Mein Mann wird immer wieder laut

Hallo

wegen der kleinsten Meinungsverschiedenheiten wird mein Mann immer wieder laut und schreit herum. Zum Beispiel: ich wollte ihm nicht ein Werkzeug zum Reparieren der Dusche bringen, weil ich nicht wusste welches er brauchte. Er müsste sich deshalb kurz abtrocknen und dann das Werkzeug holen, weil er schon angefangen hatte zu duschen. Ich war traurig darüber dass er am Wochenende noch arbeiten muss obwohl er schon von Dienstag bis Freitag auf einer Konferenz war. Und dann schreit er mich gleich an. Ich hatte beim Spargelkaufen ihn gefragt ob er auch Kartoffeln will und er wusste es noch hat und rennt wütend weg. Nur um MdL ein paar Beispiele zu nennen.
Ich finde dieses Gebrüll auch vor unserem Sohn (3) nicht in Ordnung.
Ich habe es ihm schon oft gesagt aber es wird nicht besser.
Hinzu kommt dass er immer weniger meine Bedürfnisse berücksichtigen will. Ich wollte heute Vormittag gerne joggen damit ich wacher und besser drauf bin. Er will alles mögliche unbedingt am Vormittag erledigen, was schwierig wird weil er während des Joggens unseren Sohn betreut.

Er war auch schon vor unserem Sohn verbal cholerisch.

Ich Frage mich manchmal Wäre ich noch mit ihm zusammen wenn wir kein Kind und ich einen sicheren Job hätte.Ich bin freiberuflich in der Erwachsenenbildung (Fremdsprachenunterricht) tätig und verdiene leider bescheiden...

Was meint ihr dazu?

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Willst du, dass dein Leben für immer so aussieht? Wenn du schon jahrelang versuchst, eine Veränderung bei ihm zu bewirken und es bisher nichts gebracht hat, dann wird es immer so sein. Niemand verdient es, angeschrien und schlecht behandelt zu werden. Mal davon abgesehen, was das mit euerem Kind macht.

Ich kenne natürlich nicht eure ganze Situation und ich weiß auch nicht, wie er sich abseits deines geschilderten Verhalten dir gegenüber verhält. Aber bei dem, was du schreibst, würde ich meine Beine in die Hand nehmen und da ganz schnell abhauen.

Mach dich nicht abhängig von ihm. Verändere dich beruflich. Das kann ja kein Grund sein, für immer mit ihm zusammen zu bleiben.

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Ansonsten passt es ja.Aber ich komme echt mit diesem Geschrei nicht klar. Aber deswegen trennt man sich ja nicht wenn man ein Kind hat.Fuer ein Kind ist eine Trennung ja immer schwer.

Verdienst ist kein Problem.Ich würde Unterhalt bekommen. Ich habe Anglistik studiert.Da ist es leider nicht so leicht einen Job zu finden. Ich habe jahrelang nach einer Festanstellung gesucht...erfolglos leider

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Ich bin der Meinung, es ist für ein Kind schlimmer mitzuerleben, wie Papa die Mama ständig nieder brüllt.

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Für deinen Sohn ist ein cholerischer Vater aber auch nicht gut. Bei einem Bekannten von mir war es so schlimm, dass der Sohn jahrelang den Kontakt zu seinem Vater abgebrochen hatte. Du kannst noch unterscheiden, ob er sich wegen Kleinigkeiten aufregt oder ob es wirklich ein Problem gibt. Dein Sohn kann das nicht. Wenn er angeschrien wird weil er etwas umgekippt hat, denkt er, er hat etwas wirklich Schlimmes gemacht.

Mein Mann ist auch sehr laut, allerdings beschimpft er nicht mich, sondern lässt sich lautstark über irgendwas aus, was ihn geärgert hat. Gestern war es der Paketbote, der das Paket nicht ausgeliefert hat, obwohl wir zuhause waren. Auf einmal kam die Nachricht "wir haben Sie nicht angetroffen" und darüber hatte sich mein Mann natürlich geärgert. Das ist schon sehr nervig. Man kommt müde von der Arbeit nach Hause und anstatt nett empfangen zu werden, regnet ein Geschrei und ein Gebrüll auf einen nieder. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn es an mich gerichtet wäre und würde das für mich nicht wollen. Ihm selbst ist das gar nicht bewusst, dass er so laut ist. Er war ganz überrascht, als ich ihm gesagt habe, wie die Situation für mich war und hat sich kleinlaut entschuldigt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Er schreit nicht unseren Sohn an sondern nur mich.
Er hat auf der Arbeit eine Baustelle oder genauer gesagt eine nicht gerade sehr kompetente Sekretärin die oft auch etwas unverschämt ist: später kommen, 4 Wochen Urlaub trotz Konferenz vorbereitung.
Er bewegt sich zu wenig. Das Laufen zu Arbeit fehlt ihm weil wir weiter weg ein Haus gebaut haben und er fahren muss.

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Na dann hat er ja gute Gründe... ;) Die Frage ist ja nicht, warum er etwas tut, sondern wo deine Grenzen sind. Wenn er deine Grenzen überschreitet, liegt es an dir, diese zu schützen. Auch dein Kind lernt durch eure Interaktion. Aktuell lernt er, dass das okay ist.
1) Klare Ansprache (außerhalb der Streitsituation), dass das so nicht geht und du nicht bereit bist, dich dem länger auszusetzen. Es liegt in seiner Verantwortung, Strategien zur Impulskontrolle und Emotionsregulation zu finden, die ihn unterstützen.
Natürlich darf er kritisieren und Unzufriedenheit äußern, es ist jedoch eine Frage des WIEs
Du brauchst einen (auch verbal) gewaltfreien Umgang auf Augenhöhe.
2) Finde Strategien, die deine Grenzen klar machen. ZB. klares Stoppsignal, Verlassen der Situation, Nachbesprechung (sobald dein Mann abgekühlt ist) 3) Wenn es gar keinen Prozess gibt, Überdenken deiner Konsequenzen. Wo ist dein Schutzraum? Gibt es den innerhalb der Partnerschaft oder braucht es eine (räumliche) Trennung oder oder oder
Interessant finde ich, dass du sagst, er schreit dein Kind nicht an, sondern "nur" dich. Das bedeutet entweder, dass er sehr wenig Berührungspunkte mit eurem Kind im Alltag hat oder er tatsächlich in der Lage wäre, sich zu regulieren. Wenn letzteres zutrifft und er dich dennoch anschreit, heißt das ja, dass das für ihn okay ist, DICH so zu behandeln. Das wäre für mich in deiner Situation eine Erkenntnis, die mir die Fortführung der Partnerschaft schwer machen würde.

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Grundsätzlich finde ich es richtig, dass du es nicht für gegeben und Marotte hältst, dass dein Mann dich (zunehmend mehr?) anschreit. Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, in der "Männer eben so waren".
Nein, Anschreien ist auf mehreren Ebenen falsch und gewaltvoll, und ich kenne es so, dass Menschen, die das für eine normale Spannungsabfuhr oder Durchsetzen halten, immer weniger Respekt zeigen und immer öfter schreien. Im Grunde ist es wie bei Kindern. Wenn ich es zulasse, dass ein Kind mit Schreien Aggressionen abbaut oder seinen Willen durchsetzt, fördere ich das Verhalten.

Ich denke, du musst deinem Mann ganz klare Grenzen aufzeigen. Nur, wie kann das gehen? Kannst du ihm in weiteren ruhigen Gesprächen mitteilen, dass du Schreien nicht akzeptieren wirst in eurer Beziehung? Dass du immer aus der Situation gehen wirst, bis er zu Besinnung gekommen ist? Dass du erwartest, dass er seine Emotionen erwachsen in den Griff bekommt und an sich arbeitet? Dass du ihm gerne hilfst und er ohne Aggressionen mitteilen kann, wie du ihn unterstützen kannst, dieses Verhalten abzustellen?

Ich finde, du musst da nicht lange diskutieren. Klare, einfach Sätze, dass du das nicht akzeptieren wirst (und fertig), sind sicher verständlicher und kommen mehr an als weitere Erklärungen oder gar Entschuldigungen.

Ich vermute, er hat dieses Verhalten als normal erlernt. Dass er nie gelernt hat, dass in der Beziehung solch ein Verhalten nicht akzeptiert wird. Und dass er sich steigert, je älter er wird und je sicherer er sich in der Beziehung fühlt. So kenne ich es auch von "Schreimenschen", die sonst auch nett sein können.

Ich denke, du kannst nur weiter mit ihm reden und die Konsequenzen verstärken, es deinem Mann aber transparent machen, warum zunehmend reagierst.
Vermutlich bagatellisiert und entschuldigt dein Mann sein Verhalten, weil er keine Einsicht hat. Entweder du schaffst es, seine Einsicht zu gewinnen (mit viel Kraft und Konsequenz!), oder du musst doch irgendwann unangenehme Konsequenzen ziehen. Denn dein Kind lernt sonst von seinem Vater und gibt oder toleriert das Schreien in seinem Leben weiter. Zudem erzeugt Anschreien Ängste beim Kind, immer!

Nein, ich finde, jemanden (regelmäßig!) anschreien ist absolut kein Menschenrecht!!

Bearbeitet von Naima68
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Eine Idee wäre es mit dem Handy aufzunehmen, wenn er mal wieder so rumschreit. Vielleicht berührt es ihn dann, wenn er merkt, dass es echt schlimm ist?

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Mein Vater hat in meiner Kindheit häufig wegen Kleinigkeiten gebrüllt. Mit Vorliebe hat es meine Mutter getroffen wenn irgendetwas nicht so lief, wie er es sich vorstellte. Er wurde nie körperlich aggressiv, aber es konnte nichts ohne Gebrüll erledigt werden, weil er teilweise extrem ungeduldig war. Das ging soweit, dass meine Mutter ab einem gewissen Alter zu mir sagte, dass ich xy mit meinem Vater erledigen sollte statt sie, weil er mich weniger anbrüllt.
Ich liebe meinen Vater und unser Verhältnis ist auch im Erwachsenenalter akzeptabel bis gut, er ist insgesamt auch ein sehr lieber Mensch.
Aber diese Charaktereigenschaft habe ich gehasst und fühle mich auch heute noch wie ein Kind wenn jemand rumbrüllt.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass dieser Zustand für ein Kind schon schlimm ist, auch wen es nicht direkt betroffen ist.

Mein Mann hat ab und zu die Tendenz wenn ihn etwas aufregt (positiv oder negativ) lauter zu werden. Liegt bei ihm in der Familie, da wird generell lauter gesprochen.
Wenn es mir zu viel bzw. zu laut ist, weise ich ihn freundlich aber bestimmt darauf hin.
Anbrüllen lasse ich mich grundsätzlich nicht.
Das kam zweimal in unsrer Beziehung vor und bei beiden Malen war das Gespräch von meiner Seite aus sofort beendet.
Ich kann nur empfehlen ganz klar Grenzen zu setzen und das auch durchzuziehen. Wenn ein Gespräch im normalen Tonfall nicht möglich ist, ist es beendet. Punkt. Man darf sich auch gerne über einen miesen Tag auskotzen oder wegen etwas meckern. Aber das geht auch ohne Gebrüll und ohne cholerischen Anfall. Wäre es mein Mann, würde ich von ihm verlangen, dass er daran arbeitet, ansonsten wäre für mich langfristig die Beziehung gefährdet.

Bearbeitet von AnKa90
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Das ist eine gute Strategie, bis hierhin und nicht weiter. Das muss er akzeptieren und mal selbst seinen Fehler eingestehen.

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Wie reagierst du, wenn er schreit? Dass er cholerisch ist, wusstest du wohl, trotzdem hast du dich entschieden eine Familie mit ihm zu gründen.

Er wird sich vermutlich nicht um 180 Grad wenden. Ihr könnt quasi nur Grenzen setzen und auf Einhaltung bestehen (er schreit und du gehst mit Kind oder so, also lässt dich weder anschreien noch diskutierst du dann mit ihm).

Oder du trennst dich und schützt dich und euer Kind. Wenn dich (außer dem Kind) eh nichts in eurer Beziehung hält 🤷‍♀️

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Wie ich reagiere.Ich sage er dolle mich nicht anschreien.

Er war schon vor unserem Sohn cholerisch. Ich habe aber das Gefühl dass wir uns seit unserem Sohn mehr streiten. Es ist auch mehr zu tun.
Jetzt hat auch noch unsere Putzfrau, die ich finanziert hatte, aus gesundheitlichen Gründen gekündigt. Ich war erstmal gar nicht so unglücklich weil ich deshalb immer gespart habe und meiner Meinung nach wir es auch ohne Putzfrau schaffen. Jetzt befürchte ich aber dass es noch mehr an Arbeit wird und es wieder Konflikte gibt. Eine neue Putzfrau suchen möchte ich nicht.In ein paar Wochen habe ich beruflich weniger zu tun

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Naja ein Choleriker wird eben immer diese „Streitkultur“ haben und dass mit Kind mehr Reibungspunkte entstehen können, ist ja auch irgendwo ein offenes Geheimnis.

Das Problem bestand also schon immer und es ist ja nicht richtig, dann die Streits zu minimieren (also die Anzahl), denn jeder, der so geführt wird, ist ja einer zuviel.

Wenn’s dann noch andere Probleme hinzukommen (wie Aufteilung der Care- und Hausarbeit, wenn ich das so rauslese), wird’s eben richtig tricky. Entweder du läufst weiter auf Eierschalen und übst dich in Vermeidungstaktik, oder du änderst wirklich was (damit meine ich nicht zwangsweise eine Trennung. Sondern, dass du klar Grenzen setzt und eben so nicht mehr mit dir umgehen lässt).

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Vorweg: Gewalt ist in keiner Form in Ordnung. Weder physisch, noch psychisch.

Dennoch ist das hier sehr einseitig und ich möchte mich mal an einem Post aus Sicht deines Mannes probieren.

Hallo,

irgendwie scheint meine Frau mich immer weniger zu verstehen und auch keine Lust zu haben, mich zu unterstützen.
Neulich wollte sie mir ernsthaft nicht das Werkzeug holen, was ich zum reparieren der Dusche brauchte, stattdessen musste ich mich abtrocknen und es holen.
(Frage: Wieso hast du nicht einfach gefragt, was er braucht. Schraubenzieher, Rohrzange, Inbus sind jetzt ja nicht so exotisch, dass man einen Master bräuchte, um das zu holen. Im Zweifel halt den Werkzeugkasten.)
Ich arbeite viel und trage den Hauptteil zum Familieneinkommen bei und wenn ich dann am Wochenende noch arbeiten muss, um unsere Familie zu ernähren, dann beschwert sie sich noch.
Als ich endlich etwas Zeit neben der Arbeit hatte, um andere wichtige Dinge zu erledigen, meinte sie, sie wolle nun joggen. Dann würde allerdings alles andere liegen bleiben, weil ich das mit meinem Sohn nicht erledigen kann.
Und dann so Belanglosigkeiten, wie die Beilage zum Essen, wo ich einfach keinen Kopf für habe.

Ich merke, dass ich zunehmend die Geduld verliere. Ich werde laut, aber es geht einfach nicht mehr.

Ich habe schon überlegt, mich zu trennen, aber wir haben ja auch unseren Sohn. Etwas mehr Freiraum neben der Arbeit würde mir gut tun.


Wird er denn "nur" laut:
IST ES SO SCHWER MIR DIESE ZANGE ZU BRINGEN?
oder auch aggressiv/beleidigend:
KANNST DU BLÖDE SCHLAMPE DENN GAR NICHTS?

Also im ersten Fall würde ich versuchen eine Paartherapie in Angriff zu nehmen. Was überlastet ihn? Weswegen ist er so unausgeglichen? Wie könnt ihr euch Gegenseitig unterstützen?

Im zweiten Fall wäre ich weg.

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Naja, es ist in Foren immer so, dass wir nur eine Seite zu sehen bekommen. Kann sein, dass es so ist, wie du sagst. Aber selbst wenn, gibt es ihm das Recht, seine Frau zusammenzubrüllen? Ich bin da auch superempfindlich, das kann ich gar nicht ab, weil ich in der Kindheit auch viel angebrüllt wurde.
. Gott sei Dank ist mein Mann da nicht so gestrickt. Ich ließe mich jedenfalls nicht als Boxsack missbrauchen für das, was auf der Arbeit schief läuft.
Allerdings dürfte die Frau dann nicht den Fehler machen, zurückzuschreien, dann eskalierts richtig. Ich würde den Schauplatz verlassen, bis die Situation sich beruhigt hat, und dann in Ruhe darüber reden, dass es so nicht weitergeht.

Beschimpfungen wie "blöde Schlampe" gehen gar nicht.

Bearbeitet von Cihan
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Ein schöner Ansatz das zu versuchen aus seiner Sicht zu verstehen, man kann ja vielleicht auch mal sachlich darüber diskuteiren und das ohne Gebrüll jeder zeigt (hoffentlich) dann verständnis für die andere Seite.

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Und wie sieht die Meta-Kommunikation und eure Kommunikation über emotionale Zustände aus?
Die Anlässe scheinen nichtig. Das erste, was mir einfiele, wäre dass er stark unter Druck steht und dauergestresst ist. Das soll ihn nicht in Schutz nehmen, nur eventuell eine (von vielen möglichen) Erklärungen liefern, die ggf. zu einer Problemlösung beitragen könnten.
Wenn Kommunikationsversuche über die Sache an sich schon häufig gescheitert sind, würde ich mich trennen. Wie war das bei euch bisher?

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Es ist eher schlimmer geworden. Er zeigt auch wenig Verständnis für mich.Ich soll immer gut drauf sein. Ich Versuche gerade verzweifelt meine Kilos die ich ohne Veränderungen von Ernährung und Bewegung zugenommen habe, wieder runterzukriegen und habe mir Slim fast bestellt.Dann war ich morgens nicht so gut drauf und er schiebt die Schuld auf mein angebliches Hungerm und wirft das Slim Fast zum Glück ungeöffnet weg.

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Kannst du eure Kommunikation mal etwas näher beschreiben, bitte? Was hast du / habt ihr unternommen um kommunikativ auf eine Ebene zu kommen? Sprichst du offen über deine Gefühle? Fragst du ihn nach seinen? Gleiches für Wünsche Ansichten.