Kostenaufteilung Patchwork

Hallo Zusammen,

ich wollte Mal fragen, wie andere die Kosten aufteilen.

Hintergrund: mein Partner und ich leben seit kurzem zusammen. Ich bin im 7. Monat schwanger und habe bereits eine vierjährige Tochter, für die der Vater auch Unterhalt zahlt. Nun haben wir über eine Haushaltskasse und faire Kostenaufteilung gesprochen und haben da scheinbar ganz andere Vorstellungen.
Mit Kindergeld und Unterhalt habe ich 2250 netto bei einer 20h Stelle. Ich arbeite nicht mehr, weil ich erstens wegen einer starken ADHS schneller in Erschöpfung komme und zweitens das Kind aus der vorherigen Partnerschaft zum großen Teil alleine versorge und einfach die Care-Arbeit leiste. Mein Partner hat ca 5600 netto.

Aus meiner vorherigen Beziehung und aus Familie und Freundeskreis kenne ich es so, dass die gemeinsamen Ausgaben im selben Verhältnis wie das Einkommen veranschlagt werden.
Mein Partner möchte, dass wir eine 50/50 Regelung leben. Er meint außerdem, dass würden Unterhalt und das Kindergeld extra berechnen, denn wenn es in die 50/50 ginge, würde er ja einen Nachteil haben, da er ja fur mein Kind keine Unterstützung erhält und er dann ja für das Kind eines anderen mitzahlt.

Mich befremdet die ganze Diskussion dazu total. Zum einen gibt er viel unkontrollierter Geld aus als ich, das sieht er aber überhaupt nicht ein und das würde ich bei 50/50 ja mittragen. Und zum anderen finde ich, dass wir ja eine Familie jetzt sind und er in einer Beziehung mit mir automatisch auch für das Kind mit in Verantwortung geht. Mich gibt es ja nun Mal nur im Doppelpack.

Ich bekomme irgendwie den Vibe, dass er sich untervorteilt fühlt, durch das gemeinsame Leben und bin wirklich irritiert, ob ich da gerade "falsch" denke.


Wie handhaben das denn andere Patchwork Familien? (Mit geht's da vor allem um die gemeinsame Haushaltskasse: Miete, andere Fixkosten, Urlaube)

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Hallo,

ich finde solche Diskussionen wirklich immer richtig gruselig.

Hier wird nüscht durch- oder abgerechnet oder sonstwas. Wir sind eine Familie, wir tragen alles gemeinsam. Nicht 50/50 - sondern gemeinsam.

WIR haben ein Netto von XY.
WIR zahlen Unterhalt an die Ex meines Mannes für 3 (!!!) Kinder.
WIR bezahlen Ausflüge.
WIR bezahlen den Einkauf.

WIR sind verheiratet - WIR sind eins.

Wenn ich hier irgendwas fest zu 30 oder 40 oder 50 % "mittragen" müsste, würde ich mir vorkommen, als wären wir Freunde, die das Mittagessen getrennt bezahlen. Richtig beknackt meiner Meinung nach.

Jeder bringt sich ein und jeder trägt die Lasten des Anderen mit, ganz selbstverständlich.

Wir haben jeder ein Konto, aber gegenseitig Vollmachten und Zweitkarten.. Mal wird von dem Konto bezahlt, mal vom Anderen, völlig egal.

Was ihm fehlt, fehlt auch mir. Was mir fehlt, fehlt auch ihm.

Finde so eine Denkweise, wie sie viele haben mit diesen Aufteilungen, extrem befremdlich und es hat für mich auch nichts mit Familie zu tun.

Hoffe, ihr findet einen Weg...

Liebe Grüße

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Hi,

Also ich sehe es selbst auch so wie du. Und in meinen vorherigen Beziehungen war das.auch noch nie Thema. Da hatten wir meist zwar sowas wie eine Haushaltskasse für Fixkosten in die beide im Verhältnis zum Einkommen eingezahlt haben und der Rest stand jedem zur eigenen Verfügung und trotzdem war es Natürlich so, das jeder auch andere Sachen gezahlt hat. Mal ich Mal er...wir es halt gerade gepasst hat. Da haben wir auch nie nachgerechnet.

Ja, keine Ahnung. Ich hab jetzt mehrere Freundespaare befragt und die sind da auch eher wie ich und jetzt hoffe ich, dass er vllt auch ein paar Freunde fragt. Unter Umständen ist das ja auch einfach etwas, was man nochmal mit win paar Tagen Abstand bespricht.

Danke für die Antwort

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Hi!

Bei uns gibt's auch nur "unseres" und nicht "meins".

Ich hab auch schon das Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk für den Sohn meines Mannes gekauft oder auch schon mal den Unterhalt überwiesen. Da hatten wir der Kindsmutter halt Bescheid gesagt, dass sie sich nicht wundert.

Wir haben jeder ein Konto und ich hab keinen Plan, was mein Mann da drauf hat. Interessiert mich auch nicht, solange er Fixkosten deckt und sich nicht verschuldet. Aber darüber würden wir reden.

Jeder hat halt Sachen, die er bezahlt. Mein Mann zahlt z. B. GEZ und Strom, ich zahle das Tanken und alles, was unsere Kater betrifft. Wir achten nicht drauf, wer jetzt mehr ausgibt. Am Ende des Monats heben wir Geld zum Sparen ab und wenn der eine dann 200 € und der andere 800 € übrig hat, haben wir beide dann 1000 € Spareinlage.

Ich hoffe, ihr könnt das klären.

LG

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Hi du, ich kann deinen Partner schon verstehen.
Ich frage mich aber, warum ihr das Kosten Thema nicht vor Schwangerschaft/Zusammenzug besprochen habt.
Warum arbeitest du nicht, wegen der Schwangerschaft oder deiner Krankheit? Du schreibst auch, du könntest nicht mehr arbeiten, weil du die Care Arbeit bei deinem Kind hast. Für dein Kind aus früherer Beziehung bist du und der Vater beteuungstechnisch sowie finanziell Verantwortlich, du bekommst schließlich Unterhalt.
Ich würde die Miete sowie Nebenkosten teilen, eigentlich müsstet du etwas mehr zahlen, ich nehme an, dein Kind hat ein eigenes Zimmer.
Wir sind auch PW von jeder Seite und wir hatten soviele Streitigkeiten deswegen, jeder bezahlt für sein Kind selber, für unser gemeinsames Kind teilen wir die Kosten, Hauskredit und Nebenkosten teilen wir auch, jeder holt mal Lebensmittel.
Wir rechnen nicht alles gegeneinander auf.
Urlaube trägt jeder für sich selber. Wenn mein Partner kein Geld dafür über hat (bezahlt Unterhalt) dann fahre ich alleine mit meinen Kindern.

Auf keinen Fall alles in einen Topf werfen, dies führt nur zu Ungerechtigkeit.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hi Du,

Ich arbeite doch. Ich kann nur nicht so viel arbeiten wie er. Und er gibt halt auch ständig bei gemeinsamen Einkäufen Geld aus für Sachen, die ich nicht möchte und echt nicht günstig sind.

Ich weiß wohl, dass mein Ex und Ich finanziell für das Kind verantwortlich sind, ich zahle ja auch alles für das Kind. Ich finde aber überhaupt nicht, dass er einen Nachteil daraus hat, das ich Unterhalt bekomme. Im Gegenteil, das ist ja auch Geld, dass ich habe um es für UNS auszugeben. Und ich sehe es da tatsächlich anders als Du. Wenn ich mit jemandem eine Beziehung eingehen, der ein Kind hat, dann gehört das Kind nun Mal dazu. Wenn er teuren Urlaub machen möchte, den ich mir aber auch nur für mich alleine und nicht für mich und mein Kind leisten kann, dann muss er halt entweder ohne mich Urlaub machen, oder das mittragen.

Ich erwarte auch nicht, dass er für das Kind Kleidung oder sowas zahlt. Aber den Einkauf nach Personen aufzuteilen, find ich auch Quatsch. Vor allem weil er bspw mehr isst, als das Kind und ich zusammen..

Zur Wohnung. Ja das Kind hat ein eigenes Zimmer. Aber er hat auch noch eine kleinere Wohnung.(Er lebt aber hier), in der nur seine Sachen stehen, die ich ebenfalls hälftig mitzahle. Also das gleicht sich mehr als aus.

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Natürlich gehört dein Kind dazu. Aber deine Erwartungen sind zu hoch.
Wir gehen zusammen Eis essen mit allen Kindern, mal bezahlt er, mal ich. Ich bringe seinem Sohn mal was zu Anziehen mit, er bringt meiner Tochter einen Döner. Da wird nichts in Rechnung gestellt.
Aber bei Wohn/ Nebenkosten sollte schon derjenige mit Kind etwas mehr zahlen.
Die Kinder werden größer, die Kosten auch Klassenfahrt, Zahnspange damit hat der Partner nichts zu tun und das bekommen die Kinder doch gar nicht mit.

Alles finanzielle, was der Bonuselternteil leistet, sollte von ihm freiwillig sein. Ohne Druck des Elternteils. Ich finde da deine Erwartungen zu viel, allein schon die Urlaubsache, dich gibt es da nur mit Kind, dann soll dein Partner mit bezahlen. So funktioniert PW nicht und dein Partner spürt schon deinen Druck diesbezüglich.

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also ich kann dir nur sagen, wie es bei uns läuft.

Wir haben ein gemeinsames Kind und er hat eine Tochter, die 45%vom Jahr bei uns ist.

Miete, Strom, Und Autos machen wir 65/35 (weil sein Kind ja so viel da ist, bezahlt er mehr.. ansonsten würde ich ja seine Tochter die ganze Zeit mitfinanzieren. (und ja, es gibt ihn auch natürlich nur MIT seiner Tochter, aber deshalb muss ich die ja nicht durchfüttern - die hat ja schließlich zwei Elternteile.)

Und Lebensmittel machen wir immer so dass ich die bezahle - ausser wenn seine Tochter da ist, dann bezahlt er.
Schulsachen und sonstige Sachen die seine Tochter braucht, macht idR auch er.

Ausflüge zahlen wir abwechselnd.

Aber wir sind eigentlich nicht so streng aufgeteilt bei den ganzen Finanzen..
also ich geh auch mal mit den Mädels shoppen und da gibts dann für seine Tochter auch mal tolle Sachen ab. Oder bei Geburtstagen, Weihnachten usw. :)
lg

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Danke für die Antwort .

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> dass wir ja eine Familie jetzt sind und er in einer Beziehung mit mir automatisch auch für das Kind mit in Verantwortung geht. Mich gibt es ja nun Mal nur im Doppelpack.


Du bist vom ihm schwanger?

Ihr seid dann 3+x im Haushalt.
Du
Deine Tochter
Er
Demnächst das gemeinsame Baby.

Korrekte künftige Aufteilung:
Du zahlst 2,5 oder 5/8
Er zahlt 1,5 bzw 3/8

Dass er mit Verantwortung übernimmt ist etwas, wofür du als Patchwork-Elternteil dankbar sein darfst statt auch noch Ansprüche zu stellen. Er ist da. Er wird die Große sicheg mal beaufsichtigen, ins Bett bringen, vorlesen oder später bei den Schulaufgaben helfen. Aber finanzieren müssen sie allein du und der leibliche Vater. Als Patchwork-Papa käme mir nie in den Sinn, meiner Partnerin auch noch Geld dafür abzuknöpfen, dass sie mit meinen Kindern lebt und mir gelegentlich aushilft, einfach weil sie und meine Tocher sich gern haben. Das ist gut, sollte auch so sein ist aber nicht selbstverständlich. Daher bin ich ihr dankbar und drücke das auch aus.


Berechnet eure monatlichen Kosten und teilt diese 5/8 zu 3/8.

Wenn du fair bist ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er auch sonst grosszügig ist, das Familienwochenende im Freizeitpark zahlt etc. Bei deiner Anspruchs-Attitüde würde ich an seiner Stelle zum Pfennigfuchser werden.

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Die Rechnung finde ich auch nicht schwer.

Zusätzlich müsste er einen Ausgleich übernehmen, wenn sie jetzt „noch“ weniger Geld hat nach der Entbindung beispielsweise durch Elternzeit.
Also die Differenz zu ihrem jetzigen Einkommen durch 2 und er muss seinen Anteil an dem „Verlust“ ausgleichen.

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Ich kenne auch Paare, da zahlt der Vater der Frau einen Nachteilsausgleich wegen des Rentennachteils durch Elternzeit

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Bin verheiratet und zusammen haben wir eine 4 jährige Tochter und ich habe 2 Kinder 17 und 14 aus erster Ehe für die ich Unterhalt bekomme. Ich bekomme Unterhalt, 3xkindergeld, und geh 26 set. Arbeiten. Mein Mann zahlt das Haus ab, zahlt Strom, Wasser, gez, Internet,…. Ich zahle Lebensmittel und alles für die Kinder (Kindergarten, Kleidung, Spielsachen,Hobbys). Er hat die bessere lohnsteuerklasse. Letztens hat er ein Teil der Führerschein Rechnung bezahlt, einfach so.
Urlaube Zahl mal ich und mal er. Den letzten Urlaub nach Griechenland hat er komplett für uns alle bezahlt. Davor habe ich für ihn mitgezählt., wir rechnen da nicht auf Cent genau aus .

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👍🏽

Bearbeitet von Findichgut
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Das ist nicht mal auf den Hunderter genau. Aber gefällt mir.

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Finde die Denkweise echt krass.. ihr seit doch eine Familie.

Meine Eltern haben sich getrennt und mein Stiefvater, wie ein Papa für mich, wäre nie auf Idee gekommen, meine Mama alles für mich alleine bezahlen zu lassen.
Sie haben nie solche Kosten extra gerechnet. Unterhalt gab es fast keinen und trotzdem hat mein Stiefvater alles für mich gemeinsam mit meiner Mama bezahlt ohne jemals herum zu motzen, das ich nicht seine Tochter bin.
Wir sind eine Familie.

Kinder merken das einfach wenn sie anders behandelt werden. Sehe das bei meiner besten Freundin. Ihr Ex hat eine neue Frau und zwei Kinder mit ihr. Seid dem ist sein erstgeborener Sohn wie Ballast und wird immer anders behandelt, was zum Beispiel Geschenke etc. angeht. Das meiste macht meine Freundin einfach alleine.

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„Finde die Denkweise echt krass.. ihr seit doch eine Familie.“

Erstens: Ne, sie sind eine 𝘗𝘢𝘵𝘤𝘩𝘸𝘰𝘳𝘬-Familie. Zweitens: Woher kommt der Anspruch er müsse mehr zahlen?

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Es ist so oft sehr sinnlos zu diskutieren denn offensichtlich haben viele verlernt was Familie bedeutet.

Wenn ich jemanden mit Kind heirate, dann gehört das Kind dazu.

Vielleicht habe ich einfach Glück gehabt diese tolle Erfahrung machen zu dürfen. 😉 das hat nichts mit Anspruch zu tun aber das werde ich dir nicht erklären können.

Ich bin nicht verheiratet aber mein Freund und ich sind Familie. Wir unterstützen uns, machen uns das Leben gegenseitig leichter. Geld ist da nie in Thema weil es einfach unnötig ist darüber zu streiten wer jetzt mehr bezahlt hat.

Manchmal eventuell auch abhängig der Nationalität- nicht falsch verstehen - die Erfahrung habe ich nunmal gemacht. Im persönlichen Bereich sowie in der Arbeit. Schon heftig was manche für Lebensmodelle leben - am Ende leiden die Kinder darünter.

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Bei uns kommt alles in einen Topf (zwar auf 2 Konten, aber da schieben wir hin und her wie wir es grad brauchen und zahlen mal von da, mal von dort) und davon wird alles bezahlt. Für mein Kind aus der vorherigen Ehe bekomme ich nur hälftig Kindergeld und einen kleinen Ausgleich für entgangene Kinderzulage (wird im Wechselmodell betreut). Das geht entsprechend auch mit in den Topf.
Größere Ausgaben für mein Kind werden natürlich mit ihrem Vater geteilt, aber "meine Hälfte" wird dabei aus dem gemeinsamen Topf bezahlt, sodass mein Ehemann da also im Grunde mit bezahlt. Wir haben 2 gemeinsame Kinder und eben mein Kind aus erster Ehe. Wer wieviel beigesteuert hat war bisher sehr unterschiedlich in alle Richtungen zwischen er nur Krankengeld oder Elterngeld und ich Vollzeitgehalt oder ich Ausbildungsvergütung oder Elterngeld und er Gehalt bis hin zu beide nahezu gleich viel bei auch fast gleicher Teilzeit-Stundenzahl.

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Hallo

in der letzten Patchwork, ich, mein Sohn, sie, ihre Tochter, hat mein Einkommen alles übernommen, was Alltag war. Sie hat ihr Einkommen komplett zurückgelegt für Urlaube.

Es gibt nichts Unnützeres als Geldstreitigkeiten in einer Beziehung.

VG

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Hey!

Also, er stellt sich wegen der Tochter an, verlangt, 50:50 die Kosten aufzuteilen, weil die Kleine Mehrkosten verursacht.
Die Kleine isst 2 Mahlzeiten in der Kita, er braucht viel mehr Lebensmittel als du.
Das führt dazu, dass du alle Kosten deiner Tochter bis auf die Lebensmittel alleine zahlst und dazu noch die Hälfte seiner Wohnung?

Das ist doch extrem unfair. Man kann auch argumentieren, dass du und die Tochter weniger Lebensmittel verbraucht als er. Und wieso zahlst du seine Wohnung?


Mein Vorschlag wäre, dass er seine Wohnung alleine zahlt. Warum sollst du sie zahlen?

Dann kommt euer Gehalt auf ein gemeinsames Konto, von dem ein Taschengeld auf dein und auf sein Konto abgeht. Der Unterhalt deiner Tochter landet dort auch. Von dem Konto zahlst du alles, was deine Tochter betrifft.

Lebensmittel der Tochter würde ich vom gemeinsamen Konto mitzahlen, weil er mehr isst als ihr beide zusammen.

Alles andere fände ich unfair.

Liebe Grüße
Schoko