Partner zieht sich zurück

Hallo liebes Forum,

ich bin zurzeit sehr traurig, mitunter verzweifelt und niedergeschlagen. Nach einer schmerzlichen, plötzlichen Trennung habe ich einige Jahre gebraucht, um mich wiederzufinden und neu zu sortieren. Letztes Jahr habe ich einen Mann kennengelernt, bei dem ich mich endlich wieder fallen lassen konnte, der viel Geduld mit mir hatte. Ohne eingebildet wirken zu wollen, mangelte es nie an Interessenten oder Angeboten. Aber ihm konnte ich seine Begeisterung wirklich abnehmen, es war gleich so vertraut und herzlich zwischen uns und wir haben schnell eine tolle Verbindung zueinander aufgebaut, uns stundenlang tiefgründig unterhalten können, teilen gleiche Ansichten und Interessen und lachen viel. Er ist sehr zärtlich und leidenschaftlich. Und auch ich konnte aus mir herauskommen und die Initiative ergreifen, was mir früher immer schwergefallen war.
Noch vor Kurzem sagte er mir, wie glücklich er sei. Dass er in mir eine wundervolle Frau gefunden habe und stolz sei, dass ausgerechnet ich mich für ihn entschieden hätte. Außerdem sei ich eine tolle Liebhaberin. Ich neige überhaupt nicht zu einer verblendeten Sicht, habe immer eine gesunde Portion Realismus und auch Misstrauen, konnte das bei ihm aber gut beiseite schieben. Ich dachte wirklich, endlich einen empathischen, liebevollen und ernsthaften Mann gefunden zu haben, der weiß was er will und mit dem sich die Hürden des Lebens meistern lassen. Ich wollte ihn nie einengen und habe immer Rücksicht auf seine Termine genommen, auch wenn ich gerne etwas mehr Nähe hätte.
Nun ist seit ein paar Wochen die Leichtigkeit verschwunden, wir haben uns noch nie gestritten, aber ich spüre, dass er sich zurückzieht. Erst habe ich versucht, das auf Stress zu schieben oder darauf, dass man dieses hohe Level an Verliebtheit nicht dauerhaft halten kann. Ich habe gehofft, dass sich das einpendelt und wollte mich nicht verrückt machen. Aber ich spüre es ganz deutlich... Er meldet sich seltener, er geht weniger auf meine Nachrichten ein, er wirkt abwesender... Nicht gereizt oder lieblos, aber einfach nüchterner. Es gab schon einige Tage keine "Gute-Nacht-Nachricht" mehr, auf Herzsmiley antwortet er mit gewöhnlichen, er schlägt seltener Treffen vor. Ich habe das Gefühl, dass sich etwas verändert hat und wir uns verlieren, dass mir das irgendwie aus der Hand gleitet und ich hilflos daneben stehe... Ich fühle mich regelrecht ohnmächtig, warte und warte auf eine Nachricht von ihm, will aber auch nicht den Teufel an die Wand malen und bleibe nach außen hin noch entspannt. Meine Enttäuschung konnte ich noch einigermaßen verbergen, habe ihn aber auch schon darauf angesprochen. Er meinte, er wisse auch nicht recht, was los sei. Es sei nichts vorgefallen, eigentlich sei alles gut. Es gebe auch nichts, was ich anders machen könne. Er fühle sich immer noch sehr wohl mit mir, aber könne das gerade nicht so zeigen und könne sich gerade nicht öffnen.
Ich möchte nichts schlimmer machen, aber ich weiß auch nicht, was ich jetzt machen soll.
Habt ihr vielleicht einen Rat für mich? Ich habe große Angst vor einer erneuten Trennung, ich zweifle auch total an mir selbst... Ich wünsche mir so sehr, dass wir die Kurve kriegen. Wenn er sich trennen möchte, ist das natürlich so. Aber ich wüsste echt nicht, was ich hätte anders machen sollen... Ich war immer so bemüht, rücksichtsvoll und auch voller Energie. Es lief so mühelos. Und es kam so viel von ihm... Bin gerade wirklich traurig.

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Immer bemüht und rücksichtsvoll sein sehe ich tagsächlich negativ. Vielleicht mal zu deinen eigenen Bedürfnissen und Gefühlen stehen, das ist authentisch.
Hast du ihm also mitgeteilt von deiner Gefühlswelt ? Dass du traurig bist und verunsichert ? Dass du das nicht schön findest in so einem Schwebezustand.
Du kannst nur von anderen Offenbarung erwarten wenn du dich selbst offenbarst

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Liebe Samara,
vielen Dank für deine Antwort! Ich sehe es genau wie du und kann bei ihm auch viel stärker aus mir herauskommen als früher. Angesprochen habe ich es bereits und er sagte, dass er nicht wisse, woran es liege. Aber dass er sich gerade nicht öffnen könne...
Ich wollte das bisher nicht überdramatisieren, um keinen Druck aufzubauen, aber langsam geht es mir immer schlechter... bei meinem Exfreund war es ähnlich. Von heute auf morgen meinte er, er hätte keine Gefühle mehr...
Vielleicht ist es auch die Angst vor einer klaren Antwort, wenn ich ihn gezielt frage. Vielleicht braucht er einfach Zeit?

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…wenn du mit deinem Exfreund negative Erfahrungen gesammelt hast, ist man schnell geneigt, bestimmte Verhaltensmuster und damit verbundene (auch negative) Erwartungen auf einen neuen Partner zu übertragen.
Vielleicht klammerst du dann doll oder verbreitest eine Stimmung, die zu Ablehnung führt.
Versuche deinen neuen Partner nicht mit dem Ex zu vergleichen! Vielleicht hat ein bestimmtes Verhalten bei ihm eine völlig andere Ursache! Vielleicht eine total banale, gar nicht schlimme!

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…vielleicht ist einfach der Alltag bei euch (ihm etwas früher als bei dir) eingekehrt.
Er ist sich seiner Sache sicher und sein Bedürfnis ist nicht, jeden Abend gute Nacht, jeden Morgen guten Morgen zu schreiben. Er muss nicht ständig anrufen. Er vermisst dich vielleicht nicht mehr so wie zu Beginn der Beziehung als keiner vom anderen genug bekam.
Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und drückt seine Zuneigung anders aus. (Berührungen, Geschenke, Worte, Nachrichten,…) Ein Abgleich, was sich jeder langfristig in einer Beziehung wünscht und was dich/ihn glücklich macht, ist hier durchaus sinnvoll, falls noch nicht geschehen.
(Vielleicht weißt du es ja bisher selbst noch nicht genau. Dann findet es jetzt gemeinsam heraus :-) )
Eine Reaktion alle „oh Gott, liebst du mich etwa nicht mehr? Was ist nur los bei uns? Haben sich deine Gefühle verändert?“ ist vielleicht etwas übertrieben.
Vielleicht hilft, wenn du ihm mitteilst, was du dir in einer Beziehung wünschst; zB dass man sich morgens und abends kurz schreibt. Einfach weil es dir ein schönes Gefühl gibt zu wissen, er denkt kurz an dich. (Nur ein Beispiel.)
Vielleicht antwortet er darauf, dass er das Bedürfnis in längeren Beziehungen nie hat- völlig unabhängig von seiner Liebe. Aber ich bin sicher, dass er sich die zu liebe danach richten könnte.
Ebenso kannst du versuchen nicht alles panisch bis ins kleinste (negative) Detail aufzusaugen.
Was aus der Bezeichnung wird, wird die Zeit schon zeigen. Ich denke; ihr seid jetzt einfach in Phase 2:)
Danach weißt du, ob es für lange/immer sein kann. Oder ob es eben nicht passt…

❤️

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Gut, dass ihr drüber geredet habt.

Allerdings solltest du tatsächlich auch kommunizieren, dass sein Verhalten dich besorgt und du das aktuell nicht so schön findest bzw schwer mit umgehen kannst. Und dich hilflos fühlst.

Wenn einer sich abwendet und den anderen mit „nee, alles tip top, keine Ahnung was los ist“ stehen lässt, ist das einfach super unfair und das kann man ruhig auch mal sagen!

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Es hört sich für mich an, als ob die erste Verliebtheitsphase vorüber ist. Da wird dann halt ein Gang zurückgeschaltet. Man muss sich doch nicht jeden Abend Nachrichten schicken. Versuch dich mal auf dich selber zu konzentrieren, dann wirst du auch wieder interessanter für ihn. Unternimm etwas mit einer Freundin, geh zum Sport oder geh zu deinen Hobbys. Sitz bitte nicht zu Hause rum und warte das er sich meldet. Genieße die Zeit mit ihm, verstell dich nicht und versuche ihm nicht alles recht zu machen, das lässt dich hilflos wirken. Entweder reicht es dann für eine Beziehung oder er war eben doch nicht der Richtige.

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Wie lange kennt ihr euch denn schon? Wie habt ihr euch kennengelernt?
Ich bin ehrlich: vielleicht gefällt ihm doch irgendwas nicht an dir. Vielleicht erinnerst du ihn irgendwie an eine Ex? Vielleicht hat er eine andere Frau kennengelernt, die ihm noch besser gefällt? Vielleicht hat sich seine Ex wieder gemeldet?

Rede mit ihm offen darüber wie du dich fühlst.

So etwas ist nicht schön.
In der Studentenzeit in den 20ern war ich auch einmal relativ kurze Zeit mit jemandem zusammen. Ich hatte ihn online kennengelernt. Dann hat er plötzlich in einem Selbstmitleid haften Brief zum Ausdruck gebracht, dass wir doch nicht zusammen passen. Es schien an meiner Figur zu liegen.Seine Ex war superschlank und ich eben Durchschnitt. Ich war auch sehr verletzt. Er hatte sich die Gefühle wohl eingeredet.Mann!!! Meine Figur hatte er schon beim ersten Treffen gesehen.