Guten Morgen alle
Es tut mir leid, aber ich muss mir meine Gefühle grade von der Seele schreiben....
Mein Partner hat eine Landwirtschaft. Geht nebenher auch 40Std arbeiten.
Wir haben zwei kleine Kinder (2Mo und 3J)
Ich fühle mich oft alleine, muss alles alleine meistern - weil er tatsächlich von morgens bis abends eingespannt ist. Auch Wochenends und Feiertags natürlich.
Es macht mich oft traurig, manche Situationen (zB Meilensteine der Kids) nicht mit ihm gemeinsam erleben zu können, sondern es "nur" erzählen zu können oder Fotos und Videos zu teilen.... Aber ist eben so.
Gleichzeitig ziehe ich meinen Hut vor ihm. Für das was er alles schafft und weil ich weiß, dass er gerne mehr Zeit für uns hätte.
Als ich zu ihm gezogen bin, hab ich ihm versprochen, dass ich ihm helfen werde, wo und so gut ich kann - und ich hab es immer gerne gemacht. Vor allem kann ich ihm so auch nah sein.
Allerdings sind meine Aufgaben immer weniger geworden.
zum Einen, wollen seine Eltern das alles auch noch nicht recht auslassen und nehmen mir buchstäblich das Werkzeug aus der Hand......
Irgendwann hab ich mich "ergeben", mit dem Gedanken "Sollen sie doch machen so lange sie noch können und wollen, wer weiß wie lange es noch dauert, bis sie mir die Arbeit gerne abgeben." (Schwiegervater ist zB 70)
Durch die Kinder und auch jetzt Baby, kann ich natürlich auch bei vielem nicht mehr dabei sein.
Ein Projekt gab es aber, dass mein Partner und ich gestartet haben. Etwas, wovon sich die Schwiegereltern immer etwas distanziert haben - denn sie haben das früher nicht gemacht.
Wir haben alte Maschinen ausgegraben, improvisiert und getüftelt. Vor 5 Jahren ausprobiert und es seither jedes Jahr verbessert und optimiert. Irgendwie war das UNSER DING. Zumindest hab ich das immer so empfunden. Und war auch stolz darauf, dass ich dafür auch tatsächlich gebraucht wurde. Denn mein Part ist ein körperlich sehr anstrengender um den sich beide Senior nie reißen werden.
Die letzten Tage schon hab ich drauf hingefiebert. Mich vorbereitet (Milch abgepumpt damit ich das Baby abgeben kann). und plötzlich sind die Kinder und ich am Sonntag krank. Mir gehts seit Dienstag wieder gut (wenn auch nicht ganz fit) und trotzdem kam am Dienstag die Ansage, dass mein Partner die Arbeit mit seinen Eltern macht.
Ich wär fast umgefallen. In mir ist Wut und Traurigkeit aufgestiegen und ich war sprachlos.
Ich sollte dankbar sein, dass er sich um meine Gesundheit sorgt und um die Versorgung von Baby. Aber ich kann in mir keine Dankbarkeit finden. Stattdessen ist da nur maßlose Enttäuschung, Frust und Traurigkeit.
Ich fühle mich so dermaßen nutzlos und ausgeschlossen dass ich kurz vorm heulen bin.
Ich weiß, dass dies vermutlich nicht viele verstehen werden. Vor allem, ist die Arbeit alles andere als ein Hauptgewinn und jeder normale Mensch freut sich über einen freien Tag......
Aber ich bin grad einfach so traurig - denn das war die einzige Arbeit, bei der ich sicher gebraucht wurde und zumindest einen klitzekleinen Teil zurück geben konnte. Und es fühlte sich wie unser gemeinsames Projekt an in dem wir immer besser wurden.
Doch ich bin nicht mehr dabei....
Silopo - Ich bin die Undankbare Traurige
Das klingt sehr traurig und tut mir sehr leid für Dich.
Hast Du mal mit Deinem Partner gesprochen? Hast Du ihm gesagt wie wichtig dir dieses gemeinsame Projekt ist und wie Du Dich momentan fühlst?
Ich glaube es ist sehr wichtig, dass Du offen mit ihm sprichst sonst wird sich nichts ändern können.
Hallo engelchen
Danke, dass du mir das Gefühl gibst, zu verstehen wie es mir grade geht.
Nein, ich habs ihm nicht gesagt. Ich hab das leider leise trauernd hingenommen.
Und jetzt ist es ohnehin zu spät, denn sie sind bereits bei der Arbeit.
Das ist eine Arbeit, die man 1x macht und von der man das ganze Jahr etwas hat.
Ich bin heute somit nur der Wasserträger.
Hab vorhin die Kühltasche hin gestellt und hab mich gleich wieder verzogen. Denn als ich die drei da so gesehen hab, sind mir tatsächlich die Tränen gekommen.
Gleichzeitig fühl ich mich so albern, aber ich kanns grad nicht ändern
Es mag jetzt für dieses Jahr und für diese Aufgabe zu spät sein, aber es ist sehr wichtig, dass Du im Nachgang noch mal in einer ruhigen Minute mit Deinem Partner sprichst und ihm sagst wie wichtig es Dir gewesen wäre und wie viel es Dir bedeutet. Auch wie Du Dich gefühlt hast. Vielleicht reagiert er dann nächstes Mal anders.
Schluck es nicht einfach runter. Gefühle stauen sich auf von Zeit zu Zeit. Am besten gleich ansprechen, manchmal ändert sich doch noch was zum positiven
Ich kann dich sehr gut verstehen!
Auch wenn man gerne Mama ist, macht man auch gerne mal was anderes. Dazu ist es etwas was du mit Leidenschaft machst, dich darauf gefreut und dich vorbereitet hast.
Hinzu kommt, dass dir die gemeinsame Zeit mit deinem Partner fehlt. Ihr hättet das zu zweit erlebt, euch unterstützt und etwas „geschaffen“.
Du hättest mal für etwas anderes Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen. Es wären mal andere Fähigkeiten von dir wieder gefragt worden.
Ich kenne das nur ähnlich aus meinem Alltag. Wir haben vier Kinder, zwei davon unter 1 Jahr.
Mein Mann springt sofort, wenn es was einzukaufen gibt oder ein großes Kind gefahren werden muss, damit ich die Babys nicht einpacken muss (durch das Stillen müssen sie dann immer mit). Es ist echt lieb gemeint und oft bin ich auch froh um die Entlastung. Trotzdem würde ich gerne auch mal wieder andere Aufgaben übernehmen.
Daher mein Tipp:
Rede mit deinem Partner.
Sprich die Situation jetzt an, aber formuliere keine Vorwürfe.
„Es ist so lieb von dir wie du dich um mich sorgst. Ich bin furchtbar traurig, dass ich nicht dabei war. So sehr habe ich mich auf die Zeit mit dir gefreut. Das nächste mal, möchte ich das wieder gerne mit dir erleben.“
Verständlich, aber ganz rational gesehen: Es war doch nichts Einmaliges, oder? So wie ich dich verstanden habe, kommt das nächstes Jahr wieder. Das relativiert es doch ein bisschen, wenn man versucht, es mal nüchtern zu betrachten (was in dem Moment schwierig ist, völlig klar).
Vielleicht findet ihr auch noch andere gemeinsame Sachen, die regelmäßiger sind? Für mich klingt das auch so, als habe dein Mann ein extrem hohes Pensum an Arbeit, was man perspektivisch so wahrscheinlich gar nicht halten kann. Es wäre vielleicht sinnvoll, da mal anzusetzen. Denn wenn man so gar keine gemeinsame Zeit mehr hat, sind solche Enttäuschungen ja vorprogrammiert. War bei uns anfangs auch sehr mühsam, aber jetzt haben wir uns so arrangiert, dass es für alle passt und man sowohl als Eltern als auch als Paar genug Zeit hat.
Geht wahrscheinlich irgendwie um Obst pressen oder sowas 🤷
Einerseits kann ich dich ein wenig verstehen andererseits kann ich nicht ganz nachvollziehen woran es jetzt hapert..
Du warst bist krank.. Die Arbeit ist körperlich anstrengend und die Eltern waren so nett und haben angepackt.
Vergiss nicht du bist die die neu dazu gekommen ist. Es ist ihr Hof ihre Arbeit ihr Lebenswerk. Es war unverschämt zu glauben dass sich jetzt alle und alles auf dich einstellen wird.
Auf einem Hof gibt es Arbeit zuhauf kann mir echt nicht vorstellen dass man sich da unnütze fühlt oder nicht gebraucht. Möglicherweise siehst du die Arbeit auch nicht 🙈
Mein Rat.Sei Weniger empfindlich und ich bezogen, Pack einfach an.. Sie werden dir das Werkzeug schon nicht aus der Hand reißen.. Schau zu wie sie es machen und lerne.. Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg dabei 👍
Hast du ihm das genauso gesagt? Was sagt er dazu? Wenn er versteht, wie wichtig es dir ist, macht er es doch sicher doch mit dir?
Sprecht miteinander :)
Da du sehr drumherum schreibst, worum es eigentlich, vermute ich sicherlich richtig, das es bei dem Projekt um igrendwas in der Landwirtschaft ging und die Maschine jetzt als "vollwertiges Hilfsmittel" eingeplant war. Und das eben genau jetzt der Zeitpunkt war, um diese Maschine zu nutzen.
Leider waren du und die Kinder krank, aber die anstehende Arbeit kann eben nicht auf dich warten. Du schreibst selber, das es körperlich sehr anstrengend ist....du kurz nach der Geburt+ gesundheitlich noch nicht wieder auf dem Damm.
Ich denke dir ist klar, das in der Landwirtschaft+ Vollzeitjob nicht viel Platz für Sentimentalitäten ist, das ist sicherlich bei der Aktion schade für dich gewesen....aber solche Situationen werden noch öfter kommen, auch in anderen Bereichen...man ist krank bei einer Aufführung der Kinder, die Kinder werden direkt vorm Urlaub krank....irgendwas ist immer.
Ich denke hier auch ein wenig, das du dem Ganzen zu viel Emotionen eingeräumt hast, vorher schon. Und du hast schon "etwas" zurückgegeben, nämlich das die Maschinen überhaupt laufen (wenn ichd as richtig vertsanden habe) und somit dem Hof große Ausgaben für neue Maschinen erspart hast. Du bist nächstes Jahr wieder dabei.
Falls ich jetzt doch verkehrt liege und die Arbeit mit der Maschine doch aufschiebbar gewesen wäre....ja Himmel, woher soll dein Mann denn das alles wissen, wenn du ihn nicht darauf ansprichst....der hat keine Glaskugel stehen. Und wenn das wirklich ein "mieser Job" war, dann ist er jetzt evtl. sogar Happy, das du nicht mitmachen musstest(!) und denkt, das er dir einen Gefallen getan hat.
Das liest sich wirklich traurig, auch dass Muttersein für dich nicht Leistung genug ist. Zu allererst solltest du die Schultern heben und stolz sein, dass du zwei Kinder auf die Welt gebracht hast, für die du sorgen kannst! Das ist alles andere als nutzlos! Das ist sogar ziemlich wichtig und ein guter Beitrag für alle und da wirst du auch gebraucht. Ich kann verstehen, dass Muttersein natürlich nicht alles ist. Leider kann man solche Ereignisse wie Krankheit nicht absehen. Jeder kennt das auch vom Urlaub; tierisch gefreut und alles darauf eingestellt, plötzlich wird man schwer krank. Aber dann ist die Gesundheit leider immenroch wichtiger als der Job und die Maschinen. Auch wenn du an dem Tag nicht dabei sein konntest, kannst du weiterhin stolz sein, davor dabei gewesen zu sein und dich auf die Zeit einstellen, in der du wieder dabei bist.
"Und war auch stolz darauf, dass ich dafür auch tatsächlich gebraucht wurde"
Den Satz verstehe ich nicht. Du betreust zwei kleine Kinder die eigentlich zu 50% auch die Verantwortung des Vaters wären. Wieso hast du das Gefühl das zählt nicht?
Wird diese Arbeit so gering geschätzt? Es macht fast den Eindruck.
Macht das denn auf Dauer Sinn auch finanziell mit der Landwirtschaft wenn das solche Ausmaße annimmt, dass dein Mann ja eigentlich gar nicht mehr anwesend ist?
Wenn du mit deinem Mann Zeit verbringen willst musst du ja quasi immer mit ihm zusammen was arbeiten, das ist sicher auch ein
Grund für den Frust.