Ich versuche mal alles zusammen zu fassen, sorry dass es länger wird: mein Freund und ich sind seit fünf Jahren zusammen, ich bin zu ihm in seine Eigentumswohnung gezogen. Die Wohnung finde ich schön, in den Stadtteil wäre ich aber nie in meinem Leben ohne ihn gezogen und das Mehrfamilienhaus ist auch nicht so meins. Mittlerweile hänge ich auch ein wenig an der Wohnung und mag auch Dinge am Stadtteil, weiterhin stören mich aber auch Sachen.
Seit sieben Monaten haben wir einen Sohn. Nun ist es so, dass mein Freund eigentlich noch warten wollte mit Kindern. Mir wurde aber gesagt, dass ich vermutlich nicht mehr viel Zeit habe aufgrund von Schwierigkeiten mit meiner Fruchtbarkeit. Daraufhin hat er eingewilligt, es zu machen. Ich bin ein Mensch der sehr zu Schuldgefühlen neigt und seit der Geburt sind diese sehr groß, weil er es nur wegen mir gemacht hat. Es fielen auch von ihm Sätze in der Schwangerschaft wie: "das wird die Hölle", "ich mache das wegen dir, meine Wünsche wurden ignoriert" aber auch, dass er hinter seiner Entscheidung steht und es egal ist ob er es nur für mich macht oder aus anderen Gründen. Er liebt seinen Sohn auch und sagt er bereut es nicht.
Seit unser Sohn da ist habe ich verstärkt den Wunsch nach einem Haus mit Garten. Es ist im Prinzip nun dasselbe: er will kein Haus, will es aber für mich machen. Nach den Aussagen die bezüglich meiner Schwangerschaft fielen habe ich total Angst, wieder viel Schuld auf mich zu nehmen (er sagt er gibt mir keine Schuld, seine Aussagen haben mich aber genau dort getroffen). Es ist ja auch viel Arbeit und Geld und er würde seine Wohnung aufgeben, die er sehr liebt. Er sagt auch immer wieder, dass er wenn es nach ihm ginge nie ein Haus kaufen würde und es wäre total unsinnig aber er macht es weil es mein Wunsch ist und sein Grund sei doch egal. Es würde bei so großen Entscheidungen nur nach mir gehen, aber das wäre okay für ihn. Ich dränge ihn da zu nichts, falls es so klingt und für mich ist das ganz schlimm, dass er findet es geht nur nach mir. Gleichzeitig ist der Wunsch nach mehr Platz und einem Garten bei mir schon groß, gerade für den Kleinen.
Nun haben wir uns ein Haus angeguckt, das gut zu unseren Vorstellungen passt und es gab ein riesiges hin und her über Stunden. Er hat quasi keinen Bock mehr und möchte eine Entscheidung hören ob wir es kaufen oder nicht. Er kritisiert auch dass ich mich in letzter Zeit generell oft umentschieden habe bei vielen Dingen. Durch die Kritik bin ich noch mehr verunsichert, eine Entscheidung zu treffen.
Eine Idee war auch mit einem Hauskauf zu warten, bis ich aus der Elternzeit raus bin damit er die laufenden Kosten nicht fast alleine trägt zumindest. Er meinte er hat keine Lust mehr in zwei Jahren wieder das Thema zu haben und würde es entweder kaufen oder gar nicht mehr suchen, weil er ja eh keins will.
Ich bin total verunsichert was ich machen soll. Das Haus passt gut, aber es gibt auch ein paar Kritikpunkte und es ist etwas teuer. Aber wenn ich nein sage, scheinen wir ja nie wieder nach einem Haus zu suchen. Ich finde es aber auch blöd, fast eine halbe Million jetzt auszugeben, nur weil er keinen Bock mehr hat und schnell eine Entscheidung will. Ich fand es gut zu warten und das Thema erstmal ruhen zu lassen.
Ich bin auch generell hin und hergerissen, ob ich noch ein Haus mit ihm will. Ich würde mir mehr Platz für unser Kind und einen Garten wünschen und mein Freund hätte auch ein paar benefits die ihm gefallen aber es fühlt sich halt auch total doof an, dass eigtl nur ich das will. Und die Wohnung hat ja auch viele Vorteile. Er sagt auch hier wieder, dass es ja egal ist ob er es wegen mir macht oder nicht, er steht hinter seiner Entscheidung. Ich weiß aber auch wie traurig er sein wird seine Wohnung zu verlassen und ich verstehe es so gut.
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, habe Angst vor der Entscheidung und bin verunsichert.
Freund will kein Haus, ich schon, er würde es wegen mir machen
Ein Haus ist fuer mich ein absolutes No-go. Man hat romantische Vorstellungen, aber in Wahrheit macht ein solcher Klotz am Bein einen fertig, finanziell und auch mental und koerperlich.
Ja, daß habe ich bei meinen Eltern erlebt. Nur Arbeit mit Haus selbst und Garten, und jedesmal Angst, wenn sie das Haus allein lassen mußten, wenn sie Urlaub machen wollten.
Die Arbeit nimmt kein Ende. Meine Mutter wollte das Haus schon lange verkaufen, konnte das aber erst, nachdem mein Vater gestorben war, weil der sich geweigert hatte zu verkaufen. Allerdings wollte er weder was im Garten noch im Haus machen - das blieb alles an meiner Mutter haengen.
Meine Mutter hat danach das Haus verkauft und ist in eine Mietwohnung gezogen. Seitdem ist sie richtig aufgeblueht und gluecklich.
Wie so oft, die Meinungen gehen auseinander.
Für mich ist unser Haus mit Garten perfekt und alles andere als ein Klotz am Bein. Natürlich ist es mit Arbeit verbunden, das ist unbestritten, aber für mich persönlich wäre "nur" eine Wohnung eine Katastrophe. Ich bin mit Haus und Garten aufgewachsen. Habe während dem Studium einige Jahre in einer WG mitten in München gelebt und danach 7 Jahre in einer Wohnung. Für mich war immer klar, ich will irgendwann wieder ländlicher wohnen im eigenen Haus.
Meine große Terrasse und der Garten sind das 2. Wohnzimmer. Und ich hatte noch nie um unser Haus Angst wenn wir unterwegs waren. Wir haben ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn, die schauen ab und zu nach.
Ich verstehe, dass ein Haus eine große Belastung ist. Als ich ein Kind war, sind wir von einer Wohnung in ein Haus gezogen und ja ich sehe, dass es viel Arbeit ist und war. Doch meine Eltern bereuen es überhaupt nicht und würden nicht die Dinge beschreiben die du schreibst
Es ist immer blöd, solche großen Entscheidungen nur für den anderen zu treffen. Bei uns war es eher andersherum: Ich wollte mir nie ein Haus ans Bein binden, weil ich genau weiß, was damit für Arbeit und Kosten verbunden sind. Natürlich hat man auch große Vorteile, keine Frage. Aber den Rest muss man eben auch wollen.
Für meinen Mann war das aber der Traum schlechthin, gerade mit Kindern war ihm ein Garten wichtig und zweifellos ist es für die Kinder gigantisch. Es interessiert keinen, wie sie herumschreien oder ob sie vier Stunden nonstop mit ihren Bobby Cars durch die Gegend cruisen. Trotzdem ist der Aufwand ein ganz anderer.
Vielleicht wäre für euch ein Mittelding sinnvoller: Eine andere Wohnung mit Garten? Wenn es wirklich nur um den Garten geht, ist das vielleicht eine überschaubarere Lösung. Ihr könntet seine Wohnung vermieten, dann ist es nicht so ganz endgültig. Ich habe meine damals auch untervermietet, weil ich mich so schwer davon trennen konnte, aber irgendwann war halt klar: Wir kommen sowieso nicht zurück, und selbst wenn, dann sicher nicht in eine 45m²-Bude mit vier Personen. Aber möglicherweise funktioniert es ja bei euch?
Ich würde jedenfalls kein Haus kaufen, wenn der andere es nicht will (zumal ich nicht davon ausgehe, dass du es alleine finanzierst). Am Ende hast du bei jedem Problem ein genervtes "Ich wollte das ja sowieso nicht!" oder "Wären wir mal in der Wohnung geblieben, ich habe dir gleich gesagt..." Das wiegt kein Garten auf.
Eine andere Wohnung findet er unsinnig.
Ich habe schon manchmal überlegt mir einen Schrebergarten zu mieten aber es ist eh nichts frei hier in der Stadt leider
Hi,
wie sieht’s denn mit den Dauercampingstellplätzen in eurer Nähe aus? Da ist ja oft ein Gewässer dabei, da hat man dann auch direkt Möglichkeiten zum Schwimmen, SUPen …
Ich finde es tatsächlich schwierig, wenn der Partner alle „Meilensteine“ halt irgendwie mitträgt, aber nicht davon überzeugt ist. Andererseits stellt er ja nicht auf stur, er ist halt nicht hundertpro überzeugt, kann man ja in der heutigen Lage auch verstehen, zumal er ja schon eine Wohnung besitzt. Ein Haus ist natürlich eine Nummer, aber natürlich auch nichts, was endgültig ist, man kann es ja auch wieder abstoßen.
vlg tina
Wenn die Größe der Wohnung und das Umfeld passt, wäre es eine Option einen Schrebergarten zu mieten?
Klar kann man nicht mal eben raus, aber du hättest Garten und dein Freund seine geliebte Wohnung.
Auch wenn er viele Dinge dir zur Liebe macht, irgendwann könnte aus einer Nichtigkeit ein Streit entbrennen, wo das alles dir an den Kopf geknallt wird!
Ein Hauskauf ist keine Onlinebestellung, die man zur not wieder rückgängig macht.
Bei der Investition müssen beide dahinter stehen, es von Herzen wollen, sonst ist das Projekt meiner Meinung nach zum scheitern verurteilt.
Ein Hauskauf ist eine nicht ganz einfache Entscheidung. Übers Knie brechen würde ich gar nichts.
Ich finde es generell schwierig, wenn dein Partner bei wichtigen Dingen verlauten lässt, er macht das nur dir zuliebe. Natürlich gibt dir das ein ungutes Gefühl.
Setzt euch zusammen und macht eine pro und contra Liste.
Wie haben für das Haus eine gemacht, die für zugunsten des Hauses. Aber vllt sollten wir wirklich nochmal eine generelle Liste machen bezüglich Haus oder Wohnung
Wir haben eine schöne große Eigentumswohnung, wo alles passt, auch das Umfeld etc.
Mit unserem Kind kam dann der Wunsch nach einem Garten auf.
Ein Haus kam für uns beide nicht in Frage und so haben wir uns einen schönen Schrebergarten zugelegt - für uns perfekt.
Im näheren Umfeld haben wir über die letzten Jahre! Den Ärger rund um den Hausbau mitbekommen....bis alles durch war und es überhaupt los gehen konnte....ein unzuverlässiger Bauleiter....eine enorm hohe (ungeplante)Rechnung für Erdaushub etc. ....
Man hatte denen das Haus schön gerechnet....aber das da immer mal noch ungeplante Ausgaben hat etc. .... da haben sie sich ganz schön auf den Arsch gesetzt wie man so schön sagt....und haben nachher fast alles in Eigenleistung erledigt.....
Ob man das dann so möchte.....
Man sollte immer einen "Notgroschen" für alle Eventualitäten übrig und im Hinterkopf haben.
Unterm Strich eine weitreichende Entscheidung, die gut überlegt sein sollte.
Ich habe ein ähnliches Exemplar zu Hause. Nur mit dem Unterschied, dass ich keine Schuldgefühle habe. Ich kenne ähnliche Sätze. Fakt ist, er kann/ will keine Entscheidungen treffen. Dann bist du an der Reihe. Wenn er es mitträgt, dann passt das doch. Ich verstehe deinen Text jedoch so, dass du dir eine andere Haltung wünschen würdest. Das er dir auch mal die Entscheidung abnimmt. Richtig?
Ich weiß nicht ob abnehmen passt. Dass er dahinter steht und es "echt" ist dass er möchte.
Beispiel: Wir fuhren von der Besichtigung heim und er sagte, dass er sich das dort gut vorstellen kann und er das Haus nehmen würde und er sich richtig vorstellen kann wie unser Kind dort aufwächst. Ich war hingegen unsicher wegen des Preis-Leistungsverhältnisses.
Später in der Diskussion über den Kauf meinte er, dass er das ja gesagt hat, weil ich ein Haus will und er dachte ich will es. Wenn es nach ihm gehen würde würden wir es nicht kaufen und auch kein anderes, aber er ist ja nicht alleine, darum sei das irrelevant. Er will, dass ich glücklich bin, egal wo und das Haus erfülle einfach objektiv einige Kriterien.
Ich finde es auch sehr anstrengend wie das alles kommuniziert wird und letztlich lastet dann viel auf mir wenn er sagt er würde es nehmen. Weil er sagt es ja nur wegen mir.
"Er will, dass ich glücklich bin, egal wo"
Wieso reibt er dir dann alles unter die Nase und macht dir ein schlechtes Gewissen?
Dieses Hin und Her finde ich auch sehr anstrengend- erst will er dich vermeintlich glücklich machen und redet dir alles schmackhaft und dann reißt er die Pläne ein und will es doch nicht. Könnte ich nicht ertragen.
Also ehrlich..
Bei solch gravierenden Entscheidungen würde ich niemals irgendwas machen nur weil mein Partner es möchte oder andersrum.
Wenn mein Mann nicht dafür ist und es nur mir zu liebe macht würde ich es nicht tun.
Das wäre auch im Punkto Kinder schon so gewesen.
Entweder beide stehen 100% hinter der Entscheidung oder eben nicht.. dann wird es auch gelassen.
Das sind Entscheidungen die man für eine lange Zeit seines Lebens (Kind sogar Leben lang) fällt und da sollte man nicht nur halbherzig hinter stehen.
DAS ist meine Meinung.. und das würde auch für mich bedeuten in der Wohnung weiter zu bleiben und kein Haus.
Steinigt mich ruhig für die Meinung.🫣
Puh ehrlich gesagt hört sich das alles immer so romantisch und schön an, man hat ein Haus und man denkt dann immer das Kind rennt durch den Garten und auf der Terrasse und alles ist rosarot. Das ist halt leider nicht die Realität. Der Kredit ist teuer, es kommen super viele Nebenkosten dazu an die man irgendwie gar nicht denkt, es kommen Steuern hinzu, dann ist hier und da mal wieder was kaputt, wir haben uns das damals alles schön gerechnet in einer Excel Liste und jetzt am Ende muss ich sagen, es kommt irgendwie ganz anders. Es sind so viele Rechnungen und Sachen, die bezahlt werden müssen. Wir hatten davor auch eine Eigentumswohnung, die schon fast abgezahlt war, mit meinem jetzigen Wissen wäre ich dort noch geblieben solange wie möglich. Ein Haus bedeutet viel Haushalt, Gartenarbeit, ungeplante Reparaturen und vieles vieles mehr. Solange beide es nicht so 100 % wollen, sehe ich da keine Gute Möglichkeit
Er hatte vor mir schon einen Kinderwunsch, grundsätzlich. Dann bekam ich diverse Diagnosen und meine Ärztin hat mir aufgrund des AMH-Wertes, der ganz knapp an der einer Frau in den Wechseljahren war, geraten, es jetzt zu versuchen.
Ich habe ihm das alles einfach gesagt nach dem Termin und gefragt wie er dazu steht.
Ich hätte mir auch ein Leben ohne Kind vorstellen können, das wusste er auch.
Die Situation habe ich mir ja nicht ausgesucht und mir in den Kopf gesetzt nach dem Motto jetzt will ich aber unbedingt ein Kind.
Er wollte einfach nicht so früh, eigentlich