Hallo wir haben ein 6 Monate altes Kind. Mein Mann kommt nach der Arbeit nicht sofort heim sondern witmet sich danach seinen Hobbys. Gegen 20 Uhr ist er da manchmal auch 21 Uhr. Am Wochenende Frühstückt er mit uns und geht dann auch wieder los und kommt erst abends heim. Er züchtet Tauben und diese beanspruchen viel Zeit. Er hat mir schon öfters versprochen kürzer zu treten. Nun kann ich nicht mehr. Ich fühle mich alleinerziehend. Manchmal schaffe ich auch nichts. Heißt wenn er heim kommt habe ich nicht geschafft zu essen oder zu duschen. Der Kleine braucht ständig Nähe und weint auch sofort wenn ich den Raum verlasse. Wenn er schläft dann max für 40 Minuten. Oft bin ich so kaputt das mir die Kraft für die einfachsten Dinge fehlt. Ich überlege mich scheiden zu lassen und in die Nähe meiner Mutter zu ziehen. Wir sind erst seit 3 Jahren verheiratet aber ich sehe keinen Ausweg mehr mir fehlt die Kraft für weitere Diskussionen...
Mann ist nie da.
War euer Kind gewünscht und geplant von euch beiden?
Ich würde eine Entscheidung tatsächlich davon abhängig machen, wie diese Antwort ausfällt, wenn ich ich deiner Situation wäre.
War es ein Wunschkind, dann würde ich nochmal eindringlich mit ihm reden. Habe den Eindruck, dass Männern oftmals der Blick dafür fehlt, was gerade wichtig ist und sehen auch nicht, was das für eine enorme Kraftanstrengung ist, die erste Zeit mit Baby oder auch mit Kleinkind. Vielleicht braucht er eine Weile um im Familienleben anzukommen.
Wenn das Kind nicht geplant und gewünscht war, dann würde ich wahrscheinlich meine Konsequenzen ziehen und alleine in die Nähe deiner Eltern ziehen wo du Unterstützung hast. Wenn er dieses Leben soll nicht will mit Kind, dann wird man ihn nicht zwingen können. Scheint ja schon so, als würde er weglaufen vom Familienleben und vor dem, was damit einhergeht und versteckt sich bei seinen Tauben.
Die sind ihm offenbar wichtiger.
Andere Männer zocken stundenlang gehen täglich stundenlang ins Fitnessstudio oder machen Überstunden, um von zu Hause wegzulaufen und sich aus der Verantwortung zu ziehen.
Dieses Gefühl wird man dann nicht ändern können.
Wunschkind
Wann gedenkt dein Mann euer Kind kennenzulernen?
Wie erklärt er dir das?
Ein Hobby ist ja gut und schön, aber in diesem Ausmaß finde ich es sehr krass dir und eurem Kind gegenüber.
Wie habt ihr vor dem Kind eine Beziehung geführt, wenn er nur nachts da war?
Hast du mit ihm schon über eine Trennung gesprochen? Weiß er wie weit du schon bist?
Wieviele Tauben hat er?
Mein Vater hatte ca. 10 und die liefen nebenher mit. Es war halt wirklich nur Hobby, ohne Ausstellungen. Außergewöhnlich viel Zeit ging nicht drauf.
Das ist sicher zeitaufwändiger. Aber wie oft findet sowas statt?
Mein Mann hat Brieftauben die werden zum fliegen geschickt. Er hat weit über 150 das sind Alttauben sowie Jungtauben die werden in der Saison jedes Wochenende geschickt. Wenn sich eine verfliegt teilweise über 100km weit weg vom Schlag muss er sie holen. Da geht auch wieder Zeit drauf ....
Ich denke, dass dein Mann die Situation gabz anders wahr nimmt als du. als frau trägt man sein baby 9 monate im bauch und generell denke ich, dass aufgrund der Evolution frauen und männer eine andere Veranlagung haben was das ganze thema kind, haushalt und generelle Organisation angeht. ich habe zb all meine termine, die meines kindes und fast alle termine meines mannes im kopf. Während mein mann oft die einfachsten Termine oder dinge nicht im kopf hat. das treibt mich übrigens regelmäßig in den wahsinn :D
auch bei uns war es zb so, dass mein mann einfach Versammlungen seiner hobbys hatte, ohne mich mal zu fragen, ob ich da Zeit habe um auf unser kind aufzupassen. wenn ich mal einen Termin hatte, konnte ich oft nicht hin, weil mein mann mal wieder eine Versammlung hatte. da hab ich dann irgendwann auch mal tacheles gesprochen und wir haben dann eingeführt, dass er dienstags immer das kind ins bett bringt. so hatte ich dann einen freien abend, wo ich nicht fragen muss, ob er das kind nehmen kann. irgendwann kam dann noch der mittwoch dazu. wenn mein mann dienstags mal einen termin hat, muss er mich fragen, ob ich da kann. so klappt es mittlerweile gut
Bei der Erklärung frage ich mich immer, wie Männer ihr Leben auf die Reihe kriegen, wenn sie Single sind - komischerweise schaffen sie da Haushalt, Termine und Co. ja auch. Es soll sogar alleinerziehende Väter geben, die das alles hinbekommen... 😉
wie gesagt, dass ist oft eine frage des verständnisses. der mann der TE ist sich wahrscheinlich nicht bewusst darüber, dass es die TE so stört.
und leider wird ja gerade in Deutschland oft mit zweierlei maß gemessen. wenn ein vater alleinerziehend ist, bekommt er bewunderung und Anerkennung, bei einer alleinerziehenden Mutter ist es "normal"
heißt nicht, dass ich es gut finde, wie in Deutschland generell damit umgegangen wird und du hast grundsätzlich Recht, dass es bei single-männern oder alleinerziehenden Väter auch funktioniert. denke in einer Partnerschaft haben beide einen anteil daran, warum es in vielen (nicht allen Beziehungen!) anders läuft
Ich kann garnicht so viel dazu sagen. Aber so ein Exemplar ist der Vater meiner großen Tochter. Er hat einfach sein Leben weitergelebt, als hätte er kein Kind. Wir haben viel deswegen gestritten, es kam aber einfach nicht bei ihm an. Sogar ne Paartherapie haben wir versucht (er widerwillig). Naja. Ende vom Lied: ich war dann eine Weile alleinerziehend (war so eine Entlastung! Wenn du dich trennt und nicht mehr ständig etwas erwartest, sondern von vornherein alleine planst, ist das Leben echt leichter). Nach einer Weile lernte ich wieder jemanden kennen und habe ein zweites Kind bekommen.
Könnte fast 1 zu 1 von mir sein.
Geht gar nicht. Es ist nicht nur dein Kind, sondern eures gemeinsam.
Mein Mann möchte Zeit mit unserem Sohn verbringen. Er kommt, wenn er es einrichten kann, früher von der Arbeit nach Hause, begleitet uns zu wichtigen Arztterminen, erledigt viel im Haushalt und kocht abends meistens. Er macht natürlich auch mal etwas alleine, aber im normalen Rahmen.
Wie habt ihr euch das denn vorher vorgestellt? Welche Art von Vater möchte dein Mann sein?
Hast du es schon mit Rat von außen probiert? Hebamme? Beratung bei Pro Familia etc?
Ich finde das Verhalten von deinem Mann auch unmöglich. Ist ihm klar, dass er eine Familie hat?
Mein Vater hatte auch immer Tauben. Als ich Kind war (Kleinkind) hat er mich immer mitgenommen, wenn er zu seinen Tauben ist (so ne Art Schrebergarten am Ortsrand). Auch zu Kleintierausstellungen war ich oft mit.
Heute ist er Rentner, hat immer noch Tauben. Jetzt aber direkt am Haus im Garten. Da geht schon viel Zeit drauf, das stimmt. Er ist täglich mehrere Stunden mit der Pflege beschäftigt.
Wie stellt er sich das denn vor, wenn du aufgrund der Belastung bald zusammenklappst?
Hobby ist ja gut und schön, aber es sollte nicht überhand nehmen und sich mit dem Familienleben vereinbaren lassen. Er vergisst ja auch dich völlig dabei. Du hast ja dann quasi gar keine Möglichkeit, mal nur was für dich außer Haus zu machen. Für euer Kind tut's mir auch leid, so einen desinteressierten Vater zu haben.
Da ist dringend ein Gespräch fällig.
Hey,
als unser erstes Kind auf der Welt war, habe ich im Bekanntenkreis öfter mitbekommen, dass einige Männer nach der Geburt erstmal einfach ihr Leben so weiter gelebt haben. Arbeiten, Hobby, Freunde, nachts schlafen,... Die größte Veränderung war für die Frauen. Nicht immer, nicht bei allen, nein. Aber vermehrt ist mir das aufgefallen.
Ich würde mir meinen Mann in diesem Fall mal schnappen und ein sachliches, aber auch ernstes Gespräch führen. Wie es dir ergeht, wie du dich fühlst, was du dir wünschst (auch fürs Kind- aber eben auch für dich) und welche Konsequenzen das für dich hätte, wenn sich nichts ändert.
Wenn er arbeitet, ok. Dann bist du voll und ganz fürs Baby zuständig. Aber wenn er Feierabend hat, ist das Baby auch seine Aufgabe.
Ich hatte mehrere Jahre eine Rassemeerschweinchenzucht. Anfangs hatte ich zwei Kinder, einen kleinen Bestand, hab die meiste Arbeit immer dann gemacht, wenn die Kinder Opa-Tag hatten. Nach der Arbeit war wenig Zeit mit den Kindern, wäre schade gewesen, dann nur bei den Tieren zu sein. Der Bestand wurde aber nach und nach vergrößert (Fremdblut und seltene Farbe), es wurde mehr Arbeit und mehr Kinder, keine Opa-Tage mehr... Verstand hat klar irgendwann gesagt, ich sollte reduzieren (und damit dann ja kürzer treten). Mein Herz hat daran festgehalten. Also habe ich mich immer erst nach Feierabend zu den Tieren begeben. 22 Uhr... 23 Uhr... Tagsüber halt in erster Linie für Vermittlungsgespräche (die aber auch mal schnell 1-2 Stunden dauern konnten), Geburtshilfe,...
Am Ende wurde mir die Entscheidung abgenommen, indem die massive Gehege-Anlage einem umgestürzten Baum zum Opfer fiel. Auch wenn unglaublich viele Tränen geflossen sind und ich noch ein halbes Jahr dran festgehalten hab und nach Lösungen gesucht habe, hätte ich den Absprung ohne diesen Vorfall wohl nicht geschafft. Ich hätte vielleicht etwas reduziert, aber am Ende hätte es wohl so ausgesehen wie bei deinem Mann (kürzer treten wollen und es doch nicht packen). Denn nachts hätte ich langfristig auch nicht durchgehalten, am Ende war ich immer bis 2 oder 3 Uhr früh bei den Tieren. Übrigens bin ich heute darüber froh. Es musste so kommen, damit ich den Absprung schaffe. Auch wenn es hart klingt, aber vielleicht braucht dein Mann auch die verbale Pistole auf der Brust.
Was ich damit sagen will... Das ist gar nicht so einfach, wenns eine Leidenschaft ist. Die Arbeit fällt an, die Tiere müssen versorgt werden, zumindest die nötigsten Aufgaben lassen sich schwer reduzieren.
Rede mit ihm. Erkläre ihm, wie es dir geht. Wie es ernsthaft weitergehen soll. Was mit eurem Kind ist. Je nach Größe des Bestands ist das irre viel Arbeit. Ich hatte zwar keine Tauben, aber ich weiß, wie viel Arbeit eine vernünftige Zucht machen kann. Und noch schlimmer ist es, wenn irgendwann die Erkenntnis kommt, wie viel Zeit man verloren hat mit dem Kind. Dieses wächst schnell und ist ruck zuck groß. In meinem Fall hab ich ganz viel so gelegt, dass ich nicht zu viel Zeit verloren habe, aber mein Gefühl sagt mir immer noch was anderes.
Ich kann nur sagen, dass Zucht und (kleine) Kinder ein ordentlicher Spagat sind. Wenn ich nochmal die Zeit zurückreisen und vor der Zuchtfrage stehen würde, würde ich mich dagegen entscheiden. Rein vom Kopf her und mit dem nötigen Abstand, den ich heute dazu habe.
Für dich ist es schwierig, absolut verständlich! Fände ich auch überhaupt nicht lustig und würde ich so nicht hinnehmen. Ich kann mir bloß vorstellen, wie schwierig das für ihn sein könnte, hier etwas deutlich zu ändern. Soll aber nicht heißen, dass es deshalb so ok ist, wie es läuft. Das geht so wirklich nicht.
Ich wünsche euch alles alles Gute!
Liebe Grüße,
erdbeerchen
Guten Morgen.
So einen Mann hatte ich auch.
Nie da, Prioritäten "falsch" gesetzt. Zumindest in meinen Augen.
Nur das er nicht um 20 Uhr daheim war, sondern meist viel später.
War er dann mal zu Hause, war er nach Job und Hobby fix und fertig.
14 Jahre Ehe und 2 Kinder später habe ich endlich die Reissleine gezogen.
Anfang des Jahres ist er ausgezogen.
Da ich schon vorher alleinerziehend war, blieb für mich und die Kinder eigentlich alles wie vorher.
Papa kommt 1x die Woche abends her (so gegen 19 Uhr) und 1x die Woche übernachten die beiden bei ihm.
Er kommt nach wie vor noch oft zu spät, vergisst Sachen, erlaubt den Kindern zur Kompensation leider viel zu viel (er muss ja auch nebenher noch Dinge am PC oder am Telefon erledigen).
Es gibt also schon immer noch Diskussionen.
Allerdings ist das meiste nicht mehr mein Bier. Gott sei Dank.
Insgesamt fühle ich mich aber einfach nur erleichtert und frei.
Ich hätte das schon viel früher machen sollen.
Das soll jetzt keine Werbung für Trennung bei jedem Pups sein, aber was dein Mann betreibt, ist schon auch krass.
Meinst du, er öffnet die Augen noch?