Beschwerde über unbekannt

Hallo,
eigentlich nur eine kleine Frage. Was würdet ihr in folgender Situation tun?

Euer(e) Partner(in) konfrontiert euch mit der Beschwerde, dass es sie/ihn stört „immer“ von euch vor anderen Menschen bloßgestellt zu werden. Ihr seid natürlich betroffen und irritiert und fragt nach einem konkreten Beispiel. Euer Partner kann aber kein Beispiel nennen, auch ihr habt keinen Schimmer worum es geht.

Und nu?

Ihn/sie bitten, beim nächsten mal, mich direkt darauf anzusprechen. Dann habe ich die Chance, mein Verhalten zu reflektieren und zu ändern.

Schuechterner

Wäre auch meine Vorgehensweise. Aber was macht man mit solchen Vorwürfen im Nachhinein? Ignorieren, ernst nehmen (und sich tagelang nen Kopf machen) oder irgendwas dazwischen? Mich nimmt sowas mit…

Also man tritt ja gern mal völlig unbewusst in Fettnäpfchen. Ich bin da Meister drin.
Wer mich kennt und mag, weiß das, weist ich darauf hin und amüsiert sich über meine roten Ohren.

Wer mich nicht so kennt, ist irrtiert und verletzt. Wenn ich glück habe, merke ich das noch und spreche es an. Aber oft, merke ich es nicht. Viele menschen erleben mich als verunsichernd, weil ich schnell rede und auch schnell handle. Ich gehe auch in der Regel bei konflikten in direkte Konfrontation - damit kommen viele auch nicht klar und ich wäre da gern weniger holzklotzmäßig.

Also du kannst die Situationen, die du mit der Person hattest, Revue passieren lassen und für sich selbst prüfen, ob da was problematisches dabei war. Wenn dir was einfällt, kannst du es bei der Person ansprechen und fragen, ob diese Situation das Problem war.

Manchmal kriegt man es als betroffene Person nicht gleich mit, wenn man überfahren wurde. Dann muss Zeit vergehen.

Ich würde mich entschuldigen und versprechen aufmerksamer zu sein. Auf keinen Fall würde ich jetzt um ein ständiges Feedback bitten und der betreffenden person ständig demonstrieren, wie rücksichtsvoll ich bin.
Kritische Sätze sind "nimms mir mal nicht übel..." "Entschuldige, aber...", "Tut mir leid aber...."
Problematisch ist auch, wenn du dazu neigst, erst was positives zu sagen, dann ein ABER hinterherschiebst.
Vielleicht hast du schon mal im nachhinein einer Person deutlich gemacht, was sie gerade alles falsch gemacht hat. Dann, wenn sie nichts mehr tun kann.

Sei aufmerksam.
Aber lass das grübeln.

Vielleicht hat er/ sie ein geringes Selbstbewusstsein und traut sich deswegen nicht, das/die Problem/e selbst anzusprechen und schiebt andere vor?

Hatte er/sie oder Du in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Vertrauensmissbrauch gemacht ?

LG

Schuechterner

Du meinst, es handelt sich um einen Vorwand für ein ganz anderes Problem? Wäre nicht auszuschließen, Danke für den Aspekt. Aber welches Problem und warum? Ich finde so einen Vorwurf ja schon gravierend…

Das kann ich Dir nicht beantworten, da müsstet ihr schon selbst miteinander reden.

Ich hielt es lediglich für einen möglichen Aspekt. Irgendwo liegt ja "der Hund" begraben...

Schlage der Person doch einfach mal ein Treffen an einem neutralen Ort vor, verabredet euch zum Essen, reserviere einen Tisch und lenke das Gespräch sachte auf dieses Thema.

Nur ein Vorschlag von mir.

Alles weitere musst du für Dich entscheiden.

Ihn bitten, künftig sofort darauf (diskret) hinzuweisen. Und dann gemeinsam reflektieren.

Hm, rauszuhauen dass der/die Andere "immer" etwas tut, dann aber kein einziges Beispiel nennen zu können, das ist natürlich ein bisschen unfair.

Gedanken dazu wären: Was empfindet der Andere denn als Bloßstellen? Vor anderen korrigiert zu werden, wenn man etwas Falsches sagt? Dass Dinge erzählt werden, die dem Anderen passiert sind, die ihm peinlich sind? Witze auf Kosten der anderen Person? Bemerkungen zum Äußeren, zum Verhalten, zum Job o.ä. vor anderen Leuten, was vielleicht sensible Themen sind? "Lustige" Sprüche, necken? Oder was ganz anderes? Wenn du überhaupt keine Ahnung hast worum es geht, kannst du mal danach fragen was denn generell unter Bloßstellen verstanden wird. Vielleicht wird es dann schon klarer.

Du kannst mal Situationen mit Anderen reflektieren. Bist du jemand, der gern neckt, oder Privates in geselliger Runde preisgibt, wenn es ne gute Geschichte ist? Oder sowas Ähnliches?

Eigentlich hilft aber nur fragen. Es wäre schon fair, wenn der/die Andere wenigstens irgendwas nennen könnte, was ein Gespräch in Gang bringt. Sich vorher sowas wie die o.g. Dinge zu überlegen und danach zu fragen könnte helfen. Wenn dann gar nichts Konkretes kommt, dann ist es aber schwierig.