Hallo,
vielleicht hat ja jemand Tipps oder kann andere Perspektiven zu folgender Situation geben:
Ich habe vor 3 Jahren jemanden kennengelernt, der berufsbedingt etwas über ein Jahr in meiner Stadt wohnte. Wir hatten uns auf Anhieb super gut verstanden und ich hatte mit meiner Verliebtheit die Tatsache, dass er wieder in seine Heimat zieht, ganz gut ausgeblendet. Da er nach Beendigung seines Projektes wieder zurück ging, hatte ich beschlossen zu ihm zu ziehen, damit unsere Beziehung eine Perspektive hat. Leider fühlte ich mich (und jetzt immer noch) in einer ziemlichen Zwickmühle, da mir der Umzug nicht leicht fiel. Ich vermisse meine Familie -drei Geschwister, Eltern, Patentante so arg, dass ich mir schwer vorstellen kann langfristig 450 km entfernt zu wohnen. Die Beziehung aufgeben ist leider ebenfalls sehr schmerzhaft...Hat jemand von euch vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht?
Heimweh nach Umzug zu Partner - Beziehung beenden?
Also wenn die Bindung zur Familie größer ist als die Liebe zum Partner, würde ich mir Gedanken machen. Dass es dir schwerfällt, kann ich gut verstehen - ich komme aus einer sehr großen Familie und hänge insbesondere an meinen älteren Brüdern sehr. Als einer von ihnen wegzog, war das für alle hart, aber trotzdem gab es da keine Frage - Priorität hatte die Beziehung mit seiner Frau. Niemals hätte er eine Trennung in Erwägung gezogen, nur weil wir ihm fehlen. Ich habe auch lange sehr weit weg gewohnt, mein Mann ist jetzt weit weg von seinen Eltern und Geschwistern...das geht alles.
Wichtig ist, dass der Partner nicht das Einzige ist, was einen mit der neuen Heimat verbindet. Der Druck ist gigantisch. Man muss sich Freunde suchen, Hobbys oder Gruppen, damit man ankommt. Damit es ein neues Leben wird und nicht nur eine neue Beziehung.
Man kann mit der Familie Rituale etablieren, die es leichter machen. Mein Mann hat z.B. feste Telefondates mit seinen Eltern. Mein Bruder und seine Frau kommen in der Regel einmal im Monat zu unserem wöchentlichen Familiendinner dazu und bleiben dann auch das ganze Wochenende. Im Sommer besuchen wir Schwiegereltern und Geschwister für längere Zeit. Ihr könntet auch überlegen woanders zu wohnen, wenn es für ihn nicht so entscheidend ist.
Es ist schön, wenn man untereinander so verbunden ist. Aber diese Beziehung zur Familie ist irgendwann nicht mehr die Wichtigste im Leben, das ist die zum Partner.
Hallo,
ich bin 1999 von Niedersachsen nach Ba-Wü gezogen, auch der Liebe wegen.
Am Anfang habe ich meine Familie sehr vermisst, meine Freundinnen beneidet, die spontan mit ihren Eltern am Nachmittag mal einen Kaffee zusammen getrunken haben, solche Sachen.
Mit der Zeit wurde mein Freundeskreis größer und der Heimweh nicht mehr so stark. Man hat sich dann trotzdem mal gesehen.
Das wird schon.
Alles Liebe
Huhu,
ich bin vor fast 2 Jahren von meinen Eltern weg gezogen. Mir fiel es auch schwer und manchmal wünsche ich mir immernoch einfach wieder zurück zu gehen, weil ich sie so vermisse.
Aber so ganz generell gesehen, find ich es viel schöner sie eben mal nicht ständig zu sehen, weil dann jedes wiedersehen besonders ist, jedes Telefonat. Jede Veränderung sieht man direkt viel schneller. Es ist einfach irgendwie anders.
Das muss jeder für sich selbst abwägen...
Ich kann nur sagen: In einer Partnerschaft entscheidet man sich füreinander. Ihr müsst einen Weg finden mit dem ihr beide zurecht kommt. Die Beziehung, die wie es scheint wirklich super toll ist, einfach aufgeben, klingt für mich nicht richtig.
Vielleicht gibt es ein Kompromiss? die Möglichkeit etwas näher an deine Familie ran zu ziehen?
Liebe Grüße und alles Gute!
Hey, danke, dass du deine Erfahrung geteilt hast. Ja, ich glaube es ist für jede Person anders, ob sie mit etwas sporadischerem Kontakt und einer anders intensiven Beziehung zu den Leuten in der Heimat leben kann oder nicht. Vielleicht hätte ich auch vor 10 Jahren anders gedacht, und wäre offener gewesen, wenn ich mich nicht schon so eingelebt hätte und mir so viel selbst aufgebaut hätte. Aber je mehr ich hier lese und nochmal Antworten schreibe, desto mehr denke ich, dass es für uns beide eher das richtige wäre, getrennte Wege zu gehen. Denn es soll ja, wenn mal Kinder in Planung sind eine Lebensentscheidung sein, die beide glücklich macht und keine Lebensabschnittsentscheidung.
Mein Mann ist vor drei Jahren in meine Heimat gezogen (400km Entfernung). Die ersten Monate waren natürlich hart, er kannte keine Straße, war wie ein Touri unterwegs, neuer Job, weder Familie noch Freunde in seiner Umgebung. Jetzt nach drei Jahren sagt er, dass es die beste Entscheidung war. Natürlich vermisst er seine Leute, deshalb versuchen wir regelmäßig dort hinzufahren, oder sie besuchen uns. Aber er ist entspannter denn je. Sobald wir in seiner Heimatstadt sind (Berlin), ist er wieder genervt vom Verkehr, von den Leuten, der Unfreundlichkeit etc.
Wie lange wohnst du denn schon dort? Wie ist die Entfernung zu deiner Stadt?
Könnt ihr nicht in die Mitte ziehen und ein Kompromiss machen? Du schreibst von "hinnehmen" und "trennen", also kommt nichts anderes für dich/euch in Frage? Das würde ich hinterfragen.
Hi, ich habe so ca. 450 km Entfernung zu meiner "Heimatstadt" und wohne seit 3 Monaten nicht mehr dort. Leider ist es so, dass meine Familie im Umkreis von ca. einer Stunde dort recht verstreut lebt und es unmöglich ist alle an einem Besuchswochenende zu sehen. Oder es ist halt super stressig...da meine Eltern getrennt leben, habe ich ja auch sozusagen 2 Familien, die ich besuchen möchte. Ich glaube langsam, dass meine Beziehung zwar bisher schön war, sie aber den Alltagstest nicht übersteht. Irgendwie hängen wir beide zu sehr an unseren Wohnorten fest und egal wer umzieht, einer von uns wäre damit unglücklich. Das ist zwar ziemlich hart, aber schätzungsweise ist es halt manchmal so im Leben. Das wird ja auch weitergehen:)
Hallo
Ich bin vor 25 Jahren ca. 500 km weit weggezogen von meiner Familie, wegen der Liebe. Ich habe sie nicht grossartig vermisst. Habe probiert mich sofort am neuen Wohnort zu festigen. Arbeit, Hobbys, zum Sport. Bin aber jemand der lieber alleine ist. Brauch nicht dauernd Kontakt und Leute um mich rum.
Wir haben uns damals einen Hund zugelegt, der mein bester Freund wurde. Hat auch gegen die Einsamkeit geholfen.Irgendwann muss man sich sowieso abnabeln. Du kannst ja Videocalls machen etc. Ich bin dann immer 2x im Jahr hingefahren und die Familie/Freunde kamen 1x im Jahr zu mir. Das sind umgerechnet ja nur 3 Monate indenen man sich nicht sieht. Weihnachten etc kann man ja zusammen machen.
Falls Du sehr heimatverbunden bist, muss ich sagen, zweifel ich daran dass Du dort bleibst. Viele Menschen wollen einfach in ihrem Umfeld leben und bleiben. Das hängt vom Charakter ab. Kenne Freunde die niemals aus ihrem Heimatort wegziehen würden. Du könntest ihm sagen das es Dir schlecht geht und fragen ob ihr vllt irgendwann in deine Heimat umzieht?
Ja ich glaube, dass es tatsächlich typsache ist, ob man generell jemand ist, der sich leichter verpflanzen lässt als andere. 2 mal im Jahr nach Hause fahren wäre für mich das allerschlimmste;)
Du schreibst leider nicht, wie lange Du schon da wohnst.
Eher kurz? Gib Dir Zeit zur Eingewöhnung. Du wirst über kurz oder lang auch Freunde finden.
Wenn das nichts gibt, könntet Ihr versuchen, in die Mitte zu ziehen
Wäre doch schade, eine gut funktionierende Beziehung dafür aufzugeben.
Hi, ich wohne jetzt seit 3 Monaten dort und ich hatte ja vor 5 Jahren schon einmal einen Umzug in eine neue Stadt gemeistert. Als ich nach dem Studium meinen ersten Job begonnen habe, habe ich auch eine Stunde von der Familie entfernt gewohnt. Und da hatte es sich auch eingependelt, dass man sich im Schnitt alle 2-3 Wochen gesehen hat. Aber es war auch so, dass wir uns, wenn wir z.B. unsere gegenseitige Unterstützung und Hilfe brauchten immer gut erreichen konnten. Das ist jetzt halt nicht mehr so. Und es schmerzt leider, dass ich mich so abgeschnitten fühle. 2 meiner Geschwistersind ja ebenfalls erwachsen und leben ihr eigenes Leben mit Familie. Trotzdem haben wir uns immer regelmäßig gesehen, waren einmal zusammen im Urlaub für 3-4 Tage usw. Finde es ist halt leider eine ordentlich Zwickmühle in die ich mich hineinmanövriert habe.
wenn es der richtige ist, ist es egal , wo ihr lebt.
ich wäre mit meinem Partner auch zum Mond
Das sehe ich nicht so. Da rin Partner nicht die Verantwortung haben sollte ein komplettes soziales Umfeld zu ersetzen. Aber das ist wohl typsache wie viel man davon braucht…
Ich finde es schwierig, dass dein Partner so kompromisslos ist. Ich habe diese Situation nie erlebt und kenne dein Leben natürlich nicht, aber ich wäre die 440km nie weggezogen, einfach weil ich nie so viel für einen Menschen aufgeben würde.
Es muss ja beiden gut gehen und es scheint dir ja nicht gut zu gehen.
Ja, momentan fürchte ich auch, dass es für mich nicht das Richtige ist, weil ich eben so viel hatte, das ich aufgeben musste. Der Kompromiss, den mir mein Partner anbieten kann ist halt momentan nur der, dass mich unterstützt und auch ab und zu mit mir heimfahren würde, damit ich nicht die ganze Fahrt slleine machen muss. Und ich habe mir das, glaube ich schön geredet, dass man mit Urlaub und homeoffice irgendwie beides, also Heimat/Freunde&Familie und den Partner haben kann. In der Praxis sieht das leider anders aus. Glaube in dem Fall hilft leider wirklich nur die Trennung, auch wenn es schmerzhaft ist
Ich stelle mir die Entscheidung auch wieder schwer vor, aber ein gutes familiäres und freundschaftliches Netzwerk ist halt auch super wichtig und schwer zu ersetzen.