Heftiger Streit Fernbeziehung

Hallo liebe Community,



ich habe derzeit in meiner Fernbeziehung ein große Krise und bitte euch um Euren Ratschlag.



Kurz zur Ausgangslage: Vor 1.5 Jahren haben wir uns im Urlaub kennengelernt, wobei ich aus Deutschland komme und sie aus Mazedonien. Sie selbst hat aber in Deutschland schon gelebt und studiert, ist aber während Corona nach ihrem Studienabschluss zurück in ihre Heimat und arbeitet auch dort. Wir haben beide studiert. Wir sind beide 29 Jahre alt.



Wir sehen uns alle 3 - 4 Wochen, jedes Mal fliegt jemand von uns abwechselnd.



Von Anfang an fand ich sie attraktiv und bezaubernd. Wir haben uns auf Anhieb super verstanden, nach unserem Kennenlernen haben wir auch täglich geschrieben und haben mehrmals in der Woche telefoniert. Es fühlte sich für mich an, einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Unsere Gefühle wuchsen immer mehr, wir wollten uns dann unbedingt wieder treffen. So kam es auch und wir wurden ein Paar. Seitdem sehen wir uns alle 3 - 4 Wochen.



Wir haben gemeinsam auch Reisen unternommen und unsere Freunde jeweils kennengelernt. Auch gemeinsame Aufenthalte von 2 Wochen in der jeweiligen Heimat liefen super toll und waren schöne Erlebnisse. Auch meine Freunde sagen, dass wir zusammen so glück und super süß aussehen und wir toll zusammenpassen.



Vor einigen Monaten haben wir gesprochen, dass natürlich dieses Reisen kein Dauerzustand ist. Sie hat mich gefragt, wie ich in zu einer Hochzeit stehen würde - auch mit einem Ehevertrag. Ich sagte, dass ich dafür absolut offen bin und ich glücklich wäre, wenn sie dadurch nach Deutschland zu mir kommen kann und wir gemeinsam unsere Zukunft verbringen können. Wir waren beide total begeistert vom Thema, dass wir beide sogar schon zum planen begonnen haben und uns festgesetzt haben, dass es in 2.5 Jahren geschehen soll. Wir liebten uns von Anfang an, wir sagen uns täglich wie wir uns lieben und wir beiden fühlten uns verbunden, wie wir es noch nie in einer Beziehung davor hatten. Wir machten uns beide Geschenke, kochten jeweils für uns, führten den anderen in Lokalen aus.



Wir sind nun 1 Jahr in einer Beziehung und es kam fast, wie es kommen musste: Unser erster Streit war vor wenigen Tagen. Es ging um Finanzielles. Sie hat gesagt, dass sie mit Wertpapieren sich einen guten Betrag erwirtschaftet hat und sofort nach der Eheschließung eine Wohnung kaufen würde und einen Kredit hierfür aufnehmen würde, damit wir dort leben können.



Dann fragte sie mich, ob ich eine Bürgschaft geben würde für den Kauf geben würde, sobald wir verheiratet sind. Ich musste bei dieser Fragen schlucken und habe ihr ehrlich gesagt, dass ich mir das Stand heute nicht vorstellen kann.



Weil eine Bürgschaft für einen Wohnkredit eine Verpflichtung für einen Leben lang ist, auch im Falle einer Scheidung in der Zukunft, was man nie vorhersehen kann. Meinen Vorschlag, gemeinsam eine Wohnung zu kaufen, dass beide Eigentümer sind hat sie abgelehnt, mit der Begründung, sie mag geteilte Sachen nicht und würde sowas nur getrennt kaufen wollen. Sie würde die Wohnung kaufen, ich hätte keine Miete zu bezahlen und dafür soll ich ein Auto kaufen und Energie bezahlen.



Ich fühlte mich dann nicht wertgeschätzt und sagte sinngemäß, dass sie zwar das Vermögen trennen will, aber trotzdem den Vorteil einer Bürgschaft möchte. Dass sie sich ein Vermögen mit einer Wohnung aufbauen kann und ich alles für Konsumgüter ausgeben müsste, und mir deshalb nichts aufbauen kann und dann noch für ihre Investments bürgen müsste. Folglich habe ich das Abgelehnt wegen meinen Bedenken und gesagt, vielleicht sehe ich es in 2 Jahren anders. Eigentlich trage ich hier das größere Risiko.



Auch stellte sie vor dem Streit Forderungen wie dass sie einen speziellen Verlobungsring haben möchte, der 6000 Euro kostet. Auch stellt sie sich vor, nur teure Einrichtungsgegenstände (Möbel, Elektronik) für die Wohnung kaufen zu wollen und ein Auto.



Vor unserem Streit hat sie noch gesagt, für sie wäre es in Ordnung alle Möbel Hälfte Hälfte kaufen. Seit dem Streit sagt sie in ihrer Kultur so ist, dass der Mann dafür alles aufkommen muss. Und außerdem könne mich auch meine Familie unterstützen. Meine Familie sind aber Arbeiter, ich bin der erste der in der Familie studiert hat, hier kann ich keine Unterstützung verlangen und das weiß sie.



Als ich sie früher in Mazdedonien besucht habe hat sie sofort ihren Stift gezückt und alle Ausgaben mit einem Zettel auf Hälfte Hälfte berechnet. So habe habe ich es dann in Deutschland auch gehandhabt aber zusätzlich einen Teil von den Flügen, vom Urlaub und alle Lebensmittel in Deutschland übernommen und sie auch mindestens pro Aufenthalt 1x zum Essen eingeladen. Auch habe ich ihr regelmäßig Geschenke gemacht, Rosen geschenkt usw.



Voraussichtlich würde sie mit ihrem Studium in Deutschland sogar mehr als ich verdienen.



Kurzum ihre Position ist mittlerweile, dass ich der Mann bin und alles übernehmen muss, auch wenn sie mehr verdient und das finde ich nur unfair.



Ich habe Wirtschaft studiert, aber bin erst noch in einer Junior-Position, also muss auch noch an meiner Karriere arbeiten und kann nicht einfach solche Ausgaben machen ohne zu sparen. Und andererseits kann ich niemals solche Summen ersparen, wenn sie verlangen würde, dass ich alles bezahlen muss. Und das versteht sie nicht.



Seit diesem Streit hat sie gemeint, dass sie eigentlich gar nicht nach Deutschland möchte, die Mentalität dieser Menschen nicht mag, sich ein Leben hier überhaupt nicht vorstellen kann und sie keinen Deutsch Kurs machen möchte. Auch haben wir laut ihr einen anderen Umgang mit Geld, den sie nicht versteht, da ich nur ans Sparen denke und sie die Pläne der Hochzeit auf ungewisse Zeit verschieben möchte. Sie versteht auch meinen Lifestyle nicht weil ich in einer Einzimmerwohnung lebe und in der Stadt kein Auto habe. Ich finde halt, dass ich kein Auto brauche, wenn das U-Bahn System super funktioniert. Ich habe dann gemeint, dass für ich das Kapitel Hochzeit ebenfalls geschlossen ist und wir in den nächsten Jahren sehen werden, wohin der Reise geht.



Dann hat sie weinend mir gesagt, dass sie mich trotzdem so sehr liebt und mich nicht verlieren möchte und sie noch nie solche tiefen Gefühle für jemanden hatte. Sie hat sich unsicher gefühlt, weil sie alles in ihrer Heimat aufgeben möchte und ich nicht mal eine Bürgschaft abschließen würde und sie wäre sich unsicher, ob ich sie überhaupt unterstützen möchte. Und sie hat vorgeschlagen, gemeinsam in einem anderen EU-Land ein neues Leben aufzubauen.



Wir haben demnächst auch einen gemeinsamen, bereits gebuchten Urlaub, den sie unbedingt mit mir machen will, dem habe ich auch eingewilligt. Aber nun nach längeren Nachdenken, fühle ich mich auch nicht gut und verletzt und weiß absolut nicht, wie ich hier fortsetzen kann.



Habt ihr bitte Tipps für mich und wie seht ihr die Situation?



Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag :)

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such dir eine Partnerin auf gleicher Ebene. bei so unterschiedlichen Vorstellungen wird das nämlich mit ihr nicht langfristig funktionieren

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Hallo Anid-Airam,

danke dir für diene Antwort. Findest du, dass ich falsch reagiert habe?

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Du hast für deine (unsere) Kultur völlig richtig reagiert. In ihrer Kultur reagiert sie aber völlig richtig. Zusammen passt das eben einfach nicht.

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Hey :)
Du hast vollkommen richtig reagiert ! Mach das mit der Bürgschaft auf gar keinen Fall !! Sei mir nicht böse , aber es hört sich in deinem Text echt so an , als wäre sie sehr auf Geld fokussiert . Und du ziehst dabei leider den kürzeren. Denk daran , liebe ist oft vergänglich.

Liebe Grüße

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Nein, ich würde so eine Bürgschaft nicht abschließen, mir ist selbst bewusst, welch Finanzielles Risiko das ist, vor allem auf 30 Jahre Plus betrachtet. Das ist definitiv meine rote Linie.

Vielleicht ist diese Information auch interessant: Sie hat sich auch vor mehreren Jahren mit ihrer Schwester zerstritten. Beide sprechen nicht mehr miteinander und beim Streit ging es damals auch um eine Immobilie, die angeblich sich die Schwester geschnappt hat. Ich habe hier auch ein komisches Gefühl, dass auch in der Familie ein Thema ist....wie seht ihr das?

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Kenne ich aus anderer südeuropäischer Kultur. Da werden Häuser nach Lust und Laune auf Kinder überschrieben, um Steuern zu sparen und dann wundert man sich wenn - schwupp - eins davon verkauft wurde.

Oder Häuser stehen leer, verfallen komplett. Eins der 47 Kinder zieht - ohne Absprache - da ein, renoviert und macht und tut. Und wenns dann richtig hübsch und schick ist, kommen die 46 Geschwister, großcousins und kindskindskinder und erheben plötzlich Anspruch auf "ihren Anteil".

Häuser sind dort nur einen Bruchteil wert wie in Deutschland. Oft gehört einer Großfamilie viel, sehr viel. Aber oft in unbewohnbarem Zustand. Und auf der Bank liegt NICHTS.

Andre Länder, andre Sitten. Meins ist das Affentheater nicht, glücklicherweise das meines Mannes auch nicht. Der hält sich aus der Streiterei komplett raus, inklusive Verzicht auf dieses vergiftete Erbe. Soll sich seine Verwandtschaft doch gegenseitig die Köpfe einschlagen.

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Hi Doubts,

Zunächst mal finde ich es wahnsinnig sympathisch, dass du aus einer Arbeiterfamilie stammst und es eben niemanden im Hintergrund gibt, der mal eben finanziell einspringt, sollte es mal eng werden. Das hat jetzt zwar nicht viel mit der Sache zu tun, ist aber ein Thema, was mich immer sehr beschäftigt, weil da das Verständnis bei anderen Leuten der Selben Bubble oft fehlt.
Aber nun zum Hauptthema: ich kann es voll nachvollziehen wie du reagiert hast. Erst gegen Ende deines Textes dachte ich mir, dass deine Freundin ja auch wirklich wahnsinnig viel aufgibt. Also ist so ein bisschen die Frage, was wiegt mehr? Finanzielles oder die Heimat aufgeben? Ich verstehe da beides. Was mich jedoch stören würde, und da pfeif ich auf die Kultur, ist dieser Anspruchsgedanke von wegen Ring für 6k. Das finde ich massiv unattraktiv. Weiterhin seid ihr trotzdem erst seit einem Jahr zusammen. Das ist, vor allem bei einer Fernbeziehung, echt nichts (war selbst 4 Jahre in einer).
Ich an deiner Stelle würde den Urlaub wahrnehmen, Gefühle sind ja da. Und dann mal überlegen, wie es realistisch weiter gehen kann. Ich würde auch erstmal kleine Brötchen backen. Wenn ihr heiratet und sie nach Deutschland ziehen sollte, dann mietet doch erstmal was und schaut, wie es im Alltag mit Arbeit etc zwischen euch harmoniert. Mit den Hochzeitsplänen ging es ja wirklich von 0 auf 100 bei euch. Und dass die Stimmung nach dem Streit jetzt erstmal mies ist, ist auch klar. War ja euer erster :)

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Hallo IsuckNewton,

vielen Dank für deine liebe und ausführliche Antwort und Worte - es war sehr schön, deinen Text zu lesen :)

Genau, mir ist das auch öfters aufgefallen, dass sie hier nicht versteht, dass ich kein finanzielles Backup daheim habe, sodass ich einfach einen Umzug oder Hochzeit schmeißen könnte. Ich bin dankbar, dass mir meine Eltern überhaupt ein Studium ermöglicht haben. Mittlerweile verdiene ich mehr als meine Eltern, es wäre einfach unverschämt meinen Eltern gegenüber, etwas für meine Hochzeit/Umzug zu verlangen. Und selbst bin ich ja auch 800 km von meiner Heimat weggezogen, um überhaupt studieren zu können.

Ich verstehe ihre Ansicht auch völlig, dass sie was aufgeben würde, wenn sie ihre Heimat wieder verlässt. Sie selbst hat aber 4 Jahre in Deutschland schon gelebt zum studieren, das Land ist ihr also nicht völlig fremd.

Das mit dem Ring hat mich auch irritiert. Ich wäre wahrscheinlich auch mit einem billigen Ring glücklich, ich denke die Geste ist das entscheidende, dass man jemanden liebt und sich committed, das Leben miteinander zu verbringen.

Auf den Urlaub habe ich mich ja auch schon gefreut. Es ist alles gebucht und da habe ich auch ihre Flugtickets bezahlt, weil mir bewusst ist, dass ich mehr verdiene. Vor allem haben wir uns schon wochenlang darauf vorbereitet.

Vielleicht sind die Hochzeitspläne so schnell aufgekommen, weil es die einzige realistische Variante ist, dass sie in Deutschland leben kann. Aber dass zuerst sagt, dass es hier schön ist und nun plötzlich über meine Heimat spricht, empfand ich als verletzend.

Ich bin dennoch ratlos, wie es nach dem Urlaub weitergehen soll.

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"Ich verstehe ihre Ansicht auch völlig, dass sie was aufgeben würde, wenn sie ihre Heimat wieder verlässt."

Sie verlässt ihre Heimat und lebt dafür dann ein Leben im Wohlstand. Kein so verkehrter Deal.
Die Bürgschaft ist sicher das falsche Entgegenkommen. Du könntest ihr stattdessen zwei Urlaube im Jahr in der Heimat anbieten.

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Du hast nicht falsch reagiert. Völlig unabhängig von dem kulturellen Thema passt eure Einstellung nicht zusammen. Du fühlst dich von ihrer Forderung zurecht ausgenutzt, zudem pflegt ihr einen sehr unterschiedlichen Lebensstil. Für mich beispielsweise wäre eine Einzimmerwohnung ohne Auto in einer Großstadt auch der absolute Albtraum. Aber für dich passt das so und das ist völlig legitim. Die Frage ob man gemeinsam oder einer alleine Wohneigentum kauft, kann auch in Beziehungen in gleichem Kulturkreis zu Diskussion führen. Hier allerdings noch eine Bürgschaft zu verlangen finde ich fast schon frech.
Hier passen aus meiner Sicht die Lebenseinstellungen grundlegend nicht zusammen.

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Hi,

ich finde auch, dass du gut reagiert hast. Ihr scheint da sehr verschiedene Vorstellungen zu haben.

Vielleicht war es wirklich die Angst, alles zurückzulassen, die da aus ihr gesprochen hat. Kann man irgendwo verstehen. Allerdings finde ich die Forderung nach einem 6k Ring sehr unsympathisch.

Den Urlaub würde ich trotzdem wahrnehmen und vielleicht auch nochmal etwas genauer hinschauen/hinspüren, wie sie sich verhält und ob sie eher verlangt, dass du alles/vieles zahlst.

Und sollte sie herkommen, würde ich auf jeden Fall erstmal gemeinsam zur Miete irgendwo wohnen und später über einen Kauf nachdenken.

P.s. ich finde absolut nichts verwerflich daran als einzelne Person in einer Großstadt in einer 1 Zimmerwohnung ohne Auto zu wohnen. Wie gesagt, über eine Vergrößerung zur Miete kann man dann noch nachdenken.

Aber für viele Paare ist das, vor allem in der ersten Verliebtheitsphase doch erstmal sehr nebensächlich.

Ich denke schon, dass man auch mit unterschiedlichen Kulturen ein glückliches Paar werden kann. Aber dafür braucht es einen respektvollen Umgang und Kompromissbereitschaft

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Hi,
na, so langsam bröckelt halt die Fassade.🤷‍♀️ Ganz so süß und rosarot und seelenverwandt scheint sie dann doch nicht zu sein.

Vielleicht sind die Mentalitätsunterschiede halt doch zu groß. Das Schlimme daran ist, dass sie diese nicht lediglich erkennt, bewertet und ggf. daran arbeiten möchte, sondern deine Lebensweise abwertet. Das ist nicht in Ordnung. Zudem hast du (noch) nicht die Mittel ihre Forderungen zu erfüllen. Hat sie denn einen so geldigen Background, dass sie diesen Standard aktuell so lebt, wie sie ihn von dir verlangt?

Ich denke, deine Bedenken sind gerechtfertigt und ich würde an deiner Stelle deinen „kartoffeligen“ Weg weiter folgen.

vlg tina

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Danke für deine Antwort :)

Ja, die Fassade hat nun sinnbildlich Abnutzungserscheinungen, letzte Woche fühlte sich wie ein Wetterumbruch an.

Sie hat nur gemeint, dass es okay ist, dass beide unterschiedliche Einstellungen haben. Ich habe auch angeboten, dass wir unsere Kulturen kennenlernen sollten und Kompromisse finden, das heißt, dass jeder einen Schritt aufeinander geht.

Sie meinte auch, dass man Menschen meistens nicht verändern kann und sie sich denkt, warum sie das alles macht und ihre Standards senken soll. Diese Aussage hat mich auch getroffen.

Um am nächsten Tag war das Drama, dass ihr alles Leid tut und sie noch niemanden so geliebt hat wie mich und sie mich nicht verlieren möchte. Ich werde wirklich nicht schlau aus ihrem Verhalten.

Zum finanziellen Background, ihre Eltern haben beide studiert und ihre Schwester lebt in Europa und arbeitet im IT Bereich.

Bearbeitet von Doubts
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Mag ja sein, dass sie studiert haben, aber haben sie auch tatsächlich die Jobs und das Geld, sodass Töchterlein einen so hohen Lebensstandard gewohnt sein kann? Jetzt sind ihre Standards sehr konsumgeprägt, hmm, will man da als deutscher bildungsbürgerlicher GenZ-ler überhaupt noch hinkommen?
Ich kann mir gut vorstellen, dass du nicht schlau aus ihrem Verhalten wirst. Entweder ist sie lediglich „temperamentvoll“🙄 und unreif und deshalb kochen ihre Emotionen so über, dass sie unbewusst mit Zuckerbrot und Peitsche daherkommt oder aber sie ist ein manipulatives Miststück und sie arbeitet sehr bewusst damit.
Ihr seid erst ein Jahr zusammen, führt eine Fernbeziehung, du bist beruflich noch im Aufbau, da würde ich sämtliche Hochzeitspläne noch gut eingerollt lassen.

Bearbeitet von tha.lia72
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Niemals eine Bürgschaft geben.

Alles andere wäre mir zu heikel und zu stressig. Später kommt zu den unterschiedlichen Lebenseinstellungen noch der Alltag dazu, das vermissen der Familie. Die Anspruchshaltung wird auch nicht weniger werden.

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Hey!

Das würde ich mit Vorsicht genießen.

"Dann fragte sie mich, ob ich eine Bürgschaft geben würde für den Kauf geben würde, sobald wir verheiratet sind."
Da hat jemand schon präzise Vorstellungen für die Zukunft in gut 3 Jahren.

"Dass sie sich ein Vermögen mit einer Wohnung aufbauen kann und ich alles für Konsumgüter ausgeben müsste, und mir deshalb nichts aufbauen kann und dann noch für ihre Investments bürgen müsste."
👍
im worst case zahlst du später ihr Investment.


Du hast ein Jahr lang Zuckerbrot gefuttert und wurdest auf eine Seelenverwandtschaftswolke gehoben, jetzt bröckelt ihre Fassade.
"Verlobungsring für 6000 Euro, Bürgerschaft, Geldesel ohne Rücklagen spielen, Auto zahlen..."
Jetzt kommt die Peitsche, dass sie nicht nach Deutschland kommt, wenn du ihr finanziell nicht zu Diensten bist. Das alles ist Manipulation, genau so wie: "Ich gebe meine Heimat für dich auf und du willst mir nichtmal eine Bürgschaft geben." oder "und sie wäre sich unsicher, ob ich sie überhaupt unterstützen möchte."

"den sie unbedingt mit mir machen will" sie merkt, dass du misstrauisch bist und dabei, vom Haken abzuspringen. Sie sieht die Felle davon schwimmen und will dich im Urlaub wieder einlullen. Seelenverwandt und soooo tiefe Gefühle wird dann wieder abgespult.


"fühle ich mich auch nicht gut und verletzt und weiß absolut nicht, wie ich hier fortsetzen kann."
Die meint es nicht gut, sondern sucht einen Goldesel. Fortsetzen würde ich gar nichts, sondern würde ihr vorschlagen, dass sie sich jemanden aus "ihrer Kultur" sucht, der sie so versorgt, wie sie sich das vorstellt.

Wenn es in ihrer Kultur so üblich wäre, dass der Mann die Frau umsorgt und alles bezahlt- warum hat sie dann das Vermögen in Wertpapieren und will die eigene Wohnung kaufen? Dann wäre es doch super und mit ihrer Tradition konform, wenn du im Grundbuch stehst.

Nun. Zieh deine Konsequenzen aus ihrem Verhalten.

Liebe Grüße
Schoko

"Wir liebten uns von Anfang an, wir sagen uns täglich wie wir uns lieben und wir beiden fühlten uns verbunden, wie wir es noch nie in einer Beziehung davor hatten. Wir machten uns beide Geschenke, kochten jeweils für uns, führten den anderen in Lokalen aus."


"hat sie sofort ihren Stift gezückt und alle Ausgaben mit einem Zettel auf Hälfte Hälfte berechnet. So habe habe ich es dann in Deutschland auch gehandhabt aber zusätzlich einen Teil von den Flügen, vom Urlaub und alle Lebensmittel in Deutschland übernommen und sie auch mindestens pro Aufenthalt 1x zum Essen eingeladen."

Also doch nicht so ausgeglichen, wie oben zunächst suggeriert, oder?

Bearbeitet von schokofrosch
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"Wenn es in ihrer Kultur so üblich wäre, dass der Mann die Frau umsorgt und alles bezahlt- warum hat sie dann das Vermögen in Wertpapieren und will die eigene Wohnung kaufen? Dann wäre es doch super und mit ihrer Tradition konform, wenn du im Grundbuch stehst."

Mit Mazedonien kenn ich mich nicht aus. Kann dir aber aus Süditalien berichten.

Ganz so einfach ist die Trennung in Mann und Frau da nicht. Da kommt noch eine gewaltige Ladung vermögend vs. armer Schlucker oben drauf. Adel vs. Normal etc usw.

Da gehts schon beim Feierabendbier beim anstoßen darum, wer sein Glas weiter oben hält.

Soll heißen: nur weil der Mann als Versorger gesehen wird, kann die Frau ja dennoch aus gutem Hause stammen und durch Erbschaft und Schenkungen durchaus wohlhabend sein.

Dann ist es gang und gäbe, dass sie werterhaltend heiratet. Heißt, im Fall der Trennung geht er als armer Schlucker raus, wie er eben vorher war, und sie wohlhabend, wie sie eben vorher war.

Trotzdem wird erwartet, dass der Mann auch wohlstandserhaltend wirtschaftet, ergo, sich den A aufreißt, um Madamchen ein Leben auf gewohntem Status zu ermöglichen.

Ich kenne z.b. aus der Verwandtschaft so ne Ehe, wo sie ihm dann Startkapital geliehen (!!) hat, um sich selbständig zu machen. Er hat daraus ein kleines Imperium aufgebaut, ihr das geliehene Geld zurück bezahlt... Und sich dann scheiden lassen 🤪 sie ist so reich wie vorher, und er hat sich was aufgebaut. Trotzdem wird auf ihn mit dem Finger gezeigt, weil er sich quasi prostituiert hat, um mit ihrem Geld was aufzubauen.

Hach, die Geschichten dieser Art sind endlos 😅 da wandern Häuser und Ländereien übern Tisch wie in Deutschland Erdbeer- und Spargelkistchen 😜

Offiziell redet keiner über Geld und Besitztümer. Inoffiziell brodelt die Gerüchteküche, jeder weiß Bescheid, und selbstverständlich hat jeder eine Meinung.

Im Übrigen kenne ich den Kulturcrash dort sogar innerhalb des selben Landes - Norditalien vs. Süditalien. Das sind komplett andere Welten.

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Ohje, das klingt sehr anstrengend bzw unübersichtlich.

In Beitrag 19 hat jemand mit Kulturkenntnis geschrien, dass ihr Habitus und ihr Anspruch nicht zusammenpassen und es so klinge, als lege sie alles zum finanziellen Vorteil aus.

Ihre Forderungen würden ja dazu führen, dass sie weiter Reichtum anhäuft, während er nicht sparen und anhäufen kann. Und im Zweifel zahlt er ihren Kredit. Das ist ungerecht.

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Solche Geschichten kenne ich aus dem persönlichen Umfeld, auch wenn das Land ein anderes ist, die Inhalte sind immer gleich und ehrlich, es hat nie gut geendet.
Wie jemand anderes bereits schrieb, sie will nur einen Goldesel, der ihr ihr Leben (mit) finanziert und dann noch die erheblichen Kulturunterschiede.
Überleg es dir bitte gleich 3 mal, was du in Zukunft willst und ob sie dazu passt.

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Aha alle nicht Deutsche Frauen suchen Goldesel ! Deine verallgemeinrung ist etwas Ausländerfeindlich vielleicht ?

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Sie kennt tatsächlich alle „nichtdeutschen Frauen“. Respekt!

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