Die große Frage des Wohnortes

Liebe Community,

Ich bin seit 10 Jahren verheiratet und wir erwarten in absehbarer Zeit unser erstes Kind. Mein Partner und ich kommen ursprünglich aus unterschiedlichen Regionen - ca 400km von einander entfernt

Er ist vor einigen Jahren zu mir gezogen. Wir haben uns gegenseitig immer unterstützt, auch finanziell.

Nun ist es so, dass er seit einiger Zeit richtig schlimmes Heimweh hat. Er vermisst vor allem seine Homies, seine langjährigen Freunde von früher, wovon einige in seiner Heimatregion geblieben sind. Ich verstehe ihn und seinen Wunsch und kann das auch nachvollziehen, dennoch hätte ein Umzug ja auch große Konsequenzen für mich. Wird man älter, ist es schwierig, wirklich neue Freundschaften zu knüpfen - das hat auch mein Mann hier erlebt und zudem kann und möchte man ja auch nicht die besten Freunde von früher ersetzen.

Ich hänge auch sehr an meiner Heimat, habe hier meine Verwandten und meine Freunde. Wir haben uns hier in meiner Heimat auch etwas aufgebaut und ich möchte auch gerade im Alter zB für meine Eltern da sein (bin Einzelkind).

In seiner Heimat kenne ich zwar natürlich seine Verwandten, habe sonst aber keine weiteren Kontakte. Ich "kenne" seine Freunde als flüchtige Bekanntschaften, aber auch nicht mehr. Irgendwie sind wir einfach auch nicht auf einer Wellenlänge.

Arbeitsplatz mäßig würde ich dort sicherlich auch Fuß fassen können, jedoch eingeschränkter in meiner Wahl, was ich dort dann mache. Hier ist das ganze einfach facettenreicher (Großstadt).

Mein Mann hat mir mehrere Male unmissverständlich zu verstehen zu geben, wie sehr ihm seine Heimat fehlt und dass er auf jeden Fall dorthin zurück möchte. Auch bei ihm wäre es entsprechend des Arbeitsmarktes möglich. Eine Kompromiss Lösung, wie etwa in eine Stadt zwischen den beiden Regionen zu ziehen, kommt für ihn auf keinen Fall in Frage. Er sagt, da hat er dann ja nix davon, an unserem aktuellen Wohnort sind seine Freunde ja auch nicht. Er lehnt es kategorisch ab.

Entsprechend dem Thema Wohnen an sich haben wir ähnliche Vorstellungen - Wohnung oder Haus mit Garten. In seiner Region wird auch eher gekauft/gebaut als gemietet, was bedeutet wir müssten einen Kredit aufnehmen.

Ich tu mich mit der ganzen Sache leider aus verschiedenen Gründen schwer, wenngleich ich ihn auch verstehe.

Ich weiß nicht, ob ich dort fernab meine Freunde und va Familie glücklich werden könnte, zumal es eine reiflich überlegte Entscheidung sein muss, da ja ein Kredit aufgenommen werden müsste (mit Haustieren findet man sowieso so gut wie nix zur Miete, erst echt keine Häuser). Was passiert, wenn ich dort dann nicht glücklich werde, keinen Anschluss finde und mich alleine fühle?
Mein Mann hat seine Freunde und zahlreiche Interessenten und seine Verwandten dort.
Ich mag seine Verwandten, aber es ist natürlich nicht das gleiche.

Jedenfalls würde ich dann einen Kredit mit abbezahlen und wäre dort evtl nicht glücklich?

Es ist eine wirklich schwierige Situation. Wir teilen die Ansicht, gerne etwas mit Garten zu haben (hier sehr schwer möglich), ich verstehe sein Bedürfnis und seine Intention. Wir müssten aber kaufen oder bauen per Kredit und ich weiß vorab nicht, ob ich dort wirklich glücklich werden kann (Es ist jetzt nicht per se die Region, die ich mir selbst als Wunschwohnort aussuchen würde). Klar wäre dort ein Wohnen nach unseren Vorstellungen eher bezahlbar. Ich hätte dort aber nebst seinen wenigen Verwandten dort niemanden, auch nicht das berufliche wie aktuell und müsste einfach komplett neu anfangen. Klar kann das auch Positives mit sich bringen. Ich habe nur einfach Sorge, dann nicht glücklich zu sein, finanziell viel abbezahlen zu müssen, das Kind natürlich mit dort zu haben.

Er argumentiert so, wir haben lange genug in meiner Heimatstadt gewohnt. Jetzt ist es nur fair, ich gehe mit. Wenn das alles aber mehr "auf Probe" wäre ubd nicht mit solchen Belastungen wie Kredit etc verknüpft wäre, wäre es leichter für mich. Aber er möchte sich festlegen. Er möchte final in seine Heimatstadt zurück und dort final wohnen. Klar hat er dann alles dort. Seine Familie, seine Verwandten, seine Freunde, seine Hobbies. Ich verstehe ihn. Aus dem Grunde meines Herzens verstehe ich ihn. Aber es ist weder meine Wunschheimatregion, noch weiß ich, ob ich dort wirklich ankommen und Fuß fassen könnte, während meine Verwandten hier sind und ggf Unterstützung bräuchten.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Aktuell ist es noch kein brandaktuelles Thema, was gleich entschieden werden muss, zumal erst mal das Kind kommt. Aber er sagt mir ganz klar, die nächste berufliche Chance dahingehend wird er nutzen.

Wie ist eure Sicht auf das Ganze? Wir lieben uns, haben viele gemeinsame Standpunkte, aber einige unterschiedliche Interessen und Hobbies gemeinsame Vorstellungen von wohnen, aber kommen aus unterschiedlichen Regionen, die wir beide eben sehr schätzen. Mein Mann ist sehr freiheitsliebend und würde sicherlich dann sehr aktiv mit seinen Homies sein.

Ich bin wirklich hin und her gerissen. Ich verstehe ihn und seine Intention, weiß aber einfach nicht, ob ich dort glücklich wäre. Eine Alternative finden ist schwierig.

Im Moment versuche ich wenig über das Thema nachzudenken, es belastet mich nur.

Lieben Dank fürs Lesen
Lightning

Bearbeitet von LightningStar
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Ich möchte auch noch zu bedenken geben, dass du mit eurem Kind, wenn dein Baby in der Heimat deines Mannes geboren/gemeldet ist, nicht ohne sein Einverständnis wieder zurück in deine Heimat ziehen kannst.
Dann wärest du dort für sehr lange Zeit gebunden.

Bearbeitet von Kaffeetante2
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Das ist ein gutes Argument, wenn auch nicht vollständig korrekt. Der Wohnort wird auch nach dem Kindeswohl entschieden. Wenn der Vater sich nicht kümmert oder ein Säugling gestillt wird etc. und die Mutter z.B. nur im größeren Radius Arbeit findet oder ihre Eltern pflegen muss, kann sie umziehen. Der Vater kann dann natürlich vor ein Familiengericht gehen, aber wird keine Chance haben. Anders sieht es aus, wenn der Vater das Kind aktiv betreut und ein älteres Kind auch ein soziales Umfeld hat. Dann müsstest du tatsächlich dort bleiben. Allein deswegen würde ich an deiner Stelle nicht über den Umzug nachdenken. Es gibt für dich ausschließlich Nachteile, wohingegen dein Mann sich schon 10 Jahre in deiner Gegend einleben konnte.

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Aber die Teilnehmerin schrieb doch, dass sie dort problemlos Arbeit finden kann…
Und die anderen Punkte helfen ihr wahrscheinlich auch nicht, da ihre Eltern hoffentlich nicht so schnell pflegebedürftig sind, bis ihr Kind zu seinem Vater und dessen Familie eine Bindung aufgebaut hat.

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Ich verstehe das Dilemma. Bei uns war es auch ein großes Thema - ich wollte in der Großstadt bleiben, in der wir damals beide lebten, und er wollte am liebsten in unsere alte Heimat. Verkompliziert wurde es dadurch, dass seine Familie inzwischen wieder im Ausland war, wo sie ursprünglich herkommt, und meine Eltern dort ebenfalls nicht mehr wohnten... Es war also irgendwie völlig sinnlos, aber manchmal kann man das eben nicht logisch angehen. Ihn zog es dorthin zurück, er vermisste auch seine besten Freunde, er fand es dort für die Kinder schöner...

Letztlich ist die Frage: Will man es fair? Das wird kaum möglich sein, dann bliebe nur "niemand bekommt genau das, was er will" - das lehnt er ja ab und es ist rational gesehen auch bisschen Quatsch. Klar, die Variante in der Mitte würde für beide das gleiche Ausmaß an Verlust und Gewinn bedeuten, aber bringt ja dann nix, dann ist man komplett bei Null. Einer wird verzichten müssen.

Das Argument, was ich bei dir noch sehr stark gewichten würde, sind die Eltern und dass du Einzelkind bist. Das ist auf jeden Fall schwer. Aber vielleicht wären deine Eltern dann auch bereit, mit zu euch zu ziehen? Das wäre natürlich eine sehr große Geschichte, hätte aber mehrere Vorteile:

- Deine Familie ist bei dir.
- Sie hätten ihre Enkel bei sich.
- Man könnte sich vielleicht eine Immobilie teilen (sofern das natürlich für beide Parteien in Frage kommt).
- Die Angst vor "Was ist, wenn sie alt sind und uns brauchen?" hat sich erledigt.

Kann man ja mal ein bisschen in sich bewegen. Mein Onkel und meine Tante haben das gemacht. Sie sind jetzt regelmäßig zu Besuch in der alten Heimat, weil sie das natürlich vermissen, aber die Benefits sind für sie so größer. Muss man vielleicht auch bisschen rational rangehen.

Noch kennst du die Freunde ja kaum, aber das kann doch werden...? Sind sicher nette Leute dabei, mit netten Frauen, und auch so kann man sich ja überall neu einrichten. Viele ziehen ja auch aus beruflichen Gründen gezwungenermaßen irgendwann im Leben um und finden da Freunde. Es ist mühsam, klar, deutlich mehr als mit 20, aber machbar.

Was ich schwierig finde: Dass es seinerseits wie eine Ansage klingt. Also nach dem Motto "Ich mache das auf jeden Fall, egal, was du sagst". Auf der Basis kann man schlecht diskutieren.

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Hm, wir hatten eine ähnliche Situation, aber ich hatte nicht deine Bedenken. Wir haben uns in meiner Heimat kennengelernt. Er hat erst in der Nähe studiert und sich später beruflich niedergelassen. Lebte schon eine ganze Weile in meiner Heimatstadt und wäre auch durchaus gerne für den Rest seines Lebens geblieben. Allerdings kamen seine Eltern dann nicht mehr gut allein klar und wir haben überlegt, in seine alte Heimat zu ziehen, um die Eltern zu unterstützen. Im Gegensatz zu dir habe ich mich darüber allerdings sogar gefreut, denn ich hatte einfach auch Lust auf einen Tapetenwechsel. Beruflich war es für uns beide kein Problem und dann sind wir umgezogen. Das war von einer Großstadt in eine andere Großstadt. Ich kannte da auch erstmal niemanden. Die meisten Freunde meines Mannes waren auch weggezogen. Aber wir haben uns sehr schnell eingelebt. Gerade mit Kind fand ich es unglaublich leicht, Freundschaften zu knüpfen. Wir wohnen jetzt seit 17 Jahren hier und ich möchte nicht mehr weg, auch wenn ich jedesmal, wenn ich meine Eltern besuche, wieder merke, was wir doch in meiner Heimatstadt hatten. Da läuft vieles besser als hier. Aber das ist nicht wirklich Heimweh oder so. Es ist eher der Fakt, dass die Bedingungen dort einfach besser sind.

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Ich finde es auch sehr schwer. Denn prinzipiell habt ihr beide ja exakt die selben Argumente, warum ihr in euerer jeweiligen Heimat leben solltet (Familie, Freunde, eigene Herkunft).

Also eigentlich eine echte Patt-Situation.

Ich finde es aber super unfair, dass er einfach sagt, er ergreift die nächste Chance - das kann er einfach nicht alleine entscheiden. Ihr bekommt ein Kind zusammen!

Ich finde es ok, dass du dort nicht direkt was kaufen willst und das ist doch ne gute Bedingung. Ihr mietet vor Ort erstmal was und ihr habt doch Zeit und könnt auf das passende Objekt warten ;)

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"Mein Mann ist sehr freiheitsliebend und würde sicherlich dann sehr aktiv mit seinen Homies sein." Das ist schön für ihn und du? Sitzt dann vielleicht mit Kind alleine daheim.

Ich würde jetzt erstmal das erste Jahr mit Baby abwarten und so lange das Thema auf Eis legen.

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Oder gerade das Babyjahr nutzen, um sich in die neue Umgebung einzuleben. Elternzeit gibt da reichlich zeitlichen Freiraum und auch Gelegenheiten für Kontakte zu anderen (werdenden) Eltern.

Die "Hiomies" werden auch andere Interessen haben. Eltern leben in einem anderen Universum, wo gute Parties um 15:00 Uhr beginnen. Als frische Eltern geht ohnehin oft ein Ruck durch den Freundeskreis und man findet ganz neue Kontakte.

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Ja, genau so ist das. Man muss da auch einfach realistisch ran gehen. Wir stehen doch alle vor der gleichen Herausforderung ;)

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Hi,
wie ist denn eure Planung, wer arbeitet weiter/mehr? Wer übernimmt die Kinderkranktage? Wie stellt ihr euch die Freizeiteinteilung vor? Wie kann die Familie unterstützen?
Wenn‘s bescheiden läuft, dann hockst du erstmal ohne Job dort zu Hause, der „freiheitsliebende“ Herr Gemahl zieht mit seinen Homies um die Häuser, überlässt die großzügig den ganzen Familienkladderadatsch, du arbeitest ja schließlich nicht und hast kein Netzwerk. Puh, das will im Vorfeld gut geplant und besprochen sein.
Was das Knüpfen von Kontakten angeht, ist das in der Zeit, wenn die Kinder klein sind, eigentlich kein Problem, wenn man ein bisschen offen und die Frau von einem „Vonhier“ ist.

vlg tina

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Bei meinen Eltern war das damals so, dass mein Vater nach NRW ging und dort 19 Jahre lebte und arbeitete, meine Mutter kennenlernte...als Kinder da waren, wollten sie in die Gegend wo mein Vater her kommt, nach RLP, um ländlicher zu leben. Seine Kumpels aus dem Ort alle auch so nach und nach verheiratet, Kinder und Haus gebaut. Also gingen sie nach RLP in seinen Heimatort und haben gebaut. Jedoch musste mein Vater feststellen, dass es mit den Kumpels alles nicht mehr so war wie vor 19 Jahren. Letztendlich sind meine Eltern hier geblieben aber es wurde nie so, wie mein Vater sich das vorgestellt hatte. Da lagen zu viele Jahre dazwischen und jeder lebte sein Leben.
Meine Mutter ist auch Einzelkind und als ihre Eltern Unterstützung benötigten aus gesundheitlichen Gründen in Form von KH Aufenthalten, wichtige Arzttermine kam irgendwann die Frage auf, ob Seniorenheim oder zu uns. So tingelte sie teilweise wöchentlich nach NRW, blieb paar Tage oder auch mal ein zwei Wochen und wieder zurück. Mein Vater erkrankte zeitgleich, was ihr zusätzlich viel abverlangte. Schließlich sind alle gestorben, erst mein Vater, nach drei Jahren meine Oma und ein Jahr später mein Opa. Und das Getingele meiner Mutter dauert somit 5 Jahre.

Gut, das hier ist jetzt ein Negativbeispiel, wie es kommen kann. Ich weiß ja nicht wie der Kontakt zwischen Deinem Mann und den Freunden ist. Aber dort zu leben ist immer was anderes, als wie wenn man sich nur sporadisch hört und sieht. Wenn man mit (großen) Erwartungen einen neuen Lebensabschnitt beginnen möchte, ist das meiner Meinung nach kein guter Ratgeber.
Hättet ihr denn die Möglichkeit mal für zwei drei Wochen dort Urlaub zu machen um einfach mal die Lage so zu checken. Man selbst verändert sich ja auch über die Jahre und vielleicht merkt er ja, dass es das doch nicht ist und er vermisst euer zu Hause oder so.
Ansonsten finde ich es schwierig da nun einen Kompromiss zu finden. Denn man kann beide Seiten zunächst einmal nachvollziehen. Jedoch eine Entscheidung zu treffen, nach dem Motto, "wir lebten jetzt bei dir und nun möchte ich dass wir bei mir leben" finde ich absolut als unsicherer Entscheidungshelfer und macht wenig Sinn. Mit dem Wohnen ist ja was ganz eigenes, man muss sich dort wohl fühlen.
Um das ganze mal einzugrenzen und sich anzuschauen, kann man ja auch mal alles zusammenfassen was Pro und Contra wäre. Für euren jetzigen Wohnort und für den angedachten.

Ich drücke jedenfalls die Daumen, dass ihr zu einer zufriedenstellende Lösung kommt.

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Hallo Lightning,

ich finde die Argumente und das Timing deines Partners nicht ausgewogen, sondern vollkommen unfair.
Ihr wart jetzt 10 Jahre in deiner Heimatregion, und genau in der Zeit, in der ihr in eine Phase tretet, in der ihr Hilfe brauchen werdet und in der besonders du unflexibler und "unfreier" wirst, beschließt ER (allein), dass er sich in einer 400 km von deiner Familie entfernten Region bewerben will. Mit dem Argument, du hast jetzt nichts zu melden, weil er schließlich 10 Jahre verzichtet hat und bei dir in der Region war.

Diese Frage hätte er VOR der Schwangerschaft anbringen müssen, dann wäre sie ein bisschen fairer platziert gewesen und du hättest dich für oder gegen die Schwangerschaft entscheiden können.

Jetzt hast du (bisher) nur die Wahl Trennung oder total unfreiwillig weit weg zu ziehen in eine Region, in die du nicht möchtest, in der du keine Freunde und keine Familie hast. Dazu sollst du dich finanziell dort voll verpflichten. Und rechtlich gebunden bist du dann sowieso, wenn dein Kind in der Heimatregion deines Mannes angemeldet wird. Selbst wenn du dich trennst, musst du in der Nähe bleiben.

Rein rechnerisch wiegt dein Mann 10 Jahre gegen sagen wir weitere 25 Jahre auf, bis dein Kind/ deine Kinder vollkommen selbständig sind. Schon rein mathematisch ist das nicht fair. Und eigentlich ist ja offensichtlich wegen Eigentums geplant, ganz zu bleiben. 40 Jahre also, oder 50 Jahre? Ich bin nicht gut in Mathe, aber dass das mathematisch nicht ausgewogen ist, kann sogar ich nachzählen.

Nach Adam Riese wäre es höchstens ein bisschen fairer, beim Schulwechsel der/des Kindes/ der Kinder umzuziehen.

Aber die Mathematik macht das Ganze immer noch nicht fair.

Besonders irritiert bin ich zudem durch deinen Hinweis auf deinen "freiheitsliebenden" Ehemann. Wenn der schon freiheitsliebend, ich würde eher sagen kompromisslos, ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass er alle Belastungen in der Säuglings- und Kleinkindzeit, und das womöglich bei mehreren Kindern, mit dir vollkommen teilen wird und dich so unterstützt, dass du dich nie einsam fühlen wirst. (Allerdings fänd ich auch eine solche Abhängigkeit vom Partner gefühlsabtötend). Denn wie man immer wieder sieht, funktioniert das nur, wenn der Mann das freiwillig macht. Macht er das nicht, gerät die Frau in eine körperlich bedingte Defensivposition, aus der sie nicht wirklich rauskommt. Es sei denn, es ist übermäßig viel Geld vorhanden und viele Arbeiten können als Dienstleistung eingekauft werden. Das ist aber wohl nicht der Fall, da ihr auch auf deinen Mitkredit angewiesen seid.

Ich frage mich, was ist mit deinem Freiheitsbedarf? Deinem Bedarf nach Eigenständigkeit?
Vielleicht macht dein Mann sich einfach nicht klar, dass es ihm auch nicht gut geht, wenn es der Frau und Mutter seiner Kinder schlecht geht.
Eine Lösung hab ich nicht, möchte nur meinen Eindruck dalassen. Ich würde eine andere Lösung suchen! Mediation vielleicht? Evtl. kann jemand Drittes deinem Mann klar machen, was die Schattenseiten seiner "Lösung" sind.

Trotz alledem alles Gute!

Bearbeitet von Naima68
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Besser hätte ich das nicht schreiben können!

Natürlich ist es grundsätzlich blöd mit der Denke an die Situation zu gehen: Ich muss meine Vorteile für eine Trennung im Blick behalten!
Gleichzeitig lesen wir hier doch ständig von kreuzunglücklichen Frauen, die ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt haben und nun irgendwo in Deutschland ohne Freude und Familie festhängen.

Das erste Babyjahr kann verdammt einsam sein. Für mich wirklich die schlimmstmögliche Zeit für einen Umzug. Gerade wenn man aus der lebhaften Stadt wegzieht, wo es wenigstens noch rege Angebote gibt.

Ich würde hier wirklich keine Entscheidung vom Zaun brechen und mir schon mal gar kein schlechtes Gewissen machen lassen. Die Strategie, die dein Mann da fährt, ist echt krass unfair.

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Hallo,

es wäre irgendwie sinnvoll gewesen, erst die Wohnsituation zu klären und dann die Familienplanung anzugehen.
Ich bin der Ansicht, dass ich von einem Menschen nicht etwas verlangen kann, wozu ich selber nicht bereit bin.

Viele Grüße