrennt und neulich sind wir uns zufällig wieder über den Weg gelaufen und haben uns spontan zu einem gemeinsamen Kaffee entschieden.
Wir hatten dann auch wieder telefonisch und via WhatsApp Kontakt und ich muss sagen, dass ich diesen Mann, von dem ich mich getrennt hatte, nicht wiedererkenne.
Er hatte keine neue Frau in der Zwischenzeit, das weiß ich, weil meine Schwester seine Nachbarin ist. Aber er hat sich in vielen Belangen um 180 Grad gewandelt.
Früher lief er nur in Jogginghosen rum, ging wochenlang nicht zum Friseur, mittlerweile achtet er sehr auf sich, hat nur modische Kleidung und Haarschnitte. Er war immer der lasche Typ, den man zu allem motivieren und gut zureden musste, jetzt hat er plötzlich Führerschein und Abi nachgemacht. Beruflich hat er einen neuen, gut bezahlten Job.
Und auch sonst im zwischenmenschlichen Umgang hat sich Vieles zum Positiven gewandelt. Früher musste man ihm immer alles aus der Nase ziehen, jetzt kommt er auch von selbst, schreibt lange Nachrichten, erzählt ausführlich und zeigt auch großes Interesse an meinem Leben.
Ich glaube, dass ich mich langsam aber sicher ein 2. Mal in ihn verlieben könnte.
Aber was mich etwas davon abhält: Kann sich ein Mensch in einem dreiviertel Jahr wirklich so einem Wandel unterziehen?
Ex-Freund hat sich um 180 Grad geändert?
Ja.
Mein Partner war ein wirklich ein anderer Mensch bevor wir zusammen gekommen sind (im negativen). Regelmäßige prügelein, trinken mit den Jungs, nie daheim, Haushalt war ein Fremdwort usw usw und. Als wir dann zusammen gekommen sind, war das plötzlich alles weg. Er putzt und kocht und hilft wo er kann. Keine prügelein mehr oder Eskapaden mit den Kollegen, kein Alkohol also sehr selten. Und wenn ich bin da auch ein sehr gutes Beispiel. Ich war früher der extrovertierteste Mensch wollte ständig raus was erleben.. Jetzt kriege ich schon zu viel wenn ich mal in den großen einkaufsladen muss 🥴 und dieser Wandel kam bei mir auch binnen einen Jahres. Hab die Zigaretten aufgegeben, mich von Freunden getrennt, bin nicht mehr feiern gegangen und hab aufgehört mich zu schminken Und zwar komplett und laufe plötzlich rum wie eine Nonne 🤷 mein Mann habe ich in diesem Wandel kennengelernt also ich würde sagen alles ist möglich.
Manchmal kann eine Trennung tatsächlich der Auslöser für einen Wandel sein. Die Frage ist, ob es so bleibt, wenn man die alte Beziehung wieder aufleben lässt, oder ob man in alte Muster verfällt.
Hallo Lisa,
dass Menschen sich einem Wandel unterziehen können, auch in relativ kurzer Zeit, halte ich durchaus für möglich.
Nachhaltig kann dieser Wandel auch sein, wenn er ihn aus eigenem Antrieb vollzogen hat. Wenn er gemerkt hat, dass er sich mit seinem bisherigen Leben auf einem falschen Weg befindet, für sich etwas anderes möchte und dann daran arbeitet, das zu erreichen - warum nicht? Ich halte das jedenfalls nicht für unmöglich. Natürlich kann auch eine Partnerschaft wieder möglich sein, wenn die Probleme, die einen auseinander gebracht haben, mit dem Lebenswandel nicht mehr vorhanden sind, und die Basis dann wieder stimmt.
Ich würde es dennoch langsam angehen lassen, mir Zeit lassen und einfach schauen, wie sich alles entwickelt. Wie ist denn dein Eindruck, wäre er denn auch wieder interessiert an einer Partnerschaft?
Liebe Grüße,
DieKati
Ja, ich denke doch, dass er daran interessiert wäre.
Er macht mir immer wieder Komplimente, lässt mir Blumen auf Arbeit schicken usw.
Wie lange ward ihr vorher zusammen?
Mein Exfreund hatte eine Hang zu Depression, hat mich oft runtergezogen, wollte nicht arbeiten und deshalb auch nicht bei Mutti ausziehen mit Ü30. (Er hatte natürlich auch gute Seiten.)
Eine Weile nachdem ich Schluss gemacht hab, haben wir uns wieder entdeckt. Er war der lustigste bemühteste Typ überhaupt. Es hat wieder gefunkt. Leider ist er nach einem halben Jahr in alte Muster zurück gefallen. Es war irgendwann sogar noch schlimmer als vorher.
Ich halte es für einigermaßen unwahrscheinlich, dass man in einem 3/4 Jahr Abi nachmachen und sich einen guten Job angeln kann. Wann hat er denn die Ausbildung zum guten Job gemacht? Zwischen zwei Klausuren?
Grüsse
BiDi
Keine Ausbildung, er war selbständig(mehr schlecht als recht) und das Geld hat selten gereicht, um mal nen Monat pünktlich die Miete zu bezahlen.
Er dürfte da also die Initiative übernommen, eingesehen haben, dass es so nicht läuft und viele Bewerbungen abgeschickt haben.
Abitur in 9 Monaten nachholen ist trotzdem eigentlich fast unmöglich. Das wollte ich noch zu meinem Beitrag unten ergänzen ^^
Mich würde davon ein ganz anderer Gedanken abhalten.
Wenn ein Mensch sich so ins positive verändern kann, seitdem ich nicht mehr in seinem Leben bin....dann geht es ihm wohl ohne mich viel besser.
Alternativ seid ihr beide so jung, das die letzten Monate eben ein ganz normaler Entwicklungsprozeß in eurem Alter war.
Wie auch immer, ich würde ihn sein Leben lassen....selsbt wenn er Interesse zeigen sollte.
Wir sind beide Mitte 30
Interessant, ich hätte das ganz anders interpetiert: Da hat jemand vielleicht gecheckt, dass die Exfreundin in vielen Punkten recht hatte und man jetzt endlich mal in die Gänge kommen muss 😄
Das was du hier beschreibst, halte ich für möglich. Bis auf den zeitlichen Rahmen.
9 Monate sind arg kurz für alles. Zumal die Abiprüfungen ja jetzt erst sind oder vor kurzem waren oder noch kommen. Führerschein, neue Frise, neuer Kleiderschrank... Woher hatte er plötzlich das ganze Geld und die Fahrschule wird auch nicht auf ihn gewartet haben.
In der Abendschule und auch bei Fernschulen, sind die Prüfungen mehrmals im Jahr.
Da kommt es darauf an, wie weit die Schulbildung und der Schulweg vorher war, ob man nur kurz was auffrischen muss, oder mehrere Jahre investieren muss.
Sie schrieb ja, dass er auf dem Gymnasium quasi kurz vorm Abitur abgebrochen hat.
Also könnte da eine einfache Auffrischung gereicht haben in Kombination mit einem halbwegsguten alten Zwischenzeugnis der letzten Klassenstufe.
Unwahrscheinlich. Abiprüfungen laufen in fast allen Bundesländern zentral ab. Dh. alle Schüler eines Bundeslandes schreiben am gleichen Tag, im gleichen Zeitraum die gleiche Klausur. Das gilt ebenso für Abendschulen. Fernschulen dürfen das Abi selbst nicht abnehmen, Fernschüler nehmen daher ebenso an der zentralen Prüfung teil und müssen sogar noch mehr Prüfungen ablegen, da bei ihnen die Vornoten nicht berücksichtigt werden.
Die Prüfungen in Niedersachsen laufen aktuell und Niedersachsen ist dieses Jahr früh dran, unwahrscheinlich dass er es also bereits gemacht hat.
Dann ändert sich regelmäßig das Curriculum. Hat er also vor 15 Jahren kurz vorm Abi die Schule verlassen, dann ist er auf das Abitur 2009 vorbereitet worden, nicht aber auf das Abi 2024. Die Abivorbereitung dauert die gesamte Oberstufe und ist immer inhaltlich anders. Es gibt seitens der Kultusministererien genaue Vorgaben, was in 12.1; 12.2 und 13.1 und 13.2 gemacht werden muss. Diese Vorgaben sahen 2009 anders aus als 2013, 2019 und 2024. Ein Crash-Kurs, Auffrischungskurs genügt da nicht.
Stattdessen müssen auch Fernschüler eine entsprechende Vorbereitung nachweisen, um überhaupt zur Prüfung zugelassen zu werden, Dass jemand vielleicht 2009 zur Prüfung zugelassen war, bedeutet nicht, dass er es dann automatisch heute auch wird.
Und selbst wenn: Das, wofür andere drei Jahre in Vollzeit brauchen ,will er in wenigen Monaten geschafft haben neben einem gut bezahltem Job und Führerschein?
Ich denke, der Typ ist ein Aufschneider, der alles tut, um sie zurückzugewinnen.
Vielleicht hat er sich geändert, weil er musste? Weil er alleine ist und keine Partnerin mehr hat, die ihn aushält?
Ich wäre noch vorsichtig und würde es sehr langsam angehen lassen, wenn überhaupt. Ob diese Änderung wirklich dauerhaft ist.
Naja, ohne mich wäre es ja noch ein leichteres gewesen, einfach so weiterzumachen. Da ja niemand ständig "mäkelt" oder mit ihm diskutiert.
Hast du dann z. B. nie die Miete für ihn vorgestreckt, als es bei ihm wieder eng war (wie du oben geschrieben hast)?