Guten Morgen,
ich weiß nicht, was ich will, was gut für uns alle ist. Wie ich glücklicher werde.
Vorab als Info, ich hatte 2 Kinder mit in die Beziehung gebracht, sie sind jetzt 17 und 18, wir waren 2,5 Jahre zusammen und sind jetzt seit Mai getrennt. Wir überlegen, ob wir einen neuen Anlauf wagen wollen.
Probleme in unserer Partnerschaft gab es viele, die am Ende auch zur Trennung geführt haben. Mein Ex Partner hatte keinen Bezug zu meinen Söhnen, die gemeinsamen Mahlzeiten waren von einer extrem angespannten Stimmung untersetzt. In der Beziehung mangelte es an Gesprächen, Wertschätzung, Interesse. Er konnte mir das alles nicht entgegen bringen, weil er es Kind nie erfahren hat. Irgendwann war ich so kraftlos, dass von mir auch nichts mehr gekommen ist.
Mein Ex Partner hat mir die Energie förmlich ausgesaugt. Ich habe mich total erschöpft gefühlt. Vorwürfe, obwohl ich immer mein bestes gegeben habe. Aber er war natürlich nie an etwas schuld. Er hat alles toll gemacht. Dinge, die in seinen Augen falsch liefen, wurden von ihm nicht angesprochen. Entweder ich durfte erraten, was ich wieder falsch gemacht habe, oder warten, bis er mit Freunden beim Saufen war. Da konnte er sich dann als er wieder zu Hause war, öffnen, was ich alles fslschh ja mache. Aber in einer sehr vorwurfsvollen Weise.
Nach der Trennung hatten wir ca 2 Wochen keinen Kontakt, seitdem sehen wir uns mehrmals die Woche. Er hat den Kontakt wieder gesucht.
Unsere Treffen verlaufen unterschiedlich. Mal ist es echt schön, mal höre ich auch wieder nur Vorwürfe oder werde angegriffen. Je nachdem, ob er schon was getrunken hat, oder was er im Laufe des Abends trinkt.
Es gab u.a. folgende Aussagen durch ihn seit der Trennung:
- „du bist eine arme Seele, die es verdient hat, dass man sich um sie kümmert“
- über meine Söhne: „die kleinen Wichser machen keinen Finger krumm“
- „wenn du mal wieder Geld brauchst“
- „wenn du dich nicht meldest, muss ich ja zum saufen gehen“
Er hat auch gute Seiten, ist eigentlich ein ganz lieber, der aber nie Liebe in der Kindheit erfahren hat.
Wie gesagt, manche Treffen verlaufen super, bei anderen teilt er aus. Eine Situation gab es, er war beim Zahnarzt und hatte eine Wurzelbehandlung. Ich fragte ihn, ob der Zahnarzt ihm helfen konnte. Er antwortete ziemlich zeitnah. Da ich aber mit meinen Söhnen Abendessen gegessen hatte und wir uns verquatscht haben, habe ich das Handy nicht gehört und erst nach 2 Stunden geantwortet. Da wurde ich gleich auf meinen Fehler hingewiesen, ich würde mich nicht für ihn interessieren. Erklärungsversuche meinerseits wurden direkt abgewiesen. Er bockte dann drei Tage und wirft es mir auch jetzt immer wieder vor.
Also eigentlich weiß ich, dass es mit uns nicht funktionieren würde. Aber er fehlt mir, wenn wir uns nicht sehen. Meinetwegen Gedanke morgens und mein letzter Abends, alles er. Wenn wir uns sehen denke ich mir manchmal, das Treffen hätten wir uns sparen können. Je nachdem, was es für ein Treffen ist.
Wieso komme ich nicht los? Er sagt er würde extrem um mich kämpfen. Ich weis es nicht. Wann kämpft denn ein Mann um eine Frau? Wenn man essen geht und er zahlt? Wenn man mich auf meine Fehler hinweist?
Wieso fehlt er mir so, wobei er mir ja anscheinend nicht gut tut? Oder tut er mir gut und ich merke es nur nicht?
Ich weiß nicht was ich will
Warum Du ihn vermisst, weiß ich nicht.
Du zählst soviele negative Punkte auf. Die sollten für Dich Grund genug sein, schnell das Weite zu suchen.
Er ändert sich nicht und Du bist scheinbar auch bei Treffen nicht glücklich.
Der Alkoholkonsum würde mir auch aufstossen.
Möchtest Du dauerhaft so leben??
Nein, ich möchte nicht so leben. Weder jetzt noch in ein paar Jahren.
Nach vielen Treffen und bei vielen Treffen weiß ich auch, dass es Quatsch ist. Und ich nicht zurück will.
Und dann wieder ist alles anders. Da sehe ich nur die guten Seiten. Denke mir, vielleicht bin ich mit der Beziehung so unzufrieden gewesen, weil ich mit meinem Leben unzufrieden bin. Und er kann gar nichts dafür. Wobei das eigentlich auch Quatsch ist, denn vor unserer Beziehung war ich sehr glücklich und zufrieden mit meinem Leben.
Aber ich werde ihn nicht los und habe Angst vor jedem Tag, an dem wir keinen Kontakt haben. Und ich habe Angst, das er sich eine andere Frau sucht.
Puh, das hört sich irgendwie krank an, hattest du schon mal Therapie oder so etwas gemacht?
Sonnige Grüße
Ich halte seinen Alkoholkonsum für ein wesentliches Kriterium. Du beschreibst zwar nicht, wieviel er trinkt und wie oft er so betrunken ist, dass seine Hemmschwellen wegfallen, aber auch das wenige was du beschreibst, wäre eine riesengroße rote Flagge für mich.
Vielleicht ist dein Problem, dich von ihm abzugrenzen auch eine Form der Co-Abhängigkeit.
Lass dich bitte beraten. Es gibt Anlaufstellen für Angehörige von Menschen mit Alkoholproblemen. Vielleicht hilft es dir, klarer zu sehen.
Auf jeden Fall, wäre ein solcher Mann kein Umgang für Kinder im Teenageralter. Was sollen deine Söhne von ihm lernen?
Ja, das denke ich mir auch immer wieder.
Meine Söhne sollen weder das saufen lernen (wobei es aus diesem Grund auch zu Hause nie Alkohol gab) noch diese ungesunde Beziehung.
Gulasch und Sauerkraut sind besser, wenn man sie nochmal aufwärmt.
Beziehungen eher nicht.
Hallo UUUnsicherheit,
Ich glaube, du weißt sehr wohl was du willst. Du willst einen liebevollen Partner, an den du dich anlehnen kannst, dem du vertrauen kannst. Den du nicht nur selbst liebst, sondern ein Mann, der dir auch Liebe, Vertrauen und Wertschätzung entgegen bringen kann.
Du weißt auch nur zu gut, dein derzeitiger Partner, von dem du dich aktuell getrennt hast, dieser Mann erfüllt keine deiner Sehnsüchte, er wird sie auch nie erfüllen.
Doch du warst natürlich eine gewisse Zeit in ihn verliebt, einen Nachhall davon spürst du als frische Wunde in deiner Seele, denn du hattest sicherlich auch schöne und erfüllte Momente mit ihm.
Dein inneres Kind möchte diese schönen Momente zurück, die du so vermisst. Du hast Angst, wieder in ein Loch zu fallen und mit deinen heranwachsenden Kindern alleine dazustehen. Bald werden deine Kinder aus dem Haus sein, diese Perspektive ängstigt dich vielleicht noch zusätzlich.
So wie du diesen Mann schilderst, kämpft er nicht um dich, er kämpft in Wirklichkeit nur um sich, er braucht aufgrund seiner Vorgeschichte ein von ihm abhängige Frau. Er ahnt sehr wohl, eine innerlich selbständige und selbstbewusste Frau, die könnte er nie an sich binden. Die würde vielleicht in kurzer Verblendung eine ebenso kurze Beziehung mit ihm eingehen, aber ihn aufgrund seiner Verhaltensweisen ganz schnell wieder fallen lassen wie eine heisse Kartoffel.
Er ist in meinen Augen viel abhängiger von dir wie umgekehrt. Sobald du erkennst, wie er dich manipuliert und im Grunde genommen missbraucht - und du bist ja bereits auf dem besten Weg dazu - verpuffen seine Methoden.
Bitte mache dir klar. Dieser Mann wird nach meiner Ansicht alles dafür tun, ich abhängig zu halten und die mental zu "versklaven". Zu einer anderen Beziehung zu Frauen ist er in meinen Augen auch nicht fähig. Du warst eher ein Opfer für ihn, möglicherweise spielt hier auch deine Vorgeschichte in deinen Beziehungen eine Rolle. War die Beziehung zu dem Mann, aus dem deine Kinder hervorgingen eine gesunde oder ebenfalls eine abhängige Beziehung?
Vielleicht hilft dir dein Blick auf deine verflossenen Partnerschaften. Tendierst du dazu, Abhängigkeitsmuster immer wieder zu wiederholen? Dann würde ich dir zu einem Blick in die Grundüberzeugungen deiner Kindheit raten.
Hallo,
vielen lieben Dank für deine lieben Worte.
Er sagt immer, dass er mich liebt. Deswegen denke ich dann immer wieder, dass ich das Problem sein muss und seine Bemühungen nicht erkenne. Das ich alles schwarz male und mich nicht genug bemüht habe oder eben nicht zu Kompromissen bereit war.
Er hat schon immer gesagt, dass ich ihn nicht brauche. Und das er will, dass ich ihn brauche. Ich habe ihm schon damals gesagt, dass das das Beste ist, was mir passieren kann. Niemanden brauchen. Das ich auch niemanden brauchen will, sondern in meinem Leben haben möchte. Und das es nicht gut ist, wenn er mixh braucht. Wobei er immer gesagt hat, er braucht mich, es aber nicht begründen konnte. Er sagte „für sein Seelenheil“.
Er hat sein Leben nicht im Griff. Er arbeitet und säuft. Lebt in einer Messibude und hat keine wirklichen Freunde, eher Saufkumpanen. Seine Eltern interessieren sich nicht für ihn.
In der Beziehung hat er sich schon immer wieder bemüht. Aber immer wieder war ich an allem Schuld. Das die Jungs so wenig helfen. Das man jeden Tag staubsaugen muss (wir haben Tiere). Das er früh aufstehen muss. Dass er Ausflüge machen muss, die über das Sitzen in der Wirtschaft hinaus gehen.
Meinem Söhnen hat die Beziehung nicht gut getan. Mir auch nicht. Meine Freundin schläft die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich von ihm erzähle und davon dass er mir fehlt. Sie hat viel mitbekommen.
Ja, die Beziehung zu dem Vater meiner Söhne war gesund. Das ist die erste ungesunde (toxische?) Beziehung, die ich führe.
Und ja, mir fällt es zusätzlich wahrscheinlich schwer, mich von ihm zu lösen, weil sich meine Söhne ja altersbedingt verständlicherweise auch lösen. Ich verliere alles auf einmal. Nach dem Beziehungsaus vom Vater meiner Kinder konnte ich mich auf die Jungs und mich konzentrieren. Jetzt gibt’s nur noch mich. Ich kann schlecht allein sein. Ich bin einsam.
Also, der Typ hat ein Alkoholproblem und ist ausfallend, bereichert dich nicht, schiebt dir die Schuld für alles zu und beleidigt deine Kinder. Ich glaube, da muss man gar nichts mehr zu sagen, das weißt du selbst. Deshalb seid ihr ja auch getrennt.
Bleibt die Frage, warum du nicht von ihm los kommst. Einfach nur die Angst, alleine zu sein? Was verbindest du damit? Wertlos, nicht gut genug als Frau? Abgeschoben? Oder einfach die Langeweile? Tiefe Glaubenssätze? Ich glaube, ich würde eher das erforschen, woran das bei dir liegt. Nimm dir mal ein Blatt und schreibe auf "Wenn man keinen Partner hat..."
und darunter 20 Dinge, die dir dazu einfallen. (Ist man allein, ist man frei, sieht man nicht so gut aus, ist man allein im Altersheim...) Und dann geh es Mal in Ruhe durch. Was trifft dich am meisten? Warum? Stimmt das wirklich? Womit könntest du es gedanklich ersetzen?
Welche positiven Dinge fallen dir noch ein?
Und dann ganz praktisch. Ich glaube, man kommt nie gut von jemandem los, wenn man sich so oft sieht und ständig Kontakt hat. Ihr seid jetzt getrennt, Punkt. Macht mal wenigstens ein paar Monate Pause. Wenn es die einzig wahre Liebe ist, dann ist er nachher noch da. Aber ich wette, es wird dir besser gehen. Tür zu, schaffe Fakten.
Und such dir ein neues Hobby, Kurse, Gruppenreisen, Sport, Ehrenamt... Dann bist du auch nicht so allein
Komm bloß nicht wieder mit ihm zusammen!
Da ist doch nichts womit er dein Leben bereichert.
Und wer so über meine Kinder denkt, der wäre auf Lebzeiten bei mir unten durch.
Tu dir und vor allem deinen Kindern so einen negativen Menschen nicht an.
Lies dir deinen Text nochmal durch und überlege dir was du dazu sagen würdest, wenn das die Sicht deiner Freundin/Schwester/Mutter wäre.
Du brauchst dringend eine Therapie, wenn du das nicht siehst. Das hat nichts mit krank sein zu tun.
„Er hat auch gute Seiten, ist eigentlich ein ganz lieber, der aber nie Liebe in der Kindheit erfahren hat.“
Eine schlechte Kindheit ist keine Ausrede um sich verhalten zu können, wie man will.
Ich frage mich, warum du ernsthaft in Betracht ziehst nochmal mit ihm einen Neustart zu wagen?
Er nennt seine Söhne „kleine Wichser“, hält dir besoffen Fehler vor, wenn du nicht sofort antwortest und dich verhältst wie er es für richtig hält, ist er auch wieder ausfallend.
Ein Mann der nur dann redet, wenn er trinkt, ist nicht wirklich erstrebenswert.
Du bist glaub ich noch in dem Stadium der Trennung, in dem oft die guten Seiten aufblitzen und die Negativen ausgeblendet werden. Vielleicht noch gepaart mit der Angst alleine zu sein.
Klingt jetzt leichter gesagt als getan: Versuch dich abzulenken, unternehme was mit den Kindern oder gute Freundinnen. Blockiere ihn, denn jeder Kontakt lässt dich zweifeln, obwohl du in deinem Text schon geschrieben hast „Also eigentlich weiß ich, dass es mit uns nicht funktionieren würde.“