Mein Partner und ich sind leider sehr verschieden, daher kommt es immer wieder einmal zu Konflikten. Leider Gottes werden die Streits immer heftiger und der letzte ist so richtig eskaliert. Sprich, Türen mit aller Kraft zuschlagen, sodass sie wieder aufsprangen und beinahe kaputt gingen, rumbrüllen in vollster Lautstärke und aus Leibeskräften und verbale Dinge der untersten Schublade. :*-( (beschissenes Arschloch, Ich hasse dich schon so sehr, und noch andere Dinge in die Richtung). Das Ganze auch abends oder nachts, auf Nachbarn direkt unter uns wird 0 Rücksicht genommen, weil wir uns einfach nicht mehr beherrschen können. Im Nachhinein ist es mir natürlich wahnsinnigst peinlich, aber ich habe mich nicht unter Kontrolle. Ich habe vor Wut auch einen Gegenstand in die Hand genommen und wollte damit schon auf ihn losgehen... zumindest habe ich es angedroht. Gemacht hätte ich es (denke ich.....) niemals. Ich bin eigentlich GAR KEIN gewalttätiger Mensch und auch kein wütender Mensch. Jeder andere außer mein Partner kennt mich als frommen, lieben, freundlichen Engel. .. ich streite nie, mit niemandem. Früher mal mit den Geschwistern eventuell, aber grundsätzlich bin ich zu 99 % harmoniebedürftig, sehr lieb und freundlich und ein sehr netter Mensch. Sogar schon zu nett, laut anderer! :D
Doch mein Partner schafft es, mich zur Weißglut zu bringen. Und das macht mir natürlich wahnsinnige Sorgen.
Ich schätze, es gibt wohl wenige Menschen, die uns zu einer Weiterführung der Beziehung raten nach solchen Auseinandersetzungen und schlimmen Worten. Ich würde es wohl selbst so sehen als Außenstehender und habe das bisher auch so gesehen, wenn mir jemand solche Dinge erzählt hat.
Jedenfalls wollen wir, egal was passiert, scheinbar an der Beziehung festhalten. Man streitet ja nicht nur, wir lieben sehr vieles aneinander und es gibt natürlich sehr viele schöne Zeiten. Aber wenn er mich mal wieder zur Weißglut bringt, kann ich mich fast nicht beherrschen... er weckt in mir so einen enormen Zorn. Und ich weiß nicht wieso. ... Also wieso es SO dermaßen schlimm ist. Ich hab leider das Gefühl, ich muss alles 1 Mrd. mal wiederholen und er merkt es sich einfach nicht. Das macht mich sowas von rasend, dass es nicht in Worte zu fassen ist. Es ist, als würde ich dauer-gefoltert werden oder als ob man mich dauerprovoziert. Er kann nichts dafür, er macht nichts mit Absicht. Trotzdem regt er mich wahnsinnigst auf mit vielen Dingen.
Lange Rede kurzer Sinn, ich habe ihm - wie eigentlich schon öfter - eine Paartherapie vorgeschlagen. Oder dass man zumindest Strategien entwickelt, dass das nicht mehr SOOO ausartet. Denn ich finde das alles andere als normal. Und möchte, dass das auf keinen Fall noch einmal passiert.....
Und dann meint er doch tatsächlich, dass er das nicht unbedingt möchte und wir das bestimmt auch so hinbiegen können. Scheinbar findet er diese Eskalationen auch nicht SO schlimm wie ich. Was mich fassungslos macht... ich verstehe das nicht? Ich finde, es gibt beinahe nichts Schlimmeres und Respektloseres als so miteinander umzugehen. Und ich denke, ihr gebt mir recht.
Denkt ihr, dass er den Kopf in den Sand steckt und das immer wieder verdrängt? Was ist in dem Punkt mit vielen Männern los?? Wie kann man in so einer Situation zögern, sich Hilfe suchen zu wollen?
Für mich ist es 5 vor 12 und ich bin immer noch total erschrocken und "unter Schock" von unserem letzten Streit, der ein paar Tage her ist. Und ich möchte unbedingt etwas dagegen unternehmen, wenn man der Beziehung noch einen Hauch von Chance geben möchte. Und das wollen wir beide. Er käme nicht mal auf die Idee, Schluss zu machen. Man spricht es zwar in der Wut aus.. aber dann ist das quasi wieder vergessen. Von "daran arbeiten" oder an Therapie oder sonstiges spricht er nicht. Aber von selbst tut sich doch nix, oder??
Kennt jemand dieses Problem?
Was außer Trennung kann man da tun? Denkt ihr aus Erfahrung, dass das keinen Sinn mehr macht? Denkt ihr, eine Therapie würde helfen?
Ich will unbedingt meinen Zorn in den Griff bekommen. Ich denke aber, dass man dieses Problem nur gemeinsam als Paar lösen kann und er da dabei sein müsste ... denn es gibt ja Gründe für meinen Zorn. Vielleicht kann ein Therapeut dem Ganzen auf die Schliche kommen, wo das Problem liegt oder was man ändern kann.
Ich glaube, mein Partner hält nicht so viel von Paartherapien. :-/
Was haltet ihr davon bzw. hat jemand von euch Erfahrung mit einer Paartherapie?
Oder habt ihr eine Idee, wie man hier vorgehen kann, damit das nicht mehr so ausartet?
Danke euch ...
Streits eskalieren immer wieder extrem, Partner findet Paarthearpie trotzdem überflüssig
Ich würde erstmal versuchen herauszufinden, warum es überhaupt so eskaliert. Also was triggert dich da derart extrem? Bei anderen passiert es ja nicht. Wird dein Partner so persönlich oder trifft so punktgenau, dass du ausrastest?
Vielleicht kann man auch erstmal versuchen, den Streit dann auszusetzen. Wir machen das manchmal, wenn wir merken, dass es sinnlos ist - weil man müde ist, schon total auf der Palme sitzt oder von einem kleinen Vorfall zum großen Ganzen kommt. Wir sind auch sehr unterschiedliche Streittypen, da ist das manchmal echt besser, gezielt zu sagen: Wir brechen das hier ab und reden morgen weiter, wenn wir uns beruhigt haben. Mein Mann hat immer Angst, im Streit irgendetwas zu sagen, was man dann nie wieder vergessen wird, egal, wie oft man den anderen um Verzeihung bittet.
Und dann würde ich als Kompromiss versuchen, vielleicht erstmal mit Hilfe von Büchern usw. an der Streitkultur zu arbeiten. Dass ihr was tun müsst, ist ja klar. Aber einige Männer lehnen alles mit "Therapie" im Satz erstmal ab 😉 Deswegen mal niedrigschwellig anfangen und gucken, ob es was bringt.
Alles was mit Therapie zu tun hat mal ablehnen: Und warum?!
Schon allein das macht mich wieder wütend ... ich glaube mich macht vor allem wütend, dass ich mit jemandem zusammen bin, mit dem ich in sehr vielen Dingen nicht auf dem gleichen Nenner bin.
Ich möchte empfehlen, dass du zunächst allein der Wut auf die Spur kommst. Wenn du Bock drauf hast, wirst Du einen Weg finden.
Ich selbst kenne Menschen, die sich selbst für friedliche Schafe halten, aus meiner Sicht sind sie sehr aggressiv und voller Wut und Hass, auf was auch immer.
Viel Erfolg und
Sonnige Grüße
Hi
"Ich bin eigentlich GAR KEIN gewalttätiger Mensch"
...Sprach der Serienmörder und stach zu.😬
Hass ist ja auch ein sehr leidenschaftliches Gefühl und solange man wegen seinem Partner noch aus der Hose fährt, ist die Beziehung zumindest nicht tot. So viel zum Positiven.
Allerdings hat so viel Drama auch etwas Zerstörerisches und sehr Ermüdendes. Am Ende einer richtig geilen Achterbahnfahrt ist man sogar zu müde für Versöhnungssex.
Ich habe drei solcher Hass-Lieben erlebt. Rückblickend war es aufregend aber eben auch bizarr und am Ende musste man einsehen, dass die Chemie einfach nicht passte. Ausser eben, dass sie hochexplosiv war.
Ihr braucht keinen Therapeuten. Ihr braucht die Einsicht, dass Ihr vermutlich auf lange Sicht niemals die Harmonie finden werdet, nach der Du Dich sehnst.
VG
> Wie kann man in so einer Situation zögern, sich Hilfe suchen zu wollen?
Paartherapie ist in 95% der Fälle, dass zwei Frauen oder Frau plus ein Sozipäd-Öko-Ömmel auf den Mann einreden, um ihm zu erklären, warum _er_ an allem schuld sei. So jedenfalls die verbreitete Ansicht im Netz und ich bin froh eine der 5%-Therapeutinnen gehabt zu haben. Das gefiel meiner Ex nicht, denn die Therapeutin hat uns beide in die Pflicht genommen und sehr deutlich aufgezeigt, wie meine Ex Öl ins Feuer gießt. Wer Therapie anregt muss gewillt und mutig genug sein, die eigenen Fehler zu suchen.
> Ich glaube, mein Partner hält nicht so viel von Paartherapien. :-/
Ich glaube, er hat sich mit dem Thema beschäftigt oder genug im Freundeskreis gehört.
Leider hat die Berater-Branche sich über Jahre einen schlechten Ruf erarbeitet.
Nachdenken und Ursachen erkunden geht auch ohne Therapeuten. Neutraler Ort, der verhindert, sich wie die ersten Menschen aufzuführen (Cafe). Warum gehst du bitte in die Luft, wenn er schusselig oder vergesslich ist? Also bisher sehe ich eine zentrale Ursache bei dir.
Vergesslichkeit: Wenn etwas dir wirklich wichtig ist, besprich es bei einem wöchentlichen Planungsmeeting, wo er sein Handykalender zur Hand hat, sende eine WhatsApp zur Erinnerung. Ansonsten schau mal ins Netz zu Partnerschaft mit ADHS-lern. Unabhängig von einer Diagnose finden sich gute Tipps zum Alltagsmagement mit einem Stuffelkopp.
Eskalation: Die Eskalation scheint ja auf dein Konto zu gehen. Wäre es da nicht schon mal ein Anfang, dass du dir Hilfe suchst? Wenn er nicht das Baby auf dem Parkplatz vergessen hat, kann es eigentlich kaum etwas geben, dass deine Reaktion in diesem Ausmaß rechtfertigt.
> denn es gibt ja Gründe für meinen Zorn. Vielleicht kann ein Therapeut dem Ganzen auf die Schliche kommen, wo das Problem liegt oder was man ändern kann.
Und warum fängst du nicht bei dir an? Wenn deine Therapie gut läuft und Ergebnisse zeitigt, kommt dein Partner bestimmt auch zu Paar-Sitzungen, um gemeinsam zu ergründen, wie deine Fortschritte beim anger-management noch besser und nachhaltiger werden können...? Und dann schreibst du: '...auf die Schliche kommen, wo das Problem liegt...'. Klingt für mich nun doch wieder, als sollen die Ursachen überall außer bei dir gesucht werden?
Ja, es wird so sein, dass einige Ursachen bei ihm liegen. Dann wäre es aber immernoch an dir, zu lernen kein Öl auf Feuer zu gießen.
Geh also einfach mit gutem Beispiel voran. Arbeite an dir. Wenn er sieht, dass du Verantwortung übernimmt und selbstkritisch bist, wird er seine Meinung zu Erfolgsaussichten und Sinnhaftigkeit von Paargesprächen sicher überdenken.
Also von dem was du schreibst, klingt es vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn du erst einmal bei dir selbst genauer erforscht, woran es denn hapert. Ob das jetzt im Rahmen einer Einzeltherapie ist, oder irgend nen Coaching oder auch erstmal ein bisschen einfach eigenständig einlesen ist, weiß ich jetzt nicht so. Aber du scheinst ja auch mit deinem eigenen Verhalten in den Situationen zufrieden zu sein. Und da hast du ja auch erstmal selber durchaus Möglichkeiten daran zu arbeiten. Im Optimalfall wird dir dann im Laufe der Zeit auch klarer, was dich wirklich stört und wie du das vielleicht besser kommunizieren kannst, ohne dass er auch gleich Full Defense hochfährt.
Am Ende gehören natürlich zwei dazu. Vielleicht verbessert sich dein Verhalten aber bleibt trotzdem in alten Mustern stecken oder ähnliches. Aber auf der anderen Seite, wenn er sieht, dass du versuchst an dir zu arbeiten, vielleicht wird er ja auch dadurch positiv beeinflusst?
da hat ein "nicht" gefehlt und ich hab's zu spät gesehen. Also du scheinst mit dir selbst an der Stelle nicht zu Frieden zu sein....
Ich glaube, dass Problem ist, dass du dich bei anderen zusammen reißen "musst" und dich zu Hause beim partner "gehen lassen kannst".
In dem Fall "du bekommst anscheinend nirgendwo deinen Mund auf, deine wut staut sich, weil du dich vllt nicht traust anderen deine ehrliche meinung zu sagen und die wut lässt du dann an deinen partner aus"
Hmm bei anderen stört mich das nicht, es lässt mich kalt und ich nehme es nicht ernst. Natürlich nicht immer gleich, aber diese Menschen sind mir einfach nicht nahe oder wichtig genug. Oder ich empfinde Mitleid mit ihnen (da sie zB den ganzen Tag rummeckern und fluchen im Büro) oder sonstiges. Jedenfalls koche ich da nicht. Das ist ja das Interessante daran. Ich fühle mich da selten angegriffen. Bei meinem Partner ist das leider anders, da fühle ich mich sehr oft angegriffen. :-/
Ich finde, du solltest erstmal bei dir anfangen. Warum wirst du so (schnell) aggressiv? Warum fühlst du dich in bestimmten Situationen missachtet und warum lässt dich das so dermaßen ausflippen? Wie steht es um dein Selbstwertgefühl? Wie um deine Bindungsfähigkeit?
Bist du wirklich so friedlich und harmoniesüchtig? Die Aggression oder immense Wut scheint ja auch ein nicht unbedeutender Teil deiner Persönlichkeit zu sein, wenn sie deine Beziehung so stark beeinflusst.
Redest du dir dein Verhalten vielleicht schön (ist ja bloß eine Ausnahme, so bin ich ja gar nicht, das muss an ihm liegen), weil es einfacher ist, die Ursache woanders zu suchen als in dir selbst? Ist wirklich sein Handeln das Problem? Oder könnte das Problem _auch_ in dir selbst liegen?
Das würde ich herausfinden wollen.
Du bist ja nicht machtlos. Auch wenn dein Freund keine Paartherapie möchte, kannst du durchaus unabhängig von ihm an deinem Verhalten arbeiten, denn ich denke nicht, dass das nur in ihm begründet ist, sondern auch etwas mit dir selber und deinen Erfahrungen zu tun hat.
Er ist vielleicht ein Auslöser, aber nicht unbedingt die Ursache dafür, dass du nicht mit den Streitpunkten umgehen kannst.
Er berührt dich und das lässt dich ausflippen. Warum? Hast du Angst? Wovor?
Andere lösen diese Angst nicht in dir aus, weil die Bindung eine andere oder eben gar keine ist.
Nur wo kommt das her? Und warum reagierst du so unverhältnismäßig?
Da scheint etwas in dir zu schwelen und das würde ich an deiner Stelle erstmal herausfinden wollen, auch oder sogar vorrangig ohne dass dein Freund dabei ist, weil das mitunter sehr intim sein kann, wodurch erstmal ein geschützter Raum sinnvoll sein kann.
Vielleicht findest du etwas über dich heraus, was nicht nur dir, sondern auch eurer Beziehung bzw. eurem Umgang miteinander helfen kann und den Stein zu einem besseren Miteinander ins Rollen bringt.
Aktuelle Situation:
Ich habe ihn heute gebeten, mir etwas aus dem Supermarkt mitzunehmen (was ich morgen in der Früh dringend brauche), in den er sowieso nach der Arbeit wollte.
Er hat es vergessen.
Dann hat er angeboten, er kauft es schnell morgen früh, was natürlich nett und großzügig von ihm ist. ABER es kann laut ihm sein, dass er es wieder vergisst.
!?!
Aufschreiben oder sonst wie eine Erinnerung setzen ist anscheinend unmöglich? Ich verstehe so etwas nicht?
So, was macht mich hier nun wütend (nicht rasend, aber eben sauer): Die Tatsache, dass er sich keine Mühe gibt bzw. geben WILL. Wäre das Ganze umgekehrt, könnte ich ihm versprechen, dass ich ihm das in der Früh besorge. Da ich mir eine Notiz mache oder sonst etwas.
Dass man es evtl. vergisst, wenn man sich keine Erinnerung macht, OK. Aber warum macht er sich dann keine????
Ich glaube mein Hauptproblem ist, dass er viel weniger zu geben bereit ist als ich / ich mich ungeliebt fühle. Auch auf viele andere Beispiele bezogen.
Jetzt bin ich ein paar Min. später wieder halbwegs abgekühlt, aber ich kann so ein Verhalten einfach nicht verstehen. Es macht mich traurig.
Ich kann sein Verhalten verstehen. Mein Partner ist auch so, aber nicht weil er mich nicht liebt sondern einfach nur weil er schrecklich vergesslich ist ( ich im übrigen selber auch).
Vielleicht solltest du mal eine Therapie machen für dich selber und an deiner eigenen Wut arbeiten, alles andere ergibt sich dann von selber ( also entweder du trennst dich nach der Therapie von selber oder du gehst mit Konflikten besser um)
Ja, gut, dass du ein konkretes Beispiel nennst. Daran hatte es mir gefehlt.
An diesem Beispiel sehe ich zumindest, dass du dich hier in diesem Punkt selbstgewählt hochschraubst. Es gäbe vor allem einen einfachen Weg, mit der Vergesslichkeit deines Partners umzugehen: Schreib DU ihm einen Merkzettel, den du abends an die Tür hängst und/oder sende ihm unterwegs eine Nachricht. Dein Partner ist also ein Schussel, nicht bösartig. Du beziehst seinen Fehler umgehend auf dich und deinen Wert.
Ist er schusselig, fühlst du dich nicht wertgeschätzt. Ein Schussel bleibt aber meist ein Schussel, da kannst du dann mit deiner Interpretation sehr unglücklich mit werden.
Dein Denken ist schon eine aktive Handlung, in der du nicht Opfer, sondern deine eigene Gedanken- und Gefühlsproduzentin bist. Klar, du könntest denken "ich will gerne einen Partner, der immer alle Versprechen hält, auch die alltäglichen". Dieser Wunsch ist dein Recht. Du musst aber nicht zwangsläufig aus dein Partner ist schusselig den Gedanken " er ist schusselig, weil er mich nicht wertschätzt" machen. So einfach, aber trotzdem schwer zu begreifen, oder?
Insofern hättest du hier einen super Punkt, an dem du selbst in einer eigenen Beratung arbeiten könntest. Was macht deinen Selbstwert aus? Wie kannst du ihn fühlen, erkennen? Was hast du als Kind an Wertschätzung erlebt und wofür wurdest du gelobt oder bestraft?
Es wäre spannend, was du in einer Beratung, einem Coaching, einer Therapie über dich selbst rausfinden könntest.
Durftest du als Kind aggressiv sein? Wurdest du mit Ärger trotzdem angenommen? Wie wurde Ärger in deinem Zuhause ausgedrückt, war es vielleicht manchmal bedrohlich? Oder gab es unterschwellige Aggression?
Einer Sache kannst du dir sicher sein: Niemand holt aus dir Aggression heraus, die in dir nicht ist und nie war. Was ich dir aber sofort abnehme ist, dass du nicht weißt, worauf du so wütend reagierst.
Möglich ist aber, dass du einiges an Gefühlen nicht mehr spürst. Dein Schreibstil drückt viel Distanz zu deinen Gefühlen aus. "Man macht", "man sollte". Mit dem Wort "man" distanzierst du dich von deinen eigenen Gefühlen oder von klarem Ausdruck deines Inneren. Statt "ich" oder "er" oder "wir" wechselst du oft ins "man" oder in allgemeine Aussagen, was sein soll und muss. Hört sich wie gelernte Sätze an. Das wirkt auf mich, als würdest du abwechseln zwischen Schilderungen deiner Gefühle und plötzlich Beurteilungen wie "von außen". Als gäbe es da eine laute angelernte Stimme, die dann übernimmt und Normen und vorgeschriebene Gefühle vor deine eigenen Gefühle schiebt. In der Psychologie sagt man auch gern "Über-Ich" (kommt vom alten Freud , vielleicht kennst du das auch gut).
Ich glaube, du kannst schon ganz, ganz viel lösen, wenn erstmal nur du an dir arbeitest. Vielleicht lernst du dann über dich und eure Streits ganz, ganz schnell sehr viel. Ihn kannst du sowieso nicht zwingen. Nur überraschen mit eigenen Erkenntnissen und einem anderem Umgang mit deinen Gefühlen im Streit.
Ich würde gern mit dir wetten, dass du deine Gefühle und den Verlauf der Streits mit Arbeit an dir selbst und ein bisschen Übung bald viel besser lenken kannst. Sobald du verstehst, was da zwischen dir und ihm abgeht. Und dafür brauchst du seine Bereitschaft zur Therapie nicht, nur deine.
Und was dann aus euch wird, das kannst du dann immer noch entscheiden. Könnte sich sehr verändern, wenn du dich plötzlich selbst gut verstehst und auch seine Muster einordnen kannst. Lass dich mal von dir selbst überraschen und alles Gute!
Deine Probleme kannst nur du allein in den Griff bekommen. Da hat dein Partner gar nichts zu suchen. Natürlich ist therapeutische Hilfe da angebracht. Kannst ja mal einen Termin zur Sprechstunde vereinbaren, unter der 116117 geht das rund um die Uhr.
Wegen eurer eskalierenden Streits, da könntet ihr ein Signal-Wort vereinbaren. Wenn jemand es benutzt, dann geht ihr für 30-60 Minuten auseinander und kommt runter. Derjenige, der das Wort gesagt hat, geht dann auf den anderen zu um das Problem in Ruhe zu klären.
Aber mach mal wirklich eine Therapie, das klingt nicht so gesund leider.
Hallo liebe TE,
es gibt tatsächlich Leute, die triggern einen so dermassen, dass man an die Decke geht, obwohl man an sich ein friedfertiger Mensch ist.
Man mutiert da echt zum Choleriker.
Mit der Zeit wird man da immer empfindlicher, und Streits eskalieren immer krasser.
Im Grunde musst Du prüfen, ob das Problem tatsächlich bei Dir liegt, oder dein Freund dir solche ,, Dinger‘‘ präsentiert, dass dir die Hutschnur regelmässig platzt.
Bei ,,ich weiss nicht, ob ich mir das merken kann, vielleicht vergesse ich das auch‘‘ wäre ich auch echt geistig raus. Sagt er das zu seinem Chef auch? 😄
Genau das frage ich ihn auch manchmal. wie er da auf der Arbeit tut….? Oder wenn ich eine Allergie hätte, ob er dann vergisst, dass ich davon ins KH kommen oder sterben kann, wenn er das ins Essen macht..? 🤷🏻♀️