Ich wollte mal wissen, wie ihr die Situation seht, ob ihr der Meinung seid, dass das in Richtung Beziehungsverweigerung geht.
Kurz zum Hintergrund: Mein Freund und ich sind beide um die 40, leben seit 6 Jahren zusammen, haben einen 2jährigen Sohn; er arbeitet Vollzeit, ich aktuell Teilzeit, kümmere mich daher mehr um Kind&Haushalt.
Ich habe gestern Abend vorgeschlagen, er möge doch nach einem Film suchen, den wir gemeinsam schauen können. Als ich vom Zubettbringen des Sohnes ins WZ kam, saß er am Tablet bei einem Spiel und meinte, er hätte nichts rausgesucht, weder im TV Programm, noch via Amazon prime. Als Erklärung warum nicht, meinte er, wir hätten da mal so drüber gestritten, dass er keine Lust mehr hat etwas vorzuschlagen. Auch ein anderer Vorschlag kam nicht, er starrte weiter in sein Tablet.
Ok, das ist ja noch irgendwie verständlich wegen des Streits. Jedoch ist das bei ihm generell so, dass er selten etwas zur Freizeitgestaltung kreativ beiträgt, weder was die Abendgestaltung, noch das WE betrifft.
Ich habe ihm das gestern auch nochmals so gesagt, dass ich mir das wünschen würde, dass er sich mehr Gedanken macht, weil ich das langsam als Desinteresse an der Beziehung werte. Er meinte dann recht aufgebracht, er hätte für "sowas" keinen Kopf. Wenn sich spontan etwas am WE ergibt, dann ist gut, aber er hat keine Lust Tage vorher was zu planen. Das wäre einfach nicht seine Art, dafür müsste er sich extrem verbiegen.
Seine vorgebrachten "Ausreden" vonwegen kein Kopf wegen viel Arbeit u Spontanität hinken einwenig, denn er war eigentlich immer schon so und nicht nur die letzten Wochen, wo es in der Arbeit stressiger ist. Ist es lediglich noch schlimmer geworden. Und Spontanität heißt für mich auch nicht spontan nichts tun, sondern dann eben zumindest am Tag selbst etwas vorzuschlagen. Das passiert aber auch vielleicht an einem von 10 Wochenenden.
Ich bins langsam leid, dass selbst zu tragen und bin mittlerweile auch echt schon verletzt.
Wenig Interesse an Freizeitplanung
Liebe Freizeitgestresste,
ich verstehe, dass dich seine Haltung frustriert und du das Gefühl hast für die Freizeitbespaßung zuständig zu sein. Ihr habt ja scheinbar schon häufiger über das Problem gesprochen und seid da zu keiner zufriedenstellenden Lösung gekommen.
Mein Mann und ich sind beide echte Freizeitmuffel und ärgern uns häufig wenn wir am Wochenende mal wieder nur zu Hause rumgegammelt und nichts gemeinsam gemacht haben. Da wir keine Kinder haben, "zwingt" uns auch keiner an der Freizeitgestaltung etwas zu ändern.
Wir haben das Problem anderweitig gelöst. Wenn einer von uns sagt:"XY würde ich gern mal machen/sehen/essen" schreiben wir das auf und pinnen es an den Kühlschrank.
Jeder von uns hat Listen mit Filmen, Serien, Ausflugszielen und Gerichten und wenn uns mal der Tatendrang überkommt, suchen wir abwechseln was aus. Vorgabe: es wird nicht über die Wahl des anderen gemosert, im Vorfeld verständigen wir uns was auf die Kühlschrankliste kommt. Wenn etwas dem anderen absolut nicht gefällt, kommt es nicht drauf, sondern nur die Schnittmenge, die sich beide vorstellen können. So haben wir einen Pool an Ideen und müssen uns nicht spontan den Kopf zerbrechen, wenn wir Lust haben, etwas zusammen zu tun.
Vielleicht setzt ihr euch an einem Abend mal zusammen und sammelt Ideen. Das kann echt Spaß machen, mit wertigen Karteikarten, ein paar leckeren Snacks und Getränken. Ich finde es immer erstaunlich, wie viel neues ich nach 17Jahren Beziehung an meinem Mann noch entdecke.
Viel Erfolg,
Lexi
Was macht ihr denn sonst so am Wochenende? Also legt er trotzdem Wert auf gemeinsame Zeit, hat nur keine Lust, was zu planen? Dann würde ich das noch bisschen leichter nehmen als wenn ich merke, dass es ihm im Prinzip egal ist, ob wir etwas zusammen machen oder nicht.
Ich würde an Eurer Stelle einen Weg suchen, Euch in der Unterschiedlichkeit zu akzeptieren, ob und wie man etwas plant. Du hast die klare Vorstellung, dass er auch einmal etwas vorschlägt und plant - er möchte das nicht. Du akzeptierst das aber nicht oder fühlst Dich verletzt. Vielleicht ist er sauer, dass Du seinen Wunsch nicht akzeptierst, auch mal mit dem ins-Tablet-Starren zu entspannen oder Wochenenden ungeplant zu lassen, weil er mit "ungeplanten" Wochenenden entspannen kann. Insofern: nein, das geht nicht in Richtung Beziehungsverweigerung, das kann auch schlicht Ausdruck von Unterschiedlichkeit sein. Es sei denn, das ist jetzt eines von sechs, sieben Themen, die Dir ähnlich gegen den Strich gehen.
Gerade in Sachen Planung und Freizeitgestaltung sind Menschen doch völlig unterschiedlich. Der eine plant gerne und hat Vorfreude. Der andere hat einen Horror, wenn er am Wochenende schon einen festen Plan hat, obwohl er vielleicht andere Dinge erledigen will. Der eine "starrt gerne ins Feuer", um zu entspannen. Der andere zieht gerne noch mal schwatzend los und guckt, obs nicht noch Nüsschen oder Beeren gibt. Die Debatte hatten Urmenschen vor 25.000 Jahren schon. Ich würde mich da nicht zu schnell verrennen oder drauf lauern, dass er mal wieder schlurft
Und ganz ehrlich, das Film-Thema haben doch auch ganz viele Paare. Da ist die Schnittmenge möglicherweise nicht ganz so groß, und dann hat man Angst schon nach 20 Minuten zu sagen, dass einem der Film nicht gefällt und man lieber ins Bett geht, weil das auch schon wieder als mangelnde Beziehungsmotivation ausgelegt wird. Wir haben das privat auch "begraben" (übrigens auch nach ähnlichen Diskussionen und "Nein ich such nicht aus" wie bei Euch) und fahren sehr gut damit
Du hast dir doch die Antwort gegeben: er war schon immer so.
Es gibt eben Leute die gerne und viel planen, und welche die es nicht können/wollen.
Du hast ihn also so kennen gelernt…
Naja dein Freund war schon immer so, also ist er wohl wirklich so ;)
Mein Mann ist auch nicht der Typ, der weit im Voraus plant und ja, der liebt es auch, mal nichts zu tun (find ich mit den Kindern immer schwierig, er nicht - daher wird auch das durchaus mal gemacht).
Ich würde auch sagen, zu 80% plane ich/mache Vorschläge. Selten kommt was von meinem Mann und da gerne so „habt ihr Lust heute nach Luxemburg zu fahren“ 😂😂 das ist nicht ewig weit von uns, ich würde sowas vermutlich trotzdem 3 Wochen im Voraus planen, so bin ich eben 😜
Wir waren beide schon immer so, sein Verhalten sehe ich nicht als Verweigerung oder Desinteresse. Denn im Prinzip verbringt er ja gerne Zeit mit uns 😊
Wenn dein Partner seit 6 Jahren bzw. schon immer so ist, dann kannst du ihm daraus ja schlecht einen Vorwurf machen. Aber ihr findet sicher Kompromisse 😊 zum Beispiel, einen Abend darf er was aussuchen (dann gerne auch spontan und ggf „nix“), einen Abend pro Woche du und dann pendelt es sich ein 😊
denn er war eigentlich immer schon so und nicht nur die letzten Wochen
Schlüsselsatz! Was Du ihm vorwirfst, kennst Du seit langem - und nein, es wird sich garantiert nicht automatisch ändern.
Mein Mann plante NIE etwas im voraus, was privat war - das war immer mein Part, das wusste ich von Anfang an, musste ich 35 Jahre damit leben.
Mein heutiger Freund - dasselbe - um Himmelswillen, ja nichts vorausplanen, es "könnte ja was dazwischenkommen"...mit seinen Eltern, Familie, wichtige Freunde, seinem Chef, was auch immer.
Auch ihn habe ich so kennengelernt, mich trotzdem in ihn verliebt - und jetzt lebe ich eben mit dieser "Macke" und kann damit umgehen. Was soll ich mich darüber aufregen? Ändert überhaupt nichts, er ist es x Jahre nicht anders gewöhnt und ich kenne ihn erst 15 Monate..
Wenn Du verletzt bist, dann sag das Deinem Freund einfach lieb und trotzdem nachdrücklich nochmal, dass Du das ändern möchtest. Wenn er aber nicht mal vom Tablet aufschaut, würde ich wütend, denn das ist einfach respektlos und das akzeptiere ich z.B. von niemandem, der sich mit mir unterhält.
LG Moni
Hallo,
übertreib doch nicht! Er war schon immer so......
Ich mag vorausplanen auch nicht. Wenn mich meine Frau fragt, was wir am Wochenende machen, erhält sie die Antwort "Frag mich am Wochenende"
Was verstehst du unter "Beziehungsverweigerung"?
Gruss
Maxlander
Hast du ihn denn schon mal samstags morgens gefragt, was ihr heute machen wollt?
Ich würde ihm wahrscheinlich klar definiert sagen, was ich wann erwarte. „Am nächsten Wochenende möchte ich gerne etwas mit dir unternehmen. Das darfst du auch gerne erst spontan am Samstag entscheiden, aber ich hätte gerne, dass du es entscheidest.“
Dieses wischiwaschi „Bring dich bitte mehr in die Freizeitplanung ein“, das führt doch zu nix. Weil es zu unbestimmt ist und er das ja theoretisch auch tut: Er will nix machen und macht das dann auch.
Du müsstest halt auch damit leben können, dass er Sachen machen/schauen will, die du doof findest. Und dann trotzdem mitmachen.