Konten in Ehe zusammenlegen, was ist mit Eigentum?

Guten Morgen,

mein Freund und ich wollen eine Familie gründen, heiraten bald und wollen dann unsere Konten zusammenlegen und alles nur noch gemeinsam bezahlen. Das finden wir beide am besten.

Es gibt ja sicher einige, die das auch so gemacht haben. Wie habt ihr das gemacht, wenn einer von euch Eigentum mitgebracht hat? Habt ihr euch das dann auch geteilt und im Grundbuch den anderen eintragen lassen? Oder das so gelassen und nur euer Geld von den Konten zusammengelegt?

Mein Freund und ich haben ungefähr gleich viel Geld. Allerdings habe ich durch ein Erbe mehr Geld auf dem Konto, er (ebenfalls durch ein Erbe) besitzt die große Eigentumswohnung, in der wir wohnen.

Ich vertraue ihm 100 % und es soll auch nicht mehr geschaut werden, was ist deins, was ist meins oder wer bringt mehr/weniger mit. Aber wäre das nicht komisch, wenn wir uns unser Geld (also auch mein Erbe) teilen, seine Wohnung aber weiterhin nur seine ist?

Wie würdet ihr das regeln?

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Wir haben nach der Hochzeit nichts zusammengelegt und zahlen die alltäglichen Ausgaben trotzdem zusammen. Ich verdiene mein Geld und mein Mann verdient sein Geld.

Wenn jemand von uns vorher eigene Immobilien gehabt hätte, wären das auch eigene Immobilien geblieben, genauso wie größere Geldsummen.
Nur, weil man verheiratet ist, hat man ja nicht automatisch Anspruch auf das Erbe vom anderen.

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Das Erbe nicht, aber auf alles was ab dem Zeitpunkt der Hochzeit erwirtschaftet wird.

(Ich halte das für einen gefährlichen, entmündigenden und vor allen Dingen nicht mehr zeitgemäßen, ungerechten Zustand, der aus Zeiten stammt, als Männer noch Ehefrauen legal vergewaltigen durften, Frauen um Erlaubnis bei ihrem Ehemann für Konto und Arbeit betteln mussten und alles in der Ehe als „eins“ betrachtet wurde – in aller bitterer Konsequenz.
Heutzutage sollte jedem Menschen klar sein, dass er für sich selbst Verantwortung trägt. Nur so wird Machtasymmetrie überwunden.)

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Liebe Tazii,

ich würde etwas Geld in die Hand nehmen und mich zusammen mit meinem Partner anwaltlich beraten lassen. Wenn ich richtig informiert bin (bitte korrigiere mich wer, wenns nicht stimmt) wird bei einer Trennung nicht das Anfangsvermögen aufgeteilt, dass jeder in die Ehe einbringt, sondern der Zugewinn daraus (z.B. Erträge aus Kaptialanlagen oder Wertsteigerung einer Immobilie).
Eheverträge gibt es in allen möglichen Varianten, so kann man auch im Vorfeld bestimmte Dinge juristisch so regeln, dass sie für beide fair bleiben. Das kann einem, falls man sich später doch trennt einen Haufen Ärger ersparen.
Ich finde es gut, dass ihr euch vorher darüber Gedanken macht. Viele vergessen das vor lauter Romantik und später gibt es dann möglicherweise Probleme.

Alles Gute,
Lexi

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Man kann sich von einem Notar beraten lassen,der muss zu beiden Seiten neutral beraten.
Wir haben es so gemacht und einen Ehevertrag aufgesetzt und unterschrieben,der für uns beide fair ist

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Mein Mann hat eine Eigentumswohnung mit in die Ehe gebracht, und die bleibt auch seine. Er steht allein im Grundbuch.

Ein gemeinsames Konto würde ich grundsätzlich mit 0 beginnen. Wenn sehr viel mehr Geld vorhanden ist, würde ich dieses beiseite legen und nicht mit ins gemeinsame Konto übertragen. Über 1000 € würde ich hierbei nicht nachdenken, über 10.000 € schon. Du brauchst ja auch eine Sicherheit, wenn die Beziehung schiefgeht und du dich neu einrichten musst.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo Tazii,

Du fragst, wie ihr euer Eigentum und eure Konten verschmelzen oder abgrenzen sollt? Ihr wollt ja heiraten und eine Familie gründen.

Ihr wollt und wollt.
Was die Zukunft für euch bringt, das steht in den Sternen, hoffentlich stehen euch die Sternzeichen günstig.
Was ist, wenn nicht?
Soll ja mal vorkommen, du brauchst nur die zahllosen Berichte hier im Forum lesen.

Für mich haben finanzielle Dinge in der Ehe mit Vertrauen zu tun. Dieses Vertrauen wächst nicht über Monate oder wenige Jahre, sondern über Jahrzehnte.
Nein, du hast dich nicht verlesen, ich meine über Jahrzehnte.

Daher meine dringende Empfehlung an euch. Trennt das Vermögen, was ihr mit in die Ehe nehmt ab von dem Geld, was ihr jetzt gemeinsam erwirtschaftet. Die Ehe ist rechtlich völlig zu Recht eine Zugewinngemeinschaft.
Und teilt eure Lasten fair untereinander auf, wobei ihr ruhig das ein oder andere Augen zudrücken könnt.

Da ihr beide Vermögen mit in die Ehe bringt, habe ich für euch auch einen furchtbar unromantischen Vorschlag - ich bin schließlich ein alter weißer Mann! - schließt im Rahmen eurer Hochzeit einen Ehevertrag ab. Ihr werdet es nicht bereuen.

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Wie geht zusammen, dass eine Ehe „rechtlich völlig zu Recht“ eine Zugewinngemeinschaft ist, du das also auch inhaltlich gut findest, auf der anderen Seite aber einen Ehevertrag (der ja hauptsächlich wegen Gütertrennung aufgesetzt wird) empfiehlst?

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Wahrscheinlich werden uns viele für naiv halten, wenn man die Kommentare hier so liest, aber wir haben nach der Hochzeit ebenfalls ein gemeinsames Konto angelegt & meins und deins gibt's bei uns nicht.
Der Bausparvertrag von meinem Partner gehört uns nun beiden und ich werde in wenigen Jahren das für mich auf einem Konto Angesparte von meinen Eltern bekommen und das selbstverständlich auch mit meinem Mann "teilen". Wir wollen uns von unseren Ersparnissen in den nächsten Jahren ein Haus kaufen und ja, auch da werden wir beide im Grundbuch stehen 😅.

Mein Mann verdient momentan auch deutlich mehr als ich bzw. im dritten Jahr Elternzeit wird er uns wahrscheinlich komplett finanzieren; ist für ihn allerdings selbstverständlich, da wir eine Familie sind.

Einen Ehevertrag gibt es bei uns auch nicht. Meine Ansicht ist, wenn ich eh den Gedanken habe, mich irgendwann eventuell trennen zu müssen, dann lohnt sich eine Hochzeit gar nicht erst. Wir sind Anfang 20 zusammen gekommen und vertrauen uns blind - wenn es mal kriselt, sind wir beide Fan davon, rechtzeitig zu kommunizieren und zu reparieren, statt wegzuwerfen.

Liebe Grüße und alles Gute 🍀

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Ein Ehevertrag hat ja nichts damit zutun, dass man sich wieder trennen will.
Man sollte aber besser alles klären, wenn man sich noch versteht und nicht erst im Streit damit anfangen.
So ein Vertrag macht halt Sinn, wenn man unterschiedliche Vermögenswerte hat (so wie bei der TE).

Bearbeitet von J-R.
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Das KANN gutgehen. Aber auch die Menschen, deren Partner plötzlich spielsüchtig wurde und Geld veruntreut hat, deren Partner sich verändert hat und es einfach nicht mehr ging, die bei der Trennung dann mit einer Schlammschlacht überzogen wurden, bei denen plötzlich Alkohol, Depressionen und der Umgang damit, Betrug oder ne Midlifecrisis inklusive Affäre Thema waren, die haben auch nicht damit gerechnet und ihrem Partner blind vertraut. Man kann einfach nicht wirklich komplett ausschließen, dass es Lebens- und Krisensituationen gibt, in denen man selbst (!) oder der geliebte Mensch plötzlich andere Facetten zeigt. Wer denkt dass er das wirklich kann, ist nicht romantisch sondern einfach sehr hoffnungsvoll und auch naiv.

Ein Ehevertrag ist doch nur für den Trennungsfall. Wenn man sich nie trennt kann man für immer gemeinsam wirtschaften. Der Vertrag regelt nur, wie man miteinander umgehen möchte wenn es eben doch dazu kommt dass es nicht mehr geht, denn dann ist es oft zu spät das noch friedlich zu regeln 🤷‍♀️

Ich finds einfach vermessen zu glauben, dass die Menschen die sich trennen, betrogen oder verlassen werden, einfach zu blöd waren und eigentlich vorher hätten wissen müssen wie der Partner tickt - und dass einem selber das nie passieren wird weil man richtig gewählt hat. Klar will man das glauben, aber die Realität sieht einfach oft anders aus.

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Wahrscheinlich werden uns viele für naiv halten, wenn man die Kommentare hier so liest, aber wir haben nach der Hochzeit ebenfalls ein gemeinsames Konto angelegt & meins und deins gibt's bei uns nicht.
Der Bausparvertrag von meinem Partner gehört uns nun beiden und ich werde in wenigen Jahren das für mich auf einem Konto Angesparte von meinen Eltern bekommen und das selbstverständlich auch mit meinem Mann "teilen". Wir wollen uns von unseren Ersparnissen in den nächsten Jahren ein Haus kaufen und ja, auch da werden wir beide im Grundbuch stehen 😅.

Mein Mann verdient momentan auch deutlich mehr als ich bzw. im dritten Jahr Elternzeit wird er uns wahrscheinlich komplett finanzieren; ist für ihn allerdings selbstverständlich, da wir eine Familie sind.

Einen Ehevertrag gibt es bei uns auch nicht. Meine Ansicht ist, wenn ich eh den Gedanken habe, mich irgendwann eventuell trennen zu müssen, dann lohnt sich eine Hochzeit gar nicht erst. Wir sind Anfang 20 zusammen gekommen und vertrauen uns blind - wenn es mal kriselt, sind wir beide Fan davon, rechtzeitig zu kommunizieren und zu reparieren, statt wegzuwerfen.

Liebe Grüße und alles Gute 🍀

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"Ich vertraue ihm 100 % und es soll auch nicht mehr geschaut werden, was ist deins, was ist meins oder wer bringt mehr/weniger mit. Aber wäre das nicht komisch, wenn wir uns unser Geld (also auch mein Erbe) teilen, seine Wohnung aber weiterhin nur seine ist?"

Naiv. Ich würde schauen, dass ihr getrennte Konten behaltet, ein gemeinsames habt für die gemeinsamen Ausgaben. Denn spätestens bei einer Trennung geht es rund bei Finanzen. Vertrauen ist gut, Vertrag ist besser. Setz mal die rosarote Brille ab. Was dein ist, sollte deines auch bleiben - Altersvorsorge.

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Mal ein Perspektivwechsel: du vererbst eine abbezahlte Wohnung oder ein Haus an dein Kind.
Möchtest du, das dies bei einer Trennung, dessen Expartner zu Gute kommt und ggf verkauft werden muss?!

Im Fall einer Trennung schaut jeder nur auf sich, da verzichtet man nicht dem Ex zuliebe auf irgendwas, auch wenn die Liebe einmal groß war.

So wie ich es verstanden habe, lebst du im seiner Wohnung umsonst. Damit sollte es auch gut sein und nicht auch noch zu Besitzansprüchen kommen.

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Nach der Ehe ein gemeinsames Konto. Was vor der Ehe geerbt wurde bleibt im Besitz des jeweiligen, alles was wir seit der Hochzeit erben oder erwirtschaften gehört uns als Familie.