Partner mit BDSM Fantasien

Mein Freund hat mir vor Kurzem gesagt, dass er BDSM antörnend findet, darauf stehen würde mich zu dominieren, fesseln etc.

Ehrlich gesagt glaube ich, er war in seiner Aussage noch zu „soft“ und mir hat das Angst gemacht, kann ich mir nicht vorstellen mich wirklich „erniedrigen“ zu lassen.

Leider war das auch, während wir im Bett waren und ich war dann auch erstmal überfordert, habe ihm gesagt dass ich darauf nicht stehe. Mal etwas wilder, okay, aber nicht mehr. Habe ihn gefragt ob er auch damit klar kommt wenn er das nicht ausleben kann und er meinte ja.

Seither habe ich das im Kopf, weiß nicht ob und wie ich das nochmal ansprechen sollte? Ich meine, komplett befriedigt ist er wahrscheinlich nie und ich habe den Eindruck, dass er in dem Bereich schon so seine realen Erfahrungen hat, habe aber nicht weiter danach gefragt.


Mein erster Gedanke war, um Gottes Willen, schnell weg hier. Das hat mich irgendwie total überfordert. Andererseits ja auch gut, dass er offen mit mir spricht.

Wie würdet ihr damit umgehen?

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Sprich weiter offen mit ihm. Dann, wenn es passt. Schau was für dich ok ist oder dich sogar anmacht.

Es gibt viele Abstufungen. Vielleicht ist ja fesseln ok, aber mit "Notausgang".

Wenn es gar nichts für dich ist, dann ist das auch völlig in Ordnung. Er scheint ja auch so Lust auf Sex zu haben.

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Da ich drauf stehe, hab ich keine Probleme mit solchen Vorlieben.
Im Gegenteil ich kann nicht mit einem Mann der mir das nicht bieten kann.
Daher hab ich auch länger gesucht, bis ich einen gefunden hab, wo das passt..Ich hätte dauerhaft nicht darauf verzichtet und bin nicht bereit unbefriedigenden Sex zu haben.
Ich habe deswegen auch eine langjährige Beziehung beendet weil er absolut nicht auf meine Wünsche eingehen konnte.
Das ist dauerhaft nicht kompatibel.

Bearbeitet von Inaktiv
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Und das hilft der TE wie weiter ?

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Ach so, die Beziehung hat mM keine Zukunft, sie muss sich klar sein dass er nicht ewig für sie seine Bedürfnisse ignorieren wird.
Sie wird sich immer schlecht fühlen weil sie ihm etwas verweigert was er braucht und er weil er es mit ihr nicht ausleben kann.
Kompromisse bei sexuellen Vorlieben funktionieren nicht, das ist zum Scheitern verurteilt.

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Sowas während des Sex anzusprechen ist doof. Denn damit bringt man den anderen in die Situation, dass er/sie denkt, es muss jetzt sofort was werden mit der Fantasie.

Sprecht in einer ruhigen Minute darüber. Stelle deine Fragen, überleg vielleicht schon mal für dich, wie weit es gehen könnte. Wichtig ist da wertfrei zu bleiben und auf Augenhöhe.

Wenn du dir zum Beispiel fesseln vorstellen kannst, dann probiert das aus. Aber immer mit der Option, dass du abbrechen kannst. In der Theorie ist es nämlich anders als in echt :)

Du weißt ja noch gar nicht, wie tief diese Vorliebe geht. Wenn er sagt, er kann auch ohne leben, dann ist es ja vielleicht nur eine nette Abwechslung für ihn.

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Unabhängig davon, dass ich damit rein gar nichts anfangen kann, setzt BDSM Absprachen, Einvernehmen und Vertrauen voraus.

Was dein Freund da veranstaltet, hat damit rein gar nichts zu tun.
Er hat dich beim Sex überrumpelt und dich in eine Situation gebracht, in der du dich - harmlos ausgedrückt - unwohl gefühlt hast.

BDSM ist oft eine Ausrede, die von Männern häufig als Ausrede benutzt wird, die Leidenschaft mit Gewalt verwechseln und Frauen nicht nur Schlampen nennen, sondern das auch so sehen. Ob er durch Gewaltpornografie abgestumpft ist, stereotype Abwertung reproduziert oder was auch immer ihn dazu gebracht hat, über deine Grenzen zu trampeln: Erniedrigung wird nicht zur Nicht-Erniedrigung, weil das Ganze dann BDSM heißt.

Und du fühlst dich auch noch schlecht, weil er nun auf Würgen & Co verzichten muss. Du schreibst nicht, wie die Beziehung sonst verläuft. Wenn du der Sache überhaupt noch eine Chance geben möchtest, würde ich im ersten Schritt hinterfragen, ob ihr überhaupt auf Augenhöhe seid oder wie er dazu kommt, so auf dich so loszugehen. Da hätte ich schon Zweifel, ob eine Basis da ist. Er will dich erniedrigen, du willst es nicht. Und was er da gemacht hat, sieht für mich nicht nach einer Partnerschaft aus.

Wenn dein erster Gedanke "nichts wie weg war", solltest du das nicht verdrängen. Dass er offen dazu steht, dich erniedrigen zu wollen, macht es für dich ja nicht besser.

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Die Antwort finde ich schon ein bisschen überzogen. Da sie gerade dabei waren, dachte er sich vermutlich nicht viel dabei und hat es einfach rausgehauen (soll Menschen geben, die aussprechen, was sie denken - nicht immer zum idealen Zeitpunkt, aber ihm das zu unterstellen, halte ich für unfair). Auch hat er nie etwas von erniedrigen gesagt, das hat sich die TE so weiter"gesponnen". Männer, die solche Vorlieben haben, können im realen Leben die fürsorglichen und tollsten Partner sein; genauso wie devote Frauen außerhalb des Bettes selbstbewusste und starke Frauen sein können. Das ist ja schon fast Bashing gegen die Kerle, dass sie auch sonst auf Gewalt stehen und Frauen herabwürdigen.

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Danke. Ich finde auch darüber hinaus, dass gerade der Sex ein gutes Umfeld ist, sich mal an dieses oder Thema heranzutasten und Reaktionen zu "lesen", sei es verbal oder körperlich. Sofern man ein gutes Gespür für Reaktionen hat und natürlich auch Grenzen sofort akzeptiert und bereit ist, Dinge zu klären, die für jemanden falsch abgebogen sind.

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Er hat ne Neigung, du möchtest sie nicht ausleben und für ihn ist das okay. Auch, dass er darauf verzichtet.

Irgendwie sehe ich jetzt das Problem nicht? 😅 du kannst ihn natürlich noch mal fragen, ob es wirklich ok für ihn ist und klar stellen, dass du auch nach reichlicher Überlegung zu dem Schluss gekommen bist, dass das absolut nicht dein Ding ist (meins übrigens auch nicht 😂 hab vielleicht ein Problem mit Autorität, keine Ahnung 😂😂😂).

Mach dich nicht verrückt 😊

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Du hättest kein Problem damit, wenn dein Partner den Wunsch hätte, dich zu würgen, dich Schlampe zu nennen? Auch nicht damit, wenn er dich beim Sex damit überrumpelt? Die Einstellung ist dann erledigt, weil. du sagst, dass er das lassen soll?

Finde ich merkwürdig und naiv. Bei deinen Beiträgen habe ich oft den Eindruck, dass du theoretisch für Gleichberechtigung bist, aber praktisch das alte Rollenbild lebst. Wenn der Mann dann macht, was er will, nimmst du es halt hin inklusive Empfehlungen an andere, man könne halt nichts dagegen machen.

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Also ist jemand, der auf BDSM steht für dich gleich automatisch jemand, der gewalttätig ist und das alte Rollenklischee lebt?

Werde meinem Mann vorlesen, dass ich nur theoretisch für Gleichberechtigung bin und praktisch aber mache, was er sagt, da wird er sich sicher freuen (oder sich totlachen, weils Schwachsinn ist).

Hast du wirklich noch nie (!) beim Sex Vorlieben von dir angesprochen? Sondern immer nur im Gespräch?

Der Mann der TE hat gefragt, nicht einfach gemacht, nicht überredet, sondern das Nein sofort akzeptiert. Ich sehe da tatsächlich erstmal nichts kritisch und verstehe nicht, warum man da mit Mistgabeln auf den Mann los geht oder warum man da unterstellt, er wäre gegen Gleichberechtigung. Oder gewalttätig oder grenzüberschreitend.

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Wieso er das nicht auf neutralen Boden anspricht verstehe ich nicht. Da macht er schon im Grundsatz alles falsch. Vermutlich hat er sich bisher null mit der Thematik beschäftigt, sonst wäre er da anders dran gegangen. BDSM ist mehr, als Würgen und Safe Words.

An deiner Stelle würde ich da gar nichts machen. Wenn er was will soll er es anständig ansprechen

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🤗.. Klare Ansage du magst das nicht.. Ob er damit klar kommt weiß nur die Zeit..

Wenn bdsm sein fetisch ist, wird er immer was vermissen..

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Hey hey,

Erstmal finde ich es total doof, dass er es so mitten beim Sex angesprochen hat. Klar dass das einem erstmal den Boden unter den Füßen wegzieht.

Ich bin selbst in der BDSM Szene, mein Mann auch. Was ich dor raten will:
Denk FÜR DICH ganz in Ruhe ohne Druck richtig drüber nach willst du das? Wenn da wie weit wärst du bereit zu gehen? Was wären deine absoluten no-gos? Welche der vielen vielen unterkategorien würde dich denn ansprechen, welche überhaupt nicht

Wenn du dir da ganz im klaren drüber bist rede mit deinem Mann. Ist er wirklich bereit zu "verzichten"? In welche Richtung geht sein fetisch? BDSM ist ja nur ein Oberbegriff den viele verschandeln/verwechseln mit "Gewalt an der Frau, es geht nur um die Befriedigung d es Mannes". Falls dich gewisse subthemen interessieren, kommt ihr da auf einen Nenner oder gehen da die eventuellen Interessen komplett auseinander?

Viele sehen bdsm nur als "die Frau wird halt gewürgt und geschlagen". Aber bdsm ist so viel mehr.

Ich kann jetzt nur aus meiner Erfahrung sprechen und aus der meines Mannes. JA man kann bei "normalem" Sex kommen. Aber dann ist es halt so ja wow ein Orgasmus. Bei mir ist es dann nicht dieses "WOW, ich bin so gut gekommen, ich bin zufrieden" sondern eher ein schön und jetzt? Ich persönlich kann es mir nicht vorstellen, nochmal in einer Beziehung zu sein, ohne die Vorlieben auszuleben. Mein Mann auch nicht, es ist einfach nicht das gleiche für uns, nicht zu 10000% befriedigend.

Nächstes Thema, er will dich dominieren - du willst nicht erniedrigt werden. Hat per se erstmal nichts miteinander zu tun und ist wieder nur ein Klischee. Für mich ist dominiert zu werden ein "fallen lassen". Ich kann mich bei meinem Mann dann einfach fallen lassen und er "übernimmt" die Führung. Ebenfalls bedeutet dies nicht, dass du nie mehr auf deine Kosten kommst.

Bei einer bdsm Beziehung wird im vornherein ganz genau zwischen beiden Parteien abgesteckt, was ok ist, was nicht, was sich gewünscht wird usw.
Hält der Mann/ die Frau sich nicht daran, hat es nicht mehr wirklich viel mit bdsm zu tun sondern ist - wie in anderen antworten hier erwähnt - einfach ein Mann, der sein Ding durchzieht.

Bearbeitet von Schokokeks95