sauertöpfischer Mann

Hallo ihr Lieben,

Ich weiß gar nicht so recht, was ich mir von dem Thread erwarte, aber ich glaube, ein paar Ansichten anderer Menschen schafft mir vielleicht ein bisschen Klarheit.

Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren ein Paar, wir haben ein Einjähriges Kind dass das bezauberndste Wesen der Welt ist.

Ich meine, seit der Geburt wurde es immer krasser; mein Mann ist ständig schlecht gelaunt, ich muss wie auf Eierschalen laufen unf darf ja nichts falsch machen, sonst schreit er zb rum oder ignoriert mich, haut auch mal einfach ab. Und mit "falsch machen " meine ich die banalsten Sachen; mittlerweile genügt schon ein (seiner Meinung nach) falscher Blick oder Atmer.
Beispielsituation heute morgen: ich mache das Kind für die Krippe fertig, wir haben es eilig weil ich einen frühen Termin auf Arbeit habe was er auch weiß. Nach dem wickeln will ich mit ihr ins Bad, da ist er da schon drin und besetzt erstmal eeewig das Bad. Als ich genervt schnaube, ich hatte ihn zuvor schon angesprochen, fängt er an rumzuschreien á la "dann mach halt erstmal was anderes verdammte scheiße". Eine Entschuldigung gab es später in keinster Weise.
Und so geht das tagein tagaus. Natürlich bin immer ich Schuld ab seinem Verhalten.
Ich habe da einfach keine Lust mehr drauf.
Ich meine er ist erwachsen und sollte sich doch selbst regulieren können. Das Kind muss das lernen, nicht mehr er. Er sollte da als Vorbild dienen.
Mit dem Kind ist er im Großen und Ganzen nett. Aber ich frage mich wie lange noch, wenn es erst anfängt autonomer zu werden und Sachen wie "du blöder kacka Papa" kommen...

Ich habe schon gar keine Lust mehr auf Zeit mit ihm, oder Gespräche. Denn was ich sage oder mache wird eh falsch sein.

Ich dachte, es nimmt mich alles nicht mehr so mit wenn ich wieder arbeite und er ist besser drauf wenn er in Elternzeit ist.
Aber Pustekuchen.... es wird eher schlimmer und ich finde es sooo ermüdend nach einem anstrengenden Tag auf Arbeit und gleich im Anschluss Zeit mit dem Kind (und natürlich dem ewigen Genuckel in der Nacht!) noch von ihm für jeden Mist angekackt zu werden.

Ich denke ja, er hat Depressionen, hat auch Probleme mit dem Schlafen und der Motivation. Aber deshalb bin ich ja nicht sein Boxsack, wie gesagt er ist erwachsen und kann sich die Hilfe organisieren die er benötigt. Das lehnt er aber vehement ab, Paartherapie oder gar Therapie kommen für ihn nicht in Frage. Er hat sich da mal anonyme Online Angebote besorgt, aber nicht regelmäßig genutzt.

Er war schon immer eher cholerisch veranlagt, und wenn man sich mal stritt, dann knallte es auch ordentlich. Aber dazwischen waren wir fein miteinander und man konnte bei Ausflügen gemeinsam lachen und Spaß haben. Er hatte da auch Lust auf Ausflüge.
Heute bin ich am Wochenende und am Nachmittag meist alleine mit Kind unterwegs, er hat häufig keine Lust oder will nur Sachen machen wo möglichst wenig Menschen sind (das ist meine Interpretation). Und um ehrlich zu sein hab ich auch keine Lust auf einen gemeinsamen Ausflug mit ihm weil er den eh mit seiner Art vermiesen würde und wahrscheinlich sauer ist weil ich immernoch nicht den einen Sonnenhut unseres Kindes gewaschen habe.

Für mich sehe ich eigentlich gerade die Trennung sehr konkret als Lösung. Aber ich habe auch einfach Schiss. Wird er sich nicht doch noch ändern? Soll ich nicht noch schauen wie es wird wenn wir beide wieder arbeiten? Wie soll ich das alleine hinbekommen mit einem Umzug, Kleinkind kurz vor der Autonomiephase, 2 Hunden, meiner Arbeit ....


Ich würde mich über ein paar Meinungen und Gedanken von euch sehr freuen!

1

Hey!

Ich kann es absolut nachvollziehen, dass du auf diesen Terror zu Hause keine Lust hast. Dass du wie auf Eierschalen läufst, ist ja schon ein deutliches Zeichen, dass sein Verhalten eine Belastung ist.

"Das lehnt er aber vehement ab" bisher hatte er scheinbar die Möglichkeit, seine Launen weiter an dir abzulassen.
Ich würde ihm nun mitteilen, dass er entweder an sich arbeitet und verträglicher wird ODER du dich trennen wirst. Dann wird es für dich erträglicher.

"Er war schon immer eher cholerisch veranlagt"
Ja, manchmal werden die Macken, über die man zunächst hinwegsehen kann, unerträglich.

"Wird er sich nicht doch noch ändern?"
Siehst du da momentan irgendeine Besserung? Eher wird es schlimmer. Das ist auch das Risiko, dass sein aktueller Zustand weiter eskaliert. Du schreibst, dass du mittlerweile auch mit schnauben reagierst, wenn er unverträglich wird und ihn wiederum schon Blicke und Atmer provozieren.
Daher sehe ich da gerade keine Möglichkeit zur Besserung. Ich würde ihn also auf den Pott setzen, wenn er gerade nicht gereizt ist und ihm sachlich aufzeigen, dass es so nicht weitergehen wird.

"Wie soll ich das alleine hinbekommen mit einem Umzug, Kleinkind kurz vor der Autonomiephase, 2 Hunden, meiner Arbeit"
Stell dir 2 Hunde, ein trotzendes Kleinkind UND einen aggressiven Mann zusammen vor. Vielleicht wird alles einfacher, wenn er entweder seine Launen im Griff hat oder ihr nicht mehr zusammen wohnt.
Wer sagt denn, dass du umziehen musst? Wenn die Hunde bei dir bleiben und das Kind auch, ist es doch einfacher, wenn er sich eine neue Wohnung sucht.

Liebe Grüße
Schoko

2

Das er sich ändert, kann ich mir nicht vorstellen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, war er schon immer so und seit der Geburt noch schlimmer.

Keine schöne Situation. Aber auch wenn es schwer ist, Du musst klar mitteilen, dass sein Verhalten nicht hingenommen wird. So kann keiner leben.

Ich mag mir nicht vorstellen, dass er in Elternzeit geht. Ich denke, dass Kind wird ihn überfordern.
Und die Reaktionen kann man nicht einschätzen.

Da er Hilfe ablehnt, bleibt Dir (auch zum Wohl Deines Kindes) nur die Trennung.

3

"Wird er sich nicht doch noch ändern?"

Nö, wird er nicht. Vor allem, wenn er schon immer so cholerisch unterwegs war. Erwachsene Menschen ändern sich meiner Erfahrung nach nicht mehr grundlegend, denn erstens ist das sauschwer, wie jeder weiß, der selber schon mal versucht hat, eine lästige Angewohnheit loszuwerden. Und zweitens müsste er dafür ja erstmal selber einsehen, dass er sich nicht gut verhält und damit eure Beziehung belastet, er aber gibt lieber dir für alles die Schuld.

Da du ja selber schon die Trennung in Betracht ziehst, könntest du versuchen, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen. Entweder er sieht ein, dass ER etwas ändern muss oder eben Trennung. Du magst so nicht mehr. Allerdings musst du dann auch bereit sein, die angedrohte Konsequenz auch wirklich durchzuziehen, denn sonst wird er dich gar nicht mehr ernst nehmen und auch den letzten Rest Respekt vor dir verlieren.

"Wie soll ich das alleine hinbekommen mit einem Umzug, Kleinkind kurz vor der Autonomiephase, 2 Hunden, meiner Arbeit ...."

Ich kann verstehen, dass dir das Angst macht und der Anfang ist bestimmt nicht leicht. Aber dafür hast du dann ein Leben, in dem du nicht ständig auf Eierschalen laufen und dich anblaffen lassen musst. Und allein bist du ja eigentlich jetzt auch schon.

4

Deine Trennungsgedanken kann ich absolut nachvollziehen. Und genau diese Gedanken und vor allem deine Gefühle würde ich ihm in einem ruhigen Gespräch darstellen.
Ich würde ihm das aber erst dann sagen, wenn du dir wirklich sicher bist, den Schritt der Trennung auch durchzuziehen. Es besteht ja immer noch die Möglichkeit, wieder zueinander zu finden. Auch mit einem Menschen der schon immer eher der cholerische Typ gewesen ist. Wichtig ist einfach, dass er sich seines Verhaltens bewusst werden muss. Was er damit anrichtet. In dir. Was das für eure Beziehung bedeutet und was sich auf die Erziehung auswirkt. Sag ihm, dass du das so einfach nicht mehr möchtest.

Ich drücke die Daumen!

5

Hallo Anonym und traurig,

Welche Frau möchte schon mit so einem "Sauertopf" und Choleriker zusammenleben müssen! Ich kann es dir nachfühlen, wenn du deine Lage als unerträglich ansiehst und mittlerweile kaum noch eine Alternative zu einer Trennung siehst.
Die wirst du sicherlich bewältigen, auch wenn es hart für dich dich wird und du große Angst vor den Veränderungen und Konsequenzen hast. Nur Mut, du schaffst es!

Ich wollte eher auf deine Frage eingehen, ob dann Mann sich ändern könne. Ja, das könnte er nach meiner Meinung, wenn er ehrlich dazu bereit ist, sich seinen verborgenen Gefühlen und seiner Vergangenheit, insbesondere seiner KIndheit, zu stellen.
Ich sehe kleine Hinweise, er dürfte bereits selbst stark unter seinem üblen und dich verletzenden Verhalten leiden. Das lese ich aus deinem Satz heraus: ". Er hat sich da mal anonyme Online Angebote besorgt, aber nicht regelmäßig genutzt."

Warum niedrigschwellige "anonyme" Online-Angebote?
Ich denke, er leidet, er hat aber enorme Hemmungen, ja er schämt sich als Mann zuzugeben, es ist etwas mit seinen Gedanken und mit seinem Verhalten falsch. Er sieht bereits, er ist nicht richtig, so wie er reagiert, er ist aber unfähig es zu regulieren, weil seine Reaktionen fast automatisch und zwanghaft ablaufen.

Sein Kontrollverlust dürfte ihn quälen, weil er wahrscheinlich ein Mann ist, der doch sonst alles unter Kontrolle haben will.

Meine Gedanken helfen dir aber in deiner konkreten Situation nicht weiter, du könntest höchstens vor einer Trennung versuchen, deinem Mann die unmittelbar bevorstehende Trennung schonungslos deutlich machen und ihm vielleicht eine allerletzte Chance geben, mit professioneller Begleitung an sich zu arbeiten.

6

Dass du Angst vor einer kommenden Belastung nach einer Trennung hast, ist doch vollkommen verständlich.

Ich würde das aber in jedem Fall tun.

Und zwar deswegen, weil er Lösungen ablehnt. Keine Therapie, keine Paarberatung. Mehr (gesunde) Möglichkeiten hast du aus meiner Sicht nicht. Zumal anscheinend ER das Problem hat.

Wenn es alles so klar ist, wie du schilderst, würde ich in die Planungsphase gehen und meine Kraft auf konkrete Lösungen verwenden. Wie kannst du es schaffen, neben der Arbeit die Kinderbetreuung zu managen? Welches Betreuungsmodell kannst du dir vorstellen?

Kannst du dir Trennungsmediation vorstellen? Bei einem so aggressiven. Mann würde ich das dem Kind zuliebe anstreben. Professionelle sind geschult im Umgang mit Aggressionen, du bist wahrscheinlich dann ein rotes Tuch für deinen Mann. Vielleicht wird er noch fieser. Es geht dann aber um einen gesunden Umgang mit eurem Kind.und um Lösungen, bei denen du keine Bauchschmerzen hast.

Zu den Hunden: geht er gut mit denen um, liebt er sie? Kann und würde er da eine Teilzeitbetreuung übernehmen? Oder findest du andere Hundebesitzer, mit denen du dich koordinieren kannst? Wenn du Teilzeit arbeitest, könntest du ja auch einen andere Hund mit betreuen und deine zu anderen Hundebesitzer:innen in deiner Arbeitszeit bringen.

Dann ist da natürliche die Wohnungsfrage. Hast du da eine Idee oder einen Wunsch?

Thema Kleinkind und Autonomiephase: Vielleicht kriegst das sehr gut hin. Solltest du Schwierigkeiten haben, kannst du dich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden. Dort sind manchmal nur wenige Gespräche und gute Strategien hilfreich.

Für mich hört es sich so an, als könnte dein Leben ohne cholerischen Mann eher einfacher werden. Denn er bindet doch deine ganze Kraft und zerstört deine Alltagskreativität, oder? Meine Erfahrung ist, dass ich mit Ruhe viel schaffe und immer Ideen entwickele. Das meine ich mit Alltagskreativität. Jemand, der permanent Unruhe verbreitet, ist doch eigentlich nur ein Verrücktmacher. Dann fließt doch gar nichts mehr.

Ich wünsche dir alles Gute.

7

Ich würde noch mal einen Versuch starten und mit ihm reden.

Wenn das Kind schläft oder sogar, wenn ihr ne Betreuung habt, mal Zeit ohne Kind.

Und dann konkret sagen, dass du das aktuell so nicht aushältst (zurecht!). Es sich was ändern muss, weil du so nicht weiter machen kannst und keine Zukunft für euch als Paar siehst, wenn ihr beide da nicht ne Lösung oder Änderung findet/schafft.

Ohne vorwürfe vielleicht, aber einfach ruhig und deutlich den Ernst der Lage ansprechen. Wenn er dann immer noch so gar nicht ins grübeln kommt, wäre eine Trennung für mich auch eine realistische Option. Denn dann hast du echt alles probiert.

Bestenfalls kapiert er, wie ernst es dir ist. Dass du kein „Boxsack“ oder „Blitzableiter“ ist, dass er Verantwortung hat/übernehmen muss (er hat EZ, du arbeitest - warum zum Teufel musst du das Kind fertig machen und zur Krippe hetzen, während er sich in Seelenruhe im Bad fertig macht?!).

Ich hoffe, er kapiert, dass es fünf vor 12 ist und ihr das hinkriegt ✊

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Wenn ich ganz ehrlich bin, klingt ihr mir beide etwas überarbeitet und als würde mindestens dein Mann kurz vor einem Zusammenbruch stehen. Das erste Jahr mit Baby ist das aller anstrengenste. Sprich mit ihm darüber. Was er braucht, wie ihr euch wieder zusammenraufen könnt. Vielleicht hilft ein langer Urlaub? Vielleicht braucht er dedizierte Zeit für sich? Vielleicht könnt ihr euch irgendwie Unterstützung von außerhalb holen? Das Kind könnte zum Beispiel in die Kita gehen, etc.

Ansonsten finde ich es immer recht einfach, zu sagen, ich hab keine Lust auf Probleme, ich gehe. Was ist mit dem Schwur "wie in guten so auch in schlechten Zeiten"? Deinem Mann geht es gerade eindeutig schlecht. Da hat er sich etwas Unterstützung verdient. Und dein Kind hat es auch verdient, dass man die Familie nicht beim ersten Problem aufgibt.

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Verstehe ich und gerade letzteres sehe ich auch so.
Aber wie soll es besser werden wenn er keine Unterstützung annimmt?
Was soll ich noch an Unterstützung leisten? Ich sehe da gar keinen Ansatzpunkt mehr für eine Verbesserung oder Änderung, verstehst du?
Ich nehme das Kind in der Regel direkt nach Feierabend um 14.30 Uhr, nahezu bis zum nächsten Morgen wo ich wieder los arbeite. Am Wochenende habe ich das Kind auch den Großteil der Zeit. Von so viel Zeit für sich wie er hat kann ich nur träumen.
Irgendwie muss es ja auch fair bleiben.

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Die Frage ist jetzt gerade nicht, was ist fair, sondern was müsst ihr tun, damit es wieder ins Lot kommt. Das muss ja dann nicht auf Dauer sein. Nur so lange, bis er sich etwas erholt hat und wieder klar denken kann.

Du musst dir auch eigentlich nicht überlegen, was du besser tun musst. Das muss von ihm kommen. Er muss sagen was er braucht. Vll braucht er besseren Schlaf? Dann wäre es zum Beispiel hilfreich, wenn ihr temporär in getrennten Zimmern schlaft. Wenn es ihm dann mal besser geht, kann er evtl auch mal hin und wieder eine Nacht übernehmen. Und das könnte dann dich entlasten.

Er wird ja durchaus auch gemerkt haben, dass es gerade nicht so rund läuft. Frag ihn, wo das Problem ist und was ggfs helfen könnte.

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Ich bin hier vielleicht ein Exot, aber meine Ehe war ähnlich am Anfang und ist nach 9 Jahren eine völlig andere. Wir haben sehr (!!!!) schnell ein Kind bekommen und die ersten Jahre dachte ich nur, die Frage ist nicht, OB ich mich scheiden lasse, sondern WANN. Trotzdem hatte ich nicht den Mut, ihn zu verlassen.

Dann beschloss ich, dass ich selbst Verantwortung übernehmen musste: Wenn ich nicht bereit war, zu gehen, dann musste ich mein Leben selbst schöner gestalten. Ich ließ alle Erwartungen an meinen Mann fallen, wie er sich zu verhalten, zu agieren und reagieren hatte. Ich machte mein Ding. Und da merkte ich erst, wieviel Druck ich davor auf ihn ausgeübt hatte. Wie dominant ich selbstverständlich unser Leben gestaltet habe. Wie wenig ich mich auf ihn einließ, ihn wirklich in seiner inneren Gestricktheit kennen und verstehen zu lernen und ihn genauso lasse wie er ist, ohne etwas verändern zu wollen.

Es hat länger gedauert. Aber unsere Ehe hat sich total gewandelt. Natürlich war mein Mann unmöglich mit seinen aggressiven Ausbrüchen, die hauptsächlich daher rührten, dass er Unwohlsein seinerseits nicht ansprach, sondern alles sammelte, bis er überging. Ich fühlte mich daneben als die, die alles checkt, organisiert und am Schirm hat und merkte nicht, wie wenig Raum mein Mann in der Partnerschaft bekam. Und sei es nur, von der Superintelligenten-Macherin-Obercheckerin-Schnellsprecherin (to be continued ;-) ) wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden in seiner Ruhe, Bedächtigkeit, Subtilität.

No offense, aber ich habe den leisen Verdacht, es könnte auch bei dir so sein. Dein Mann steht unter Hochdruck und ihr kennt bzw durchschaut diese negative Dynamik zwischen euch nicht, zu der aber beide beitragen. Du denkst dir, keinen Anteil zu haben, sondern nur einen Mann, der spinnt und sich gefälligst ändern muss. Das funktioniert nie! Es ist ein Gemeinplatz, aber wahr: Du kannst nur dich selbst ändern, keinen anderen. Und jemanden mit Ansprüchen, Erwartungen, Änderungswünschen, Forderungen, was künftig anders werden muss, zuzulabern, hat leider auch noch nie eine Beziehung verbessert oder Vorwärtskommen gebracht. Leider!

Ein Therapeut hat mir mal gesagt: ‚Lil, du hast kein Problem. Ein Problem kann man lösen. Du hast jedoch einfach einen Mann geheiratet, und du musst entscheiden, ob du mit ihm leben willst oder nicht.‘

Geh in dich und schau dir an, Wieses in dir ausdrückt. Übernimm Verantwortung für dein Wohlergehen, deine Zufriedenheit. Ich bin ganz allein dafür zuständig, dass ich glücklich bin - mein Mann ist für sich selbst zuständig. Es geht uns wunderbar miteinander und wir haben täglich so viel Spaß und Verständnis für- und miteinander. Niemals hätte ich das vor 7, 8 Jahren geahnt.

Wenn du nicht mehr magst, verlasse ihn, da erwachen ungeahnte Kräfte, du wirst sehen. Oder entlaste eure Partnerschaft von deinen Erwartungen und beobachte vielleicht, wie sie sich verändert. Es gibt einen Weg. Trau dich!

Alles Gute
Lil

Bearbeitet von -Lil-