Hallo zusammen,
der Text ist etwas länger, tut mir leid. Wir der Titel schon sagt gibt mir mein Partner teils direkt als auch indirekt die Schuld am einschlafen seiner Kontakte. Kurz zu mir ich bin seit 6 Jahren mit ihm zusammen für ihn knapp 300 km von zu Hause weggezogen. Was ich ihm aber nie vorgeworfen haben oder überhaupt zu Sprache bringen möchte. Ich erwarte nicht das er sein Leben für mich anpasst deswegen. Er war früher als Single ohne Kinder im Volleyball zwei mal die Woche war viel unterwegs. Hatte viel Kontakt mit seinem besten Freund und dessen Familie. Beruflich hatte er viel zu tun aber keine so hohe Verantwortung. Nur für seine Projekte damals. Die auch meist schnell durch waren.
Naja wir sind mittlerweile nicht mehr alleine. Ich habe eine Sohn mit in die Beziehung gebracht und wir haben zwei weiter Kinder bekommen zusammen. Der kleinste ist wenige Wochen.
Er ist beruflich sehr angespannt Übernahme einer Firma läuft, viel Verantwortung der er gerecht werden muss und möchte. Zu Hause wie als Familie. Naja da ist er generell schon ausgelaugt. Es hat sich viel im Umfeld getan mit der Übernahme der Firma. Es weiß keiner was davon. Aber es arbeiten Eltern von seinem Freund bei ihm bzw nebenbei . Und bekommen dadurch vieles mit was das alles betrifft.
Durch das ganze schafft er es nicht seine Hobbys nachzugehen oder Freundschaften zu pflegen. Es tut mir auch sehr leid für Ihn.
Ich muss sagen ich hatte keine leichten start bei seinen Freunden bzw auch teil seiner Cousins. Da seine ex Freundin sehr pressen war und die sie schon als Schwester bezeichneten vor mir. Am Anfang viel es mir nicht direkt auf aber naja es hat sich viel gezeigt.
Sie treffen sich mit ihr und machen sich auch nichts daraus . Ist auch ok ich kann mich damit abfinden und suche dadurch nicht den Kontakt zu besten Freunden.
Es kam aber nie was „zurück“ ich habe eine Geburtstagstorte gebacken für seine Freund es wurde sich gefreut aber meine Hoffnung das es sie näher bringt hat nicht funktioniert.
Ich fühle mich einfach schlecht da ich das Gefühl habe an allem schuld zu sein. Nur weil ich für mich Grenzen gezogen habe. Bei gewissen Personen. Aber umgedreht ladet er keinen selbst ein. Er geht mal hier ins Kino fährt in den Ski Urlaub oder zum Geburtstag unsere Tochter macht er eine Party und lädt alle seine Freunde auch ein. So kommen Freunde mal vorbei. Am meisten tut es mir leid um seinen besten Freund mit dem er eigentlich einen guten Kontakt hatte. Er stand ihm nicht immer bei , bei der Trennung von seiner damaligen Freundin aber sie sind schon so lange befreundet. Naja ich merke wie sie sich distanzieren von einander. Mein Partner gibt mir indirekt die Schuld auch ohne das er was sagt merke ich die Last auf mir. Ich weiß unser Leben hat sich verändert alleine durch die Kinder und wir halten auch zusammen. Aber tut mi einfach leid auch wenn ich bestimmt nicht viel dazu kann. Wir sehen sie ja aber ich denke er würde sie gerne öfters sehen aber er macht eben auch nichts dafür.
Sehe ich den Fehler nicht und bin doch schuld und kann was änderen? Ich würde mich gerne selbst reflektieren.
Vielen danke für das lesen
Partner gibt mir die Schuld an wenigen Sozialen Kontakten
Hi,
warum ziehst du dir den Schuh überhaupt an? Er spricht es ja noch nicht einmal aus, du vermutest das ja nur. Die Kontaktpflege ist seine Aufgabe, das sind ja seine Freunde, nicht deine. Und es ist halt auch so, dass sich die Lebensumstände verändern, somit auch die Dynamiken in einer Freundschaft. Aber das ist seine Sache dagegen anzusteuern…
Du musst dich nicht reflektieren, das ist sein Zirkus und seine Affen.
vlg tina
Du interpretierst da Sachen in das Verhalten Deines Freundes, die überhaupt nicht stimmen müssen. Wenn Du denkst, etwas bedrückt ihn, rede mit ihm.
Grüsse
BiDi
Ihr habt drei Kinder, das kleinste davon wenige Wochen, Dein Mann ist beruflich offenbar extrem eingespannt, Du fühlst Dich in seinem privaten Umfeld offenbar nicht wohl. Dass das eine sehr anstrengende Konstellation ist, völlig klar, und da sollte Deine Verantwortung für seine Sozialkontakte in der Prioritätenliste erst mal gaaaaanz hinten kommen. Zieh' Dir den Schuh doch nicht an.
Und nicht böse sein, aber "sein Leben" als Single ohne Kinder mit seinem Leben jetzt mit Dir und drei Kinder zu vergleichen - das ist doch völlig logisch, dass das nicht mal entfernt vergleichbar ist. Es liest sich so, als würdest Du "Schuld" und die Last bei Dir suchen für Dinge, die völlig normal/natürlich sind. Würde ich mich keinesfalls klein machen.
Vielen Dank für den Denkanstoß
Ich würde mit ihm reden. Ein paar Fragen stellen, wie "würdest du gerne mehr Zeit mit xy verbringen?".
Mein Mann hat mich letztens darauf angesprochen, dass seine sozialen Kontakte nachlassen. Ich habe das auch sofort auf mich bezogen, wollte helfen, Lösungen präsentieren, Leute einladen, ihm Zeit frei schaufeln.
Das wollte er gar nicht. Er weiß, dass es eben mit Familie und kleinen Kindern und Job nicht immer einfach ist.
Er wollte sich nur ausjammern und gut war.
Auf dich bezogen:
Ja vielleicht hat dein Mann gerade wenige Kontakte, vielleicht bedauert er das auch. Vielleicht sieht er auch eine Lösung. Vielleicht auch nicht.
Mir sind das zu viele "Vielleichts".
Sprech mit ihm.
Alles Gute
Hallo Chle2,
Was gibt dir die Vermutung oder deine vermeintliche Gewissheit "Mein Partner gibt mir indirekt die Schuld auch ohne das er was sagt merke ich die Last auf mir" ?
Aus deinem Text lese ich heraus, dein Partner macht dir keine Vorwürfe in diese Richtung, du verspürst nur eine Art innere Überzeugung, er würde dich zum Sündenbock für sein nun so ganz anderes Leben mit reduzierten sozialen Kontakten und Freundschaften machen.
Das klingt für mich erst mal nach einem klassischen Kopfkino deinerseits.
Hast du denn mit deinen Mann offen über deine Empfindungen und auch über deine latenten Schuldgefühle und Selbstvorwürfe gesprochen, die doch offensichtlich keine Substanz haben?
Oder scheust du dich, bei deinem Mann diese Themen anzuschneiden?
Dein Mann wird das von sich aus kaum machen, viele Männer fressen ihre Befindlichkeit gerne in sich hinein, das kann ich selbst auch ganz hervorragend.
Für mich wäre es ein erster Schritt, wenn du dir selbst zugeben könntest: Eure Situation mit 3 Kindern und beruflichen Herausforderungen ist Familienleben, wie es in dieser Phase häufig und üblich, ich könnte auch sagen "normal" ist. Da bleibt eben viel Privates, Freunde, Hobbies und Ehrenämter auf der Strecke.
Aber ich gewinne auch auf der anderen Seite etwas dafür, wenn ich mit Partnerin und Kindern etwas anfangen kann und es ist nicht für den Rest des Lebens.
Ich versuche mich in die Rolle deines Mannes hineinzuversetzen:
In dieser Zeit meines Lebens habe ich auch an Tagen, die mich überwältigt und überrannt haben, vielfach dunkle Gedanken gehabt. Was wäre wenn ich wieder als Mann frei wäre?
Keine Frau und kein Kind hätte? Wäre ich nicht dann viel besser dran und könnte mich endlich selbst verwirklichen?
Diese "verbotenen" Gedanken kamen unweigerlich in mir hoch, sie gingen aber auch wieder vorbei. Ich glaube, manchen jungen Familienvätern geht es so - bei Frauen taucht ja auch "regretting motherhood" auf - ich würde dazu raten, derartige Gedanken als menschlich anzunehmen.
Und als unerfüllbare Sehnsüchte anzusehen.
Schlimm wird es nur, wenn ich mich darauf einlasse auf Gedanken "Ich will, dass meine Sehnsüchte Wirklichkeit werden. Ein anderes, verheissungsvolles Leben steht mir doch zu. Ich brauche einen radikalen Neuanfang.....usw."
Dieses Forum hier ist voll von solchen Geschichten und deren Folgen.
Daher möchte ich dich ermuntern, habe keine Angst mit deinem Mann offen darüber zu reden, vielleicht kann er sich auf für dich öffnen.
Liebe TE,
am Ende deines Textes drängt sich mir ein Eindruck auf. Den werde ich dir schildern. Wenn du dich aber nicht richtig gesehen fühlst, dann überlies einfach meine Antwort.
Mir kommt es so vor, als würdest du dir jede Menge Gedanken über andere Menschen und was die von dir denken machen. Dabei scheinst du deine Eindrücke nicht auf klar geäußerte Sätze zu bauen, sondern du vermutest nur aufgrund von Eindrücken. Du scheinst nicht den Wahrheitsgehalt deiner Vermutungen zu prüfen über klare Fragen an deine Mitmenschen. Ein paar Beispiele: Du glaubst, dein Partner mache dich verantwortlich, er hat das aber so nie gesagt. Du glaubst, sein Cousin und seine Freunde würden dich ablehnen, weil sie die Expartnerin deines Freunde so sehr ins Herz geschlossen hatten. Du schreibst aber nicht, dass sie dir das ins Gesicht gesagt haben oder dass dein Partner dir das mitgeteilt hat. Auf der Basis von vagen Vermutungen und Eindrücken scheinst du versucht zu haben, mit einer Geburtstagstorte die Herzen auf deine Seite zu bekommen. Dies wurde enttäuscht.
Dann fällt mir noch auf, dass ihr eine Patchworkfamilie seid, du das aber nicht in deine Überlegungen mit einbeziehst. Ist das denn so ganz unkompliziert? Bringt das nicht auch zusätzlich noch hier und da Alltagsbelastungen? Ich frage, weil es eigentlich die Regel ist,- ungleiche Gefühle zu den Kindern, ein Expartner und Umgangsfragen, die mit Unruhe in den Alltag bringen. Bei euch kein Thema? Manchmal bringt es ganz einfach Erleichterung, über Stressfaktoren zu reden. Sich nur mal verbal auszumehren.
Gut, zurück zu meinem Haupteindruck. Mir scheint, dass du mit deinem Partner nicht KLAR redest. Nicht über deine Gefühle, nicht über deine Fragen, nicht über deine Sorgen. Nicht über deine Zukunftshoffnungen. Nicht über seine Belastungen bei der Firmenübernahme. Nicht über dein Unwohlsein gegenüber seinem alten Freundeskreis.
Und dass dein Partner auch das meiste mit sich selbst still ausmacht. Seinen Stress, seinen Verzicht für die Familie, seine vielleicht enttäuschten Erwartungen in seine Freundschaften (erstmal nur deine Vermutung?).
Und dass ihr euch dann beide in Gesprächslosigkeit einander entfremdet. Dabei könnte es sein, dass ihr vollkommen falsch in euren Eindrücken liegt. In der Regel konstruieren wir uns eine Realität in unserem Kopf, die wir aufgrund unserer Vorerfahrungen basteln, und wir irren oft beträchtlich in unseren Annahmen von anderen Menschen. Darum ist klare und freie Kommunikation so wichtig und dass man sich untereinander mal fragt, ob der eigene Eindruck so überhaupt stimmt. Für mich auch ein Schlüssel zu netten Freundschaften.
Es kann nämlich einfach auch sein, dass die Freunde dich nicht einschätzen und mit dir nicht so viel anfangen können.
Du kennst ja den Begriff "das Herz auf der Zunge tragen". Das wird über Menschen gesagt, die frei und offen über ihre Empfindungen sprechen, und meistens "fliegen denen alle Herzen zu". Wir Menschen nehmen einfach Kontakt über Kommunikation auf und bauen damit Nähe auf. Womöglich behindert dich gar nicht die Ex so sehr, sondern du selbst gehst nicht offen auf Cousin und Freunde zu?
Vielleicht ist etwas in meiner Antwort, worin du dich wiederfindest. Mein Text in Kürze wäre: Statt "Kopfkino" (wie Christoph es nannte) würden euch offene und ehrliche Gespräche in vorher verabredeten Paarzeiten mit Zeit und Ruhe guttun. Viele Paare brauchen dafür eine Paartherapie und lernen erst da, wirklich miteinander zu reden. Bzw. ist das dann genau das, wofür sie dahin gehen. Einfach um Kommunikation zu lernen.
Alles Gute!