Ich brauche eure Hilfe,
Ich bin ein eigentlich sehr rationaler Mensch! Ich weiß, dass eine Ehe keine Garantie für eine tolle Beziehung ist. Ich weiß das!
Und trotzdem fehlt es mir…es wäre mein persönliches Sprungbrett in die Gelassenheit. Aber wieso kann ich mir diese Gelegenheit nicht selbst geben?
Wir sind 11 Jahre ein Paar, haben ein Sohn 3. Jahre schon so einiges erlebt und gemeistert.
Ich würde behaupten, wir lieben uns.
Und trotzdem fühle ich mich emotional nicht so richtig angekommen, ich hab immer noch das Gefühl, ich müsste mich Schützen (ich frag mich halt vor was?) vorbereitet sein! Er hat absolut nichts getan, weshalb ich so fühlen müsste und trotzdem ist es so. Es fällt mir wirklich schwer mich fallenzulassen.
Ich hab das Gefühl, er will sich nicht voll und ganz zu mir bekennen! Was mich traurig, wütend und hilflos fühlen lässt. Auf der anderen Seite, denk ich mir, frag ich mich, wie ich so einen Nonsens wirklich glauben kann. Wenn ich uns von außen betrachte.
Ich hab total keinen Anpack, sieht sich hier jemand wieder oder andere rationale/irrationale Gedanken?
Danke schön
Wurde eure Beziehung durch Ehe intimer?
Meine Erfahrung nach 2 Scheidungen und aktuell 7 Jahre in einer Beziehung: Ehe engt mich extrem ein, daher nie mehr.
Wenn dein Partner nicht zu dir steht, ändert ein Ring nichts daran. Wenn du dich nicht fallen lassen kannst, liegt es nicht an einem Ring, sondern evtl an Aktionen, Äußerungen, Ritualen, die ihr habt/nicht habt, die dir dieses Gefühl geben. Finde raus, was dir fehlt. Ganz wichtig: rede mit deinem Partner, wie er zu dem Thema Ehe steht.
Der Vorteil, nicht verheiratet zu sein, ist, dass man gehen kann, wenn man keine Liebe mehr spürt, die Beziehung nicht mehr stimmt, respektloser Umgang, Gewalt, Fremdgehen usw stattfinden und mann dann noch weitere 12-x Monate verbunden und damit auch verantwortlich sein muss.
Aber wenn man ein gemeinsames Kind hat, ist man ja so oder so weit mehr als weitere 12 Monate "verbunden", von daher kann man da im Normalfall ja auch nicht einfach gehen.
Als Eltern eines Kindes hat man Kontakt - ja, aber man hat keine Verantwortung dem Partner gegenüber. Ggf nicht mal dem Kind, da evtl kein gemeinsames Sorgerecht. Das Kind ist mit einer Ehe nicht zu vergleichen.
Wir haben geheiratet, als der Große 2 war, nachdem wir ein Haus gemeinsam gekauft hatten. Für uns war es eine formale Unterschrift, die nichts an unserer Beziehung geändert hat. Das krasse zueinander bekennen war für mich die Entscheidung ein gemeinsames Kind zu bekommen. Eine Hochzeit kann man scheiden, die Elternbeziehung zu einander nicht. Das war für mich viel bedeutender. Ehe dann nur etwas, was manche Dinge einfacher macht - Erbe, etc.
Sehe ich genauso!
Die Ehe ist für mich einerseits natürlich auch eine Verbindung zu meinem Partner, zur Familie (gleicher Nachname,etc.) aber insbesondere auch Absicherung. Wir hatten leider mehrere Fälle in der Familie, wo es ohne eine Ehe ganz schön düster für die Witwen ausgegangen wäre. Alleine deshalb finde ich persönlich eine Heirat, wenn man Kinder oder Eigentum hat, total wichtig.
An der Innigkeit unserer Beziehung hat es nichts geändert. Wüsste auch nicht wieso das so sein sollte. Entweder hat man eine gute Beziehung und empfindet Liebe füreinander oder eben nicht.
Hallo
für den einen ist eine Ehe der Sprung in die Gelassenheit, für den anderen in den sicheren Untergang.
Faktisch, weil juristisch verbrieft, haben Eheleute mehr Rechte. Aber eben auch Pflichten. Und es gibt bestimmt viele Menschen (Frauen), die diese rechtliche Absicherung zu schätzen wissen resp. vielleicht aiuch darauf hinarbeiten oder darauf bestehen..
Dass Du seine Ablehung der Ehe (so habe ich Deinen Beitrag bezüglich Deines Partrners verstanden), nun persönlich nimmst, dass er sich nicht zu 100% zu Dir bekennen würde, ist natürlich reine Spekulation Deinerseits. ich glaube, Du würdest Dich - wenn Du denn erst verheiratet wärest - am Ende kein Stück sicherer fühlen. Und selbst wenn, wie würde sich Dein Partner dann fühlen?
Ihr seid seit 11 Jahren zusammen und Du sagst, es läuft gut. Never change a running system.
BG
Naja, faktisch ist es ja schon so, dass man rein rechtlich durch eine Ehe eine größere Verpflichtung eingeht, als wenn man ohne Ehe zusammenlebt. Die Frage ist nur, ob du deine Gefühle an diesen rechtlichen Aspekt knüpfst. Wenn das so ist wird dir tatsächlich ohne Ehe vermutlich immer etwas fehlen. Da muss man sich selber prüfen und auch mit dem anderen sprechen - was genau bedeutet Ehe für jeden? Warum will man sie? Warum nicht? Was ändert sich dadurch? Welche Emotionen hat man und welche erhofft man sich dadurch?
Unsere Beziehung an sich wurde durch die Hochzeit nicht intimer. Für uns war es einfach der logische nächste Schritt, wir wollten maximale Verbindlichkeit und auch ein sichtbares Zeichen nach außen, u.a. auch dadurch, dass wir (teilweise) den selben Nachnamen haben. Aber an der Qualität unserer Partnerschaft hat es nichts geändert, würde ich sagen.
Wir hatten auch ein Kind, bevor wir geheiratet haben. Mir hat das verheiratet sein noch mal ein ganz anderes Gefühl zu meinem Mann und in Bezug auf unsere Familie gegeben. Kann auch nicht wirklich beschreiben warum und verstehe auch, wenn manche nicht heiraten und dieses Sicherheitsgefühl dennoch haben.
Auch nach mehreren Jahren Ehe finde ich es immer noch schön verheiratet zu sein und stolz mit meinem Ehering rum zu laufen 😄
Es kommt aber immer drauf an.. wenn ich von Anfang an weiß, dass mein Partner aus Gründen nicht heiraten möchte, dann kann ich mich direkt drauf einstellen und nehme es nicht persönlich. Wenn ich aber einen Partner habe, der grundsätzlich aufgeschlossen ist, zu heiraten, aber mich eben nicht heiraten möchte, sehe ich wieder anders. Wenn der Partner dem heiraten neutral gegenüber steht, die Frau aber gerne möchte, dann frage ich mich, was gegen eine Heirat sprechen würde.