Guten Abend,
vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Ich bin seit etwa 20 Jahren in einer Partnerschaft. Es gab nie andere Männer. Wir haben auch gemeinsame Kinder. die Ehe läuft eigentlich nicht so schlecht. Wir haben kaum Streit, leben aber etwas nebeneinander her.
Unser kleineres Kind hat einen Klassenkameraden, mit dem er sich gut versteht ( es ist nicht sein bester Freund ). Privat habe ich mich noch nie mit seinen Eltern getroffen, da sie mir so richtig unsympathisch sind. Vor etwa 4 Monaten rief mich die Mutter des Kindes an, ob wir uns mal auf dem Spielplatz treffen wollten und wir haben für die folgende Woche einen Termin ausgemacht.
An diesem Termin stand dann der Vater mit den Kindern vor mir (also nicht die Mutter). Ein absolut arrogantes Arschloch und ich habe mich nur gefragt, wie ich mit ihm 2 Stunden Zeit verbringen soll.
Naja, was soll ich sagen, es war der Wahnsinn. Wir haben uns toll unterhalten und es war Liebe auf den ersten Blick. Sowas ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht passiert. Seitdem haben wir uns noch öfters mit den Kindern getroffen. Er flirtet mit mir. er erzählt mir viel von seinem Leben, den Kindern und dass er sich von seiner Frau getrennt hat. Da er insgesamt ein sehr mißtrauischer Mensch ist (sagt er selbst), ein sehr großer Vertrauensbeweis.
Wir führen sehr intensive, persönliche Gespräche. Hatten bisher aber keinen körperlichen Kontakt.
Ich vermisse ihn, wenn ich mal einen Tag nichts von ihm höre. Ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Geht das wieder vorbei? Habt ihr Ratschläge? Aus dem Weg gehen kann ich ihm kaum, da ich ihm andauernd über den Weg laufen. Zudem ist er sehr in dem Verein meines Sohnes aktiv, schon alleine dadurch, sehe ich ihn 3 mal die Woche + Abholen der Kinder von der Schule + andere Aktivitäten.
Ich weiß, dass es richtig unfair meinem Mann gegenüber ist. Aber ich habe das nicht geplant. Es ist wie ein Blitz eingeschlagen, ich denke, dass es diesem Mann ähnlich geht.
Vielen Dank fürs Zuhören
Liebe auf den ersten Blick - aber in einer Partnerschaft
Hallo,
so ein Gefühlschaos kommt hin und wieder mal vor, man muss sich nur gut beherrschen können und nach 20 Jahren Partnerschaft sind die Dinge nunmal nicht so, wie sie früher waren.
Ich denke das dir Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit in der Ehe fehlt. Nimm dir Zeit und überdenk das ganze nochmal.
Liebst du deinen Mann? Ist das nur eine Schwärmerei? Verbringst du genug Zeit mit deinen Mann?
Geh auf paar Dates mit deinem Mann, macht euch einen netten Abend gemeinsam dann kannst du die ganze Situation besser einschätzen.
Alles Gute.
Danke 😊
Das mit den Dates ist eine gute Idee. Vielleicht bringen wir so wieder ein bißchen Schwung in unsere Ehe und ich spüre dann vielleicht, was mir wirklich fehlt
Vermutlich ist es weniger Liebe auf den ersten Blick als einfach verknallt 😉 Kann passieren, man plant das selten... Schwierig ist es, wenn man es durch weitere intensive Unterhaltungen usw. vorantreibt, obwohl man verheiratet ist. Ich würde die Notbremse ziehen und wieder zum ursprünglichen Zustand zurückkehren, soweit das möglich ist. Also maximal ein paar nette Gespräche, aber nicht so tiefgehend.
Herzlichen Dank ❤️
Ja, du hast recht. die tiefgehenden Gespräche sollten vermieden werden. Was mir sehr schwer fällt. Ich bin im Moment auch sehr zwiegespalten, da sein Kind gerade einen schweren Unfall hatte und er komplett alleine da steht.
Was ist denn mit der Mutter des Kindes?
Auch wenn die beiden getrennt sind, hält man doch in so einer Situation zusammen, bzw. teilt die selben Sorgen.
Da du ihn ja wirklich kaum kennst im Alltag, denke ich auch eher an eine Verknalltheit. Kommt und geht wahrscheinlich wieder.
Wenn deine Ehe für dich gut ist, dann setze das nicht aufs Spiel.
Genieße das Kopfkino und nähere dich deinem Mann an.
Ich kenne das sehr gut, was du beschreibst (habe gerade gestern einen Post zu einem ähnlichen Thema verfasst) Ich würde dir auch definitiv raten das jetzt etwas einzudämmen. Ich habe das nämlich immer weiter laufen lassen (war eine etwas andere, aber durchaus ähnliche Grundsituation) und mittlerweile sind wir eng befreundet, er ist mir sehr wichtig und es sind einfach zu viele Gefühle im Spiel, die im Augenblick zwar wunderschön sind, aber mich grundsätzlich sehr an meiner Ehe zweifeln lassen.
Du stehst jetzt gerade am Anfang. Noch kannst du entscheiden in welche Richtung du gehen willst. Der Tipp dich zumindest versuchsweise mal wieder mehr auf deinen Mann einzulassen wäre doch sicher mal ein Versuch wert.
Ich dachte, er ist ein arrogantes Arschloch? Oder hab ich an der Geschichte was missverstanden? 🤔
Das habe ich gedacht, bevor ich ihn kennengelernt habe. Deshalb bin ich wahrscheinlich so überrascht.
es gibt diese LIebe auf den ersten Blick, ich habe meine getroffenn, als ich ein Jahr verwitwer war und vom Gefühl her, eigentlich ich nicht dachte, dass ich überhaupt Interesse hätte, osndern noch in Trauer war. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin mit meinem Herzensmensch seit 35 Jahren verheiratet
Verwitwet und verheiratet sind aber doch nochmal zwei ganz andere Voraussetzungen...
Mhmmm.. mhmmm.. Für mich klingt das eher gefährlich.
Seine Exfrau ist psychisch angeschlagen - weißt du von ihm?
Er ist ein misstrauischer Mensch - vertraut sich dir aber an? Einfach so?
Es mag sowas wie Liebe auf den ersten blick geben. Es gibt aber definitiv berechnende Menschen, die genau wissen, was sie tun müssen, um diese Reaktion zu erreichen.
Gut möglich, dass er aber auch einfach ein falsches Spiel spielt. Insbesondere wenn du ihn vorher als arrogant empfunden hast.
In der Situation ist misstrauen von deiner Seite stark angebracht. Hast du mit der Mutter nochmal geredet? Sind sie wirklich getrennt? Wenn du diese Infos NUR von ihm hast. Ich würde es nicht glauben.
Hallo,
klingt für mich tatsächlich auch komisch. Ist natürlich schwer, sowas aus ein paar Zeilen zu lesen, aber auch die Tatsache, dass er eher wie ein arrogantes A*****loch wirkt, aber dann plötzlich super nett ist hat etwas berechnendes, manipulierendes irgendwie. Ich wäre zumindest vorsichtig.
Mich macht auch stutzig, dass der erste Spielplatzbesuch mit der Mutter vereinbart wurde und plötzlich steht der getrenntlebende Vater auf der Matte.
Hätte sich die Mutter nicht wenigstens kurz gemeldet?
Ich hatte vor 4 Jahren eine Situation, von der würde ich dir gern erzählen. Ich hatte eine neue Arbeit und da gab es einen Kollegen, mit dem ich mich emotional total verbunden gefühlt habe. Wir hatten super tolle Gespräche und haben immer mehr Zeit miteinander verbracht. Es kam wie es kommen musste, wir kamen uns immer näher.
Um es runter zu brechen, der Schwarm entpuppte sich als sehr anstrengender Mensch im Alltag und ich habe immer mehr gemerkt das es nicht das ist, was ich dachte was es sein könnte. Ich bin unendlich froh das mein Mann mir das alles verziehen hat. Ich habe mit meinem Mann so viel erlebt und er hat mich so wunderbar in den ganzen Jahren unterstützt und begleitet. Er ist ein so unglaublich toller Papa!
Ich glaube einfach das du zu viel aufgeben würdest, wenn du das jetzt zulassen würdest. Und für deine Kinder wäre das auch eine Katastrophe.
Rückblend aus meiner Erfahrung würde ich sagen, arbeitet an eurer Ehe (in guten wie in schlechten Zeiten).
Ich kann dich absolut verstehen. Du wirst mal wieder als Frau wahrgenommen, nicht nur als Mutter und Hausfrau. Das schmeichelt natürlich sehr. Aber auch bei ihm würde das irgendwann wieder aufhören, spätestens wenn es in einen gemeinsamen Alltag gäbe. Halte durch und rede mit deinem Mann das du gern wieder etwas näher mit ihm zusammen rücken würdest.
Mein Kollege ist jetzt übrigens ein sehr guter Freund der Familie geworden. Meine Gefühle sind absolut weg, wir waren sogar schon zusammen im Urlaub mit ihm. Und da hab ich nochmal mehr gemerkt das ich niemals mit ihm zusammen leben wollen würde. Der lässt alles stehen und liegen und ist unglaublich unordentlich und er kann auch so sehr anstrengend sein. Sowas sieht man halt leider erst später.
Das kann ich unterschreiben. Bei mir war es auch ein Kollege, und wären wir beide Singles gewesen, wäre aus uns sicher etwas geworden. Wir waren aber beide verheiratet. Ich fand es aber auch nicht schlimm, mich nach einigen Jahren Ehe mal zu vergucken, solange nichts weiter passierte. Wir gehörten zu unseren Ehepartnern, und so blieb es bei großer gegenseitiger Sympathie.
In den nächsten Monaten/Jahren wurde mir klar, dass der Kollege schwerer Alkoholiker war. Hatte er sich in der Probezeit noch zusammengerissen, erschien er später mit deutlichem Restalkohol vom Vorabend zur Arbeit. Ich habe seit einigen Jahren die Stelle gewechselt und keinen Kontakt mehr, aber ich glaube nicht, dass sich etwas geändert hat.
Solche Sachen merkt man erst, wenn die rosarote Brille abfällt.