Mein Mann und ich haben heute einen Test gemacht (auf Zeit.de, ich weiß nicht ob man Links posten kann), in welchem beide Partner unabhängig voneinander anklicken, wer was im Haushalt macht.
Bei meiner Auswertung kam raus, dass laut meinen Angaben ich knapp 67% von Kind und Haushalt mache und mein Mann 33%. Da wir beide gleichviel arbeiten, finde ich das nicht ok, hatte ich aber schon so erwartet.
Bei der Auswertung meines Mannes kam nun aber raus, dass laut seinen Angaben ich 47% mit Kind und Haus mache und er 53%.
Joa. Habt ihr auch schon mal so einen Test gemacht und was kam bei euch raus? Also habt ihr euch beide gleich eingeschätzt oder kamen bei euch auch solche Diskrepanzen raus? Und woran liegt das, dass man die Arbeit zuhause unterschiedlich wahrnimmt?
Unterschiedliche Wahrnehmungen von Care-Arbeit
Du bist ja vielleicht nicht immer da/ dabei, wenn er etwas macht und umgekehrt.
Ungeliebte Aufgaben nimmt man evtl. auch anders wahr als beliebte. Also, wenn einer Gartenarbeit als Hobby hat, wird der das weniger als Arbeit wahrnehmen als wenn jemand es hasst, im Garten zu arbeiten.
Ihr solltet vielleicht mal stichwortartig aufschreiben, wer was seiner Meinung nach macht und was der Partner macht (Aufgaben + Umfang). Und das dann vergleichen. Euch nicht sofort in die Wolle darüber kriegen, wer recht hat, sondern überlegen, wie die unterschiedliche Sichtweise zustande kommt. Ob einer z.B. eine Aufgabe als mühevoller wahrnimmt oder länger dafür braucht oder nicht anwesend ist, wenn der andere eine Aufgabe macht, so dass man dann denkt, der würde weniger arbeiten.
Vielleicht macht einer eine Aufgabe sehr effizient und das wird als weniger aufwändig wahrgenommen oder einer macht eine Aufgabe sehr gründlich, sie dauert länger und das wird als mehr Arbeit wahrgenommen.
Ich habe zwar nie einen Test gemacht, aber wir haben uns von Anfang an geeinigt, dass ich erstmal daheim bleibe bis kinderplanung durch ist. Wir sind aktuell bei 2 von 4 Kindern.
Bekommen sie sozusagen im ein Jahres oder 2 Jahres Abstand. Die ersten beiden jetzt haben 11 Monate Abstand. Bei 2 und 3 sollen es dann schon 2 Jahre sein.
Habe einen unbefristeten Arbeitsvertrag dadurch ist das möglich.
Ich mache hier fast alles alleine, bis auf Hunde und Einkauf, manchmal essen. Wenn ich dann nach x Jahren Elternzeit wieder arbeiten gehe, dann auf 520 Basis oder 20 std.
Auch wenn es thematisch überhaupt nicht passt, so hoffe ich, dass du und dein Mann einen Weg gefunden habt, der dich, trotz eines unbefristeten Arbeitsvertrages, für die Zeit zu Hause in Bezug auf deine spätere Rente abgesichert hat. Oder 20 Std / 520€ … eure Finanzplanung sollte schon gut durchdacht sein.
Nein, wir haben einen solchen Test noch nicht gemacht, hier macht jeder alles was anfällt, die Raumpflege haben wir ausgelagert.
Statt getrennt einen solchen Test zu machen, wäre es meiner Meinung nach sinnvoller ihn gemeinsam zu machen, um einfach ein Verständnis für den Partner zu entwickeln, wie die einzelnen Aufgaben gesehen und priorisiert werden.
Wenn‘s hart auf hart kommt, ist ein ordentlicher Streit vorprogrammiert!
Ich kenne zwar solche Tests nicht, aber vielleicht solltet ihr einen gemeinsam machen und euch mal richtig aussprechen. Ich denke, dass es bei euch auf früh oder lang ein Streitthema bei euch wird.
Ich mache hier 80% des Haushalts alleine, weil ich eben daheim bin und auch 2 Kids betreue. Würden wir gleich viel arbeiten, dann müsste er mehr im Haushalt machen. Die carearbeit von Tieren und Kindern mache ich alleine.
Ich sag immer: wer weniger arbeitet, macht mehr im Haushalt. Das war vor den Kids auch schon so. Ich habe hauptsächlich nur 30 std oder weniger gearbeitet.
Ehrlicher Weise müsste ich stark nachdenken wie viel wer macht
Jeder macht hier wenn was anfällt, so viel wie es zeitlich geht.
Sobald sich einer unwohl fühlt, weil er seiner Meinung nach viel mehr macht, sprechen wir drüber.
Wir haben keine genaue Verteilung.
Fahren damit ganz gut.
Es gibt immer Phasen wo einer mehr macht als der andere.
Eine unterschiedliche Wahrnehmung (also auch das Ergbenis solcher Tests) kann ja auch dadurch beeinflußt werden, wie unterschiedlich die Paare an die Dinge rangehen.
Wir fanden diesen Test überhaupt nicht hilfreich, wir ticken und handeln komplett unterschiedlich. Wir haben darüber nette Gespräche geführt, mehr nicht.
Meine Mann fand den Test sogar ziemlich unfair, nicht weil er ein Mann ist, sondern einfach weil er ist, wie er ist. Ich habe zB unsagbar viel "eingeheimst" weil ich mir viele Gedanken mache ("dran denke"), aber das ist ja mein Charakter....nicht seiner.
Zudem kamen wir zu dem Ergebnis, das man diesen Test nur mit Zeitbegrenzung machen kann (die letzten 365 Tage zB). Ich bekam zig Punkte, da ich dem Kind täglcih die Haare kämme.....logisch, wenn er morgens schon weg ist und ich es in die Kita bringe. Er bekommt aber nur einen Punkt für die Autoreparatur....Hallo? Was ist wohl heftiger? Haare kämmen oder zB die Antriebswelle wechseln? Ab Tag X (für Zeitraum Y) kehrte es sich dann eigentlich komplett um, da meine AZ sich geändert hatten.....ne Antriebswelle kann ich trotzdem nicht wechseln, will ich auch in diesem Leben nicht.
Ich glaube, dieser Test war am Anfang mal eine gute Idee....unsichtbares sichtbar zu machen. Keine Frage.....aber, wie so vieles, wird er eben jetzt als Hype durchs Dorf getrieben. Er stachelt zu häufig pedantische Aufrechnerei an, mehr nicht mehr. Das kann man ja an deinem Beitrag durchaus erkennen.
Ich dachte schon ich bin die Einzige mit der Meinung. Durch das Forum bin ich auf diese Pamphlets aufmerksam geworden und habe aus Spaß mal eins angeschaut. Ich bin zu dem gleichen Ergebnis wie du gekommen. Für so Pupsaufgaben wie Wäsche waschen oder Staub wischen gibt es Punkte im Gießkannenprinzip und komplexe, zeitfressende Dinge wie Reparaturen, Reifenwechsel oder Steuererklärung gibt es quasi 1 Punkt. Da fehlt mir einfach eine Gewichtung, um die Aufgabenverteilung auch fair darzustellen. So wie die Fragebögen sind, sind sie meiner Meinung nach einfach unsinnig.
Aber solche Aufgaben fallen auch einfach ganz anders an als Wäsche oder sowas. Die Steuer mache ich einmal im Jahr, das dauert mit Elster 1-2 Stunden..
Die Wäsche wasche ich jede Woche und bin damit locker jede Woche 1-2 Stunden beschäftigt, sortieren, in den Keller bringen, aufhängen, legen, verräumen..
Wenn noch gebügelt wird oder die Bettwäsche gewechselt gerne mehr.
Die meisten Menschen reparieren auch ihr Auto nicht selbst, die rufen bei der Werkstatt an und bringen es hin und holen es wieder. Das kann man vom Aufwand weder mit Staub wischen, noch mit Wäsche vergleichen..
Ich denke es ist ganz normal das man eine verzerrte Wahrnehmung hat, und ich finde ihr seid nicht einmal besonders weit entfernt.
Da würden bei uns ganz andere Werte heraus kommen..
Das ist alles ziemlich ungenau, denn wieviel Arbeit die einzelnen Positionen bedeuten dürfte von Haushalt zu Haushalt extrem unterschiedlich sein. Abstauben- 80 qm Wohnung oder 240 qm Haus mit lauter Nippes? Locker ein Zeitunterschied von einer Stunde..
Steuererklärungen- beide arbeiten seit Jahren im gleichen Beruf, verdienen immer das gleiche- Pendlerpauschale, Daten übertragen, Betreuungskosten und Rechnungen absetzen und der Bumms ist schnell gemacht..aber gibt Kompliziertere Fälle, Immobilien, Mieteinnahmen, Nebengewerbe..
Ist das Auto alt und man muss dauernd ran, oder reicht einmal im Jahr Inspektion usw..usw..
Also ist so ein Rechner per se ungenau und nur ein Anhaltspunkt. Ich finde wichtig das man in einer Partnerschaft als Team funktioniert, und kein grobes Ungleichgewicht was Freizeit angeht herrscht. Ich würde ziemlich abräumen bei dem Test, ich mache die Wäsche, räume auf, koche, kämme die Haare, richte die brotdose und bin die Person die Arztbesuch, Therapie, Schulkram, regelt mache die Steuererklärung für uns, überweis die Rechnungen und beseitigte die Verstopfung indem ich den Syphon abbaue…
Beim Auto kümmert sich jeder ums sein eigenes. Ich habe trotzdem mehr Freizeit als mein Mann. Ich bin besser organisiert und habe weniger Erwerbstätigkeit und daher auch Zeit für diesen ganzen Alltagskram..
Dann finde ich es schwierig Arbeit von Freizeit abzugrenzen. Mein Mann hat immer mal Projekte gerade hat er ein Balkon Kraftwerk gekauft und will’s auf das Garagen Dach montieren. Arbeit? Hobby? Man weiß es nicht..ich habe nicht darum gebeten. Selbst käme ich nie auf die Idee mir sowas aufzuhalsen.
Der Hund war nur dem Mann ein Anliegen (und den Kindern) ich wollte noch nie einen. Nun geht er Gassi, ist dadurch eigentlich gar nicht mehr zuhause und ich regle den ganzen Alltagskram weitgehend alleine..
Heute war ich mal ne Stunde mit dem Hund, ist doch ab und zu entspannend. Jeden Tag zwei Stunden hätte ich aber keinen Bock. Also Arbeit? Hobby?
Ich glaube man muss im Gespräch bleiben als Paar. Wenn sich einer übervorteilt fühlt ist ein Gespräch nötig.
Und lies mal die Beiträge der wenigen Männer hier, da haben offenbar auch ganz viele eine Partnerin die keinen Finger rührt im Haushalt..würde da manchmal gerne die andere Seite hören
Wir sind beide voll berufstaetig, haben einen Teil der Hausarbeit ausgelagert und teilen uns den Rest.
Wenn ich gerade allgemein gestresst bin, ertappe ich mich manchmal bei so Gedanken wie "Verdammt, immer muss ich die Spuelmaschine ein- und ausraeumen und die Kueche wischen. Und ueberhaupt habe diese Woche immer ich das Kind zum Sport gefahren, waehrend er entspannt Ueberstunden machen kann". Wenn ich dann aber tief durchatme und ehrlich bin, dann muss ich anerkennen, dass dafuer er sich jeden Tag ueberlegt hat, was wir essen wollen, dafuer eingekauft und dann gekocht hat. Und sich darum gekuemmert hat, dass wir einen Termin im Einwohnermeldeamt fuer die Ummeldung bekommen. Und den Antrag fuer das Anwohnerparken gestellt hat.
Insgesamt denke ich, dass wir aehnlich viel machen, und das beide, wenn wir entspannt sind, auch so sehen. Aber wenn einer gestresst ist und sich ueberlastet fuehlt, dann sieht er seinen Aufgabenteil als riesigen Berg und den des anderen als kleines Haeufchen.