Hallo zusammen
wir haben schwere Zeiten durch. Mein Mann ist eigentlich sehr liebevoll, aufmerksam usw
Aber er hat viele Baustellen. Paartherapie lehnt er komplett ab. Ich gehe seit zwei Monaten alleine zur Therapie. Aber bis jetzt hab ich eher das Gefühl, das es mir noch nicht hilft.
Ich hab jahrelang unter psychischen Missbrauch gelitten. Vielleicht von ihm nicht immer bewusst ausgeübt, aber er wusste, wie er mich in die richtige Spur bringt. Seiner Spur...
Es gab Betrug, immer wieder anzweifeln der Ehe seinerseits. Ich hab immer weitergemacht. Die Schuld immer bei mir gesucht. Er konnte vom liebenden Ehemann zum Eisklotz in Sekunden mutieren.
Mittlerweile geht es mir besser und ich konnte einiges verarbeiten. Da ich weiß, wie wichtig ihm Sex ist, versuche ich immer auch ihm entgegen zukommen, da ich merke, daß uns die Zweisamkeit gut tut. Mir macht es auch Spaß, sonst würde ich es nicht machen.
Heute hatten wir noch etwas Freizeit und ich wollt bisschen kuscheln gehen. Er meinte dann plötzlich, er hätte keine Lust mehr, da er ja merkt, das ich eigentlich keinen Bock habe
Usw... er ist dann richtig kalt, von einer Minute auf die andere. Ich fühle mich dann richtig beschissen, da ich absolut nichts getan habe, sondern einfach nur die Zeit nutzen wollte.
Er war dann total beleidigt und ist zum Kumpel gefahren, obwohl heute zusätzlich noch ein besondere Tag ist
Ich fühle mich so schlecht. Was habe ich falsch gemacht. Ich verstehe es einfach nicht. Früher hat er das ständig gemacht. Mittlerweile kenn ich es ja schon. Fühlt sich trotzdem schrecklich an.
Fühle mich nie genug, versuche die Ehe zu retten
Du klingst sehr "klein" und gar nicht selbstbewusst. Hat er vielleicht gemerkt, dass du den Sex nur ihm zuliebe willst und ist deswegen irgendwie angesäuert?
Warum fühlst du dich gleich schlecht wenn es mal knallt? Warum sollst du gleich irgendwie "Schuld" sein?
Warum bist du noch mit ihm zusammen wenn er dir anscheinend überhaupt nicht gut tut? Liebst du ihn noch?
Ich glaube eine Weile für dich zu sein und Abstand zu haben würde dir vielleicht auch ganz gut tun. Kannst du nicht einfach mal ein oder zwei Wochen komplett weg und dann in Ruhe mal in dich gehen um herauszufinden wo die Reise für dich hin gehen soll?
Nein, leider kann ich nicht einfach für eine paar Tage gehen.
Hey,
Also ich finde auch du machst dich gerade sehr klein. Du gehst zur Therapie, probierst an dir zu arbeiten, das ist super! Dein Mann will keine Paar Therapie obwohl du es gerne möchtest und trotzdem suchst du die Schuld bei dir.
Ich könnte mir vorstellen das bei dir alte Muster vorhanden sind, vielleicht aus der Kindheit das du die Schuld immer bei dir suchst. Da hilft die Therapie aber sicher auch weiter.
Auch wenn dir die Antwort so nicht weiterhilft - fühl dich gedrückt, arbeite an dir und such die Schuld nicht immer bei dir selber. Eine Beziehung besteht immer aus 2 Personen.
Geh bitte weiter zur Therapie. Zwei Monate sind eine sehr, sehr kurze Zeit. Du bist ja gerade erst dabei, eure Beziehungsdynamik zu erkennen. Weitermachen!!
Und in der Therapie genau solche Situationen besprechen.
Mein Rat vorerst: versuche, zurück zu dir, deinen Bedürfnissen und deiner Wahrnehmung zu kommen. Hör auf, immer die Antennen auszufahren und zu erspüren, was andere von dir erwarten. Versuch möglichst authentisch zu sein: Tue nur, was wirklich aus dir kommt… Das ist sauschwer!
Und hör auf in Kategorien von richtig und falsch zu denken. Die passen in Beziehungen und sowieso oft nicht. Jeder agiert in der Regel aus seiner eigenen Logik heraus und wenn man annnimmt, dass es jedem irgendwie um Selbstschutz geht, dann ist unter dem Gesichtspunkt fast jedes Verhalten richtig.
Stimme Dir zu, allerdings kann ich mir vorstellen, dass es auch genügend Menschen gibt, die nicht aus Selbstschutz agieren, sondern es darum geht, den anderen klein zu halten. Das findet man in einer Partnerschaft schon sehr oft.
Du kannst so weder die Ehe, noch ihn retten. Dein Anteil ist, dass du dir alles gefallen lässt und dafür auch noch die Schuld bei dir suchst.
Er behandelt dich mies, betrügt dich, gibt den Ton an (wann es liebe und Zärtlichkeit gibt, bestimmt ER) und sagt, was DU fühlst.
Und du fragst dich, was du falsch machst. Wie gesagt: der einzige Fehler: du lässt es zu und daher hat er NULL Respekt vor dir und wird sich vermutlich nie ändern. Warum auch? Dir reicht ja, dass er ab und zu liebevoll ist und im Zweifel suchst du die Schuld für sein mieses Verhalten bei dir.
Ich glaube, da ist absolut nix zu retten und du solltest gehen.
Was tut er denn, um dich auf seine Spur zu bringen? Welche Baustellen hat er? Welche Diagnose hat bei dir der die Therapeutin n gestellt?
Paartherapie ist sicher gut. Das gibt es auch kostenlos von Caritas und Diakonie übrigens. Dein Mann sollte es sich wenigstens mal anschauen.
Als Wichtigstes auch mein Eindruck, wie von Wachtelei betont: Bleib dran in der Therapie! Monate sind da nichts, ein Veränderungsprozess dauert Jahre. Schön, dass du einen Platz bekommen hast! Schildere immer und immer wieder die hier beschriebenen Situationen und bearbeite sie in der Therapie.
Deine Beschreibung ist noch so unklar, da scheint erst ein bisschen Verstehen eurer Dynamiken durch. Mein Eindruck: Du verstehst eigentlich seine Handlungen gar nicht und nimmst im allgemeinen die Verantwortung für eure Schwierigkeiten auf dich. Was bringt dir das? Warum machst du das? Frage für die Therapie... .
Du könntest in der Therapie mehr und mehr verstehen lernen, wie dein Mann eigentlich tickt, damit du dein Verhalten ändern kannst. Nur so viel zum Ziel: Wenn du ihn besser verstehst, kannst du dich sicher besser abgrenzen oder wehren.
Zu deiner Frage, was du falsch gemacht hast: Vielleicht ist das fast immer die falsche Frage. Stell doch mal andere Fragen und schaue dann auf eure Konflikte. Z. B.: Wie geht es mir besser, wenn er wieder abhauen muss.
Was kannst du tun, damit dein Alltag sich nicht um deinen Mann dreht? Was sind deine Interessen? Deine Stärken? Wie kannst du dir den Alltag oder das Wochenende mit Freunden und Unternehmungen schöner machen oder mit einem Hobby, das dich ausfüllt.
Du schreibst nichts über eure finanzielle Situation. Bist du finanziell abhängig, hast einen eigenen Job? Wenn nicht, solltest du ALLES daran geben, finanziell total unabhängig zu werden. Anderer Job, Fortbildungen usw.. Die Zeit ist gut dafür, Arbeitskräfte werden gesucht.
Statt dich mit ihm und seinen Bedürfnissen zu beschäftigen, sollte es dir hauptsächlich um deine eigenen Bedürfnisse gehen. Dann ist es nicht mehr so wichtig, ob dein Ehemann zu einem Kumpel flüchtet und ob er dich emotional bestrafen will. Vor allem kannst du dann wählen, ob DU das alles noch willst.
Guten Morgen,
danke euch für eure vielen Antworten.
Leider gerate ich in solchen Situationen noch immer in alte Muster. Ich suche die Schuld bei mir. Er fängt dann ja auch an mir zu sagen, wie ich mich fühle. Wenn ich ihn bitte, mit mir zur Therapie zu gehen, sagt er immer nur, daß es nichts bringen würde. Ich war ja schon immer so...
Wenn ich ihm sage, was ich schon alles mit ihm durchgemacht habe, aber trotzdem nicht aufgegeben habe und jetzt die Therapie mache, aber man sowas nicht in zwei Monaten therapieren kann, meint er, ich solle doch einfach leben usw.
Ich habe eine Anpassungsstörung und vielmehr weiß ich noch nicht.
Ich weiß, dass ich mich selber viel zu klein mache, aus Angst, das er wieder geht. Ich habe endlich einen Job auf 22 h die Woche. Das schaffe ich derzeit ganz gut. Und es gibt mir auch mehr Selbstbewusstsein.
Wir haben noch zwei Kinder. Diese sind aber aus dem Gröbsten raus. Mein Sohn bekommt viel mit. Er versucht dann immer zu vermitteln. Das finde ich schlimm. Er versteht nicht, warum sein Vater keine Therapie versuchen möchte.
Manchmal würde ich mich am liebsten trennen. Aber dann ist er wieder so lieb und ich schaffe es nicht. Ich habe auch Angst davor. Wir waren ja schon zweimal kurz vor der Trennung und dann hat er es sich wieder anders überlegt und gekämpft.
Das Verhalten deines Mannes macht mich richtig wütend. Das ist auch das Gefühl, was irgendwann in dir entstehen sollte.
Dann siehst du nämlich, dass er dir absolut nicht gut tut. Keine Ahnung, was in ihm vorgeht, wenn er mal „lieb“ zu dir ist, aber ich vermute das ist nicht wirklich echt, da er dich mit deinem Leiden ja komplett im Regen stehen lässt.
Dir Ratschläge in Richtung Trennung zu geben wird nichts bringen, da du (noch) nicht soweit bist. Bleibe dran mit deiner Therapie und finde dich selbst, das wünsche ich dir von Herzen!
Ich stelle mal provokante Fragen: Aus welchem Antrieb soll dein Mann zur Therapie gehen? Du arbeitest doch für zwei.
Warum soll er sich anstrengen? Er kann doch alles mit dir machen. Du nimmst die Verantwortung für eure Schwierigkeiten auf dich. Er kann dir sagen, was du fühlst. Er glaubt, du seist das Problem. Das übernimmst du im Großen und Ganzen. (Er hat aus deiner Sicht "Baustellen", die du nicht näher beschreibst, aber du schreibst nicht von SEINER Verantwortung). Er weiß, du findest ihn im Prinzip aufmerksam und liebevoll. Was er sich bisher geleistet hat und sich noch leistet, ändert nichts an deinem positiven Gesamtbild von ihm.
Er hat finanziell und emotional die Oberhand.
Und selbst wenn du mit dem Gedanken der Trennung spielst, braucht dein Mann nur mal kurz ein bisschen netter zu sein. Er weiß ja, wie er dir gefallen kann. Aber auch nur kurze Zeit, anderes ist zu anstrengend oder er müsste sich zu sehr grundlegend ändern.
Wenn er sich ärgert oder du ihn nervst, kann dein Mann nach Belieben zum Kumpel gehen, anderweitig flirten, bis hin zum fremdgehen. Ohne Angst, dass du gehst.
Das ist komfortabel!!
Ich habe nur kurz versucht, mich in die Rolle deines Mannes zu versetzen, wollte dich nicht absichtlich verletzen. Vielleicht kannst du auch mal versuchen, dich in ihn hinein zu versetzen und euer Zusammenspiel aus einer anderen Perspektive sehen... .
Und bedenken, dass nicht jede(r) die gleichen Antriebe hat. Der oder die eine handelt aus moralischen Gründen, aus selbstlosem Antrieb oder aus Schuldgefühlen heraus. Eine(e) andere(r) handelt aus Nützlichkeitsaspekten. Was nutzt mir? Wie kann ich das Beste für mich rausholen?
Was sind DEINE Grundpinzipien? Der Wunsch, dein Mann möge durch Therapie sein Verhalten "ausgleichen", basiert offensichtlich auf deiner Vorstellung von Gerechtigkeit.
Was, wenn dein Mann den Wert Gerechtigkeit überhaupt nicht wichtig findet? Sondern nur Gewinnen oder die Oberhand behalten? Das sind nur Gedankenspiele, wir kennen deinen Mann nicht. Aber du könntest eure Konflikte mal aus anderen Perspektiven betrachten.
Hallo FS,
darf ich dir mal ehrlich meine Meinung sagen? Was ist daran Ehe? Missbrauch, Betrug. Normalerweise zeigt man solche Menschen an, sieht sich vor Gericht und danach hoffentlich nie wieder. Der nächste Mann, der an deinem Küchenfenster vorbei läuft kann es ja nicht schlechter machen. Also das ist ja der Horror. Für was? Wirklich für was bleiben du und so viele andere Menschen in solchen Ehen? Würdest du auch freiwillig in den Knast oder ins Krankenhaus gehen? Stell ich mir fast lustiger vor als das, was du da über dein Leben berichtest.
Er zweifelt die Ehe an und du willst zur Paartherapie....da hat er aber keinen Bock drauf. Soll ich dir das übersetzen? ER LIEBT DICH NICHT UND HAT ÜBERHAUPT KEINEN BOCK AUF DICH.
Tut dir selbst einen Gefallen und mache dir mal bewusst, dass wir im 21. Jahrhundert leben. Man kommt prima, wirklich prima ohne eine solche Ehe zurecht.
Als gepflegte, attraktive Frau findet man so viele Männer die aufrichtig und ehrlich "den Hof um dich machen wollen" und du entscheidest dich für sowas.... hast du keine Freunde, die dir mal den Kopf waschen? Dann nimm meine Antwort als freundschaftlichen Rat, so würde ich jedem antworten der mir am Herzen liegt.