Beziehung mit Bindungsangst

Hallo, bei meinem Partner wurde eine äquivalente Bindungsangst diagnostiziert. Er hat jetzt gerade eine Therapie diesbezüglich angefangen. Es ist aufgefallen, nachdem wir in den Urlaub gefahren sind und wirklich eine schöne Zeit hatten, hat er sich einen Tag danach auf heiterem Himmel getrennt mit der Begründung, er könne mit dem Gefühl Liebe nicht umgehen. Er hat sich daraufhin selbst um die Therapie gekümmert. Wir haben uns vertragen, jedoch es in der Zeit danach sehr langsam angehen lassen, weil ich immer Angst hatte, dass er wieder wegbricht.
Wie gesagt er hat gerade mit der Therapie angefangen und sein Therapeut hat die Diagnose gestellt.
Jetzt wollte ich mal die Erfahrung anderer hören? Bringt so eine Therapie etwas? Ist eine Beziehung überhaupt möglich? Ich glaube, wenn ich weiß, dass es die Bindungsangst, wenn er sich zurückzieht, kann ich damit umgehen. Da ich ja weiß, es liegt nicht an mir und er kommt dann nach seiner Rückzugsphase zurück.
Ich bin auch ein sehr verständnisvoller Mensch und habe auch meine Macken. Deswegen würde ich ungern die Beziehung abbrechen.
Sein Therapeut meint, dass es ein harter Weg ist, aber er Hoffnung sieht, dass man parallel eine Beziehung aufbauen kann und die Beziehung in einigen Monaten bis ca einem Jahr auch sehr gefestigt und „normal“ laufen kann. Natürlich kann er nicht hellsehen, sondern das schätz er aktuell.

Wie sind eure Erfahrungen mit so Therapien

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"Ich glaube, wenn ich weiß, dass es die Bindungsangst, wenn er sich zurückzieht, kann ich damit umgehen. Da ich ja weiß, es liegt nicht an mir und er kommt dann nach seiner Rückzugsphase zurück."
Ich glaube du bist ein Typ der sich da schnell selber kaputt macht und unglücklich bleibt, hauptsache in der Beziehung.
Du kannst es dir natürlich noch weiter anschauen wie es sich entwickelt aber du solltest gut auf dich selber achten

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Es klingt nicht so, als wärt ihr schon lang zusammen. Ich stelle mir gerade auch die Frage, warum du unbedingt festhalten möchtest. Wenn ein Therapeut da rangeht und eine Bindungsangst diagnostiziert, dann liegt wirklich was im Argen. Er sagt selbst es wird ein harter Weg.

Ich kannte mal für kürzere Zeit einen Mann, der mich total geflasht hat. Er benahm sich genau so. Aus dem wie er seine Gefühle beschrieb hab ich auch Bindungsangst vermutet, wollte ihn nicht einengen, immer schön locker sein. Ich wollte die sein, mit der er das Muster durchbricht. Die ihm quasi zeigt, wie toll und geborgen sich eine Beziehung anfühlen kann. Es wurde nix daraus, wie sich jeder denken kann, und ich hab mich und meine Bedürfnisse völlig untergeordnet. Es tat mir einfach nicht gut, völlig egal ob er nun wirklich bindungsgestört war oder einfach nur ein Arsch 🫣

Also überleg dir genau, was deine Motivation ist. Neigst du dazu dich aufzugeben um anderen zu helfen und ihnen wichtig zu sein? Willst du die sein, die ihn festhält und nicht aufgibt und der er dann für immer dankbar ist? Die, für die er das alles tut? Ich frag das mit Absicht so provokant, um deine Gedanken anzustupsen, bitte nicht übel nehmen. Wenn du wirklich einfach nur einen tollen Mann in ihm siehst, für den es sich lohnen könnte weil er so einzigartig gut zu dir passt, dann schau es dir eine Weile an. Aber achte gut auf dich und entschuldige nicht jedes Verhalten mit seiner Bindungsangst. Kommuniziere immer ehrlich wenn eine Siuation dich belastet, auch wenn er "nichts dafür kann". Steh zu deinen Bedürfnissen, auch wenn er sie (noch) nicht erfüllen kann. Und setz dir einen Zeitrahmen, damit du nicht für ewig dadrin hängst. Alles Gute!

Bearbeitet von Laniluna
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Bitte schreib mich per PN an, will nicht alles öffentlich schreiben.
LG Moni

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Den Begriff äquivalent finde ich in Zusammenhang mit Bindungsangst nirgendwo....was soll das sein?
Äquivalent heisst doch gleichartig, gleichwertig 🤔