Hallo!
Es ist das erste Mal, dass ich in ein Forum schreibe, aber ich weiß wirklich nicht mehr was ich tun soll und vielleicht hat hier ja jemand einen Rat, der mir weiterhilft.
Ich bin seit 7 Jahren mit meinem jetzigen Mann zusammen und seit 3 Jahren verheiratet. Als wir uns kennengelernt haben war ich 27 und er 40. Wir hatten wir beide einen Beruf mit dem man sehr viel gemeinsam unterwegs ist und der aber auch sehr unsicher und unstabil war. Ich wollte das dann nicht mehr als ich 30 geworden bin und in mir hat dann auch langsam der Wunsch nach Kindern und Familienleben zu keimen begonnen. Ich habe deshalb den Beruf gewechselt und eine stabile Anstellung ganz im Osten des Landes gefunden mit der ich sehr zufrieden bin.
Wir haben hier ein Haus gekauft, in der Nähe meiner Eltern (aber auch nicht zu nah :)) Mein Mann pendelt nach wie vor durch das ganze Land (er fährt am Montag und kommt am Donnerstagabend nach Hause), weil er hier in der Nähe keine Arbeit findet (oder finden will, das weiß ich nicht genau), die ihm passt. Seine Arbeitssituation ist nach wie vor unsicher und stark abhängig ob und wo er Aufträge bekommt. Momentan eben im Westen des Landes etwa 500 km von zuhaus entfernt.
Unser Plan war, dass wir hier Kinder bekommen können, da mich meine Mutter und Schwester unterstützen können, wenn er nicht hier ist.
Eigentlich alles nach Plan, aber jetzt zum Dilemma:
Seit etwa 18 Monaten bin ich in meinen Arbeitskollegen verliebt. Ich habe anfangs gedacht, dass das halt so eine Schwärmerei ist, die sicher bald verfliegt und mir nicht viel dabei gedacht und es für mich behalten. Es ist aber nicht verflogen sondern konstant intensiv geblieben und ich bin dann nach etwa einem Jahr nicht drum herum gekommen mit meinem Mann zu sprechen, da er gemerkt hat, dass es irgendwo hakt.
Ich habe mit dem Kollegen keine Affäre und gar nichts und will das auch nicht, da ich meinen Mann nicht betrügen möchte. Außerdem will ich keine Probleme in der Arbeit, die mag ich nämlich sehr gern. Und der Kollege ist verheiratet und hat kleine Kinder. Es gibt also genug Vernunftgründe, die hier gegen ein Techtelmechtel sprechen. Es ist aber halt auch so, dass meine Gefühle nicht leiser werden.
Mit meinem Mann habe ich einige Baustellen an denen wir schon seit Jahren arbeiten. Wir hatten auch schon zwei längere Paartherapien, die uns auch geholfen haben, aber manche Themen sind einfach immer wieder gekommen. Mein Mann ist sehr jährzornig und kann aus dem nichts heraus Wutanfälle bekommen, wegen absoluten Kleinigkeiten. Ein Thema ist auch immer Alkohol, weil ich da sehr empfindlich bin und es nicht gut vertrage, wenn er alleine etwas trinkt. Er kann auch schwer alleine sein und will jede freie Minute mit mir verbringen - was ich ja auch irgendwie verstehe, weil wir uns ja nur am Wochenende sehen. Oft ist mir das aber zu viel, da ich ja auch gern mal meine Freunde oder Familie treffen will, ohne dass er dann beleidigt zuhause auf mich wartet.
Auf der anderen Seite ist er sehr aufmerksam und liebevoll und liest mir jeden Wunsch von den Augen ab. Er ist fleißig und wir teilen uns den Haushalt und haben auch gemeinsame Hobbies und Interessen. Auch beim Wunsch zur Familiengründung sind wir uns einig. Mein Geständnis, dass ich mich in einen anderen Mann verliebt habe, hat ihn natürlich sehr verletzt.
Die Monate nach dem Geständnis sind mal besser mal schlechter verlaufen, es gab aber leider wieder sehr viele Wutanfälle & Vorwürfe und es war überhaupt stressig und anstrengend. Vor zwei Monaten habe ich meinen Mann dann erwischt, wie er mal wieder heimlich gesoffen hat. Ich war nicht zuhause und er hat in meiner Abwesenheit alleine getrunken. Ich habe an seiner Stimme gehört, dass er getrunken hat, aber er hat es verleugnet. Ich habe ihn dann gebeten ein Videotelefonat zu machen und gesehen, dass er komplett besoffen ist, aber er hat beteuert es nicht zu sein. Ich war mir dann total unsicher, da er ja mein Mann ist habe ich ihm vertraut und meine Ängste auf meine schlechten Erfahrungen mit Alkohol in der Vergangenheit geschoben. Warum sollte er mich anlügen?
Er hat dann jedoch zugegeben, dass er wirklich besoffen war und mir ins Gesicht gelogen hat. Und das nicht nur das eine Mal sondern etliche Male in den letzten Jahren.
Das war dann zuviel für mich. Gemeinsam mit all den anderen Punkten habe ich entschieden, dass es so nicht weitergehen kann und ihm gesagt, dass ich mich trennen will.
Es ist jetzt nur so, dass er das nicht akzeptiert. Ihm gehört das halbe Haus - das müssen wir verkaufen, da es sich keiner von uns alleine leisten kann. Für ihn ist es halt alles, was er hat - ich und das Haus. Und ich verstehe schon, dass er das nicht verlieren will, aber ich will nicht mehr mit ihm zusammen sein. Es wird ja einen Grund geben, warum ich mcih in den Kollegen verliebt habe.
Mein Mann lässt einfach nicht locker. Er macht jetzt eine Therapie wegen seiner Wutanfälle, trinkt nichts mehr und ist auf der Suche nach einem Job hier im Osten. Er macht jetzt alles, um unsere Ehe zu retten. Er will, dass ich ihn wieder liebe und wir Kinder bekommen etc.
Im Grunde ist das ja das, was ich auch will - stabile Arbeit, Haus, Kinder (das ist übringens genau das, was mein Kollege hat und ich glaube das könnte der Grund sein, warum ich mich in ihn verliebt habe, aber wer weiß das schon)
Mein Problem ist jetzt halt, dass ich aber irgendwie nicht mehr zurück kann zu meinem Mann emotional. Ich habe mit unserer Beziehung abgeschlossen gehabt und wollte mich von ihm scheiden lassen. Und jetzt hat er mich irgendwie weichgeklopft, weil er mit dieser schönen Zukunftsvision lockt. Und es ist halt sehr verführerisch - auch da ich ja jetzt schon mitte 30 bin und nicht mehr ewig warten kann bzgl. dem Kinderkriegen.
Also so rein rational kann ich mir das schon vorstellen es nochmal mit meinem Mann zu versuchen - wenn das jetzt so bleibt ohne Wutfanfälle und Alkohol und er hoffentlich einen Job hier im Osten findet.
Emotional bin ich ich aber weit weg davon und ich weiß halt nicht, ob das nochmal was wird und ich zu ihm zurück kann.Momentan bin ich vorsichtig, was meinen Mann betrifft und nach wie vor Hals über Kopf in meinen Kollegen verliebt.
Hat vielleicht schon mal jemand etwas Ähnliches erlebt und kann mir Rat geben?
Fremdverliebt und Trennungswunsch ausgesprochen - Mann will nicht gehen
wenn du ihn nicht mehr liebst, gibt es keine Grundlage für eine Beziehung. dau bist 34, das Leben mit Ihm kann noch 50 Jahre dauern, wllst du dir das antun?
Der gute ist 47 und hat viel getrunken. Das dauert sicher keine 50 Jahre...nur so am Rande...
Nein, keine Kinder.
Du hast abgeschlossen und musst nun für Dich weitersehen.
Das würde schlecht enden und Kinder würden darunter leiden.
Kinder kriegen aus unterschiedlichen Panikgefühlen heraus? Er, weil er dich nicht verlieren will. Du, weil du älter wirst und Kinder kriegen willst. Niemals. Und grad 10x nicht mit einem Alkoholiker. Am Jöhzorn könnte man vielleicht arbeiten, aber sonst? Da wäre ich lieber single und kinderlos. So etwas würde ich meinen Kindern nicht antun wollen.
Du kannst die Scheidungsformalitäten ohne Sein Einverständnis starten. Der Hausverkauf ergibt sich dann daraus.
Ich glaube nicht, dass ein 47jähriger Mann sich noch in so grundlegenden Charakterzügen, wie Jähzorn ändert.
Dazu noch der Alkolismus…
Auch stimme ich meinen Vorschreiberinnen zu, dass dies kein guter Vater wird.
Ein Familienleben mit ihm wird sicherlich nicht harmonisch und glücklich sein.
Verschwende nicht noch mehr Zeit in eine Beziehung mit ihm, zu mal du ihn nicht mehr liebst.
Oh, das klingt aber nicht so doll was du schreibst.
Ich schließe mich den Vorrednern an. Ich glaube eure Ehe ist gescheitert.
Man kann ja durchaus Kompromisse schließen. Z.B., dass er für die Arbeit pendelt, das ist ja bei vielen Leuten so. Oft hat man ja auch gar keine andere Wahl. Dass man mal n kleinen Crush auf Jemand anderen hat... Sind halt Gefühle. Sowas kommt und geht und man muss dem nicht nachgeben und man kann das auch für sich behalten.
Aber was ich für sehr bedenklich halte, das ist der Jähzorn und das auch noch gepaart mit Alkohol. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das über die Jahre besser wird und zwar aus folgendem Grund:
Er ist der frustrierte Bedürftige. Er versucht dich jetzt zurück zu bekommen. Er weiß, dass da Jemand Anderes ist. Dass da nichts lief spielt ja gar keine Rolle. Du liebst ihn nicht mehr und das weiß er. Klar, er versucht deine Liebe zurück zu gewinnen indem er sich bessert, aber wird das gelingen? Und wie lange hält er das durch?
Nehmen wir einmal an ihr bleibt zusammen. Wie wird euer Alltag aussehen ohne dass du noch eine Leidenschaft für ihn empfindest? Er wird das merken und dann geht der Frust erstmal so richtig los. Und wenn dann noch n Kind dazwischen ist, das wird hart für euch, glaub mal.
Deinem Mann hätte ich übrigens ebenfalls zur Trennung geraten. Dem Partner so nachstellen ist mMn einfach nur bedürftig und würdelos.
Also: Nimm dir n Anwalt und trenn dich
Alles Gute für dich
Hallo,
mein Rat, ziehe die Trennung durch. Es mag Menschen geben, die können eine rein rationale Beziehung führen, ohne das Emotionen beteiligt sind, du klingst für mich nicht danach. Klar ist auch, dass dein Mann sich jetzt anstrengt und alles dafür tut, dass du nicht gehst, aber du hattest halt auch lang genug Zeit, dich zu entlieben.
Du hast dein Leben jetzt noch selbst in der Hand, sobald du Kinder mit ihm hättest, bist du nicht mehr ganz so frei und wirst ihn gar nicht mehr los, um es mal drastisch zu formulieren.
Ich könnte auch keine pragmatische Beziehung führen, die nur auf der sachlichen Ebene funktioniert (ohne Emotionen, man versteht sich zwar, aber halt eher freundschaftlich, bleibt der Kinder wegen zusammen usw.).
Ich verurteile das aber auch nicht bei anderen, könnte es nur selbst nicht aushalten. Es bedeutet auch nicht, dass solche Beziehungen weniger Wert haben, wenn es für beide funktioniert.
Bei dir würde ich vermuten (und mir würde es genauso gehen), dass du dich über kurz oder lang wieder fremdverliebst, weil dir etwas, für dich ganz elementares in der Beziehung fehlt.
Du hast Dir ja alle Antworten schon selbst gegeben und weißt genau, wie es aussieht - die Sache bei Euch ist schon lange vorbei, und keiner will es so richtig zugeben und die Konsequenzen draus ziehen. Vermutlich aus ökonomisch-pragmatischen Gründen mit dem Haus. Nicht auszudenken, wie Eure Beziehung und sein Jähzorn und Alkoholkonsum so laufen, wenn noch die Belastung von Kindern dazu kommt.
Du befindest Dich deshalb vermutlich nicht nur persönlich, sondern auch wirtschaftlich in einer gefährlichen Situation. Was ist, wenn Dein Mann komplett "durchdreht" und sein Einkommen wegfällt bei zu bedienenden Schulden. Würde ich zumindest mal durchdenken und vorbereiten, um auf jeden Fall eine Zwangssituation zu verhindern, in der die Bank alles übernimmt. Sind da Reserven für 1-2 Jahre da? Kannst Du sie schaffen? Es klingt alles so, als könnte das alles irgendwie unbehaglich werden (Haus, Jähzorn, Alk, starke Fixierung auf Dich/Beziehung). Bleib so pragmatisch und reflektiert, wie Du bist, bei aller Trauer.
Selbst wenn dein Mann nun therapiert wird, kannst du doch nicht 24h nach der letzten Sitzung im Jahr 202x (?) wissen, ob das nun nachhaltig und dauerhaft hält. D.h. auch bei deinem Mann musst du viele Monate oder gar Jahre beobachten, ob er sich wirklich verändert.
Dazu kommt, in guten Zeiten, als ihr glücklich ward, war es ihm nicht wert, an sich zu arbeiten. Nun verliert er alles und bewegt sich endlich. Soll das dann immer so sein, dass du mit Trennung drohst? Was wäre das für ein krasses Instrument.
Wie kannst du ihm vertrauen, wenn er dir jahrelang ins Gesicht gelogen hat?
Angenommen, ihr habt ein Kind, dann hängen dir Kind und Mann am Rockzipfel, weil er scheinbar keine Freunde und Hobbys hat - willst du das?
Wie soll deine verschwundene Liebe und das nicht vorhandene Vertrauen denn wiederkommen?
Ich würde bei der Trennung bleiben, denn auch mit ihm wirst du nun Monate und Jahre warten müssen, mit dem Schwanger werden und dann kannst und solltest du es doch lieber mit einem Mann versuchen, den du liebst!
Guter Einwand!