Ich bin jemand der es gerne allen recht machen möchte und seit ich in meiner Beziehung bin fällt mir das noch mehr auf. Leider weiß ich nicht so recht wie ich davon wegkommen sollte.
War immer Single und daher fällt mir das jetzt ganz besonders auf, weil ich eben jetzt eine Partnerschaft führe.
Zu Beginn dachte ich zb, naja, kein Thema, ich hab eh mehr Zeit, dann koche ich eben für uns beide, Kaffee mache ich eh am morgen für mich und dann mache ich eben 2. Einkaufen muss ich auch sowieso also was soll’s. Irgendwie ist das ja für ihn auch bequem, also hat sich das ein wenig so eingespielt. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mich wie seine Mutter fühle und das eigentlich nicht möchte, weiß aber auch nicht richtig, wie ich das abstellen kann. Es ist ja bequem für ihn.
Aber ich habe jetzt manchmal schon ein schlechtes Gewissen wenn ich mal nicht da bin und er sich selber um was zu essen kümmern muss, denke immer, dass ich mich um ihn kümmern muss/für ihn mitdenken, weil ich das irgendwie so angefangen habe,
Oder klar freut er sich wenn das essen schon fertig ist wenn er heim kommt, andererseits wenn nicht schnippelt er ja auch noch was oder so. Ich setz mich da selber unter Stress weil ich dann irgendwie denke, naja er kommt später heim, dann muss er nicht gleich in die Küche/gönne ich ihm ja auch gerne erstmal ne Pause und bin dann andererseits genervt, alleine zu kochen.
Und er übernimmt andere Dinge dafür.
Ich merke wie ich auch emotional irgendwie von ihm abhängig bin, mich so verhalte dass ich denke dass es für ihn passt (grob gesagt), oft erst überlege, was für ihn passt bevor ich daran denke was sich für mich gut anfühlt. Wenn er mal nicht so gut drauf ist beziehe ich das gleich auf mich…
Das ist natürlich auch irgendwie mein Charakter und da komme ich nicht komplett raus.
Manchmal überlege ich wirklich ob ich so eine Beziehung möchte, andererseits wäre es mit jemand anderem auch nicht anders aber ich weiß nicht ob und wie ich das ändern kann, da es ja auch mit mir zu tun hat…
Sehe gerade auch nur das Negative in der Beziehung und komme da nicht mehr raus.
Gleichzeitig auch irgendwie ein schlechtes Gewissen, dass die Beziehung natürlich viel meiner Zeit beansprucht und ich für andere nicht mehr so viel Zeit habe wie früher.
Eine Angst, mich zu sehr anzupassen/mich selbst zu verlieren.
Weiß nicht so ganz genau, was es ist das mich da beschäftigt.
Ich will es immer allen recht machen
Hallo
Klingt für mich alles nicht ungewöhnlich mit dem Kaffee z.B. und dafür macht er halt andere Dinge. Das ist so in einer Beziehung.
Du bist das Single Leben gewohnt und merkst jetzt wie du dich umstellst. Das bereitet dir wahrscheinlich Sorgen weil du die Veränderung an dir merkst.
Die Dinge die dich stören kannst du nur selbst angehen. Dann versuche doch mal wieder ein wenig mehr in dich rein zu horchen. Koch z.B. einfach wann und was du magst. Stell dich für dich selbst wieder ein wenig in den Vordergrund. Dann bist du halt nicht da, er ist erwachsen und bekommt das hin. Wie lange seid ihr zusammen?
Besteht die Möglichkeit ihm deine Gefühle zu erklären und auch in der Hinsicht das du jetzt für dich mal ausprobieren möchtest, es anders zu machen? Dann wundert er sich nicht und du musst dir keine Gedanken um ihn machen.
Für mich klingt das nach jemandem, der aufgrund einer Beziehung an sich noch sehr unsicher ist. Vieles davon ist völlig normal, und ich denke, dass es sich mit der Zeit auch einpegelt und man wieder mehr seine eigenen Bedürfnisse im Blick hat. Ich habe da auch immer zu geneigt, alles so zu machen, wie es meinem Mann (vermeintlich) gefiel. Was ihn so tierisch aufgeregt hat irgendwann, dass wir darüber reden mussten. Das Dümmste, was dir passieren kann, ist, dass du Sachen machst und dein Partner denkt "Ach, cool, sie will das genauso wie ich, dann machen wir das jetzt immer so." Und schon machst du den Rest deines Lebens Urlaub am Meer, obwohl du die Berge bevorzugst 😉 Also nur Mut.
Hmm.... also ähnlich läuft es bei uns auch. Wenn ich morgens in die Küche gehe um mir einen Kaffee zu machen, frag ich ihn, ob er auch einen will, ist ja kein Ding 2 Tassen unter die Maschine zu stellen. Kochen übernehme auch meistens ich, weil ich es einfach besser kann und gerne Neues ausprobiere und er eigentlich nur Nudeln mit Sauce kochen "kann".
Was wichtig ist: Dein Einsatz (besonders wenn ihr beide gleich viel arbeitet!) darf NICHT selbstverständlich werden! Also, dass er erwartet, dass Du immer Kaffee machst/kochst/einkaufen gehst/die Wäsche machst/putzt usw. Er ist ein erwachsener Mann und muss sich um seinen eigenen Kram selber kümmern und sich auch in eurem gemeinsamen Haushalt einbringen und Aufgaben erledigen. Vielleicht kann er feste Aufgaben übernehmen, die dann ganz alleine sein Part sind. Regelmäßig Altglas weg bringen, Müll raus, nach der Arbeit einkaufen gehen (nicht für den selben Abend, aber was man halt gerade so braucht, wir haben dafür eine Listen-App zum abhaken), wenn unter der Woche die Zeit fehlt, muss er halt am Wochenende Wäsche waschen, saugen & wischen usw.
(StoryTime: Ich hatte mit Anfang 30 mal kurz eine Beziehung, nicht zusammen gewohnt. Da baut er sich eines Abends vor mir auf und beschwert sich, er hätte gar keine sauberen T-Shirts mehr im Schrank. Ich: "HÄÄÄ? Und das ist mein Problem weil..?" Tja, der Spinner dachte echt, ich als seine Freundin würde jetzt seinen Haushalt schmeissen, sein Zeug waschen, bei ihm (!!!) putzen usw. HELL NO!)
"Aber ich habe jetzt manchmal schon ein schlechtes Gewissen wenn ich mal nicht da bin und er sich selber um was zu essen kümmern muss, denke immer, dass ich mich um ihn kümmern muss/für ihn mitdenken, weil ich das irgendwie so angefangen habe,"
Wieso das? Er wird schon nicht verhungern. Du bist nicht seine Mutter und verantwortlich, dass er zu Essen und saubere Unterhosen im Schrank hat. Er ist ein erwachsener Mann und muss sich selber kümmern. Nur weil du eine Frau bist ist das NICHT "dein Job"!
Lass nicht alles zu deinen ToDos werden und deshalb brauchst du auch kein schlechtes Gewissen haben!
Vielleicht ist es auch eher das, was mich irgendwie stört, dass es für ihn (sogar durch mein Verhalten seither verständlicherweise) selbstverständlich IST, dass ich koche, einkaufe, die Wäsche abhänge oder einen Kaffee mache. Er ist nicht ignorant oder so, aber natürlich ist es auch bequem für ihn. Also zb er verlässt sich voll und ganz drauf dass ich mich ums Abendessen kümmere zb. Wenn ich sagen würde, heute nicht, klar verhungert er dann nicht, aber ich hab irgendwie so Verantwortung dafür. Er denkt nicht darüber nach, was es zu essen gibt etc
Manchmal sagt er auch „danke, dass du einkaufen warst“ oder so, er sieht es schon, vielleicht habe ich auch einfach falsche/zu hohe Ansprüche und es ist jetzt auch einfach der Alltag, der einkehrt
Okay, das geht garnicht. Diese faule "Sie macht das schon"-Denke muss aus seinem Kopf/eurer Beziehung raus. Und zwar sofort. Du arbeitest normal plus Haushalt – JA Haushalt ist auch Arbeit! Verdrängen manche Personen gerne mal – und mit einem simplen und nur manchmal ausgesprochenem "Danke" ist es NICHT ausgeglichen.
Es muss ein Gespräch her, wie ihr zukünftig den Haushalt FAIR aufteilt. Am besten noch heute.
Macht eine Liste was wie oft ansteht und teilt es auf.
Das könnte zB heißen:
Ab sofort getrennte Wäsche. Jeder wäscht, trocknet & verräumt seins, Gemeinsames wird aufgeteilt: zB einer die Handtücher, der andere die Bettwäsche (inklusive alle 2 oder 3 Wochen frisch beziehen, da weniger Bettwäsche anfällt, als Handtücher).
Einkaufen: 2x die Woche er, 2x Du (oder wie ihr es halt braucht, aber beide gleich viel.)
Kochen: Einer kocht, der andere räumt danach die Küche auf, Spülmaschine ein- und ausräumen, Boden ggf. wischen, Arbeitsflächen abwischen.
Aufräumen: Jeder räumt seinen Krempel weg. Funktioniert das nicht: Krempelbox. Mein Mann lässt sein Zeug überall rumliegen "Räum ich später weg" liegt noch Wochen später da. Schmeiss ich alles in die Box, er findet sein Zeug, ich muss es nicht mehr sehen und mich ärgern.
Putzen: eine Woche er, eine Woche du: Bäder, Boden, usw. kein verschieben, spätestens am Sonntag muss es erledigt werden, sonst ist derjenige noch eine Woche dran.
Müll: eine Woche er, eine Woche du: Wichtig! spätestens am letzten Tag der Woche MUSS alles geleert/rausgebracht sein, dass es nicht auf den anderen abgeschoben wird.
So wie es aktuell läuft ist es Mist, du fühlst dich ausgenutzt (zu recht!) und es MUSS sich etwas ändern. Also los, trau dich, rede offen mit ihm.
Hallo Sensible90,
Was stört deine sensible Seele an deinem großen Harmoniebedürfnis, es immer allen recht machen zu wollen?
Du verspürst ein tiefes inneres Bedürfnis nach Harmonie und Eintracht, auch mit deinem neuen Partner, und bist bereit, sehr viel dafür zu tun. Ich sehe darin eine sehr schöne, positive und starke Charaktereigenschaft, die dich zu einem wertvollen und liebenswerten Menschen macht.
Was treibt dich an, davon wegzukommen?
Es dürfte dein Gefühl sein, du übertreibst es und machst zu viel für deinen Partner und andere Menschen.
Du hast Angst, dich in Abhängigkeit von deinem Partner zu begeben und in deiner Nachgiebigkeit und Gutmütigkeit von ihm ausgenutzt zu werden.
Für mich habe die meisten guten Charaktereigenschaften auch eine schwache, nachteilige Seite, diese andere Seite macht dir Sorgen.
Ich würde dir empfehlen, sprich ehrlich und offen mit deinem Partner über deine Gefühle und deine Erlebnisse in dieser Hinsicht. Und lass dich offen auf seine Sicht der Dinge ein.
Ich bin mir fast sicher, dein Partner kann dein derzeitiges Problem bislang nicht sehen, er wäre wahrscheinlich im Leben nicht darauf gekommen, was in dir vorgeht.
Du möchtest etwas an deinem Verhalten ändern? Gut so, fang gleich heute damit an!
Solltest du es nicht tun, wird dein Partner alles für selbstverständlich halten und dich wird es irgendwann mal tierisch nerven.
Ich liebe meinen Partner auch über alles. Aber, wenn ich mit meinen Freundinnen ausgehe, mache ich mir Null Gedanken, was mein Mann essen wird. Er ist ja kein Kind und wird schon nicht verhungern.
Natürlich bringe ich ihm morgens einen Kaffee, weil ich die Super-Frühaufsteherin schon auf bin.
Aber dafür tut er auch etwas für mich. Es ist ein Geben und Nehmen, ausgeglichen und entspannt.
Ich kann dir nur raten mit ihm darüber zu sprechen. Ich bin mir nicht sicher, ob ihm das bewusst ist, dass es dich belastet.
Guter Punkt.
Vielleicht hat er sich so daran gewöhnt, dass alles für ihn erledigt wird, dass er es gar nicht mehr wahr nimmt.
Als ich mit meinem Ex zusammen zog, hab ich die ersten Wochen immer eingekauft und bezahlt, einfach weil ich auf dem Heimweg an einem Supermarkt vorbei kam. Irgendwann habe ich das dann 'bemerkt' und ihm gesagt, dass es so nicht weiter geht. Er war fest überzeugt, dass er "ja mindestens genau so oft wie ich" einkaufen geht.
Also haben wir mal einen Monat lang sämtliche Belege gesammelt: Und siehe da ich war 5 mal so oft einkaufen und hab dementsprechend auch mehr gezahlt. Da wurde er kleinlaut und sagte nichts mehr. Ab da kamen alle Belege in eine Box und am Monatsende wurde abgerechnet.
Mal ehrlich, alles, was Du schreibst, redest Du Dir doch selber ein.
Vor allen Dingen hast Du diese Dinge alle zur Gewohnheit gemacht und gibst jetzt irgendwie Deinem Partner die Schuld. Das finde ich schon ziemlich unfair.
Ich bin froh und dankbar dafür, dass ich gerne Dinge für meinen Partner tue. Genau, wie er anderes für mich tut. Warum wird immer alles gegeneinander aufgerechnet? Ich lese hier auch nur Haushaltsbeispiele. Wie sieht es im handwerklichen Bereich aus? Wer kümmert sich um Dein oder Euer Auto? Machst das denn auch alles Du? Sicherlich ist die Frau heutzutage so taff, dass sie auch Schränke aufbaut und alle technischen Probleme löst, aber wenn man dem Mann keine Daseinsberechtigung schafft, wozu das alles denn?
Und wenn ich dann noch solche Vorschläge lese, wie: Du sollst Deine Wäsche waschen, er soll seine Wäsche selber waschen, was ist das für ein Unsinn? Da könnt Ihr auch auseinanderziehen und Euch ab und zu mal treffen und dann war es das auch. Mal ehrlich, bei sowas tuen mir die Männer aber auch manchmal leid.
Erst reißt Frau alles an sich und dann ist Mann der Fehler im System.
Eine Partnerschaft ist ein Geben und Nehmen, vielleicht ist es hilfreich, auch mal über den Tellerrand zu schauen und nicht immer auf andere hören?
Vielleicht gibt es bei Deinem Partner auch irgendwas, was er für Dich tut? Und Du es gar nicht wahrnimmst, weil es zur Gewohnheit geworden ist?
Soso, sie redet sich das ein, dass sie Alles macht und er maximal ein "Danke" raushaut.
Sie hat sich um ihn bemüht, ihre Freizeit "geopfert" wenn man so will und was kam zurück? Nüscht.
Du bist dankbar, dass du deinem Partner die dreckigen Socken aufhebst und wäscht? Glückwunsch.
Klar, sie hat das Problem auch selbst gemacht, vermutlich aus Liebe zum Partner. In die Falle tappen vielen Frauen. Irgendwann "wird das so erwartet" und wenn Frau keinen Bock mehr hat und was ändern will ist sie die Meckertante.
Zum Thema getrennte Wäsche: Nun, da kann ich dich nur beglückwünschen, dass du (wohl) noch nie mit jemandem zusammen gewohnt hast, dem der Haushalt einfach scheissegal ist und darauf zählt, dass es dem anderen irgendwann zu doof wird und der "das dann schon macht". Der nach Hause kommt, seine Klamotten in eine Ecke ballert, "vergessen" hat einzukaufen, staubzusaugen und soooo müde ist, dass er heute leider gar nichts mehr im Haushalt tun kann.