Ich bedanke mich bereits im Voraus für jeden, der sich die Zeit nimmt, meine Situation zu lesen.
Mein Mann und ich sind vor sechs Monaten Eltern geworden und mir geht es einfach nicht mehr gut.
Ich bin zur Zeit in Elternzeit zuhause, mein Mann arbeitet Vollzeit in einem körperlich anstrengenden Beruf im Schichtdienst.
Ich fühle mich von ihm im Stich gelassen, aber weiß einfach nicht, ob ich das Problem bin oder es tatsächlich so ist.
Um unser Kind kümmere ich mich weitestgehend alleine. Wenn ich mal wirklich mit den Nerven am Ende bin, nimmt er es tagsüber mal für eine Stunde, sonst eben nur wenn ich dusche, mal in Ruhe kochen will oder etwas anderes zu erledigen habe. Die Nächte mache ich von Beginn an allein. Wir gehen bereits zur Paarberatung und haben dort vereinbart, dass ich zweimal die Woche für zwei Stunden etwas für mich machen darf und er sich um das Kind kümmert. Das klappt nur wenn er Frühdienst hat und dann auch maximal 1,5 h, wenn ich das Haus nicht verlasse, dann auch gern nur 1 h. Wenn er ab Mittag arbeiten muss schläft er bis 10 oder 11 und meine Zeit fällt aus.
Den Haushalt schaffe ich zur Zeit nicht allein, da mein Kind auch tagsüber nur mit Körperkontakt im Bett einschläft, weshalb ich Dinge nur erledigen kann, während mein Kind wach ist. Je nach Laune des Kindes schaffe ich dann manchmal nicht mehr, als die Küche aufzuräumen oder Wäsche abzuhängen. Mein Mann bringt daher den Müll runter, macht die Wäsche in die Maschine und hängt sie auf (nur mit Nörgelei, nachdem ich ihn mehrmals erinnern musste). Die Wohnung richtig gründlich putzen machen wir meist zusammen, wenn ich den Schmutz nicht mehr aushalte und ich ihn um Hilfe anbettel. Solche Aktionen sind immer mit Streit und schlechter Laune verbunden.
Ich werde von ihm nicht wertgeschätzt, er hat mir schon oft gesagt, dass ich ja den ganzen Tag nur auf dem Sofa rumsitzen würde und ja machen könne, was ich wolle. Er versteht nicht (oder will es nicht verstehen), dass mein gesamter Tagesablauf von dem Kind vorgegeben wird und meine Psyche stark darunter leidet, kaum Zeit zum durchatmen zu haben.
Wir streiten oft, er ist relativ cholerisch und geht schon an die Decke, wenn man ihn nur schief anguckt. Bei der kleinsten Bitte oder Kritik wird er laut, vorwurfsvoll und zum Teil beleidigend. Er kann sich da auch vor dem Kind nicht zurück halten. Kürzlich hat er einen Body mit Schwung neben den Kopf unseres Kindes im Streit geworfen, sodass es sich erschreckt hat. Die ständigen Konflikte rauben natürlich auch Energie.
Ich war leider schon mehrfach mit Fieber krank, er hat mich jedes Mal im Stich gelassen, ist zu Freunden gefahren. Nur mit viel Schmerztabletten war ich irgendwie in der Lage, unser Kind zu versorgen.
Bei der Paarberatung treffen wir immer Vereinbarungen, die überwiegend nur ich umsetze, ich muss ihn auch immer wieder überreden, zur Beratung zu gehen.
Ich denke oft an Trennung, habe aber große Angst, zu vorschnell zu handeln. Erwarte ich von meinem Mann zu viel? Müsste ich den Haushalt allein machen? Ist es nur eine Phase der Elternfindungszeit und wir müssen da durch?
Erwarte ich zu viel von meinem Mann?
Also ich glaube ja weiterhin das eben genau das erste Jahr für beide Seiten nicht einfach ist. Selbst der Mann muss häufig lernen das sich das Leben eben doch ändert. Das fällt auch der männlichen Gattung nicht immer leicht. Dein Exemplar scheint hier aber besonders ignorant zu sein. Denn Mal ehrlich du hast den ganzen Tag Zeit auf dem Sofa zu liegen, wieso schafft es der gnädige Herr dann nicht sein Kind 2x die Woche für 2 Stunden anständig zu betreuen. Ist doch nur ein Spaziergang. .Das kriegt der Sack aber nicht auf die Kette aber macht dich blöde an.
Dann läßt er dich rücksichtsloserweise mit Fieber und Kind alleine weil er lieber bei Freunden ist als in der Zeit sich ums Kind zu kümmern und dich ein wenig zu entlasten? Sorry der Typ ist ein Versager wie es im Buche steht und ich finde seine Reaktionen einfach nur traurig.
Vielleicht kann er nach einem oder 2 Jahren mehr mit dem Kind anfange, das ist ja bei Vätern auch öfters so. Aber wer sollte sich beispielsweise ums Kind kümmern wenn es dir genauso ginge? Dann muss das Kind halt 2 Jahre weg oder was? Sorry natürlich hab ich Verständnis das sein Beruf nicht ohne ist und sicherlich ist Schicht auch nicht leichter. Aber er kann doch nicht alleine erwarten das du alles machst und er macht sich ständig fein aus dem Staub?
Ela
Puh… erstmal; fühl Dich gedrückt. Hier ist es auch so, dass ich die Hauptarbeit am Kind mache, einfach weil sich unsere Routine so eingespielt und bewährt hat, mein Mann hat einen Vollzeitjob und zieht nebenher noch unsere Selbstständigkeit hoch. Aber der Entscheidende Punkt ist; er erledigt alles, was sonst im Haushalt liegen bleibt. Ohne murren, ohne Vorwurf. Weil er sieht, wie stressig es mit Baby ist. Dass dein Partner Dich selbst mit Fieber alleine lässt mit allem, geht gar nicht. Auch, dass er Dir vorwirft, du würdest nur rumsitzen den ganzen Tag, finde ich schlimm. Vielleicht lässt du ihn mal nen ganzen Tag mit dem Baby allein, damit er sieht, wie stressig es ist, alles unter einen Hut zu kriegen. Grundsätzlich würde ich sagen; lass Dir das nicht gefallen. Vor allem weil du schreibst, Dir gehts schon wirklich nicht mehr gut. Hast du die Möglichkeit, vielleicht mal ne Weile wo anders mit dem Kleinen zu übernachten? Und Dir dann dort inruhe zu überlegen, wie es weitergeht? Vielleicht sieht dein Partner dann auch, wie ernst die Situation ist.
Alles Gute Euch 💕
Ich würde ihn echt gern auch mal mit Baby sitzen lassen (aber das natürlich meinem Baby nicht antun). Zur Zeit kann mein Baby aber nur bei mir schlafen, daran möchte ich arbeiten, ist aber natürlich ein zusätzlicher Stressfaktor. Davon abgesehen schmeißt er ja so schon nach wenigen Stunden (wenn überhaupt) das Handtuch, weil es ja so anstrengend ist, aber ist nicht fähig, dies auf meine Lage zu übertragen.
Ja, das mit dem schlafen kenne ich 🥴🥴 Hier hat es jemand schön geschrieben; das erste Babyjahr ist schon so anstrengend, obwohl sich beide Seiten bemühen, sich verständnis entgegen bringen und nachsichtig miteinander sind.“
Dein Partner tut das absolut nicht. Und das ist nun mal die Grundvoraussetzung dafür, dass Beziehungen halten, eigentlich jede Zwischenmenschliche Beziehung…
Ne das klingt nicht normal und du tust mir leid
Zumindest bei Krankheit sollte auf den anderen Verlass sein.
Mein Mann ist/war auch eher typ „die Frau hat zu Hause ein leichtes Leben“. So hatte er es bei Freunden gesehen. Die Männer hatten die Arbeit und konnten weg gehen, die Frauen waren zu Hause. Den Zahn habe ich ihn gezogen, seit dem 14. Monat ist er in Elternzeit und sehnt sich nach der Arbeit :). Noch zwei Monate und er hat es geschafft. Einerseits findet er die Zeit nun richtig toll, aber am Abend ist er fix und fertig.
Vom Geld her war es jetzt nicht einfach mit der Elternzeit weil er deutlich mehr verdient. Aber um die Erfahrung war es uns das wert. Sagt er selbst, den Tritt hat er gebraucht. Aber wenn dein Mann nur Versprechungen macht und nicht einhält, wird das vermutlich auch nichts bringen :(
Elternzeit wird er jetzt bald schon für zwei Monate parallel zu mir nehmen, in der Hoffnung, dass es uns beide entlastet. Eigentlich wäre es mir auch lieber gewesen, ihm da mal zwei Monate die volle Verantwortung zu überlassen, ist aber zu diesem Zeitpunkt wegen Stillen noch nicht möglich. Zudem plant er ohnehin jetzt schon, dann auch mal in den Urlaub fahren zu wollen, obwohl ich ihm klar gesagt habe, dass das nicht der Zeitpunkt dafür ist 🙃
Ein langer gemeinsamer Urlaub in der parallelen Elternzeit ist eine wunderbare Möglichkeit als Familie zusammen zu wachsen oder sich über die gemeinsame Zukunft klar zu werden. Die Erlebnisse dieser Zeit sind unbezahlbar.
Wir waren in der Elternzeit meines Sohnes zu viert mit Zelt und Auto in Europa unterwegs und das ein halbes Jahr vor unserer Trennung. Für die Kids und auch für uns als Eltern war die Zeit wunderbar. Die Kinder waren danach bzgl. Schlafen und Co. viel entspannter, weil sie eben durch die Campingplätze auch gelernt haben in unruhigeren Umgebungen zu schlafen. Wir waren entspannter, weil wir wirklich einmal raus aus dem Alltag waren. Die Grosse hat noch bis in die Grundschulzeit immer von den verschiedenen Ländern erzählt, wo sie gewesen ist.
Für uns als Paar war dieser Urlaub der Anstoss über eine getrennte Zukunft nachzudenken, weil wir gemerkt haben, dass wir wunderbar als Eltern funktionieren, dass es die Paarkonstellation aber nicht mehr braucht. Wir waren Freund geworden. Es hat dann aber noch ein halbes Jahr gedauert, bis wir die Konsequenz draus gezogen haben.
Was ich damit sagen will, tu diese Urlaubspläne nicht ab, wenn du es dir grundsätzlich vorstellen kannst, noch gemeinsam mit deinem Mann in den Urlaub zu fahren. Es nimmt den gesamten Haushalts- und Arbeitsstress aus der Familienkomponente und gibt euch eine neu Ebene um die Rollen neu zu definieren. Dann fordere im Urlaub aber auch aktiv die Betreuung des Kindes durch den Papa ein. Er hat dann keine Ausreden, wie stressiger Job.
Mein Mann war im Ausland auf Montage wie unser Sohn 5 Wochen Alt war und die grosse 3. Wenn er heim gekommen ist alle 10 Tage für 4 Tage hat er mir komplett die Kinder abgenommen. Und hat mir den kleinen nur zum stillen gebracht. Haushalt haben wir 50:50 gemacht den wir wollten auch noch Familienzeit haben. Was ich nicht verstehe dein Partner schläft so lange warum? Ich hätte meinen Mann um 9 Uhr geweckt und wäre ins Fitnessstudio gegangen 🫢
Wenn mein Mann so aggressiv wäre dürfte er vor der Türe schlafen. Ist schon passiert im übrigen. Dann sieht er wie eure Trennung aussehen würde.
Mein Mann hat auch nicht immer Lust keine Sorge aber nach einigen Tagen muss er das nachholen den ich bin nicht seine Putzfrau und auch nicht allein erziehend.
Bei uns hat sich das ganz schnell geändert, als ich im Krankenhaus war und operiert werden musste.
Da stand er allein mit Kindern und allem drumrum.
Seitdem gab es kein Gemurre mehr.
Er wollte niiiiiiie mehr mit mir tauschen... 😀
Er meinte das wäre ja Stress pur.
Ich denke er versteht nicht was du leistet, weil er in deinen Schuhen nie gehen musste.
Einen guten Rat kann ich dir nicht geben. Für mich klingt es nach wenig Bereitschaft eine aktive Vaterrolle zu übernehmen.
Ich habe riesen Angst, dass ich wirklich mal ins Krankenhaus müsste und das kann ja jederzeit passieren, steckt man nicht drin. Hätte nicht wirklich das Gefühl, er würde es dann schaffen.
Er wäre vielleicht nicht so routiniert wie du, aber ich denke die meisten Väter " beißen sich da durch".
Ich kann das bei deinem Mann natürlich nicht einschätzen, aber in Notsituationen wachsen Menschen oft über sich selbst hinaus.
Entscheident ist die Einstellung dazu.
Vielleicht würde er sich Hilfe dazu holen, aber das wäre ja auch sinnvoll.
Genießt die Zeit mit eurem Kleinen, sie werden so fix groß.
Liebe Grüße
Wenn Du dich trennst, musst Du Dich noch mehr um den Haushalt kümmern...
Das ist mir bewusst und macht mir auch Sorge, wobei ich dann natürlich wenigstens seinen Dreck nicht wegräumen müsste. Er lässt zum Beispiel immer das Geschirr rumstehen, den Müll rumliegen, räumt die Dinge nicht an ihren Platz zurück (nicht so tragisch, aber nervig und kostet einfach Zeit). Und vielleicht hätte ich dann auch einfach mehr Energie, weil ich nicht ständig auch noch diskutieren muss.
Allerdings für eine Person weniger.
Hallo,
ich denke, dass ihr beide zu viel vom anderen erwartet. Du erwartest, dass dein Mann wenn er von seinem körperlich anstrengenden Vollzeit-Job nach Hause kommt, mit dir zusammen den Haushalt schmeißt, dir das Baby abnimmt wenn du kochst und duschst und dann soll noch Me-Time für dich drin sein bevor es ins Bett geht und die Betreuung des Kleinen 50:50 geteilt wird.
Dein Mann erwartet, dass der Haushalt komplett gemacht ist und das Essen auf dem Tisch steht wenn er von der Arbeit kommt. Dann möchte er am liebsten nicht gestört werden bis es ins Bett geht und er die Nacht durchschlafen kann.
Ich denke ihr solltet Euch wie zwei Erwachsene Menschen, die inzwischen auch Eltern sind, zusammensetzen und reden. Denn meines Erachtens seid ihr beide noch nicht im Elternnmodus angekommen.
Wenn dein Mann schläft obwohl Me-Time für dich abgesprochen war, weck ihn und drück ihm das Kind in den Arm und hau ab. Hast du deinem Mann klipp und klar gesagt das er zu Hause bleiben soll um das Kind zu betreuen weil du krank warst? Wenn nicht erwartest du zu viel von ihm. Männer brauchen klare Worte. Andeutungen oder Dinge sehen, kann nicht jeder. Wenn das Kind tagsüber unruhig ist, Steck es ins Tuch oder Trage. Dann kann man auch ein bissi Haushalt machen.
Ja, ich kommuniziere klar und offen mit ihm. Wobei ich es nach dem dritten Mal Streit wegen der gleichen Sache dann vielleicht auch resigniert sein lasse, weil ich weiß, dass es zu nichts führt.
Gekocht wird meist mit Baby, nur bei bestimmten Gerichten (dem Baby machen Bratgeräusche sehr Angst, da kann es nicht im gleichen Raum bleiben). Duschen kann ich leider viel zu selten, meist erst wenn ich mich ziemlich eklig fühle, weil es eben sonst nicht möglich ist.
Das sind natürlich Dinge, über die wir in der Paarberatung reden und versuchen daran zu arbeiten, aber halt irgendwie nur ich und ich weiß nicht, wie lang ich noch warten soll, bis von ihm auch was kommt.
Er hat ja zum Beispiel immer Zeit für sich, sobald wir schlafen, dass sind täglich mehrere Stunden.
Ich verstehe durchaus, dass er auch am Limit ist, denke aber, dass wir es uns eigentlich leichter machen könnten, wenn wir eben an einem Strang ziehen würden.
Hallo,
schwieriger Fall!
Entweder ist er ziemlich blöd (entschuldige den Ausdruck) oder er provoziert eine Trennung, die natürlich von dir ausgeht und du dann die Schuldige bist.
Fürs Duschen hab ich einen Tip.
Nimm das Baby mit unter die Dusche. Es ist bei dir und wird auch sauber. Um dich zu waschen legst du die Maus dann vor die Duschtür auf den Boden in ein mit Wärmflasche angewärmtes Handtuch und duschst dich fertig. Wenn Baby dann quengelt muss es da durch. Auch deine Bedürfnisse sind wichtig.
Liebe Grüße
Du kannst von deinem Mann und Vater (!) des Kindes erwarten, dass er sich gleichberechtigt (nein, natürlich nicht im selben zeitlichen Umfang wie du, aber eben sufgabenmäßig) in Haushalt und Kinderbetreuung einbringt und euch vor allem nicht angeht.
Heute wirft er den Body an seinem (!) Baby (!) vorbei, morgen trifft er, übermorgen ist es nicht mehr der Body.
Ich rate sonst echt zum reden, grade im ersten Jahr nach Geburt und zu Geduld und dass der Mann mal übernehmen muss. Aber dein Mann hat echt alarmierende Zeichen, da besteht in meinen Augen schon Handlungsbedarf. Hilfe gesucht habt ihr euch, aber dein Mann fährt dir Ego-Schiene weiter.
Er spricht dir deine Gefühle ab, hält sich nicht an Vereinbarungen und macht dir Vorwürfe und eskaliert so sehr, dass sein Zorn sich bei seinem eigenen Kind entlädt.
Ich würde tatsächlich auf räumlichen Abstand zu ihm gehen.
Ansonsten: er kann ja Elternzeit nehmen und du gehst arbeiten, wenn das dann zu Hause so viel entspannter ist. Und wenn du nur eine Stunde (bzw dann 2 pro Woche) Freizeit bekommst, stehen ihm auch nur 2 Stunden pro Woche zu. 🤷♀️ so „einfach“ ist das!