Hallo liebe Community,
ich bin seit einigen Jahren in einer Beziehung und mittlerweile auch verheiratet mit einem Jesiden (Irak). Wir haben ein wenige Monate altes Baby. Seine Familie weiß nichts davon, da sie dies niemals akzeptieren würden. Natürlich setzt das meinen Partner sehr unter Druck und belastet unsere Partnerschaft. Gibt es hier jemanden in einer ähnlichen Situation?
Liebe Grüße
Kind mit Jesiden
Hallo, lebt ihr in Deutschland und seine Familie im Irak? Dann wäre es natürlich eine Option es (erstmal) weiter geheim zu halten, das ist zwar nicht schön aber zumindest würde seine Familie den Kontakt zu ihm nicht völlig abbrechen.
Wenn seine Familie natürlich auch hier in Deutschland lebt ist die Situation anders, dann kann er es wohl auf Dauer nicht geheim halten.
Wie stark schränkt euch die Geheimhaltung im Alltag ein? Ist es auf Dauer überhaupt möglich?
Viele Grüße und alles Gute :)
Vielen Dank für deine Antwort. Leider lebt die Familie mittlerweile auch in Deutschland. Zwar in einem anderen Bundesland, aber sie machen sehr viel Druck. Er soll zu ihnen ziehen, eine von ihnen ausgewählte Frau heiraten etc.
Es belastet unsere Beziehung und vor allem ihn also schon sehr stark...
ich befürchte dann muss sich dein Partner irgendwann entscheiden, du und euer Kind oder seine Eltern. Das ist natürlich eine echt heftige Sache.
Es ist ja auch für ihn eine extrem schwierige Sache und vermutlich sehr belastend.
Ich wünsche euch alles Gute und hoffe für euch dass die ganze Geschichte ein Happy End bekommt.
Ich habe einiges zu Jesiden gelesen und unter Jesiden ist es absolut verboten, Kinder mit Nicht-Jesiden zu bekommen, da diese niemals (aus ihrer Sicht) Jesiden sein können (wegen ihrer Schöpfungsgeschichte, die sie wohl ziemlich ernst nehmen). Generell sollen Jesiden ja sehr nett und umgänglich, arbeitsam und friedfertig sein, aber in dieser Hinsicht kennen sie keinen Spaß, was wohl nicht nur an ihrer Geschichte, sondern auch an ihrer Demografie ablesbar ist.
Für deinen Kindsvater bedeutet das, dass er niemals sein Kind öffentlich machen kann, weil er ansonsten aus der Gemeinde der Jesiden ausgestoßen würde.
Ich würde an deiner Stelle wohl mich mit dem Gedanken anfreunden, dass ihr ein Scheinleben vor seiner Familien führen müsst, wenn dir an der Beziehung langfristig etwas gelegen ist. Soweit ich die Sache verstehe, gibt es unter Jesiden keine toleranten Strömungen, so dass eine Hoffnung auf individuelle Akzeptanz außerordentlich gering ist.