Was ist mangelnder Selbstwert - Eifersucht ?

Mich würde mal interessieren, was ihr unter mangelndem Selbstwert versteht.
Hier im Forum wird ja Eifersucht generell mit einem mangelnden Selbstwert in Verbindung gebracht.
Nun frage ich mich, bzw euch, insbesondere jene die absolut nicht eifersüchtig sind, wie ist es denn um euren Selbstwert bestellt?
Wie gut findet ihr euch selbst um praktisch keine andere Frau / Mann als Konkurrenz wahrzunehmen?

Als Beispiel für meine Gedanken dazu, nehme ich mich:
Ich bin schon sehr selbstbewusst, weiß um meine eher überdurchschnittliche Optik, Intelligenz,...etc. also meine Stärken halt,
bin mir aber gleichmaßen meiner Schwächen im Klaren, die definitiv ebenso vorhanden sind.
PLUS - sehr wichtig: ich vertraue meinem Mann!

Und dennoch wäre ich eifersüchtig, wenn er sich beispielsweise mit einer schönen, intelligenten Frau unterhalten würde.

Nicht, weil ich ihm nicht vertraue und fürchte er würde sie vögeln.
Aber definitiv auch nicht, weil ich mich hässlich, dumm oder anderweitig scheiße finde.

Ich finde mich klug, schön und auch nicht scheiße und ich weiß, dass mein Partner mich toll findet und dennoch bereitet es mir Unbehagen.

Einfach deshalb, weil ich zwar um meine "Tollheit" weiß, aber mir auch im Klaren darüber bin, dass es noch Tollere gibt und ich schlicht den märchenhaften Anspruch habe, immer die Schönste und Klügste und Tollste für meinen Partner zu sein.
Dass dieser Anspruch irgendwie illusorisch ist, ist mir durchaus bewusst.
Aber die Romantik, also das Gefühl dieser Illusion, ist ja trotz aller Ratio vorhanden.

Daher frage ich mich - und das meine ich absolut aufrichtig und nicht provokativ - findet ihr Nicht-Eifersüchtigen euch so toll, dass ihr nie fürchtet, euer Partner / Partnerin könnte jemand anderen besser finden?
Oder wäre euch das herzlich egal, solange er / sie treu ist?

Viele Wörter, sorry, fand es schwierig meine Gedanken dazu zu formulieren!

Bearbeitet von AlsosprachZ
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Hm, ich gehöre ja zu denen, die nicht eifersüchtig sind....ganz ehrlich, ich denk über keinen deiner Gedanken auch nur im Ansatz nach.

Mein Grundgedanke ist ein ganz anderer....falls mein Mann sich einer anderen Frau zuwenden sollte, dann hat das nichts mit mir zu tun, das ist dann seine Entscheidung. Ich habe keine Angst davor, das eine Beziehung scheitert/scheitern könnte....ich weiß, das mein Leben auch ohne ihn schön sein wird.

Ich finde ja eine Ex Partnerin meines Mannes extrem attraktiv, sie entspricht genau meinem Geschmack und würde ich auf Frauen stehen, dann wäre es nicht ausgeschlossen, das ich mich in sie verknallen könnte. Ich finde die einfach toll, die ist total richtig in dieser Welt. Aber mit mir hat mein Mann den Mut gehabt, eine Familie zu gründen, er ist an meiner Seite und nicht an ihrer geblieben. Also muß ich ja was haben, was sie nicht hatte, es gibt also keinen Grund mich gedanklich neben ihr kleiner zu fühlen, als ich es bin. Aber du machst dich in deinen Gedankengängen kleiner, das ist der Unterschied zwischen uns. Indem du grundsätzlich dieser Wertung vornimmst, ist die Gefahr eben groß, das man sich selber abwertet. Und ja, wenn das passiert, dann ist man sich selber nicht mehr wert.....also besteht da bei dir ein Mangel an Selbstwert, den ich für mich so nicht kenne.

Es geht nicht darum, ob eine andere Frau (oder ich) besser oder schlechter ist. Das ist überhaupt kein Thema für mich. Also komme ich erst gar nicht in diesen Konkurrenzgedanken. Wenn sich in der Vergangenheit andere Männer anderen Frauen zugewandt haben, dann habe ich da auch nie gesessen und gedacht...oh die ist besser, schöner, hat mehr im Kopf....allerdings auch nicht das Gegenteil, also in Richtung "Boh, was will er denn mit der, ich bin doch viel besser.".
Klar war ich traurig, aber im Grunde habe ich die Schultern gezuckt und mir nur gedacht "Du willst mich nicht mehr....schade, aber selber schuld, nicht mein Problem.".

Ich kann das jetzt auch nicht besser in Worte fassen, merke ich gerade.

Bearbeitet von Butterstulle
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Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen, ich kenne solche Gedanken auch nicht mit meinem jetzigen Mann, früher als ich jünger war, da war das noch etwas anders.

Bevor wir Eltern geworden sind, fuhr mein Mann auch mal mit seiner besten Freundin für nen Kurztrip weg, da war auch völlig entspannt, da ich dieses Urvertrauen in ihn habe.

Bearbeitet von Cordi
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Ja klar, natürlich ist das ein Entwicklungsprozeß, keine Frage.

Als Teenie dachte ich wirklich, das Eifersucht eine Art Liebesbeweis sei. Zum Glück wurde ich ganz schnell aufgeklärt und so entwickelte sich alles Schritt für Schritt.

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Also ich würde mich als sehr wenig eifersüchtig bezeichnen.
Ich hab, denke ich, das, was man als "gesundes Selbstbewusstsein" betitelt. Also ich finde mich im Allgemeinen ok, weiß, dass ich nicht dumm und recht gut gebildet bin, aber weiß auch, dass es ohne Ende Frauen gibt, die dem westlichen Schönheitsideal mehr entsprechen (würde mich in dem Punkt eher durchschnittlich sehen) oder auch intelligenter sind oder schlagfertiger etc.
Also ich habe nicht den Anspruch für meinen Mann in jedem Moment die Hübscheste oder Schlauste oder Lustigste usw. zu sein. Aber ich weiß, dass er die Mischung bei mir mag und wir einfach gut harmonieren und er bei mir er selbst sein kann und ich bei ihm.
Ich weiß aber auch, dass eine Beziehung Arbeit sein kann und durchaus auch mal eine bewusste Entscheidung FÜR den anderen gegen das momentane negative empfinden sein kann und das ganze auf Dauer also nur funktioniert, wenn beide entsprechend investieren. Untreue kommt in ursprünglich guten Beziehungen wohl nur zustande, wenn die Kommunikation über Probleme nicht mehr funktioniert, denn ansonsten beendet man die Beziehung im Zweifel vorher. Also legen wir Wert darauf an unserer Kommunikation zu arbeiten, statt zu hoffen, dass nie jemand attraktiver ist o.ä. Das hat mehr Aussicht auf Erfolg und damit lebt es sich also einfacher ;-)

Bearbeitet von WenigEifersucht
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Danke für deine Antwort :)

Ich würde das glatt alles so unterschreiben und weiß auch, dass mein Partner mich mag, weil ich eben so bin wie ich bin.
Unsere Beziehung ist auch nach 12 Jahren noch sehr intensiv.
Wir sprechen offen über Probleme, arbeiten daran und sitzen noch immer mehrmals pro Woche stundenlang zusammen und quatschen.
Gestern Abend hatten wir Zoff, heute Abend ausführlich darüber gesprochen und haben uns anschließend lange fest umarmt.
Also, auch da alles tutti.

Aber meine Eifersucht aufgrund dieses oben genannten Anspruchs, ist trotzdem vorhanden.
Und ich merke wie dieser Dämon in mir aufsteigt, sobald sich eine Frau im nähert :D
*etwas überspitzt ausgedrückt

Bearbeitet von AlsosprachZ
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Wenn ich schon Eifersüchtig wäre, wenn mein Mann nur mit einer andere Frau spricht, dann würde ich sehr über mein Verhalten nachdenken und mich hinterfragen.

Natürlich kann mein Mann oder auch Ich vielleicht irgendwann/irgendwo eine/einen besseren finden. Haben wir beide aber momentan nicht vor, also brauche ich mir darüber auch keine Gedanken machen.
Klar, wünscht man sich, dass man ewig zusammen ist und bleibt, aber selbstverständlich ist das nicht.

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Das mit der Unterhaltung war ja jetzt einfach nur ein Beispiel.
Bitte also nicht zu sehr auf die Goldwaage legen.
Über mein Verhalten muss ich da nicht nachdenken, weil ich mich deshalb ja auch nicht direkt komisch verhalte.
Es ist einfach eine Emotion die dann vorhanden ist.

Vor, haben das die allerwenigsten.
Und wie gesagt, fürchte ich nicht, wegen jemand Besserem verlassen zu werden.
Dieses Gefühl der Eifersucht ist dennoch vorhanden.

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In meinem Umkreis z.B.gab es Beziehungen von über 10 Jahren aufwärts die von heute auf morgen beendet waren weil plötzlich die ,,Richtige" vor seiner Nase stand.
Das macht auch mit einem selber was wenn man das so hautnah mitkriegt, wo scheinbar alles harmonisch war.
Ich glaube es liegt nicht am Selbstwert.
Man kann halt nicht in den Kopf des Partners schauen.
Sicherheit gibt es nicht und wenn man sich darüber bewusst ist wie schnells gehn kann dann sieht man schon die Gefahr und reagiert eifersüchtig.

Bearbeitet von Barbara83
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Puh...das ist ja krass und muss echt hart für die betroffenen Personen gewesen sein.

Aber der Ursprung meiner Eifersucht, liegt nicht in der Angst vor dem Verlassenwerden.

Ich bin eifersüchtig bei dem Gedanken, mein Partner könnte auch andere Frauen attraktiv finden.
Ohne mich deshalb verlassen zu wollen

Aber der Gedanke stört mich, auch wenn es natürlich das absolut normalste der Welt ist.

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Ich gehöre auch eher zu den wenig Eifersüchtigen. Auch bei mir ist es so, dass ich mit mir im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin, ich weiß, dass ich intelligent, witzig, attraktiv bin, aber ich hab natürlich auch Macken und weiß das :)

Aber es gibt trotzdem eine Frau, auf die ich eifersüchtig bin: seine beste Freundin. Sie ist ähnlich intelligent wie ich, auch witzig, optisch finde ich mich besser (besonders die Figur). Sie ist auch nicht der Typ, nach dem sich alle umdrehen, bei mir haut das eher hin. Aber dennoch, da ist etwas an ihr, was er gut findet und das nervt mich. Dann denke ich mir auch schon mal "was hat sie, was ich nicht habe?!"

Ansonsten bin ich gar nicht eifersüchtig, mein Herzblatt ist oft auf Dienstreisen, stört mich überhaupt nicht. Auch wenn er mit Kollegen was trinken geht etc. ist mir das Wumpe. Aber ich habe kürzlich erst mitbekommen, wie die Beziehung einer Freundin nach 12 Jahren plötzlich vorbei war, weil da eine Andere auf einmal doller war... ist wohl Midlife Crisis in Reinform.

Also ich finde nicht, dass das unbedingt mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun hat! Man kann Menschen nicht in den Kopf gucken, da spielen viele Faktoren mit rein wie z. B. Midlife Crisis, Ego pushen, zu viele Gelegenheiten heutzutage, zu viele Möglichkeiten heimlich zu kommunizieren, sowie die allgemeine "Wegwerfmentalität" - oft wird wegen Kleinigkeiten alles hingeworfen, weil keiner mehr Bock hat, an einer Beziehung zu arbeiten :(

Bearbeitet von Rosinante
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Danke für deinen Beitrag!

Ich glaube, bei dieser beste Freundin Situation, entspringt die Eifersucht der Sorge, eure partnerschaftliche Intimität (nicht im sexuellen sondern im zwischenmenschlichen Sinne) ist nichts exklusives... Also diese Vertrautheit zwischen Mann und Frau wird auf eine Dritte im Bunde ausgeweitet.
Kann das sein?
Kann da nur bedingt was dazu sagen, weil weder ich nen besten Freund, noch mein Mann eine beste Freundin hat.

Zum letzten Absatz:
Ja, also sie du sagst, es liegt nicht unbedingt am mangelnden Selbstwert.
Aber um die Verlustangst auch nicht.
Da habe ich ein riesen Vertrauen in meinen Partner und in unsere Beziehung.

Viel mehr ist es dieser romantische Anspruch, die einzige attraktive Frau für meinen Partner sein zu wollen.
Entgegen jeder Logik.

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Ja, dieser Gedankengang ist richtig! die Vertrautheit wird ausgeweitet, dazu kommt noch, dass mein Mann sehr wortkarg ist (nicht nur bei mir, auch bei seinen Eltern z. B.), bei ihr aber überhaupt nicht.

Genau diesen romantischen Anspruch habe ich auch, und zwar schon immer, das hat sich noch nie geändert. Mein Mann ist da ganz anders, er hat auch diesen Anspruch, aber er stellt ihn gar nicht in Frage, also er ist sich seiner Sache sehr sicher , dass es neben ihm keinen anderen interessanten Mann für mich gibt oder jemals geben wird.

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Ich denke zwar, dass Eifersucht auch mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun haben kann ('Wie kannst Du jemand wie mich nur lieben'), aber in Deiner Beschreibung lese ich da eher Konkurrenzdenken 'raus.

Du wertest und skalierst Dinge als absolut, die in meinen Augen höchst subjektiv sind: Schönheit, Intelligenz. Ok, Intelligenz (zumindest der kognitive Teil) lässt sich messen, aber der Anteil derer, die ihren IQ auf einem T-Shirt verkünden, ist doch eher gering.
'A ist schöner als B' lässt sich nur dann objektivieren, wenn man gerade aktuelle Schönheitsideale zu Grunde legt. Der Hintern, der heute noch als erstrebenswert gilt, kann in 2 Jahren schon wieder völlig out sein.

Der Mensch ist ein riesengrosses Gesamtpaket und Aspekte, die einer entzückend findet, sind für den anderen einfach nervig. Und vor diesem Hintergrund ist ein Vergleich von Menschen bezüglich ihrer 'Verliebenswürdigkeit' einfach nicht möglich.

Achja, ich bin nicht eifersüchtig, weil ich Menschen vor diesem Hintergrund nicht als Konkurrenz sehe. Klar, kann es passieren, dass mein Partner in einem anderen Menschen Aspekte entdeckt, die ihn umhauen und die dazu führen, dass er künftig diesen Menschen als wichtigsten in seinem Leben betrachtet. Aber um das zu verhindern müsste ich jedwede Interaktion mit Menschen des bevorzugten Geschlechts meines Partners verhindern. Wie trostlos!

Grüsse
BiDi

Bearbeitet von bi_di
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Interessanter Ansatz! Aber ich nehme mal Stellung zu diesem Absatz:

"Der Mensch ist ein riesengrosses Gesamtpaket und Aspekte, die einer entzückend findet, sind für den anderen einfach nervig. Und vor diesem Hintergrund ist ein Vergleich von Menschen bezüglich ihrer 'Verliebenswürdigkeit' einfach nicht möglich."

Ja, das stimmt wohl! Aber man weiß doch auch um Vorlieben und Abneigungen des Partners oder der Partnerin, man kennt sich ja im Normalfall ziemlich gut und kann schon abschätzen, was das Gegenüber gut findet und was nicht. Egal, ob es sich um ein "Beuteschema" handelt oder um irgendwelche Sachen, die er/sie nervig findet.

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Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Ich bleibe mal bei uns.....bei uns beiden ist kein eindeutiges Schema in der Vergangenheit zu erkennen. Unsere Ex Partner sind alle unetrschiedlich wie Tag und Nacht. Sie alle passten, wenn überhaupt, eher zur Lebensphase, in der wir uns befanden.

Oder anders, nur weil man zB ein Hobby teilt, heißt das noch lange nicht, das man sich deswegen attraktiver finden könnte.

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Eifersucht hat für mich nichts mit mangelndem Selbstbewusstsein zu tun , sondern damit dass ich weiß dass es noch viele andere Frauen gibt die als potentielle Partnerin für meinen Mann in Frage kämen.
Ist einfach Fakt, denn die Hälfte der Menschheit sind nun mal Frauen und dass ich die einzige bin die zu ihm passt ist Unsinn.
Mit Mangel an Selbstwertgefühl hatte ich noch nie Probleme, trotzdem reagiere ich manchmal eifersüchtig, was mir zeigt dass ich einfach Angst habe meinen Partner zu verlieren.
Das Gefühl tritt dann auf , wenn er auf eine Frau trifft wo ich weiß, sie gefällt ihm optisch und wo dann auch noch einige Gemeinsamkeiten dazu kommen.
Insbesondere auf der Arbeit sehe ich da die größte Gefahr , weil man 8 Stunden am Tag den Kolleg/innen zusammen ist, sich austauscht, gemeinsame Projekte hat und oft Im selben Berufsfeld arbeitet.
Das verbindet und kann problematisch werden.
Ich spreche das normalerweise nicht an wenn ich bemerke, dass eine Frau aufgetaucht ist, die mein Mann interessant findet , auch nicht wenn ich bemerke dass eine andere sich für ihn interessiert.
Denn es ist an ihm, sich für mich zu entscheiden auch wenn er eine andere kennenlernt, die ihn interessiert.
Und ebenso ist es an ihm ,Avancen einer anderen Frau zu ignorieren oder zu unterbinden.
Das haben wir so besprochen, dass wir uns beide so verhalten , wenn eine der beiden Situationen eintritt.
Und letzten Endes muss man mit der Unsicherheit leben, dass es keine Garantien gibt und der Partner ein eigenständiger Mensch ist, dessen Gefühle und Entscheidungen ich letzten Endes nicht beeinflussen kann und auch nicht will.
Daher weiss ich, dass eine Beziehung jederzeit enden kann, auch für mich vielleicht völlig überraschend.
Mit dieser Unsicherheit lebe ich , könnte ich das nicht, wäre ich Single.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich gebe dir da total Recht und du hast das gut zusammengefasst.

Der Punkt des Verlassenwerdens dafür, den habe ich eigentlich gar nicht.
Ich bin mir unsere Beziehung sehr sicher und dennoch störe ich mich daran, wenn er andere gut finden würde.

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Ich würde sagen, ich kenne meinen Wert (selbst-wert), ich weiß was und wer ich bin und was ich alles kann (oder auch nicht kann). Und wenn mein Mann das nach all den Jahren nicht zu schätzen weiß oder meint, das Angebot einer anderen Frau sei besser, dann soll er bitte gehen. Ich bin null Eifersüchtig, das einzige was ich mir in Bezug darauf wünsche ist Aufrichtigkeit. Also wenn er sich anderweitig orientiert, würde ich es gerne wissen.

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Hallo

Wenn schon allein ein Dialog Deines Partners mit einer Person des anderen Geschlechts so viel Umbehagen bei Dir auslöst, dann ist das zumindest ein Beleg, dass selbst fabelhaften Aussehen und hohe schulische Intelligenz keinerlei Garanten für ein unbeschwertes, eifersuchtsfreies Leben sind.

Eifersucht hat sicher mehrere Ursachen. Unsicherheit ist eine davon. Besitzdenken, Verlustängste, Neid und Missgunst sind andere.

Bis zu einem gewissen Grad ist Eifersucht ja auch auch durchaus positiv, wenn es Ausdruck von Leidenschaft und Enthusiasmus ist. Es signalisiert dem anderen das grosse Interesse an der eigenem Person.

Mit dem Jahren entwickelt man Routinen und Eifersucht existiert tatsächlich nur noch als ferne Erinnerung. Kein Mensch ist es wert, dass man sich zum Affen für ihn macht. Man genügt sich selbst im Grunde.

VG

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Grüß dich,

Der Dialog sollte lediglich als Metapher dienen, bitte nicht wörtlich nehmen.

Meine schulische Intelligenz würde ich nun nicht als hitverdächtig beschreiben, eher die generelle kognitive Auffassungsgabe.

Nun bin ich aber absolut kein Mensch der zu Neid, Missgunst oder ähnlichem tendiert.
Auch Verlustängst hinsichtlich meines Partners habe ich nicht.
Nach 12 Jahren Beziehung, gemeinsamen Kind und harten Tiefschlägen sind wir uns näher als 99% aller anderen Paare die ich kenne.

Es ist auch nicht so, dass ich mich aufgrund meiner Eifersucht zum Horst mache, meinen Partner einschränke oder diese Eifersucht mein Leben kontrolliert.

Sie entspringt, wenn ich mich jetzt an deinem Text orientiere, wohl noch am ehesten der Leidenschaft.
Ich bin nach all den Jahren immer noch verrückt nach ihm und möchte einfach zu jedem Zeitpunkt die Allertollste für ihn sein.

Klingt auch in meinen Ohren furchtbar pathetisch und infantil und dennoch ist es das Ergebnis meiner Überlegungen zum Ursprung meiner Eifersucht.

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Hallo nochmal,

"Ich bin nach all den Jahren immer noch verrückt nach ihm und möchte einfach zu jedem Zeitpunkt die Allertollste für ihn sein."

Eventuell steckt da wirklich der Ursprung Deines Unbehagens drin. "Toll" für den Partner zu sein, ist man ja eigentlich, denn die Wahl fiel auf Dich. Aber wenn da auch drinteckt, dass man alles tut, nur um ihm zu gefallen, kann das auch schnell ungesund sein. Z.B. wenn man entgegen eigener Ansichten und Prinzipien sich an den an den Partner anpasst.

Wie auch immer. Du wirst das nicht so ohne Weiteres loswerden und es ist nur ein schwacher Trost, dass Du auch ohne ihn Du selbst bleibst und irgendwann der nächste Prinz des Weges kommt.

Du bist reflektiert genug, das einzuordnen. Versuche die Zeit, die Du mit diesem Menschen hast, wie lange die auch immer sein wird, mehr zu genießen als Dir Sorgen zu machen. Das wäre schon mal ein guter Schritt.

BG