38ssw und mein Partner interessiert sich nicht für mich

Ich bin wirklich so tief traurig.
Mir gehts emotional so schlecht und bin nur am weinen. Habe niemanden zum reden und den Mut gefasst hier rein zu schreiben.

Mein Partner ist so abweisend und kümmert sich garnicht um mich.

Er geht nicht mehr arbeiten seit 8 Monaten und ist den ganzen Tag nur mit freunden unterwegs.

Wir sind beide Ende 20.

Ich mache alles alleine im Haushalt. Bereite alles selbst vor. Putze jede Ecke und hab sogar Möbel alleine aufgebaut und die Wohnung gestrichen.

Er hilft mir kein Stück.
Er lässt mich den ganzen Tag und die ganze Nacht alleine ich habe keine Familie in der Nähe und bin so sehr einsam.
Ich weine so oft und fühle mich schlecht weil mein Baby alles mitkriegt.

Ich hab ihn schon angefleht endlich für uns arbeiten zu gehen weil auch einfach das Geld jetzt so knapp ist. Aber es ist ihm egal.

Selbst wenn ich mal frage ob er mir 5 Minuten den Rücken massieren kann weil ich cor schmerzen nicht mehr sitze oder stehen kann sagt er er habe keine Lust.
Er war die ganze Schwangerschaft nie mit mir mal was essen egal wie oft ich gefragt habe. Ich sitze immer nur alleine daheim.

Zudem kam es auch ein paar Male vor dass er in einem Streit handgreiflich wurde obwohl ich doch ein Baby im Bauch habe.

Ich hab oft versucht ihn zu verlassen aber ich stehe ohne jegliche Hilfe da und bin wirklich am Ende.

Kurz vor der Geburt so alleine und einsam zu sein und alles alleine zu meistern ist so schwer.

Vielleicht hat niemand einen guten Rat aber es tat einfach mal gut sich das von der Seele zu schreiben.

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Das tut mir sehr leid für dich!

Du kannst dir denken, was dir hier geraten wird. Spätestens bei dem Satz, dass er handgreiflich wird, ist es klar, dass du gehen musst. Diesen Weg musst du für dich und das Baby gehen.
Gerade mit Baby liegen die Nerven oftmals noch mehr blank und Streit spitzt sich zu.

Ich weiß leider keine direkte Adresse an die du dich wenden kannst. Sicher kann dir da jemand hier weiter helfen.

2

Guten Morgen ichbinsotraurig,

Ist es nicht deine große Angst und dein beklemmendes Gefühl der Hilflosigkeit, die dich letztlich daran hindert, deinen schon gewalttätigen Mann zu verlassen?

Das Lesen deiner schlimmen Geschichte konnte ich kaum ertragen. Keine schwangere Frau sollte das durchmachen müssen, was du gerade erleiden musst.

Aber ich denke, du stehst nicht ohne jegliche Hilfe da, du musst dir aber aktiv Hilfe suchen. Nur du kannst selbst zum Handeln kommen, das kann dir kein anderer Mensch abnehmen, so schwierig das für dich auch in deiner Situation ist.

Was könnte ich dir empfehlen?

So kurz vor deiner Entbindung denke ich da an den regionalen Frauennotruf. Du bist ein Opfer häuslicher Gewalt und könntest nach meinem Empfinden auch kurz vor der Entbindung in ein Frauenhaus gehen, um erst einmal aus deiner unerträglichen Situation herauszukommen. Und dich nach der Geburt völlig neu sortieren zu können.
Auch die Caritas/Diakonie bieten Beratungen und Hilfe in Akutsituationen an.

Trau dich, habe den Mut in die Gänge zu kommen! Und vor allem, vertraue dich anderen Menschen an, dir dir und deinem Kind helfen wollen und werden.

3

Schließe mich hier an. Bitte wende dich an den Frauennotruf und schildere deine Lage. Gewalt wird sich auch nicht nach der Entbindung in Luft auflösen. Wenn er jetzt schon kein Halt vor einer Schwangeren Frau macht, dann auch nicht vor einer Frau im Wochenbett und im schlimmsten Fall vor dem Baby. Das kostet nämlich nerven und die scheint er nicht zu haben.

Ich bin selten für eine überschnelle Trennung, aber er macht keine Anstalten euch zu versorgen, hilft bei nichts, Freunde und weggehen ist wichtiger als seine Frau in dieser empfindlichen Phase, sein Kind ist ihm auch egal und dann noch Gewalt 🚩🚩🚩

Meine Tante arbeitet im Frauenhaus und hat einige Entbindungen dort begleitet. Du bist also dort als Hochschwangere nicht alleine oder ungewollt.

Ich drücke dir die Daumen. Finde den Absprung, denn er wird dir keine Hilfe sein.

4

"Ich hab oft versucht ihn zu verlassen aber ich stehe ohne jegliche Hilfe da und bin wirklich am Ende."

Nein, du stehst nicht alleine da.....wende dich bitte umgehend an eine Beratungstselle in deiner Nähe, noch vor der Geburt. Du hast ein anderes Leben verdient und wirst es auch bekommen. Aber du mußt selber aktiv werden.

Du machst jetzt schon alles alleine.....dann schaffst du das auch in Zukunft.

5

Ruf beim Hilfetelefon an und lasse dich beraten:

https://www.hilfetelefon.de/

6

Er ist handgreiflich und das ist kein Umfeld für eine Schwangere oder Mutter mit neugeborenem Baby.

Natürlich stehen dir Hilfen zu. Du hättest dich längst kümmern können, wenn du eh nur zu Hause sitzt. Dann tu es HEUTE!

Caritas, Diakonie oder auch Jugendamt könnten erste Anlaufstellen sein!

7

Die schlimme Situation wird sich nach der Geburt des Kindes aller Voraussicht nach noch verschärfen. Denn dann bist Du wirklich für lange Zeit sehr k.o., müde, emotional noch empfindlicher als jetzt schon. Und Du wirst noch stärker auf Hilfe angewiesen sein. Denn was ist, wenn Du z.B. krank wirst oder wegen des Schlafmangels, Wochenbett usw. absolut auf Hilfe angewiesen sein wirst? Du und das Baby....! Wie soll das gehen?
Ist es ein Wunschkind?

Ich würde mich jetzt kümmern und versuchen, für die Zeit nach der Geburt direkt einen Hilfeplan aufstellen. Mit Caritas, Frauenberatungsstelle usw.

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Oh je. Ganz ehrlich: dein Partner arbeitet nicht, ist rücksichtslos gegenüber dir und eurem Baby, obendrauf und noch schlimmer: gewalttätig. Ja, so krass formuliert.
Was ich nur empfehlen kann. Ganz, ganz, ganz schnell ausziehen. Hast du Familie/Freunde, mit denen du ein gutes Verhältnis hast? Dann kläre ob du da unterkommen kannst und optimalerweise vorübergehend deinen Wohnsitz auch direkt ummelden kannst. Wenn das Baby da ist, wird das rechtlich nämlich deutlich schwieriger, v.a. wenn dein Partner dir Steine in den Weg legen WILL.
Alternativ werden hier im Thread bestimmt auch unabhängige Beratungsstellen empfohlen. Aber ich denke, es ist ganz ganz wichtig, dass du das VOR der Geburt machst.
Ganz klar formuliert, ich schreibe es groß, weil es die wichtigste Aussage meiner Meinung nach ist, nicht weil ich es schreien möchte: IN KEINER SITUATION, GANZ UNABHÄNGIG DAVON, OB DU SCHWANGER BIST ODER NICHT: ER HAT NIEMALS DAS RECHT, DIR GEGENÜBER HANDGREIFLICH ZU WERDEN. DU (und auch keine Andere) HAST DAS NICHT VERDIENT! SEI DIR MEHR WERT UND SAGE DIR IMMER WIEDER, DASS DU EIN GEWALTFREIES LEBEN VERDIENST!

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Ich weiß jetzt nicht wieso du von diesem Ignoranten ein Kind bekommen hast, aber trotzdem ist die Situation traurig. Ganz ehrlich soll es so weitergehen?
Wenn er sich eh nicht für euch juckt überleg dir was du im Leben willst. Ohne ihn kann es nicht schlimmer sein als jetzt.

Ela

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Hallo, ich schließe mich ALLEN anderen und gut meinenden Vorschlägen und Hilfsangeboten in den Antworten meiner Vorgängerinnen an. Es macht sehr traurig so etwas zu hören und die Hilfslosigkeit zu spüren. Hilfe ist da, man muss sie nur wirklich wollen. Auch wenn das Kraft und Mut erfordert, wenn Du wirklich Hilfe willst, gibt es sie auch. Die Vorstellung, wenn Dein Kind erstmal auf der Welt ist und Dein Partner sich noch mehr genervt fühlt, vielleicht vom Schreien des Babys, was dann passieren könnte, macht einen fassungslos, besonders wenn das Kleine Baby genauso eine hilflose, tatenlose Mutter erleben müsste. Das wünsche ich diesem kleinen Wesen nicht. Denn das Kind kann nichts dafür und könnte sich niemals wehren. Also bitte tue etwas, denn Du kannst Dich wehren!!!