Ich (34) bin seit einem Jahr mir meiner Freundin zusammen. Sie ist von Anfang an eher der kältere Typ. Braucht nicht viel körperkontakt oder das ständige aufeinander hängen... Das ist aber auch nicht unbedingt das Problem. Sie hat auch ihre "soften" Momente - selten, aber dann genieße ich sie. Problematisch ist einfach das Thema Sex. Für sie bisher in jeder Beziehung ein riesen Thema und häufiger Streit / Trennungsgrund. Sie leidet dermaßen an sexueller Unlust, dass bereits nach 3 Monaten Beziehung ziemlich lange Pausen kamen. Aktuell nach 12 Monaten ist es so, dass wir vielleicht alle 2 Monate Sex haben. Unser Sex war bombastisch und zwar für beide Seiten, daher ist es für mich noch schwieriger zu verstehen, warum bei ihr da so eine Schwelle zu sein scheint. Mich beklagen oder sie unter euch setzen will ich aber auch nicht, da ich weiß, wie sehr sie in früheren Beziehungen darunter gelitten hat. Mittlerweile belastet es mich aber, da ich mich überhaupt nicht mehr begehrenswert fühle, oder attraktiv. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass sie mich irgendwie auf eine sexuelle Weise wahrnimmt, sondern nur als Partner. Unsere Beziehung ist toll, harmonisch und ausgeglichen. Was nicht passt ist einfach der Sex.Sie kann mir auch nicht sagen, dass sie mich liebt, was auch irgendwie seltsam klingt. Dazu kommt eben, dass sie mir kürzlich erklärt hat, mich eher als "süßen Welpen" zu sehen und nicht als den vor Testosteron tropfenden Lover. Für mich war das eine absolute Entmannung. Ich liebe sie, Aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann / soll. Jedes Mal wenn ich jetzt versuche sie in Stimmung zu bringen, kommt erstmal die Frage auf, ob sie überhaupt Lust hast; danach aber schon der Gedanke, wie sehr muss sie sich jetzt überwinden, wenn sie mich 0 sexuell anziehend findet. Das ist eine furchtbare Situation unter der ich wahnsinnig leide... Was soll ich tun? Wir haben viel geredet und tun es immer noch, aber eine Besserung kommt nicht auf. Ich setze sie nicht unter Druck oder versuche sie zu irgendwas zu drängen, was sie mir hoch anrechnet, uns aber auch nicht weiter bringt. Sex hat für mich keinen riesigen Stellenwert, ist aber doch irgendwo der Unterschied zwischen Freundschaft und Beziehung.
Meine Freundin ist einfach anders...
„Leidet“ deine Freundin an ihrer sexuellen Unlust? Also hätte sie gerne öfter Sex? Aber es „geht nicht“? Oder lebt sie damit ganz gut und es reicht ihr tatsächlich einfach?
Ich verstehe total, dass es dich belastet und ihr da eine Lösung finden müsst. Aber ich denke, der 1. Schritt wäre erstmal zu akzeptieren, dass deine Freundin einfach selten Sex braucht und damit sehr gut lebt und das ABSOLUT NICHTS mit dir (oder deiner Männlichkeit oder eurem Sex an sich!) zu tun hat. Sie kann euren Sex sehr genießen und schön finden und braucht ihn trotzdem nur alle 2 Monate. Vor ihr könnte ein vor Testosteron strotzender Mann sitzen und trotzdem reicht ihr alle 2 Monate Sex.
Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.
Dann müsst ihr euch überlegen, wie man aber dein Bedürfnis nach mehr Nähe stillt. Sie hat keine Lust auf Coitus, aber vielleicht kann sie dich öfter mal verwöhnen? Hand, Mund… irgendwie so?
Redet drüber. Natürlich möchtest du ihr keinen Druck machen, aber eure beiden Bedürfnisse sind legitim und KEINER sollte dauerhaft leiden. Wenn‘s einer doch tut, dann passt es halt in einem essenziellen Bereich wirklich nicht 🤷♀️
Hey,
es klingt für mich so, als wenn du das Problem nicht auf dich beziehen solltest…Was mir relativ schnell als Gedanke kam: kann es sein, dass sie eventuell asexuell ist? Oder autistisches Verhalten hat - mag keine Berührung, scheint eher kühl zu sein, äußert nicht ihre Gefühle, diese Beschreibung könnte auch auf meine Tochter zutreffen und sie hat Autismus Spektrum Störung.
Rede mit ihr. Liebe Grüße und alles Gute 🍀
Sternchen
Hallo,
puh ja.. am liebsten würde ich dir da mal die Nummer von meinem Mann geben, dass ihr euch austauschen könnt. 😅 er hat hier leider auch so ein Exemplar.
Ich versuche das mal ein wenig in Worte zu fassen, auch wenn es mir selbst schwer fällt das wirklich beschreiben zu können.
Zunächst: ich liebe meinen Mann! Wir sind seid sieben Jahren zusammen, erwarten unser zweites Kind. Es ist alles super. Würde man jedoch rein unsere Eigenschaften auf dem Blatt Papier vergleichen, könnte man denken das er vielleicht eher die Frau und ich der Mann in der Beziehung bin.
Die ersten paar Wochen/Monate unserer Beziehung fand ich kuscheln und Sex ganz toll, weil irgendwie hatte man sich danach gesehnt. Aber schon nach einiger Zeit bin ich zurück in meine „eigentliche“ Rolle gefallen. Ich mag überhaupt nicht gerne kuscheln. Küssen? Naja, muss jetzt auch nicht immer sein. Sex? Puh am liebsten würde ich ohne auskommen. Meine Romantik ist eher: Schatz ich hab uns was leckeres zum Essen mitgebracht (übrigens umgekehrt, wenn er mich damit überrascht, freue ich mich genauso sehr).
Seine Eigenschaften? Er kuschelt gerne, würde am liebsten die ganze Zeit an mir kleben, hätte gerne häufiger Sex, würde mich am liebsten die ganze Zeit küssen. Er ist so ein großer süßer kuschelbär.
Ich liebe diesen Mann sehr, aber es fällt mir schwer, mich auf diese emotionale Ebene zu begeben. Woran es genau liegt? Ich kann nur mutmaßen, dass es daran liegt, dass ich als Kind nie ein „süßes, niedliches Mädchen“ sein wollte, was vom „starken Mann“ beschützt werden muss. Nein, ich wollte selber unabhängig und stark sein. Und immer, wenn ich dann etwas für mich total untypisch, romantisches oder emotionales mache, fühle ich mich total schwach und verletzlich.
Ich weiß, dass der Gedanke total dumm ist. Aber ich kann nur super selten aus diesem Gedankenmuster raus. Ich bin sehr froh, dass mein Mann das „akzeptiert“ hat bzw. Mich einfach so liebt wie ich bin und diese kleinen Momente dann auch sehr genießt. In Gesprächen versuche ich ihm das immer zu erklären, aber er meint dann, dass er weiß, dass ich ihn liebe, auch wenn ich das auf andere Arten zeige.
Zum Thema Sex.. also es ist nicht so als wäre er nicht gut. Aber jedes Mal fange ich dabei an zu denken und fühle mich wie ein Tier und finde es dann hinter einfach eklig. Es ist schwitzig, feucht, einfach.. einfach nicht meins. Ein Wunder, wie wir zwei Kinder bekommen konnten 🤣 ja, auch er kennt die langen Pausen. Ich habe einfach überhaupt keine Lust. Und wenn er anfängt.. ja dann kommen wir wieder zu diesem „emotional/schwach“ werden..
Ich kanns dir leider nicht besser erklären. Es ist super komplex und hat auch immer wieder Gespräche benötigt, weil ich mich eben sehr oft schlecht gefühlt habe. Aber wir sind mittlerweile happy, so wie es ist. Denn wir wissen, was wir am anderen haben. Auch wenn wir kein typisches süßes romantisches Pärchen sind.
Sorry, für die Länge, aber ich hoffe, das konnte dir ein wenig weiterhelfen 😅
Du hast gerade mich beschrieben, besser als ich es je hätte in Worte fassen können.
Danke für's Teilen, jetzt fühle ich mich nicht mehr so 'falsch'...
Oh ich bin froh, dass es noch andere Frauen gibt denen es so geht!!! 😀😀 hab auch immer gedacht, dass ich damit relativ alleine da stehe 🙈
Ich möchte das ungern alles auf meine Kindheit schieben, aber ich glaub vieles hat mich da einfach geprägt. Mir war es als Kind einfach unangenehm wenn man irgendwas „süß“ und „niedlich“ von mir fand. Weil ich dann immer das Gefühl hatte angreifbar zu sein. Ich hab mich bei solchen Aussagen total geschämt.
Ob’s nun daran liegt keine Ahnung. Aber mein Mann und ich haben immer wieder viel darüber gesprochen und mittlerweile weiß er auch, dass es absolut NICHTS mit ihm zu tun hat. Und daher haben wir seitdem eine echt tolle, gefestigte und super schöne Beziehung ☺️
Ist sie vlt lesbisch? Negative Erfahrungen als Kind? Oder vlt asexuell?
Ich würde dir deine Rücksicht auch hoch anrechnen aber sie ist nur sinnvoll wenn das Problem zeitlich begrenzt wäre.
Bei euch hilft nur ein offenes Gespräch. Kannst du dir vorstellen den Sex woanders zu holen?
Wenn ich weiß dass mein Freund darunter leidet dann finde ich es krass rücksichtslos von ihr dich als süßen Welpen zu bezeichnen..
Da hätte es mich mal dezent ausgehängt..
Du solltest dich vom Bild des vor Testosteron tropfenden Mannes und der ständigen, sexuellen Begierde als Zeichen von Liebe trennen.
Sex hat durch die Medien einen dermaßen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft eingenommen, dass viele aus den Augen verlieren, worum es in einer Beziehung tatsächlich geht.
Eine geringe Libido heißt nicht, dass sie sich grundsätzlich zum Sex überwinden muss oder dich nicht attraktiv findet, es fehlt schlichtweg der ständige, hormonelle Reiz dazu.
Stimme voll zu, weil es bei mir und meinem Partner total anders als in den Medien ist🙂. Wir haben uns beide gut ausgelebt und genießen heute eine überaus liebevolle und verlässliche Partnerschaft, in der Sex aus verschiedenen Gründen absolut nicht die Nummer eins darstellt. Natürlich muss das für beide so in Ordnung sein, sonst ist es schwierig.
Genau das.
Sex ist für die meisten Menschen schön, nicht umsonst bezeichnet man ihn als die schönste Nebensache der Welt, aber genau das vergessen viele, es ist Nebensache, nicht Hauptbestandteil einer Beziehung.
Aus persönlicher Erfahrung (bei mir selbst und auch bei allen mir bekannten Paaren), waren/sind all die Beziehungen besser und stabiler, als die, wo Sex die Hauptrolle spielt.
Pardon, sie hat von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Du wusstest, worauf du dich einlässt. Warum du jetzt ihre schon immer bestehende sexuelle Unlust auf einmal auf dich beziehst, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Das ist, als ob man sich auf eine blinde Person einlässt und auf einmal glaubt, die könne wegen einem selbst nicht mehr gucken.
Es gibt Menschen mit wenig Libido, es gibt Menschen, die wenig Körperlichkeit brauchen. Deine Freundin hat dir da nie was vorgemacht.
Trenn dich, wenn du das nicht aushältst, ich würde aber dringend aufhören, sie analysieren oder verändern zu wollen. Sie hat wie du ein Rech drauf, so angenommen zu werden wie sie ist.
Und nur weil der Sex, den ihr ab und an habt, bombastisch ist, muss sie nicht öfter darauf Lust haben.
Etwas forsch in die falsche Richtung. Ich wusste nicht worauf ich mich einlasse, da es erst später zur Sprache kam. Warum ich es auf mich beziehe? Weil sie mich mit einem Welpen vergleicht. Ich will sie weder analysieren noch verändern. Sie leidet ebenfalls darunter und ich will ihr helfen.
Also bitte schiebe mich nicht in eine triviale notgeile Ecke, wenn du keine Ahnung davon hast, wie sehr man darunter leiden kann. Sowohl als Frau als auch als Mann.
Leidet sie darunter, weil sie sich für sich mehr Lust wünscht oder weil du drunter leidest? Ist ein kleiner feiner Unterschied.
Frag sie mal.
Also dass das Sexleben anfangs toll ist und dann immer weiter abnimmt, ist wohl recht normal. Allerdings ist die Frequenz bei euch schon sehr niedrig nach einem Jahr.
"Dazu kommt eben, dass sie mir kürzlich erklärt hat, mich eher als "süßen Welpen" zu sehen und nicht als den vor Testosteron tropfenden Lover. Für mich war das eine absolute Entmannung."
Dieser Part sagt natürlich recht viel. Für mich macht es den Anschein, als würdest du mehr Nähe (allg mit Kuscheln etc) suchen, als sie mag/zulassen kann. Je nachdem, wie sie drauf ist, findet sie das schon etwas abtörnend. Vill braucht sie da eigentlich einen cooleren Mann, der ihr gewisse Grenzen aufzeigt und sich mehr um sich, als um sie kümmert. (Stichwort Betaisierung). In dem Fall ist die Bezeichnung " süßer Welpe" natürlich nicht positiv gemeint. Dass das für dich eine Entmannung darstellt, ist verständlich, ist in meinen Augen auch so. Dh sie sieht dich als selbstverständlich, zum Kuscheln bist du gut (wenn überhaupt), aber für Sex fände sie eignl einen anderen Typ Mann geiler. Das ist meine Meinung. Tipp: Leider die Trennung.
Hallo
es gibt einfach Menschen die wenig Lust auf Sex oder körperliche Nähe haben. Ist auch an sich in Ordnung, wenn es aber einen Partner*in trifft die oder der es eben ganz anders empfindet und mehr Sex oder körperliche Nähe braucht, dann kann es nur Stress geben. Entweder man findet sich damit ab oder man muss sich trennen weil man auf Dauer unglücklich wird.
Das musst du entscheiden.
VG Milka