Immer das gleiche Streitthema

Hallo Zusammen,

Wir sind seit ca. 10 Jahren zusammen und haben schon Höhen und Tiefen hinter uns.

Haben immer an uns gearbeitet und immer für uns und die Beziehung gekämpft.

Aber wir streiten uns immer um ein Thema:

Feiern und Trinken.

Jedes mal, wenn Sie getrunken hat. Kracht es und zwar richtig.

Und es geht auch immer nur um das eine Thema, wenn wir mal streiten.

Sie sagt sie will sich ausleben, das sagt sie mir aber jetzt schon seit fast 2 Jahren. Vorher und während Corona war es anders.

Das kann ich auch verstehen.

Ich würde aber gerne weiter gehen, Familienplanung etc.

Aber es ist jedes Wochenende zugepackt.
Ob wir alleine gehen oder Zusammen, am Ende gibt es mit Alkohol immer Streit. Beziehungsaktivitäten (Dates etc.) bleiben teilweise auf der Strecke.

Und sie sieht nicht ein, das es unserer Beziehung nicht gut tut.

Ich bin ein wenig älter und habe sicherlich ein paar mehr Kerben im Holz, aber ist es nicht dann der richtige Weg, den mittleren gehen oder erwarte ich zu viel und es ist der richtige Weg sie gehen zu lassen/ mit zu machen.

Ich habe echt Angst, dass sich das nie ändert. Und ich will keine Beziehung, wo da Ziel am Wochenende immer das gleiche ist, vor allem nicht das Ziel.

Sie ist 28 und ich knapp über 30 (m).

Ich habe echt Angst, dass es der falsche Weg ist an der Beziehung festzuhalten, weil egal wie oft wir es besprechen es sich nicht ändert, oder es aufzugeben, obwohl es tatsächlich nur ein ausleben ist vor der Familienplanung.

Es stört mich wirklich so sehr, manchmal habe ich das Gefühl eine 16 Jährige pubertierende Freundin zu haben.

Hat jemand Erfahrungen mit einer ähnlichen Problematik ?
Und wie habt ihr das gehandhabt?

Viele Grüße :) und danke für eure Angworten…

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"Ich würde aber gerne weiter gehen, Familienplanung etc."

Naja, es sieht ja nicht danach aus, als wenn sie genauso darüber denken würde.
Offensichltich befindet ihr euch in komplett unterschiedlichen Lebensphasen.
Wenn man sichd eswegen ständig streitet, dann sollte man doch mal überlegen, ob nicht vielleicht die Luft aus der Beziehung raus ist. Klingt alles sehr nach Gewohnheit.

Sie möchte das Leben ausgiebig feiern, du eine Familie gründen....beide Vorstellungen sind legitim....nur blöd, das ihr da auf keinen gemeinsamen Nenner kommt. Muß man sich deswegen ständig streiten? Nö, man kann einfach die Konsequenzen ziehen.

Du möchtest doch sicherlich eine Familie gründen, weil es dein Wunsch ist und nicht, weil du sie dann damit von der Feierei abhalten willst. Oder?

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Und ergänzend: du hättest sicher gerne ne Partnerin, die diesen Wunsch teilt und nicht „dir zuliebe“ ne Familie gründet und es eigentlich gar nicht will?

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Nein, ich habe keine ähnlichen Erfahrungen gemacht, möchte Dir aber trotzdem antworten.

Ich bin Mitte 50, als ich so alt war wir Deine Partnerin, hatte ich auch nichts mit Ehe und Kindern am Hut.
Übrigens bis heute nicht.
Aber ich war kein Party-Hase, das war ich nie.
Ich wollte immer nur frei sein, das war alles.
(Es fühlt sich auch heute noch gut und richtig an).

Die Party-Mädchen meiner Generation wurden alle (!) mit spätestens 30, 32 sesshaft.
Alle, durch die Bank.
Inklusive Reihenhaus und Kindern.
Vielleicht brauchst Du nur etwas Geduld?

Echte Freigeister sind selten.
Und wenn ich für mich sprechen darf:
Diese Haltung ist auch ohne Worte klar erkennbar.
Trotzdem habe ich immer deutlich gesagt, dass "Sesshaftigkeit" nicht mein Ding ist.

Was ich sagen will:
Deine Partnerin wird sich doch irgendwann und irgendwie artikuliert haben?

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Hey, hatte in meiner Vergangenheit auch immer ein Thema wo nur gestritten wurde.
Jetzt bin ich glücklich verheiratet und sind auf einer selben Wellenlänge. Ich 26 er 35.

Das Thema war eher so was Ordnung angeht. Natürlich kann man Meinungsverschiedenheit haben oder verschiedene Hobbys etc. Aber ich finde man sollte schon den richtigen Partner finden wo man auf einer Wellenlänge ist. Allein schon wenn man irgendwann Kinder hat, möchte ich, dass Papa und Mama teilweise „gleich“ sind und sich nicht zanken oder streiten. Darauf lege ich Mega viel wert. Weil irgendwann macht sich das Ganze bemerkbar und man kann sich nicht immer anpassen oder verstellen.

Ich würde an deiner Stelle mal einen schönen Abend vorbereiten und mal deine Gefühle und deine Gedanken erzählen, dass du langsam an eine weitere Familienplanung denkst und du es ernst meinst, einfach wie du dir das ganze vorstellst. Vielleicht ist Sie noch nicht bereit dafür.

Ich wünsche dir viel Erfolg 🍀
Mit besten Grüßen

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Oooh, das erinnert mich an meine erste Beziehung mit gemeinsamer Wohnung, ich war 18, er war älter als ich. Am Anfang war natürlich alles gut, so ist es ja immer, aber nach ein paar Jahren habe ich mich buchstäblich zu Tode gelangweilt. Er war häuslich, ich wollte raus, nicht nur abends am Fernseher hocken. Ich kam zudem aus einem sehr strengen Elternhaus, mein Vater hatte mir gar nichts erlaubt, somit hatte ich mich auch vor der Beziehung nicht ausleben können.

Ich fing sogar öfter Streit an, nur damit irgendwas passiert. Und ich habe dann mit einem Nachbarn was angefangen, weil ich den Kick gesucht habe - das finde ich heute schrecklich, aber damals hab ich es gemacht.

Naja, jedenfalls war er nicht bereit, was zu ändern und ich bin eines Tages gegangen. Ich wollte einfach nicht mehr so leben, war ja noch jung und wollte was vom Leben haben.

Bearbeitet von Rosinante
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ich sehe Alkohol immer als Problem, weil sich die Spirala da prinzipiell nach unten dreht. Ein Partner, der sich regelmässig die Kante gibt, wäre für mich immer ein no go gewesen

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Ich würde mich gar nicht streiten, wenn Alkohol im Spiel ist - das endet nie gut. Man ist einfach nicht man selbst. Deswegen sollte man das vermeiden und die Diskussion vertagen.

Letztlich sind es drei Probleme, wenn ich das richtig verstehe:

1. Zu oft und zu viel Alkohol. In unseren 20ern waren wir fast alle feierfröhlich unterwegs, aber wenn jedes Wochenende daraus besteht, im großen Maßstab feiern und trinken zu gehen, finde ich das schwierig. Kann man machen, ist aber ungesund. In vielerlei Hinsicht.

2. Keine Zeit als Paar. Das fällt einem irgendwann immer auf die Füße. Ich bin in unserer Beziehung auch diejenige, die "mehr ist mehr" liebt, viele Events, viele Partys. Aber man merkt, wenn einem gemeinsame Zeit, wo man nur zu zweit ist, fehlt. Manchmal stopft man sich das Leben ja auch voll, weil man Sorge hat, dass bei einer reinen Paar-Aktivität blöde Themen auf den Tisch kommen. Vielleicht befürchtet sie das, weil sie ja weiß, dass es nicht geklärt ist. Eventuell hilft es, das klar anzusprechen: "Mandy-Chantal, lass uns am Wochenende XYZ machen. Wir reden auch nicht über du weißt schon was, wir machen es uns nur schön." Dann ist der Druck erstmal raus und man hat wieder gemeinsame, schöne Erlebnisse.

3. Unterschiedliche Zukunftsvorstellungen. Wobei man das ja gar nicht genau weiß, habe ich den Eindruck - oder hast du eine grundsätzliche Absage für deinen Wunsch nach Familie bekommen? Nein, oder? Und es ist ja auch nicht so, als hättet ihr keine Zeit mehr. Ich verstehe das total: Man hat endlich Studium / Ausbildung hinter sich, verdient geregelt Geld und hat damit die Ressourcen und die Zeit für Spaß. Mit 28 war ich nonstop unterwegs, und das war großartig 😉 Falls man eine Familie will, muss man aber den Absprung irgendwann schaffen. Nicht zwangsweise schon jetzt. Aber meine Erfahrung aus dem Freundeskreis ist, dass viele Paare aus genau diesem Grund ("Wir wollen noch was erleben!") sehr lange warten und dann irgendwann feststellen, dass es zu lange war. Da hilft aber in der Regel nur, gemeinsam konkret darüber zu sprechen, wie man sich das vorstellt. Möchte sie überhaupt definitiv Kinder? Wie viele ungefähr? Wann will sie damit anfangen? Wo ist die Grenze? Was hat man bis dahin noch konkret vor? Wovor fürchtet man sich? Wo liegen die Prioritäten?

Ein Kind ist ein krasser Einschnitt im Leben, und ich glaube, wenn man vorher komplett erfassen würde, wie krass das wird, würde es niemand mehr machen 😉 Das Leben so, wie man es kannte, ist erstmal vorbei, und dass diese Vorstellung einem viel Angst macht, verstehe ich. Als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, habe ich so oft geheult, weil ich mein Leben im wahrsten Sinne des Wortes an mir vorbeiziehen sah. Und auch heute noch ist das teilweise sehr schwer, anderen bei ihrer Freiheit zuzuschauen, während man selbst mit gequältem Lächeln vieles absagt. Vielleicht hat deine Partnerin auch einfach Angst und will sich der Sache nicht stellen, aber man muss das besprechen. Ganz rational. Ohne Vorwürfe, ohne düstere Szenarien, ohne emotionale Beeinflussung. Entspannt euch erstmal, macht paar nette Sachen zusammen, und dann nehmt euch mal einen Nachmittag und sprecht es richtig durch.

Bearbeitet von roseately
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Ihr habt doch nicht "nur" ein Thema mit Feiern und Alkohol. Du schreibst ja selbst, dass das Feiern und Saufen erst seit 2 Jahren Kern ihrer Wochenendplanung ist, also nicht "Teil" ihrer Persönlichkeit ist zum Entspannen, wie das bei manchen halt schon immer war. Normalerweise geht die Partykurve ab 20 nach unten. Bei deiner Partnerin schießt sich nach oben. Warum? Gewisse Vermutung: Weil sie sich einfach unsicher ist, ob es das richtige ist und das Thema Familienplanung auch durch ihr Verhalten möglichst weit wegtreten will. Sie ist ja mit 18 mit Dir zusammengekommen und jetzt 28.

Warum ich glaube, dass das ein grundsätzliches Thema ist? Weil Du (auch) schreibst, dass sie offenbar mit Dir ausgehen/feiern will und es auch "allein" dann zu Problemen kommt. Weil Du schreibst, dass Beziehungsaktivitäten auf der Strecke bleiben. Und weil man nach 10 Jahren ein gewisses Grundverständnis brauch, dass es auch trotz Unterschiedlichkeiten passen muss für die nächsten Schritte. Und einerseits zu sagen, Du möchtest in die Familienplanung einsteigen und andererseits das Gefühl zu haben, eine 16jährige pubertierende Freundin zu haben, da passt auch was nicht.

Akzeptiere, dass Ihr das Thema gerade sehr wichtig ist. Es ist ja auch ihr Leben. Und vielleicht verliert sie die Lust daran, wenn sie nicht das Gefühl hat, sich ändern und "comitten" zu müssen zu den nächsten Schritten. Glaube nicht, dass Du mit Streit und der Forderung, dass sich etwas ändern müsste, hier in einen Gleitpfad der Familienplanung kommst. Das muss schon ganz klar von IHR kommen.

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Ich würd mal sagen, sie holt jetzt einiges nach... Sie ist doch auch erst 28. Da habe ich nen Job in einer anderen Stadt angenommen und ne Fernbeziehung aus meiner gemacht. Da muss noch nichts mit Familienplanung sein.

Ihr solltet euch nicht streiten, wenn sie getrunken hat.

Führt ein Gespräch, wenn ihr beide fit seid und wenn du ihre Art zu Feiern nicht magst, dann gehst du eben nicht mehr mit, dafür kann sie sich vielleicht für ein CandleLight Dinner begeistern oder was immer du möchtest.

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Dich stört das Verhalten deiner Freundin. Du magst die Feierei nicht und den Alkohol auch nicht. Es gibt deshalb jedes Wochenende Streit. Und du findest, sie muss doch endlich mal einsehen, dass ihr Verhalten nicht gut für eure Partnerschaft ist, weil ihr dauernd streitet und im Leben keinen Schritt weiter kommt.

Tja, das Ding ist, ihr streitet nicht nur ihretwegen. Würdest du sie Party machen lassen, nicht mit ihr über den Alkohol streiten und sie nicht bezüglich Familienplanung unter Druck setzen, wäre es ebenso friedlich.

Es ist nicht so dass sie falsch liegt und du richtig, auch wenn vielleicht viele deine Meinung nachvollziehen können. Sie hat gerade Lust im Moment zu leben und es jedes Wochenende krachen zu lassen. Während du Richtung Familienplanung weitergehen willst, möchte sie sich ausleben. Und nur weil sie das schon seit 2 Jahren macht, heißt das ja nicht dass sie das jetzt nicht mehr darf. Wer bestimmt denn, wann es mal gut ist mit der Ausleberei?

Ich denke da hilft nur ein ehrliches Gespräch. Ist sie in der Beziehung grundsätzlich noch glücklich? Sieht sie euch langfristig zusammen und als Familie mit Kindern? Oder zweifelt sie an euch und flüchtet in das Singleleben das sie als Erwachsene noch nie hatte? Sie war sehr jung als ihr zusammengekommen seid. Sie ist ihr gesamtes erwachsenes Leben als deine Partnerin unterwegs. Es könnte ja dein, dass sie das alles gar nicht mehr von Herzen will, aber weil ihr nun halt so lange zusammen seid und sie es gar nicht anders kennt, reflektiert sie das nicht ehrlich sondern spricht von Ausleben und flüchtet aus eurer Paarzeit. Oder sie hat das Gefühl was verpasst zu haben und will das nachholen.

Kann natürlich auch ganz anders sein. Aber trotzdem solltet ihr mal ohne Vorwürfe und Druck miteinander reden. Wenn du jetzt sesshaft werden und Familie gründen willst, sie aber nicht, dann passt es schlicht und einfach nicht. Das liegt dann nicht daran dass sie sich aufführt wie eine 16jährige und halt mal zur Vernunft kommen muss, sondern dass ihr einfach an unterschiedlichen Punkten im Leben seid und unterschiedliche Bedürfnisse habt. Ihre Gefühle und Wünsche sind genauso legitim wie deine. Und es steht dir frei, dir gegebenenfalls eine passendere Partnerin zu suchen.

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"Und es steht dir frei, dir gegebenenfalls eine passendere Partnerin zu suchen."

Das würde ich tun.