Hallo und gleich vorweg der Text wird lang. Ich denke ich schreibe hier damit ich alles mal loswerden kann da ich nicht wirklich jemand habe mit dem ich reden kann.
Mein Mann (38) und ich (32) sind seit fast 9 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder (11 und 8). Ich hab einen Sohn mit in die Beziehung gebracht.
Als wir uns kennengelernt haben war es für uns beide in Ordnung das ich zu Hause bleibe und er Alleinverdiener ist. Ich habe somit alle Aufgaben im und ums Haus übernommen und alles was die Kinder betrifft.
Er hat leider nie wirklich gelernt für sich selbst zu sorgen und kann weder kochen noch die Waschmaschine bedienen. Wie man einen Haushalt führt ist ihm völlig fremd und von Bürokratie brauche ich gar nicht anfangen.
Ich hab ihm über die Jahre das ein oder andere beigebracht, simple Gerichte oder tips um Ordnung zu halten aber das ist ihm wohl egal.
Seit fast einem Jahr arbeite ich halbtags und bevor ich angefangen habe zu arbeiten haben wir besprochen dass er nun auch Aufgaben im Haushalt übernehmen muss da ich das sonst nicht schaffe.
Er muss nichts weltbewegendes tun den Müll raus bringen, die Spülmaschine ausräumen etwas aufräumen. Die Hausaufgaben von den Kindern muss er nur alle drei Wochen übernehmen wenn er Frühschicht hat. Sonst kümmere ich mich voll um die Kinder.
Ich kaufe ein, erledige alle Termine der Kinder mein Mann müsste also weniger als das absolute Minimum übernehmen. Aber er erledigt Aufgaben nur wenn ich ihn explizit darauf hinweise. Von alleine kommt er nicht mal auf die Idee etwas zu erledigen. Wenn ich dann etwas sage ist er genervt oder nimmt seine Schichtarbeit als Ausrede.
Sex und Zuneigung bekomme ich so gut wie gar nicht mehr.
Er hat keinerlei Interesse aktiv am Familienleben teilzunehmen und ihm ist es zu viel eine Stunde am Wochenende mit den Kindern etwas zu spielen oder etwas zu unternehmen.
Er ist der Meinung dass Geld nach Hause zu bringen einen guten Mann und Vater ausmacht. Er wäre ja ein "guter" weil er nicht schreit oder schlägt oder fremdgeht. Das ist das absolute Minimum.
Ich habe mit ihm darüber gesprochen dass ich mich so nicht wohl fühle und über eine Trennung nachgedacht habe. Danach hat er dann ein oder zwei Wochen sein Verhalten gebessert um mich ruhig zu stellen aber danach wieder so weiter gemacht wie vorher.
Ich verstehe mich gut mit meinen Mann aber er benimmt sich wie ein Mitbewohner und nicht wie ein Ehemann oder Vater. Er zeigt nicht wirklich Einsicht und ist nicht wirklich bereit an sich zu arbeiten.
Ich hab das Gefühl ein weiteres Kind zu haben und keinen Ehepartner.
Ich mache mir auch selbst Vorwürfe weil ich zu lange ignoriert habe dass ich alle Aufgaben selbst übernehmen musste und er nie wirklich bereit war etwas beizutragen außer Geld. Nicht falsch verstehen,ich bin sehr dankbar dass ich die Möglichkeit hatte so lange zu Hause bleiben zu können und die ersten Jahre meiner Kinder zu genießen. Das hat er möglich gemacht und darüber bin ich sehr froh. In echten Notfall Situation hat er sich ja bemüht und geholfen aber eben nur wenn es gar nicht anders ging.
Ich möchte doch einfach nur ein wenig Unterstützung ist das denn zuviel verlangt?
Ehemann benimmt sich wie ein hilfloses Kind.
Du tust mir echt leid mit deinem Mann und die Kinder auch weil sie von ihm nicht gerade das Beste vorgelebt kriegen.
Tja es wäre wohl besser gewesen wenn er erstmal sein eignes Leben kennengelernt hätte. Aber ganz ehrlich , hat ihm Mutti so dermaßen unselbstständig erzogen? Sonst sollte man doch meinen das er wenigstens, auch wenn er keine Frau ist, ein Minimum kann. Da hat Mutti aber ordentlich versagt und nun bist du in ihre Rolle gerutscht.
Sorry natürlich ist nicht jeder Mann ein Hausmann par excellence, das muss er auch nicht sein aber er kann ja gaaaaaar nichts. DA bin ich schon verwundert. Der würde glatt verhungern wäre er alleine oder sich schlichtweg ne Frau suchen, nur damit ihm jemand die Arbeit macht. Traurig meine Meinung aber ich weiß nicht wie du das siehst.
Unter solchen Umständen kann ich verstehen das du an Trennung denkst. Wobei die Frage ist ob du wirklich so überrascht bist das er sich nicht an die Abmachung gehalten hat nachdem du wieder arbeiten gegangen bist. Ganz unüberraschend finde ich das jetzt nicht, aber manchmal hofft man eben.
Und offenbar kann er sich ja zusammenreißen wenn er WILL! DA ist nur die Frage ob er angepasstes Verhalten zeigen kann für eine gewisse Zeit und es dauerhaft wirklich nicht schafft ( gibt es bei manchen Diagnosen) oder eben keinen großen Bock hat. Beides ist letztendlich möglich. Das er grundsätzlich durchaus was kann sieht man ja.
Du wirst dir sicherlich Gedanken machen wie du nun weiterleben willst.
Ela
Fühl dich gedrückt.
Ich fühle so mit dir den bei uns sah es vor einen 3/4 Jahr genauso aus. Nur das ich mich getrennt hatte.
Es war ein schwerer Weg aber wir haben wieder zueinander gefunden. Er hat verstanden worum es geht und endlich gelernt seine Prioritäten anders zu setzen.
Ich bekomme wieder viel mehr Unterstützung und er nimmt sich viel mehr Zeit für mich und die Kids.
Es hätte auch anders ausgehen können aber das war mir damals bewusst als ich mich trennte. Also bevor du die Trennung wirklich aussprechen tust überlege dir gut was auf dich zu kommen kann, denn es kann auch bei einer Trennung bleiben.
Viel Kraft
Sag ihm doch mal diese Worte
"Möchtest du bald als Single komplett alles Haushalt, Einkaufen, Kochen, Wäsche waschen etc immer allein machen? Dann mach weiter so und änder dich nicht. Aber so oder so wirst du bald mehr machen müssen. Kannst dir aber aussuchen ob als Single alles immer allein oder wir als Paar alles gemeinsam aufteilen?!"
Meine Antwort wurde geschluckt, toll... Deshalb in aller Kürze zwei Ideen, die ich hätte:
- Haushaltsplan. Dann sieht er, wie viel tatsächlich getan werden muss, damit es läuft. Man kann Aufgaben konkret aufteilen und sieht, was passiert, wenn man seine nicht erfüllt. Und man spart sich damit diese blöde Situation einem anderen erwachsenen Menschen wie Mama oder Papa zu sagen, dass er mal den Müll rausbringen soll (was meiner Ansicht nach nie gut für eine Beziehung ist).
- Tägliche Freizeit für jeden von euch berechnen. Dass du faktisch mehr machen wirst, wenn er Vollzeit und du Teilzeit arbeitest, ist klar. Aber am Ende des Tages sollte jeder in etwa gleich viel Freizeit gehabt haben. Es gibt keinen Grund, warum einer sich ab 18 Uhr entspannen darf und der andere bis 21 Uhr putzt.
Ich kenne Männer wie deinen auch aus meinem Umfeld, und das Ding ist: Viele sind leider von Zuhause nichts anderes gewohnt, sie wurden so erzogen, dass Mutti alles erledigt. Es ist immer Mist, wenn die Ehefrau dann anfangen muss, das geradezubiegen. Für eine Partnerschaft auf Augenhöhe Gift, weil es eben so erziehend werden kann. Aber was bleibt einem?
Ich bin da wirklich meinen Eltern sehr dankbar, dass wir Kinder alle gleich aufgewachsen sind - jeder meiner Brüder kann kochen (auch wenn es bei einigen eher so lala ist 😉), Wäsche waschen, bügeln...und wurde von meinem Vater zusammengefaltet, wenn da irgendein Spruch Richtung "Kann meine Frau doch dann machen" kam. Sehr zur Freude meiner Schwägerinnen 😁
Ja seine Mutter hat alles für ihn gemacht das ist jetzt ein echtes Problem. Als ich ihn kennengelernt habe hat sie ihm gekocht und gewaschen und er hatte eine Putzfrau sein Vater hat alles Bürokratische geregelt.
Es ist wirklich nicht überraschend dass er keine große Lust hat sich anzupassen aber gehofft hab ich trotzdem da er gesagt hat er bemüht sich. Das nicht alles auf Anhieb klappt war mir klar aber das so gar nichts von seiner Seite kommt hab ich nicht erwartet.
Er ist damit ja bisher immer irgendwie durchs Leben gekommen.
Es sind Ausreden um es nicht machen zu müssen wenn er etwas will kann er Dinge lernen und erledigen.
Mir ist bewusst dass er durchaus in der Lage ist diese Dinge zu lernen und das frustriert mich umso mehr.
Er möchte es nicht lernen.
Er möchte die Rolle des Pascha nicht aufgeben diese Rolle hab ich ihm natürlich ermöglicht aber es hat sich die Grundsituation geändert und das heißt er muss jetzt auch seinen Teil dazu beitragen.
Vielen Dank für eure Antworten
Dann bleiben wirklich nur Drohungen und den Putz bzw. Haushaltsplan kann man aufhängen , sonst drohen Sanktionen für ihn. Was könnte das sein? Sexentzug? Alkhol?
Er braucht mehr Druck, um zu funktionieren. Wenn das nicht klappt, bleibt wirklich nur die Trennung.
Guten Morgen EinsameMutter,
Was ist der Unterschied zwischen einem hilflosen Kind und deinem Ehemann?
Nach einer gescheiterten Beziehung hast du eine neue Familie mit deinem Ehemann gegründet und bist in der Rückschau dankbar, so lange mit deinen aufwachsenden Kindern zu Hause geblieben zu sein. Mit anderen Worten, du wolltest einen Mann als Versorger, ihr beide habt euch gesucht und gefunden.
Nachdem die Kinder größer werden schlagen deine Gefühle ins Negative um. Du leidest darunter, ein weiteres großes Kind in deinem Mann zu haben, ganz zu schweigen - so empfindest du es - fehlenden Zuneigung und dem fehlenden Sex.
Was kannst du tun? Schwierige Kiste nach meiner Meinung!
Letztlich habt ihr beiden euch aufgrund eurer Bedürfnisse und Verhaltensmuster gefunden (Mutter und Hausfrau, Ehemann und Versorger) und dieses Familienmuster fast 10 Jahre lang gelebt.
Wenn du dir darüber klar geworden bist, ob du deine Ehe fortführen willst und dafür auch bereit bist, einen mühsamen Weg zu gehen, dann sehe ich perspektivisch die Möglichkeit, erst einmal eurer Alltagsleben langsam in eine andere Struktur zu gießen.
Mein Bauchgefühl signalisiert mir, dein Mann wird ein Gewohnheitstier sein, fest in seinen Grundmustern und Verhaltensweisen etabliert und auch gefangen. Das werdet ihr nur partiell und langsam modifizieren können durch feste, einvernehmliche Absprachen über Arbeit, Haushalt, Kinderbetreuung, Freizeit und Hobbies, Paarzeit.
Habt ihr denn gemeinsame Rituale, die ihr weiterentwickeln könnt, wie etwa gemeinsame Essenszeiten, gemeinsame Freizeit (Verein, Sport?). Aus diesen Fixpunkten könntet ihr langsam beginnen, nach und nach feste Absprachen zu treffen.
Aber das alles ist natürlich nur denkbar, wenn dein Mann ebenfalls Veränderungen will und er einsehen kann, du hast dich verändert als Frau und er könnte dich verlieren, wenn er dir nicht zumindest ein Stück weit auf deinem Weg entgegen kommt.
Hab deinen Text gelesen und mir Gedanken gemacht was ich schreiben soll, dann habe ich deinen gewählten Nick gelesen und war betroffen. Er sagt mehr darüber aus als dein Text wie es dir geht.
Unterstützung ist nicht zuviel verlangt, ihr habt die Kinder beide in die Welt gesetzt und er muss auch seinen Teil beitragen.
Seine Pflichten soll er einhalten ansonsten kann er sich deine auch abschreiben. Was ist ihm wichtig? Essen? Dann muss er drauf verzichten wenn du andere Sachen erledigen musst.
Saubere Arbeits Kleidung? Schrank bleibt leer wenn er auf stur schaltet.
Seinen Büro Kram? Karl.. Hier hast du deine Rechnungen etc.. Ich hab keine Zeit.
Der Typ ist doch nicht dumm oder so sondern Egoist.
Nimm dir die Zeit die du für die Kinder brauchst, genieße es, geht schnell vorbei, notfalls hau mal ein paar Tage ab zu deinen Eltern mit ihnen, der Kerl soll merken dass du dir das nicht länger antun willst.
Vielleicht fragt er sich auch, warum du es trotz großer Kinder erst vor einen knappen Jahr geschafft hast, wieder zu arbeiten.