Ich weiß in meiner Ehe nicht mehr weiter

Liebe Community, ich hoffe sehr auf Antworten.

Ich bin 30 Jahre alt und mit meinem Mann (33 J.) verheiratet. Wir habe einen gemeinsamen Sohn (6 M). Mein Mann ist berufstätig und derzeit dabei seine Promotion zu absolvieren. Ich bin derzeit in Elternzeit und warte auf den Beginn meiner Umschulung.

Als ich meinen Mann kennengelernt habe, 2017, war mir klar, dass ich für immer mit ihm zusammen bleiben möchte - heute bin ich mir nicht mehr sicher (was unendlich traurig ist, denn er ist die Liebe meines Lebens)

Über die Jahre hinweg habe ich gemerkt, wie cholerisch er ist. Dazu kommend ist er der reinste Workaholic. Mittlerweile habe ich auch das Gefühl, das es keinen Platz für unseren Sohn und mich gibt. Man kann nicht mit ihm reden, ohne daß er explodiert und die Fassung verliert. Entweder er wird lauter oder redet herablassend und respektlos mit mir. Seiner Familie gegenüber ist er jedoch treu und versucht immer alles zu schaffen.

Wir haben uns vor einigen Jahren einen 2. Hund gekauft. Ich habe ihn wochenlang drum gebeten sich Urlaub einzureichen, damit wir die Welpenzeit etwas zusammen genießen können. Er hat mir immer wieder zugesagt, das er das macht und am Ende kam raus, das er mich nur belogen hat, damit ich Ruhe gebe.

Als unser Sohn zur Welt kam hatte er mir zuerst Urlaub zugesichert, dann aber doch nicht. War für mich offen gesagt auch nicht verwunderlich. Dann schlossen wir beide den Kompromiss, 3 Tage Arbeit, zwei Tage Urlaub. Auch daraus wurde nichts, er hat mich wieder belogen.

Da ich dieses Jahr eine Umschulung im August beginne, habe ich ihn um eine gemeinsame Woche als kleine Familie gebeten, er versprach mir, das er sich Urlaub nehmen würde.
Plottwist:
Ich wurde wieder belogen.

Ich äußerte meine Gefühle, wie schade und bedauerlich ich das finde. Alles was er dazu sagte war, daß ich damit klar kommen muss, er hätte keine Zeit für Urlaub. Natürlich wurde er dabei laut und hat dazu noch gegen die Couch getreten. Es wurde dann wieder so gedreht, als sei ich die, die kein Verständnis hat, die dumm sei, etc..

In den letzten Wochen bin ich immer wieder alleine ins Bett gegangen, kümmere mich zu 95% um unseren Sohn alleine, weil er nur arbeiten ist & fühle mich schlichtweg einsam.

Die heutige Gesellschaft lebt gefühlt nach dem Motto: Was nicht passt, muss weggeworfen werden. So bin ich nicht - ich möchte versuchen unsere Ehe zu retten, dass es wieder schön wird, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht wie.

Stellenweise habe ich Angst etwas bei ihm anzusprechen, damit er nicht ausrastet. :(

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen.

PS.: ich wollte auch zu einer Ehetherapie, aber dafür hat er, natürlich, keine Zeit..

Liebe Grüße

Bearbeitet von Inaktiv
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Das tut mir Mega leid für dich! :(

Lies dir das alles bitte selbst nochmal durch und habe dabei dein Kind im Hintergedanken.
Willst du wirklich, dass dein Kind mit Gewalt aufwächst und mitbekommt, wie du behandelt wirst.
Du wirst wie ein Haufen Scheiße behandelt. Tut mir leid, dass ich das so hart sage..es ist die Wahrheit.
Zu glauben, dort noch was retten zu können ist wirklich sehr naiv von dir.
Da fehlt nicht mehr viel, bis er dich noch schlägt.
Verlasse ihn und baue dir ein neues schönes Leben ohne Gewalt auf. Für dich, dein Hund und dein Kind!
Vielleicht lernst du eines Tages mal einen lieben Mann kennen.

Nimm dir einen Anwalt und gehe zu profamilia und lass dich beraten. Da er so hochaggresiv und unberechenbar ist, wirst du im Trennungsfall Hilfe brauchen.

Bearbeitet von Inaktiv
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"Über die Jahre hinweg habe ich gemerkt, wie cholerisch er ist. Dazu kommend ist er der reinste Workaholic. Mittlerweile habe ich auch das Gefühl, das es keinen Platz für unseren Sohn und mich gibt. Man kann nicht mit ihm reden, ohne daß er explodiert und die Fassung verliert. Entweder er wird lauter oder redet herablassend und respektlos mit mir."

Naja...du bist sehenden Auges reingelaufen. Der Typ war schon immer cholerisch, herablassend und hat seinen Stiefel durchgezogen und dennoch hast du ein Kind mit ihm bekommen. Was willst du da "retten"? Dafür müssten beide die Bereitschaft aufbringen, an der Beziehung zu arbeiten und ich sehe nicht, dass das bei euch der Fall ist. Also entweder "kommst du klar", um mich mal seiner Worte zu bedienen oder du ziehst deine eigenen Konsequenzen.

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Liebe Niccy,

du fragst nach Rat, aber beschreibst selbst, dass dein Man in keiner Weise auf deine Wünsche und Ideen eingeht. Auch nicht auf den Vorschlag zur Paartherapie.
Du beschreibst deinen Mann als Workaholic, der für dich und euer Kind keine Zeit einräumt. Der zudem höchst cholerisch reagiert auf Gesprächsversuche, in denen du etwas von ihm fordern oder erbitten könntest.

Da fällt mir leider keinerlei Rat ein. Kein einziger. Denn Veränderungen basieren auf Gesprächsbereitschaft. Und sehr eingefahrene Haltungen können meist nur mit äußerer und professioneller Hilfe hinterfragt werden. Deine emotionale Lage tut mir wirklich sehr, sehr leid.

Mir fällt nur ein, es für dich noch schmerzhafter zu machen: Dass du dir die Zukunft mit diesem Mann möglichst klar und realistisch vorstellst. Und du dir mal eine emotional sichere Beziehung auf Augenhöhe mit schönen Gesprächen und einem liebevollen Partner an deiner Seite vorstellst. Ist er dann dabei?

Dein Ehemann hat ein paar schwere Probleme, die er massiv verdrängt. Workaholic zu sein ist das eine, aber die Frau zuhause anzuschreien, wenn sie einen Bedarf anmeldet, der über den Bedarf eines Einrichtungsgegenstandes hinaus geht, das ist schon wirklich gestört. Willst du echt so weiter leben?

Das Problem ist, dass du dir immer wertloser vorkommen wirst und dir immer weniger eine liebevolle Beziehung vorstellen können wirst, je länger du dich mit diesem Mann arrangierst. Noch ist es das verflixte siebte Jahr und deine Wünsche sind dir noch bewusst.

Du könntest deine Angst überwinden und ein letztes ernstes Gespräch mit deinem Mann führen. Vielleicht realisiert er nicht, dass du ihn auch verlassen könntest. Aber ich denke, ihr bräuchtet in jedem Fall professionelle Hilfe, keine Zeit für eine Paartherapie darf nicht gelten. Zwei, drei Besuche in mindestens einer Beratungsstelle MÜSSEN drin sein. Du könntest ihm ein ernst gemeintes Ultimatum stellen. Und dann aber auch mit Konsequenzen reagieren, Vergiss so Gedanken wie die "heutige Gesellschaft lebt xy", wo bringt dir das was? In der früheren Gesellschaft hättest du jetzt lebenslänglich, heute kannst du selbst entscheiden, wie deine Zukunft aussieht. Es geht um deine psychische Gesundheit.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Tut mir sehr leid für dich.

Der Beschreibung nach ist er ein Mann, der keinen Bock auf Familie hat und das Ganze nur mitmacht, weil man das eben so macht.

Da würde ich nicht drum kämpfen. Du machst dich dann dran kaputt.

Sieh zu, dass du die Umschulung durchzieht und dann schau, dass du finanziell unabhängig wirst.

Die Umschulung hinschmeißen, weil er dich nicht unterstützt oder gar nochmal schwanger werden, wäre hier fatal.

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Hi,
er kommt wohl mit der beruflichen Belastung nicht zurecht und ist entsprechend unausgeglichen. Da er aber nicht in der Lage ist, sich reflektieren zu wollen, wird der Zustand so lange anhalten, bis er entweder richtig zusammenklappt oder halt sein Berufsleben lang, weil er eben nicht zusammenklappt.
Tja, aktuell bekommst du seine Launen ab, ich könnte mir vorstellen, wenn euer Knirps älter und fordernder wird, auch er. Ich denke, für ein Kind ist es sehr schlimm einen Vater zu haben, der sich nicht im Griff hat.
Und was die Gesellschaft betrifft: es ist doch eine erfreuliche Entwicklung, dass Frauen nicht mehr in Ehen mit irgendwelchen Idioten verharren müssen, weil sie von ihnen finanziell abhängig sind. Klar, trennt es sich da leichter.
Bei cholerisch und das gegen mich gerichtet, wäre ich raus.

vlg tina

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Guten Morgen Niccy,

Wenn du in deiner Ehe nicht mehr weiter weißt, wie kannst du dir aus deiner Misere heraushelfen? Denn letztlich kannst nur du selbst dir helfen.

Als jahrzehntelanger ehemaliger Workaholic muss ich leider zugeben, ich selbst wäre in meiner tunnelartigen Wahrnehmung und Selbstfixiertheit in diesen Jahren und Jahrzehnten überhaupt nicht zugänglich gewesen für eine Neuausrichtung meiner Partnerschaft.
Meine Ehe hat das wie durch ein Wunder überlebt, wahrscheinlich nur weil meine Frau ähnlich arbeitswütig war wie ich selbst und wie so gemeinsam - nicht gerade zu unserem Wohlergehen - unser exzessives Arbeitsleben mitgetragen haben.

Aber du selbst leidest unsäglich darunter, du willst das Verhalten deines Mannes nicht akzeptieren.

Die Botschaft, die ich für dich aus eigener Anschauung habe, klingt daher hart und kompromisslos:
Wenn dein Mann keine ehrliche Bereitschaft zur Veränderung zeigt, dann bleibt dir noch die Alternative, deinen eigenen Weg zu gehen. Mein Bauchgefühl sagt mir, darauf dürfte es bei dir hinauslaufen.

Dein Mann hat dich - wie du schilderst - schon viele Male belogen und dir scheinheilig versprochen, sich zu ändern.
So würde auch jede Beratung und Therapie völlig sinnlos sein.

7

Liebe TE,

das klingt wirklich nach keiner schönen Situation, in der du lebst.
Du beschreibst, dass dein Partner schon seitdem du ihn kennst cholerisch und ein Workaholic war. Was genau lässt dich vermuten, dass sich daran etwas ändern wird? Er hat in der Vergangenheit bereits immer wieder bewiesen, dass er seine Arbeit über eure Beziehung, und jetzt auch über eure Familie, stellt.
Das wäre eine Sache, die schlimm und traurig genug wäre. Aber spätestens wenn Respektlosigkeit dir gegenüber und auch Angst von deiner Seite her im Spiel sind, sollte dir das wirklich zu denken geben. Seine Art muss einen Grund, einen Ursprung haben, aber wenn er dies selbst weder einsieht, noch sich helfen lassen möchte, kämpfst du hier auf verlorenen Posten.

Und ich denke nicht, dass du diesen Kampf überhaupt führen solltest. Er selbst will es offensichtlich auch nicht, wenn er sich für die Paartherapie keine Zeit nehmen möchte.
Du hast jetzt nicht nur die Verantwortung für dich selbst, sondern auch für deinen Sohn. Der Kleine hat es verdient in einem Umfeld aufzuwachsen, welches nicht von Respektlosigkeit, psychische Gewalt und Angst geprägt wird. Ebenso auch dein Hund. Wer garantiert dir, dass es irgendwann nicht dein Sohn sein wird, der seinen Unmut abbekommt? Das kannst du sicher nicht wollen. Auch wird dein Kind all diese Spannung und Angst und auch den Umgang von euch untereinander irgendwann ganz bewusst wahrnehmen und damit aufwachsen, und er wird wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, dass das normal ist. Schließlich kennt er es nicht anders. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er dann später eine eurer Rollen für sich selbst adaptieren wird - entweder die des gewaltsamen, oder die des unterworfenen Partners. Und auch das kannst du sicherlich nicht wollen.

Ich würde dir auch zu einer Trennung raten, vor allem für dein Kind und für deinen Hund. Suche dir am besten Rat bei Familienberatungen, Caritas, Profamilia, was es bei euch gibt. Diese werden dir sicher weiterhelfen können, was bei einem cholerischen Partner zu beachten ist, um dich und dein Kind zu schützen.
Alles Gute!

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Zitat:
Die heutige Gesellschaft lebt gefühlt nach dem Motto: Was nicht passt, muss weggeworfen werden

Das ist nicht richtig! Jeder ist selbstständig, kann selbstständig Entscheidungen treffen und muss auf keinen Fall in so einem Zuhause aufwachsen/leben!
Alleine um was Kaputtes zu kämpfen und weiterhin Lebenszeit zu verschwenden für nix, macht einfach keinen Sinn. Klärt die Betreuungszeiten für euer Kind, falls er sich da noch Zeit nehmen möchte und dann würde ich die Ehe (die schon sehr lange keine mehr ist) offiziell beenden.

Alles Gute.

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Vielleicht ist ja seine Art wie er mit dir/eurer Beziehung umgeht eine Flucht aus der Beziehung?
Ist er denn glücklich wie es läuft?? Ich kanns mir nicht vorstellen.

Wenn du mal das Wort "Trennung" in den Ring wirfst, wirst du ja sehen, wie er reagiert und ob es ihn wachrüttelt.