Mann kümmert sich nicht um Verhütung

Hallo an alle,

wahrscheinlich ist es eine dumme Frage bzw. ein Luxusproblem, aber ich würde wirklich gerne die Meinung von Außenstehenden hören.

Mein Mann und ich sind seit über einem Jahrzehnt zusammen und auch mehrere Jahre verheiratet. Wir haben zwei Kinder, die 100%ige Wunschkinder sind. Vor der ersten Schwangerschaft habe ich mich um die Verhütung gekümmert und zuerst die Pille genommen und später dann eine Kupferkette gehabt. Er musste also überhaupt nichts machen. Zwischen den Schwangerschaften haben wir mit Kondom verhütet, aber auch mit "aufpassen". Wir wissen natürlich beide, dass letzteres keine vernünftige Verhütungsmethode ist, aber wir waren uns immer einig, dass wir eine Schwangerschaft dann als Wink des Schicksals annehmen würden. Tatsächlich bin ich davon nie schwanger geworden, aber 3x (unsere beiden Kids und eine Fehlgeburt dazwischen) sofort im ersten Zyklus ohne irgendeine Art von Verhütung.

Nun ist es so, dass wir beide kein weiteres Kind wollen, aber uns nicht über Verhütung einig werden. Er möchte keine Kondome benutzen und schlägt vor wieder "aufzupassen", da ich damit früher auch nicht schwanger geworden bin. Mir ist das zu unsicher und ich hätte große Angst vor einer Schwangerschaft. Eine Abtreibung würde ich nicht übers Herz bringen, aber ein drittes Kind würde uns beide momentan definitiv überfordern. Er wollte eigentlich eine Vasektomie machen lassen, aber hat mir kürzlich gestanden, dass er es doch nicht möchte, weil es eben eine endgültige Entscheidung ist und er sich die Option offen lassen möchte vielleicht doch noch in ein paar Jahren ein weiteres Kind zu bekommen. Das kann ich auch so weit verstehen und wäre bereit mir eine Spirale einsetzen zu lassen. Das wird bei uns (wir leben nicht in Deutschland) ausschließlich während der Periode gemacht und meine Periode ist momentan ziemlich unregelmäßig. Das heisst, dass ich sehr spontan einen Termin ausmachen müsste und er dann in der Zeit auf unser jüngstes Kind (ist noch kein Jahr alt und geht noch nicht in die Kita) aufpassen müsste. Das geht aber von seiner Arbeit aus nicht und wir haben hier auch sonst niemanden, der unser Kind so kurzfristig nehmen könnte.

Mich ärgert es, dass mein Mann Kondome verweigert. Ich habe mich jahrelang um Verhütung gekümmert und finde, dass er jetzt mal dran ist. Verlange ich da wirklich zu viel von ihm??

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Keine Verhütung - kein Sex. Er kann sich auch sterilisieren lassen.

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Guten Morgen, was bedeutet den aufpassen bei euch?
Tatsächlich bin ich auch kein Freund von Kondomen aber natürlich darf man es grundsätzlich nicht nur auf einen Part abschieben.
Gibt es bei ihm Gründe weswegen er keine Kondome will?

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Mit aufpassen meine ich Coitus interruptus.

Er sagt, dass er keine Kondome mag und damit weniger spürt. Für ihn sind Kondome etwas für Affären, One-Night-Stands etc. aber nichts für Ehepaare.

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Was heißt denn "aufpassen"? NFP ist ja sehr sicher das könntest du natürlich machen ist aber auch aufwändig.

Ich würde einfach sagen so lange das Kind noch nicht in Betreuung ist oder deine Periode unregelmäßig ist gibt's Sex halt nur mit Kondom. Damit muss er sich abfinden.

Danach kannst du dir ja wieder eine Spirale legen lassen.

Wenn du trotz "Aufpassen" schwanger werden solltest bist schließlich du der Depp ich sag's mal so lapidar. Sowohl eine Schwangerschaft als auch eine Abtreibung müsstest du nämlich allein mit deinem Körper ausbaden. Er kann erstmal unbeteiligt daneben stehen.

Von daher nein ich finde Kondome sind sicher nicht zu viel verlangt.

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Ich meine damit Coitus interruptus; keine NFP. Letzteres kommt (zumindest momentan) nicht infrage. Ich stille unser jüngstes Kind noch und die Nächte waren zuletzt sehr unruhig.

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Nein Coitus interruptus wäre mir auf jeden Fall viel zu unsicher.

Wie gesagt ich würde an deiner Stelle auf Kondom bestehen bis du dir die Spirale wieder legen lassen kannst.

Das ist wirklich nicht zu viel verlangt.

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Vielleicht kann er Mal einen Tag frei nehmen oder du hast deine Periode in seinem Urlaub? Er meldet sich einen Tag krank? Findet ihr wirklich niemanden, der mal eine Stunde einspringen könnte? Nachbarn, Freunde, Mutter aus der Krabbelgruppe... Da reicht ja vielleicht ne Stunde Buggy schieben.

Irgendwie kann ich nicht glauben, dass ihr da gar keine Lösung findet, irgendwann in den nächsten Monaten dir einen Arztbesuch zu ermöglichen. Du könntest auch mit Nfp anfangen, dann kannst du deine Periode besser vorhersagen.

Bis dahin hat dein Mann halt Pech. Du willst keinen CI (kann ich verstehen). Also, entweder nimmt ihr halt doch ein Kondom, oder ihr findet keine Einigung für den Moment. Dann geht es halt nicht.

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Ich finde auch du hast recht, wir Frauen nehmen immer alles mögliche in Kauf mit der Pille und der Spirale. Für Männer gibt es aber ausser dem Kondom nichts ausser der Vasektomie. Ob er jetzt nur den eventuellen Kinderwunsch vorschiebt um sich keiner Vasektomie zu unterziehen, weiß man dann auch nicht.
Anderseits ist es eine endgültige Entscheidung, die gut überlegt sein muss.
Wie schon empfohlen wurde, würde ich sonst auch warten bis das kleinste betreut wird und man dann flexibler einem Termin für dir Spirale planen kann.
Und das man mit Kondomen nichts fühlt ist auch quatsch, dann soll er sich mal ordentliche besorgen.
Mit der Spirale hättet ihr nochmal 5 Jahre Zeit und dann würde ich die Vasektomie nochmal thematisieren.
Bei uns ist das auch in 2 Jahren Thema...
Mein Partner sieht das auch skeptisch obwohl wir beide Kinder mehr wollen und ich in der Urologie arbeite....
Beneide immer die Frauen dessen Männer zu uns kommen und eine Vaso wünschen :)

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Also ich hasse Kondome auch, ich spüre dabei fast gar nix, aber eine Idee wäre vielleicht, dass man ein paar Tage mehr auf Sex verzichtet und dann auf ein Kondom steigt. Weil die Erregung und Lust steigert sich und das Kondom kann es wieder runterziehen , so dass es im Endeffekt wieder aufs gleiche rauskommt. ;-)

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Guter Plan!

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Wenn ihn das Kondom so sehr stört, dann sollte er das als Motivation nutzen, dir die Spirale zeitnah zu ermöglichen. Eine Periode dauert mindestens 4 Tage, da wird er es doch irgendwie gebacken bekommen, einen Tag freizumachen? Wenn nicht beim nächsten Mal, dann beim übernächsten. Und bis dahin muss er das Kondom halt akzeptieren oder auf Sex verzichten—das haben andere Leute auch schon überlebt.

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Weniger Sex. Es gibt ja ein paar Tage, die trotz unregelmäßigem Zyklus ziemlich sicher sind. Dazwischen gibt es dann eben keinen Sex.

Wir haben uns nach zwei Kindern auch noch nicht auf eine Verhütungsmethode festgelegt. Eine Spirale möchte ich nicht und die Pille nach vielen Jahren Hormonen auch nicht mehr. Allerdings sind wir schon älter und ich am oberen Ende der Fruchtbarkeit angelangt. Zusätzlich haben wir aufgrund von zu viel Stress (leider) sehr wenig Sex, sodass meist ich diejenige bin, die an den sicheren/halbwegs sicheren Tagen den Anfang macht. An sicheren Tagen kann er in mir kommen an anderen Tagen machen wir es anders. Klar ist das nicht 100% sicher, aber doch schon sehr sicher. Ein 3. Kind ist nicht gewollt, wäre aber auch kein Weltuntergang, sodass wir dieses Risiko eingehen. In 1 1/2 Jahren werde ich 40. Wenn sich bis dahin kein offensichtlicher Kinderwunsch eingestellt hat, werde ich mich sterilisieren lassen, falls mein Mann sich nicht sterilisieren lassen will. Bei vielen Männern scheint das eine Kopfsache zu sein. Meiner ist Mitte 40 und für ein Kind ist er eigentlich schon zu alt (man will ja auch irgendwann wieder sein eigenes Leben leben). Trotzdem hat er Bedenken.

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Ich finde das Verhalten deines Mannes sehr fragwürdig (um es mal nett zu formulieren). Ich habe mich, nachdem die Familienplanung abgeschlossen war, direkt vasektomieren lassen und würde es jederzeit wieder tun. Warum auch nicht? Genau wie ihr sind wir uns einig, dass da keine weiteren Kinder mehr kommen sollen und dann kann und darf so eine Entscheidung auch endgültig sein. Oft wirkt es auf mich so, als ob Männer diesen Schritt scheuen, um sich die Option offen zu halten - aber nicht mit der derzeitigen Partnerin, sondern mit einer... wie formuliere ich das am besten.... Zweitfrau. Einige Männer wollen noch fruchtbar bleiben, um später auch für üngere Frauen, die womöglich noch eine Familie gründen wollen, attraktiv zu sein. Daher ist für mich eine Vasektomie auch immer ein Vertrauensbeweis und ein Liebesbeweis. Getreu dem Motto: "Hey, ich plane mein Leben mit dir, wir sind uns einig, dass keine Kinder mehr kommen sollen und ICH übernehme die Verantwortung dafür, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. Ich will auch keine Kinder mehr mit anderen Frauen zeugen (können)."

Nie im Leben hätte ich zugelassen, dass meine Frau sich weiter mit Hormonen vollpumpt, Embolien, Thrombosen oder sonstwas riskiert. Dann lieber zwei kleine Schnitte, drei Tage blaue Klöten und dann aber Ruhe im Karton. Denn jetzt mal ganz ehrlich: Kondome sind scheiße - gerade auch, wenn man schon seit vielen Jahren zusammen ist.