Hallo,
ich muss mich mal auskotzen.
Mein Mann war noch nie ordentlich, wir sind über 20 Jahre ein Paar.
Doch seit er älter wird, vertieft sich das Chaos.
Wir haben drei Kinder zwischen 7 und 14,( eins davon chronisch krank mit Einschränkungen)ich arbeite halbtags und er Vollzeit ( er arbeitet extrem viel)
Jetzt war mein Mann wegen Stellenwechsel 4 Wochen Zuhause. Ich dachte er räumt endlich mal seinen Kram auf. Doch das Gegenteil, ich habe mehr aufgeräumt als wenn er arbeitet.
Er lässt alles liegen, kann sich von Nichts trennen.
Unser Keller ist voll gestellt, sein Arbeitszimmer im Keller kaum betretbar.
Kisten mit alten Computer Zeugs, Papiere, Werkszeug, alles fliegt herum. Sein Kleider Schrank ist Vollgestopft, ich kann ihn kaum öffnen, darin sind noch original Klamotten aus den 90igern bis heute. Er hat 40 Paar Schuhe. Das meiste ist altes Zeug. Aber ich darf es nicht wegwerfen....die alten Klamotten kann man ja anziehen,wenn man mal streicht, die 30 Paar alte Schuhe im Wald anziehen, vielleicht braucht er ja noch Mal sein Disketten fähigen PC und den riesigen Schrank mit Disketten irgendwann mal! Das irgendwann ist natürlich nie!!!
Er könnte die halbe Stadt streichen und in jedem Haus andere " wenn man streicht" Klamotten anziehen und beim Spaziergang im Wald die Schuhe jede 50 Meter wechseln!
Dreckig ist er nicht, achtet auf Hygiene. Aber nichts darf weggeworfen werden.
Seinen Krempel räume ich schon ständig auf, er mäht den Rasen auf meinen Wunsch. Ich räume den Rasenmäher auf, er repariert die Steckdose im Flur, ich räume das Werkzeug weg, er war schwimmen und ich habe Tage später das Vergnügen die nassen, stinkenden Sachen aus einer Tasche zu holen. Er räumt die Spülmaschine aus indem er das sauberen Geschirr einfach auf die Anrichte stellt, war er einkaufen stehen die Lebensmittel in der Küche auf der Arbeitsfläche statt im Vorratskeller oder im Küchenschrank.
Spreche ich ihn darauf an kommt " hätte ich schon noch gemacht" warum sollte ich das in den Schrank stellen, wir brauchen es doch bald" " das Salz und den Senf brauche ich nicht vom Tisch räumen, irgendwann brauchen wir das bei der Mahlzeit ja wieder "" muss ich Mal machen " ( mal ist ein Synonym für nie)
Seinen Krempel hab ich einfach in sein Arbeitszimmer, mittlerweile kann man da kaum noch rein.. deshalb schleppt er sein Arbeitszug ins Wohnzimmer an den Esstisch und breitet sich dort azs. Selbstverständlich räume ich es dann nach x Aufforderungen wieder weg. Weil wir Essen wollen. Mach ich das nicht, stellt er es auf einen freien Stuhl oder auf den Boden.Aufräumen und sortieren darf ich nicht. Wegwerfen natürlich auch nichts!
Dieses Verhalten verstärkt sich seit er über 50 ist.
Es macht mich wahnsinnig!!!!
Ich räume nicht nur den Kindern hinterher ( die sich natürlich den Vater als Vorbild nehmen, aber ich bin da mittlerweile sehr streng).
Ich halte den Wohnbereich ordentlich, sortiere meine und die Dinge der Kinder sehr regelmäßig aus. ( Mit den Kindern gemeinsam)
Ich bin nicht übertrieben ordentlich, aber zuviel mag ich an Chaos auch nicht.
Habe ihm schon feste, wenige Aufgaben gegeben. Wie " du bist für Ordnung in der Garage zuständig". Funktioniert nicht. Vor lauter Chaos hat dann das Auto nicht mehr in der Garage parken können, bis ich es selbst gemacht habe....
Er sieht in alldem kein Problem!
Was kann ich tun?
Chaos Ehemann
Setz in auf den Pott. Es MUSS mal entrümpeln werden, das macht die ganze Familie gemeinsam.
Schafft wr das nicht so würde ich verlangen dass er psychologische Hilfe in Anspruch nimmt denn das ist dann nicht normal.
Hallo,
same here.
Das Einzige, was ich am Chaos nicht mag, ist, dass man oft viel länger braucht, wenn man etwas bestimmtes sucht.
Da mein Sohn ein Abbild in dieser Hinsicht ist oder vielleicht mein Erbe sich in ihm nochmal verstärkt hat, sieht es an gewissen Orten in unserem Haus aus, als wäre eine Bombe reingeflogen. Nur Wohnzimmer, Küche und Nasszellen müssen stets piccobello sein.
Woran das liegt, weiß ich nicht. Vermutlich Faulheit, sich mit Ordnung zu beschäftigen, also eher eine Art genetischer Defekt. Oder es ist das Sternzeichen? Oder einfach Imagepflege. Wer will als kreativer Freigeist sich schon spiessig mit Ordnung beschäftigen? Wer weiß.
Einmal im halben Jahr bekomme ich Zustände, wie es im Zimmer meines Sohnes aussieht. Er kontert zu Recht mit meinem Arbeitszimmer. No easy way out.
Ich denke nicht, dass Du ohne ständige Ermahnung halbwegs die Ordnung herstellen kannst, die Dir vorschwebt. Und das wird dann zur Tretmühle. Immer und immer wieder ermahnen, zetern, dozieren, das zermürbt doch mehr als die Unordnung an sich.
BG
Hach ja, das leidige Thema Ordnung... ich hatte deshalb auch schon Probleme mit einem Ex, er kam mit meinem Chaos nicht klar, war selbst superordentlich. Ich bin auch kein Putzteufel, das nervte ihn auch. Also ich bin nicht dreckig oder so, aber bei mir muss es nicht immer aussehen wie geleckt. In einer Wohnung muss nicht aussehen wie in einem Möbelhaus. Bei mir ist es zwischenzeitlich aber besser geworden, das Chaos hält sich mittlerweile in Grenzen, weil es mir selbst nicht mehr gefallen hat :)
Was du allerdings beschreibst, ist da nochmal eine ganz andere Nummer, ich glaube, da würde ich auch Zustände kriegen. Aber wie andere schon geschrieben haben, aus der Nummer kommst du nicht raus, er wird sich wohl eher nicht ändern, du wirst weiter hinter ihm herräumen müssen und/oder ihn ermahnen, wenigstens etwas Ordnung zu halten oder auch mal was auszusortieren.
In einem Messi-Haushalt aufgewachsen, schätze ich die Situation so ein, dass dein Mann eine entsprechende Störung hat.
Inwiefern das therapiert werden kann, ist fraglich. Ab und zu mal ausmisten sollte möglich sein. Begrenzen des Chaos auf einzelne Räume auch.
Da es schlimmer wird, wäre der Gang zum Psychiater angezeigt. Es könnte eine beginnende Demenz dahinter stecken, die dazu führt, dass die Mechanismen zur kompensation nicht mehr funktionieren.
Ich kenne das Problem leider nur zu gut, aus meiner eigenen Familie.
Meine Eltern ziehen von 180qm auf 70qm und es ist der Horror, von was sich meine Mutter nicht trennen konnte.
Wir hätten hier Bettwäsche für mehrere Jugendherbergen, Deko für jede Jahreszeit und Anlass um kitschige Filme auszustatten, etc.
Dazu noch alles mögliche an Möbel, die einfach nicht benötigt wurden und teilweise von Freunden und Bekannten übernommen wurden sind, bevor die auf dem Sperrmüll landen. War ja schließlich mal teuer und ist noch gut in Schuss.😅
Die hätte am liebsten drei Schlafzimmerschränke mitgenommen, die ausgeräumt, abgebaut, transportiert, wieder aufgebaut und eingeräumt werden sollten, obwohl Sie sich in spätestens 2 Monaten ein komplett neues Schlafzimmer kaufen werden.
Da wurde ich laut, denn der Umzug wird zum größten Teil von meinem Mann und mir organisiert und unsere Freunde und Kollegen helfen da.
Je älter ich werde, desto mehr klar wird mir : Mist, dass hat doch mehr abgefärbt als gedacht.
Ich kann mich schlecht von Büchern und Kleidung trennen.
Bei Büchern bin ich deswegen schon auf E- Books umgestiegen und schaue beim Bestand jedes Jahr einmal durch, welche ich realistisch gesehen nochmal lesen möchte.
Da fliegen nach 3-4 Jahren doch die meisten raus .
Da bei Euch kein Umzug stattfindet, sondern nur langsam Alles aus den Nähten plazt, muss der Holzhammer noch nicht her.
Aber vertritt deutlich deinen Standpunkt, dass reduziert werden muss und er sich nicht mehr weiter ausbreiten darf.
Dazu Erfolge auch anerkennen.
Wenn er es schafft 5 Paar Schuhe zu entsorgen, ist das wirklich ein großer Schritt, der gewürdigt werden sollte und auf gar keinen Fall klein geredet werden darf, weil es immer noch zu viele Schuhe sind.
Teilweise hilft es an der Hand zu nehmen und zu helfen, teilweise muss man laut werden.
Welcher Weg hilft, wechselt da auch oft täglich.
Mal schafft man da nur eine Schublade am Tag und eine Woche später, geht es einen ganzen Schrank durch zu gehen.
Aber tue es für euch.
Spätestens eure Kinder müssen den Krempel irgendwann entsorgen müssen und werden jetzt durch euer Vorleben geprägt.
"es ist der Horror, von was sich meine Mutter nicht trennen konnte."
Ich fühl das so sehr. Mir graut es davor irgendwann mein Elternhaus auszumisten. Meine Eltern könnten 250 Leute einladen und jeder hätte nen eigenen Teller. Uralte Kinderbettwäsche von mir und meiner Schwester (beide über 40). Deko die mal auf nem Geschenk war, potthässlich, aber kann man ja noch brauchen. Klamotten aus den 80ern. Mein Dad hat drei oder vier kaputte Drucker unterm Schreibtisch, keiner weiß wofür.
Ich hab so Panik davor so zu enden dass ich eher Team Minimalismus geworden bin. Aber es holt mich ein 🫣 Bei den Sachen meiner Tochter tu ich mich furchtbar schwer was wegzuwerfen. Meine eigenen Sachen sind ok, hab auch kürzlich wieder Bücher ausgemistet die ich mit 20 toll fand und seitdem nicht mehr angerührt hab.
Es macht was mit einem, wenn man so ein "Vorbild" hat. Nicht toll.
Das Traurige ist, ja das meine Mutter selbst weiß wie anstrengend das Ausmisten ist.
Da durfte Sie selbst schon durch.
Und durch zwei schwere Krankheiten meines Vaters, war Sie froh es jetzt anzugehen, so lange er noch lebt und Sie es sich in einem kleineren, pflegeleichteren Haushalt, in Ihrem alten Elternhaus noch richtig schön machen können.
Und das Sie nicht später alleine durch muss, wenn mein Vater nicht mehr ist.
Trotzdem ist es super schwer für Sie.
Mein Vater war da die letzten Monate sehr fleißig und ihn fällt es leichter sich zu trennen.
Dabei hat er auch nie nein sagen können, wenn jemand ein Zuhause für seinen alten Kühlschrank oder Fernseher gesucht hat.
Haben 5 Röhrenfernseher und 6 Kühlschränke entsorgt... Dazu noch unglaublich viel Elektrokleinkram.
Ich weiß nicht, wie ich drauf wäre, wenn ich nicht, mit Anfang 20, meinen Mann kennengelernt hätte.
Der ist da ganz anders großgeworden und hat mir da wirklich die Augen geöffnet.
Der Arme, mistet jetzt quasi von meinem 4 Familienmitglied, einen Hausstand aus.
Angefangen von meinem Großvater, bei alles mögliche von gesammelt hat: jede Schraube und Nagel wurde im Keller gesammelt, die er gefunden hat. Aus alten Sachen wurde was zusammen gebaut. Mein Highlight war ein Verlängerungskabel, gebaut aus einem Staubsaugerkabel, etc.
Und als ich meinen Mann kennengelernt habe, war mein Großvater schon 15 Jahre tot.
Es hat nur niemand mal ernsthaft Keller und Garagen ausgeräumt, stattdessen wurde nur dazu gestellt.
Das ist kein Stück im normalen Spektrum zwischen Ordnungsliebhaber und Chaospilot, sondern behandlungsbedürftig und eine Zumutung.
Manche Menschen brauchen es sehr ordentlich, manche haben keinen Bock auf Ordnung und leben kreatives Chaos. Ein Stück weit muss man sich aneinander anpassen damit nicht einer völlig gegen seine Bedürfnisse lebt. Man kann Strategien finden die dabei helfen. Und in einer gesunden Beziehung ist es doch so, wenn einer ein Problem hat, haben es beide. Es muss doch beiden daran gelegen sein, dass beide happy sind. Dein Mann scheint das anders zu sehen. Er hat kein Problem, das hast du mit deinem Ordnungswahn. Du müsstest ja nur locker lassen, dann wärst du auch entspannt.
Aber dann würde eben nicht nur mal ein Salzstreuer auf dem Tisch stehenbleiben, sondern euer Haus würde echt zumüllen. Seine Schwimmsachen würden verschimmeln. Er kann ja sein Messitum nur leben, weil du mitmachst und das schlimmste Chaos beseitigst. Ist er echt nicht in der Lage zu verstehen, dass euer Geschirr halt für immer auf der Arbeitsplatte stehen würde, wenn du es nicht wegräumst? Und dass das bescheuert ist wenn ein erwachsener Mann dazu nicht in der Lage ist?
Dass er so uneinsichtig ist, ist Teil des Problems. Was du tun kannst weiß ich nicht, das hängt davon ab was du willst. Willst du dass sich wirklich was ändert? Dann musst du mit dem System brechen, das ihr all die Jahre etabliert habt. Und ihn wirklich auf den Pott setzen. Aufhören hinter ihm herzuräumen, auch wenn es schwer fällt, damit er und auch die Kinder sehen, wie die Realität ist und wie groß das Problem wirklich ist. Paartherapie, um überhaupt ein konstruktives Gespräch und Problemeinsicht zu ermöglichen. Einzeltherapie für ihn. Wenn er dazu nicht bereit ist, dann kannst du entweder hinter ihm herräumen bis ihr ins Seniorenheim zieht, oder dich trennen. So bitter das ist.
Vielleicht wacht er auf wenn du ihm das mal so drastisch sagst. "Wolf-Dieter, ich lebe schon lange mit deinem Chaos aber ich kann einfach nicht mehr. Ich will nicht mehr hinter dir herräumen und ich will kein Chaos mehr. Ich bin so unglücklich dass du mich dieser Situation aussetzt. Ich leide so sehr darunter dass ich mich eher trennen würde als so weiterzuleben wie jetzt. Ich will eigentlich keine Trennung aber ich halte das nicht mehr aus."
Einen Versuch wäre es wert. Ist halt die Frage ob du das so zuspitzen willst. Ich weiß dass ich das niemals so lange ausgehalten hätte.
Also mit deinem Mann würde ich auch nicht glücklich werden. Du darfst nachdem er gnädigerweise die Arbeit gemacht hat seinen Kram wegräumen??? Sorry dann würde ich in Sachen Arbeitszimmer ein Fass aufmachen und sagen er hat ein Zimmer und kann aus dem WoZi verschwinden. Er stopft alles da rein hat keinen Platz und macht woanders weiter? Ne sorry da würde es knallen. Und bezüglich seiner Sachen, wenn es euch schon so dermaßen einschränkt, würde ich klar sagen ES WIRD AUSGEMISTET, SONST TU ICH ES!!!
Denn sicherlich kann man 2 bis 3 Paar Schuhe behalten aber nicht 30 oder 40! Passt ihm das nicht, dann sein Problem. Wenn er nur er damit Probleme hat würde ich mich auch nicht einmischen, aber er zieht euch sozusagen mit rein und dann würde ich handeln!
Ela
Mein Papa ist genauso 😅
Ich hab teilweise auch solche Anwandlungen
Bei uns ist das ADHS bedingt, trifft das auf deinen Mann vielleicht auch zu?
In dem Fall muss man andere Strategien versuchen als nur es immer wieder zu sagen, das ist leider super schwierig. Das Gehirn funktioniert dann anders.
Mir fällt es auch extrem schwer mich von alten Sachen zu trennen, deshalb musste ich total schmunzeln bei deinem Text. Ich hab das aber als Problem erkannt und bei uns funktioniert die Lösung ganz gut, dass mein Mann aussortieren darf und ich schau dann nochmal KURZ (das ist wichtig sonst verliert man sich) über die Kiste und dann muss ich mich selbst ermahnen „Augen zu und weg“. Wenn ich selbst anfange und jedes Teil in die Hand nehme fällt mir zu allem ein Grund ein es zu behalten. Deshalb vermeide ich diese Situation.
Das klappt aber tatsächlich nur, weil ich bei meinem Papa sehe was passiert wenn wir das nicht machen. Mittlerweile fällt es mir auch leichter mal von selbst auszusortieren
Außerdem ist es wichtig zu erkennen, dass man da eben ein Problem hat. Sonst funktionieren diese Lösungen nicht. An dem Schritt scheitert mein Papa leider auch bisher und meine Mama verzweifelt.