Hallo,
heute brauche ich auch mal einen Ratschlag.
Ich bin seit drei Jahren mit meinem Partner zusammen, aufgrund von Patchwork haben wir getrennte Wohnungen, aber wohnen nur 15 Min auseinander.
Er ist ein sehr loyaler, zuverlässiger, pflichtbewusster Mann.
Er hat immer alles für seine Partnerinnen an Pflichten getan, investiert viel für die Kinderbetreuung.
Ist aber nicht sehr romantisch, eher bodenständig.
Ich bin unabhängig, aber betreue meine Kinder bis Süd zwei Wochenenden im Monat allein, er im Wechselmodell.
Sind beide Ende 40.
So, seit einigen Monaten habe ich das Gefühl, er lehnt sich in der Beziehung ziemlich zurück.
Gibt weniger Zärtlichkeiten, strengt sich nicht besonders an, wenn wir uns aufgrund der Kinderzeit nicht sehen können und äußert mir gegenüber, dass er auch seine Freizeit genießt, sich öfter mit Freunden treffen will usw.
Also statt die Beziehung zu vertiefen, mag er es, dass ich "viel gebe" und er sich ziemlich in Sicherheit wiegen kann und damit einfach die Vorteile nimmt, die unsere Beziehung bietet, aber eben nicht mehr geben möchte.
Ist das zu verstehen?
Ich denke, ich müsste mich rar machen, ihm mehr verdeutlichen, dass ich auch meine Bedürfnisse erfüllt sehen möchte.
Aber es gelingt mir nicht so recht, weil ich mich ja auf die gemeinsame Zeit freue uns dann nicht extra Verabredungen lege, nur damit er sieht, dass ich unabhängig von ihm bin.
Ich habe keine Lust auf Spielchen.
Meine Frage: was ratet Uhr mir? Wie schaffe ich es, ihn aus seiner Komfortzone zu holen?
Ich danke euch!
Viele Grüße
Nähe und Distanz, Beziehung vertiefen?
Keine Spielchen. Du sollst dich nicht rar machen damit er etwas merkt und hoffen dass er deine Bedürfnisse sieht und erfüllt. Du wirst nur enttäuscht sein. So funktionieren Männer nicht.
Setz dich hin mit ihm und rede. Sag ihm ganz klar was du dir wünscht.
Danke!
Geredet haben wir schon oft. Er sagt selber, dass er eher faul veranlagt ist und er aus der Vergangenheit kennt, dass er aktiver wird, wenn er sich unsicherer in Bezug auf die Beziehung fühlt.
Blöd, ich weiß. Er sieht halt keinen Bedarf, sich anzustrengen. Klar ist er ein zuverlässiger Partner und würde auch niemals fremd gehen, aber mir geht das Feuer und vor allem, diese sich Mühe geben. Den anderen mal überraschen.
Ich mache das.
Und durch dieses getrennt wohnen, fehlt mir die emotionale Sicherheit.
Er gibt mir Sicherheit, aber nur mit angezogener Handbremse.
Klingt für mich ehrlich gesagt so als sieht er das eher wie eine Freundschaft + bzw. halt eine lockere Beziehung.
Ich glaube kaum, dass das ihn stören würde, wenn du mal das ein oder andere treffen absagst und dich rar machst. Außerdem führen diese Spielchen von rar machen doch nur kurzfristig zum Erfolg, sobald du aber wieder deine Bedürfnisse nach viel Nähe einforderst, wird das doch wieder auf das selbe zurück laufen dass er das halt nicht möchte. Muss man halt akzeptieren oder Konsequenzen ziehen.
Du könntest dir dein Leben natürlich auch dadurch gemütlich einrichten, so eine lockere Beziehung hat ja auch Vorteile
Für Spielchen bin ich immer nicht so zu haben, wir sind ja alle erwachsen...
Ich würde vermuten, dass ihr einfach grundlegend ein unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe habt, was sich nun deutlicher zu zeigen beginnt. Dein Partner stört sich nicht daran, alleine zu sein, im Gegenteil - er genießt es ab und zu sogar. Du hingegen möchtest du sehr viel deiner freien Zeit mit ihm verbringen. Beides ist legitim. Am Anfang fällt das oft nicht so auf, weil man natürlich total verliebt ist und ständig übereinander herfallen will 😉 Aber wenn die Monate und Jahre vergehen, tritt der echte Mensch zutage und man sieht: Ups, ist doch ein bisschen anders, als ich dachte. Wir alle geben uns ja irgendwann weniger Mühe, das ist auch normal - wenn man die Schlagzahl der ersten Monate halten wollen würde, bekäme man irgendwann Probleme...
Meiner Ansicht nach kannst du da nicht sehr viel machen, wenn das einfach sein Naturell ist - es muss nicht zwangsläufig sein, dass er denkt "Ich entspanne mich mal und sie soll machen". Das ist so eine negative Interpretation, die gar nicht stimmen muss. Ich würde klar kommunizieren, was ich mir wünsche, und dann klare Vereinbarungen treffen. Mein Mann z.B. besteht auf einem "echten" Date pro Woche, wo wir nur was zu zweit machen, egal, wie das aussieht - ich selber hätte das nicht so forciert, weil ich eben durchs Leben hüpfe und denke "Ach, das ergibt sich!" Tut es aber oft nicht, schon gar nicht, wenn man Kinder hat. Oder wie ihr getrennt lebt. Da hilft nur reden, konkrete Dinge vereinbaren, Wünsche äußern. Ich habe anfangs viel an Wünschen zurückgehalten, weil ich eben nicht uncool oder bedürftig oder so wirken wollte. War natürlich, rückblickend betrachtet, Quatsch und wurde auch nicht akzeptiert 😉 Also lieber nicht verstellen oder Manöver planen, sondern raus damit.
Hey du!
Frag dich, ob du so glücklich bist. Wenn nein, dann frag dich, ob Du was ändern kannst, damit Du glücklich wirst.
Scheinbar fällt jetzt auf, dass ihr unterschiedliche Vorstellungen von Beziehung habt. Anstatt ihn zu verändern, musst du eigentlich nur die Fragen oben beantworten.
Ich finde, Beziehungen sollten einfach, entspannt und schön sein. Quasi ich hab ein gutes Leben und oben drauf kommt noch der Glitzer in Form von einer glücklichen Partnerschaft.
Ich wünsche dir alles Gute!
Hallo, ja nach 3 Jahren Beziehung sollte man wissen, auf welche Ebene der Beziehung man sich begeben möchte. Ich glaube, Du solltest ihm Deine Gefühle und dies mitteilen, genau was Du Dir vorstellen kannst. Spielchen sind Jugenderfahrungen, die man als Erwachsener ablegen muss.Als Eltern von Kindern sind derartige Spielchen überhaupt nicht angebracht. Wenn er sich auch klar zu Deinen Ansichten äußert, wunderbar. Dann kannst Du nämlich über die weitere Vorgehensweise Eurer Beziehung nachdenken.