Wiederversöhnung nach Trennung?

Hallo. Hat jemand Erfahrung mit Trennung mit Kind und Wiederversöhnung?

Ja. Ich wurde verlassen und das ganze ist erst 6 Wochen her, aber ich habe das Gefühl, dass das alles etwas unüberlegt und überstürzt war (aus seiner Sicht).

Den wahren Grund der Trennung kenne ich ebenfalls nicht. Zudem hab ich ihm viele Vorwürfe gemacht, was ich hätte anders gemacht, damit es vorerst nicht zur Trennung kommt.

Ich möchte und brauche hier kein - Ja akzeptiere die Trennung und so Sachen.

Habe ich akzeptiert! - aber trotzdem habe ich immer noch Hoffnung, schließlich haben wir nun ein Kind zusammen (8Monate).

& wollte einfach mal fragen, ob es auch jemanden gibt, der auch in so einer Situation war & man dann doch wieder eine kleine Familie wurde?

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Kurz und knapp, das glaube ich nicht, nein.
Wenn es wirklich unüberlegt z.B. aus einem Streit passiert wäre, dann wäre er ja wenige Tage später wieder zurück gekommen, wenn er sich beruhigt hätte.
Er denkt aber scheinbar gar nicht an wieder Versöhnung.

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"Zudem hab ich ihm viele Vorwürfe gemacht, was ich hätte anders gemacht, damit es vorerst nicht zur Trennung kommt."

Du hast ihm also Dinge gesagt die dich stören, und jetzt bereust du das und würdest das lieber für dich behalten damit er sich nicht trennt? 🤔 Finde ich kritisch. Waren die Vorwürfe denn nicht grundsätzlich/inhaltlich berechtigt?

Zu deiner Frage: Nein, ich kenne sowas nicht. Ich kenne Fälle, wo das Paar nach einer Trennung wieder zusammenkam. Aus Schuldgefühlen den Kindern gegenüber, aus schlechtem Gewissen, weil einer doch Schiss vor den finanziellen Konsequenzen hatte oder weil die Affäre plötzlich doch keinen Bock mehr hatte und die Ehefrau besser war als nichts (🤐). Aber ich kenne tatsächlich keinen Fall, in dem die Liebe wieder schön wurde und es eine heile Familie wurde, so wie du sie dir wünschst. Muss aber nicht heißen dass es das nicht gibt.

Ich kann verstehen dass du grad nach jedem Strohhalm greifst, aber niemand hier wird dir sagen können, ob dein Mann sich unüberlegt getrennt hat und es eine Chance gibt, dass ihr wieder glücklich werdet. Mein Rat wäre, bei dir und deinen Gefühlen zu bleiben, und wirklich ehrlich mit dir zu sein, auch über die Probleme die es gab, und nicht aus Kummer alles einzukassieren was dich zuvor gestört hat. Wenn es überhaupt eine Chance für einen zweiten Versuch geben würde, dann nur wenn ihr aufarbeitet woran es jetzt gescheitert ist. Der erste Schritt wäre aber definitiv, dass jeder für sich allein zur Ruhe zu kommt um das Ganze sacken zu lassen, auch wenn du das jetzt nicht hören willst.

Bearbeitet von Laniluna
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Klar, wenn beide es wollen ist das jederzeit möglich. Man muss dann aber auch an den Themen arbeiten denn sonst wird es never ending mäßig weitergehen was dann erst recht ungesund für das Kind ist.

Ich wünsche dann mal viel Glück.

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Ich denke schon, dass das möglich ist. Warum auch nicht? Versöhnen ist immer und jederzeit zwischen Menschen möglich.
Man sollte eben die Probleme und Themen gemeinsam angehen, dann kann es ja doch noch schön werden.

Habt ihr noch Kontakt?

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Er tut dir das an MIT Kind, egal ob überlegt oder unüberlegt und du willst ihn zurück? Echt?

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Da du nach Erfahrungen gefragt hast: ja, ich habe mich der Kinder wegen mit meinem Exmann versöhnt, nachdem ich mich von ihm getrennt habe.

Grund war seine Eifersucht.

Es ging noch ca. zwei Jahre "gut", dann fing er an, mich zu betrügen. Letztlich hat er dann warm gewechselt, zu einer alten Freundin, die er nebenher klar gemacht hatte.

Das habe ich nicht gut verkraftet. Wäre es bei der ersten Trennung geblieben, wäre mir diese menschliche Katastrophe erspart geblieben.

Die inzwischen großen Kinder leiden immer noch.

Wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, hätte es keine zweite Chance gegeben.

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Ich habe Erfahrung mit Wiederversöhnung nach Trennung mit Kind, einige Details lasse ich aber weg. Zur Corona Zeit kam es zu Krach zwischen mir und meiner Freundin, und sie ist mit dem damals zweijährigen Sohn ausgezogen. Mir wurde klar, dass ich den Kleinen sehr vermissen werde, und ich wollte die Beziehung irgendwie retten. Es gab viele Gespräche, sehr komische Paartherapie, und ein halbes Jahr später hat sie mir völlig überraschend eine Wohnung zum Zusammenziehen vorgeschlagen. Die Wohnung nahmen wir nicht, aber es hat sich ein recht gemütliches Verhältnis eingependelt, wahrscheinlich wäre co-parenting plus die richtige Bezeichnung dafür. Zwei Jahre nach der Trennung zogen wir dann zusammen. Diese zweite Phase des Familienlebens dauerte gerade mal 4 Monate. Dann bin ich völlig durchgebrannt, und bin selber ausgezogen. Dieses Mal mit viel Streit. Jetzt, knapp zwei Jahre später ist das Verhältnis mittlerweile friedlich, sachlich und kühl.
Im Nachhinein war die Zeit vor dem zweiten Zusammenziehen die beste. Komischerweise wurde sie von beiden nur als Zwischenlösung gesehen; niemand dachte daran, sie permanent zu machen. Wäre aber nicht schlecht.

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Hallo,
ob es wieder klappt oder die Beziehung wirklich zu Ende ist, kann ich leider nicht einschätzen. Aber ich wollte gern ein paar Zeilen mit dir teilen aus einer Podcast-Folge, die mir besonders gut gefiel. Darin ging es auch um das Thema " Gehen oder Bleiben", in der sich eine Frau nach mehreren Jahren Ehe getrennt hat und anzweifelt, ob es die richtige Entscheidung war, da sie auch Kinder haben und auch nicht alles so falsch lief in der Ehe.

"Es geht darum, eine Entscheidung zu treffen, zu der man am Ende auch stehen kann, nicht nur für den Moment, sondern auch langfristig.
Oft heißt es dann: "Wir versuchen es nochmal. Wir strengen uns an", aber es ändert sich nichts. Denn, wenn man nichts anderes macht als bisher, dann passiert natürlich auch nichts neues. Woher soll denn eine neue Dynamik kommen, wenn man sie nicht aktiv herstellt? So schlittern einige Paare nach einem Neuanfang, der in Wirklichkeit gar keiner ist, weil sie einfach nur genau an der gleichen Stelle weitermachen an der sie aufgehört haben, ins alte Fahrwasser und wundern sich, dass sie irgendwann wieder an dem gleichen Punkt in ihrer Beziehung sind.
Da passiert dann dieses On-Off, Hin-und-Her, alles wieder von vorn. Denn es gab offenbar Gründe, warum die Beziehung in den Minusbereich gerutscht ist.
Es gilt zu verstehen, wie man an diesem Punkt gelandet ist. Denn vorher kann man nicht verstehen, was eigentlich passiert ist oder andersherum gesagt: wie wollen wir denn neue Wege einschlagen, wenn wir gar nicht wissen, wo wir versehentlich falsch abgebogen sind?"

Du meinst, dass du den Grund seinerseits nicht wüsstest. Hat er ihn dir nicht gesagt oder eher so mit den Worten "Es ist halt einfach so"?
So oder so wäre es vorteilhaft ein intensives Gespräch zu führen, schon allein wegen dem Umgang mit eurem Kind, sollte er seine Meinung weiterhin vertreten.

Zum Schluss noch ein paar Zeilen aus dem Podcast-Ende:
"Die Frage "Wie muss ich sein, damit du mit mir zufrieden bist?" ist eindeutig die falsche Richtung, genauso wie "Was muss ich tun, um die Beziehung zu retten?". Jemanden oder eine Beziehung zu retten ist meistens eine ganz schlechte Idee, wenn man dafür ALLEIN loszieht. Denn Beziehungen sind keine Einbahnstraße. Finde die Antwort in dir und nicht im Sollte/Müsste. "Will ich das? Will ich das wirklich?" ist die richtige Frage. Und, wenn es darauf kein "Ja" und kein "Nein" im Moment gibt, dann weißt du eins: Dass du es gerade noch nicht weißt. Das ist dann deine Wahrheit. Wir können nämlich nicht immer im Moment wissen, wohin wir wirklich wollen, aber aus Druck eine Entscheidung hervorzupressen, führt wieder zu voreilligen Schnellschüssen, die niemandem helfen, auch nicht dem Partner, der sich so sehr wünscht, dass du zurückkommst.
Und wenn dir dieser Mensch wirklich, wirklich wichtig ist, dann ist der größte Respekt, den du ihm entgegenbringen kannst, deine Ehrlichkeit - selbst dann, wenn ihn/sie diese Ehrlichkeit erst einmal sehr trifft. Du darfst dir Zeit und Raum nehmen für deinen Prozess, wenn du akzeptierst, dass dein Partner/deine Partnerin auch für sich entscheiden darf, wann für sie/ihn mit dem Warten Schluss ist. "

Bearbeitet von Alias2.0